Von Tür zur Tür - Yugis ganz persönlicher Kalender von viky (Yami und Yugi) ================================================================================ Kapitel 8: Tür 8 ---------------- Tür 8 (Montag) Yugi sitze bereits in der Klasse, Ryou neben ihm, quasselte wie immer eines der Mädchen voll. In seiner Hand aber hatte er das Hemd von Atemu, Yugi sah es an, und wurde erneut rot. Seine Gedanken schweiften ab, rasch hob er das Hemd hoch, unauffällig roch er daran, aber es roch nicht mehr nach ihm. Genauso rasch legte er es wieder auf seinen Schoß. Er sollte es mal Atemu wieder geben, dachte er sich, aber er wusste, dass er genau an gestern denken würde wie auch jetzt. Er hatte das Hemd gestern in der Hand, und wollte es in die Waschmaschine schmeißen, dann aber erwischte er sich dabei, wie er das Hemd leicht an sein Gesicht drückt, nur um nochmals diesen Geruch zu riechen. „Ah verdammt“, wütend darüber fluchte Yugi auf, und Ryou sah ihn fragend an. „Ist was?“ „Nein…ich such mal Atemu…und gebe ihm sein Hemd wieder“, grummelte Yugi auf. Er stand auf, und ließ Ryou mit einem fragenden Blick zurück. Yugi ging einfach eine Treppe hinauf, in die Klasse von Bakura und Atemu, in der Hand das noch gestern gut duftende Hemd. Und da hockte er, Atemu, in seiner Hand ein Buch. Irgendwas von der Schule, denn ein paar andere Schüler hatten es auch in der Hand. Also ging er langsam, und mit arg unsicheren schritten zu Atemu. Seine Wangen färbten sich jetzt schon rot, Yugi wusste es, da sie so verdammt heiß waren. Warum dachte er überhaupt daran, warum ging ihm das Geschehene von gestern nicht aus dem Kopf. Erstens, die Umarmung, zweitens, das er mit der Nase in Atemus Hemd gehangen hatte. Atemu aber schien Yugi gar nicht zu bemerken. Er hockte ganz lässig da auf seinen Stuhl, die Beine sogar auf dem Tisch abgelegt. Er wirkte so cool, was für Yugi aber total irreal war. Gar fremd. Bakura sah Yugi fragend an, Yugi aber seufzte tief in sich hinein, hob die Hand, und hielt es direkt vor Atemus Nase. Atemu schaute damit auf, er sah das Hemd, konnte aber nicht wirklich jetzt in diesem Augenblick was damit anfangen, doch als er etwas nach rechts schaute sah er sie. Die nun wirklich scheuen Augen Yugis, und ach Gott wie süß, dessen Wangen zierten eine zierliche Röte. Und genau in diesem Augenblick, schlug Atemu rasant auf. Er bewegte sich leicht, und schlug mit dem Stuhl zurück. „Oh Gott Atemu“, Yugi hockte sich sofort, zu dem am Boden liegenden. Atemu lag halb quer da, das Gesicht schmerzhaft verzogen, der Stuhl war mit ihm nach hinten weggekippt. Tief stöhnte er in sich hinein, in seinem Rücken stach es zu, und schon wieder war es passiert. Peinlichkeit. Er hörte auch ein paar seiner Klassenkameraden lachen. Etwas beschämt, öffnete er die Augen, und sah direkt in die grünen besorgten von Yugi. „Mensch… warum… ach warum bist du nur so schusselig“, fragte Yugi nach, und hielt Atemu seufzen die Hand hin. Atemu senkte den Blick, ihm war das alles immer so unangenehm und peinlich. „Jetzt schäm dich nicht“, hörte er Yugis zarte Stimme, also sah er wieder auf, und hob zögernd seine Hand, um nach Yugis zu greifen. Yugi packte die Hand, und half Atemu auf, als er Stand, hob Yugi direkt den Stuhl auf, und stellte ihn richtig hin. Atemu aber betrachtete seine Hand, welche eben noch in Yugis gelegen hatte. Sie war so weich, fast schon zu weich. Und seine eigene Hand, schien von kleinen Ameisen übersäht, ein so schönes Gefühl. Yugi aber wendete sich zu Atemu um, und hielt ihm erneut das Hemd hin. „So, ich habe es gewaschen“, meinte Yugi, Atemu nickte und nahm das Hemd langsam zu sich. Fast schon zu langsam, wie Yugi es meinte. Was war bloß los mit diesem Kerl? „Danke“, Atemu senkte den Blick und begann an seinem eigenen Hemd in der Hand herumzuspielen. „Bitte… also, ich muss dann mal“, Yugi lächelte leicht beschämend auf, weil er wenn er so vor Atemu stand, ihn so sah, wieder an das Geschehene von gestern nachdachte. „Ja“, gab Atemu einfach nur zurück, also nickte Yugi, und ging an ihm vorbei. „Was?“, Atemu wendete sich zu Bakura um, da dieser ihn gerade geschubst hatte. „Jetzt rede doch mal mit ihm“, drängte er ihn. Atemu schluckte, Bakura hatte ja recht, aber was sollte er mit ihm reden, und vor allem wie. Es kam doch eh nur Müll aus seinem Mund. Doch dann griff er in seine Tasche und verlies rasch die Klasse. „Yugi“, Atemu rief ihm nach, da dieser schon an der Treppe stand. Yugi wendete sich um, sein Herz schien etwas lauter zu schlagen als sonst. „Ja?“, fragte er, als er den leicht unbeholfen Blick Atemus einfing. „Ähm…also“, Atemu schritt auf Yugi zu und blieb direkt vor ihm stehen, in der Hand, einen Brief. Yugi sah ihn mit großen Augen an, sein Herzschlag gab noch einen gewaltigen Schlag dazu, als er ihn sah. „Für mich?“, Yugi lächelte glücklich auf, seine Augen begann zu schimmern und Atemu fand diesen Ausdruck so faszinierend schön, das er den ganzen Tag, in diesen Blick sehen hätte können. „Ähm ja… also für dich… habe ich bekommen“, nuschelte Atemu auf, und hielt den Brief, nervös wie er war hoch. „Danke“, Yugi strahlte mit der Sonne um die Wette, eine Röte zierte seine Wangen, und schon öffnete er ihn rasch. Atemu beobachtete das ganze mit arger Neugierde. ~Tür 8~ ~Deine Lippen hätten gestern wahrscheinlich schrecklich süß nach Vanille geschmeckt, hätte ich sie probiert, da bin ich mir ganz sicher. Warum so einsam Yugi Muto? Du hast doch jede menge Freunde, oder nicht? Als du gestern Heim bist, war es da besser? Wahrscheinlich nicht…oder? Warum lädst du dir nicht mal jemanden zu dir ein. Koch doch mal was, esse mit jemanden… einem Freund, oder sonst wem, damit du dich nicht mehr so ganz alleine fühlst. Ich bin mir sicher, das dir das gut tun würde, denn so einen traurigen Blick, und die Nähe eines Fremden suchen, ist doch bestimmt nicht deine Art, oder?~ Yugis strahlender Blick wechselte in Trübsaal um. Warum kannte dieser Mann ihn so gut…wer verdammt war das? Dennoch und das war es, was Yugi tief aufseufzen lies, das dieser Mann recht hatte. Er hatte gestern nähe gesucht, bei einen Mann, der ihm eigentlich vollkommen fremd war. Er umarmte doch nicht einfach so Leute, das war wirklich nicht Yugis Art, überhaupt nicht. „So schlimme Nachrichten?“, hörte Yugi die Stimme Atemus, also sah er wieder auf und schüttelte schwach lächelnd mit dem Kopf. „Nein, eher erschreckend wie gut mich dieser Mann kennt… fast schon unheimlich.“ „Na ja… vielleicht, also vielleicht ist er einfach nur ein… also ein guter Menschenkenner“, Atemu versuchte ruhig zu bleiben was ihm schwer viel, da seine Knie immer weicher und weicher wurden. „Vielleicht“, Yugi seufzte auf, und steckte den Brief ein, ehe er wieder in die hübschen Augen Atemus sah. „Und von wem hast du ihn?“, fragte Yugi neugierig nach, doch Atemu zuckte nur hilflos mit den Schultern, was Yugi grummeln lies. „Ich bin mir sicher, ihr alle wisst es!“ „Och keine Ahnung… ähm… also, ich, ich habe da was von essen gelesen“, versuchte Atemu es mit dem Wink mit dem Zaunpfahl. „Ja… stimmt“, Yugi lächelte auf. „Ich frag mal Ryou, also bis dann Atemu“, Yugi lächelte weiter, trat sich um, hob die Hand, ehe er rasch die Treppe hinunter lief. Atemu hob auch die Hand, lächelte gezwungen, und als Yugi nicht mehr zu sehen war, lies er die Hand schwer wie Blei fallen, und stöhnte tief auf. „Das war so klar, dass er Ryou fragt“, nuschelte er, dennoch, ein Grinsen haftete auf seinen Lippen. Auch wenn er es nicht selbst geschafft hatte, ihn darauf anzusprechen, oder sich quasi selbst einzuladen, hatten sie noch und das alle drei, Plan B in der Tasche. „Oh Yugi heute ist ganz schlecht, frag doch mal jemand anderes“, gab Ryou gespielt freundlich von sich. Alle drei wussten nämlich, dass wenn Yugi auf den Brief anspringen würde, er Ryou fragen musste. „Frag doch mal“, Ryou sah ihn die Luft, tat so als würde er überlegen. „Atemu… ich meine, dem seine Mutter ist die ganze Woche nie da… der hat doch auch niemanden“, gab Ryou nun leicht grinsend von sich, doch Yugi zog das längste Gesicht der Welt. „Na klar… ersten… ich will den nicht in meiner Wohnung haben, dann passiert was weiß ich was“, stellte Yugi mal klar. „Und zweitens… ich lasse doch keinen Fremden zu mir… nein, das ist nicht meine Art, das weißt du!“ Ryou seufzte tief in sich hinein. Er kannte Yugi, und genau damit hatte er recht. „Aber so fremd ist Atemu dir doch gar nicht.“ „Na ja… aber… ich weiß nicht“, nuschelte Yugi los und lies sich kraftlos in seinen Stuhl fallen. „Hier“, Ryou nahm einen Zettel heraus, und schrieb eine Nummer auf, ehe er ihn Yugi zuschob. „Das ist seine Nummer, überleg es dir einfach“, Ryou lächelte auf, und Yugi, na der saß einfach nur da, und betrachtete den Zettel. Eine ganze lange Weile. Doch Ryou schmunzelte, als Yugi nach einiger Zeit, doch denn Zettel einkassierte. Er würde ihn anrufen. Vielleicht nicht heute, aber er würde es tun. Denn Ryou wusste, das Yugi gerade in solchen dingen seine Zeit brauchte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)