Whispers in the dark. von abgemeldet (Don't break your promise!) ================================================================================ Kapitel 1: Till the morning comes.. ----------------------------------- „Lass mich los, Gokudera-kun!“, schrie der braunhaarige Junge aufgebracht und versuchte sich aus den starken Armen zu lösen. „Juudaime, wir können nichts mehr tun!“, meinte dieser und hielt Tsuna eisern fest. „A-aber wir können doch nicht einfach zu sehen! Wir müssen ihm helfen!“ Die braunen Augen Tsunas waren einzig und allein auf den Blauhaarigen gerichtet. In Ketten gelegt, keine Chance sich zu befreien. Gokudera zog den Kleineren in seine Arme und verschloss seine Augen mit einer Hand. „Sieh nicht hin… Das macht alles nur noch schlimmer“, flüsterte der Silberhaarige leise in das Ohr des Vongola Bosses. Er konnte hören, wie dieser leise schluchzte und seine Handfläche wurde nass von den salzigen Tränen. Es tat ihm im Herzen weh, Tsuna so zu sehen, aber helfen konnte er ihm nicht. Leider. „Lass uns gehen…“ Schweigend kam Tsuna dieser Aufforderung nach. Er ging weit vorne, die anderen hinter sich lassend. Ganz genau konnte er ihre besorgten Blicke in seinem Nacken spüren. Sie wussten nicht, was er gerade fühlte – nein, sie wussten nicht, wie sehr es schmerzte. Er, der Boss einer Mafiafamilie, sonst so stark und von seinen Freunden unterstützt, musste zu sehen, wie sie ihn wegschleppten. Ihn, der seinen Körper übernehmen wollte, der einen Weltkrieg anfangen wollte. Der, der sein Herz besaß. Nichts konnte Tsuna dagegen tun, einfach gar nichts. Hastig wischte er sich über die Augen, als Yamamoto neben ihm auftauchte. „Wollen wir noch Sushi essen?“, fragte er lächeln, doch so sehr er auch versuchte, unbeschwert zu wirken, die Sorge sah man ihm immer noch an. Der Braunhaarige schüttelte den Kopf und blickte mit gesenktem Kopf auf den Weg. Es war dunkel und wenn er nicht aufpasste, würde er sicher noch stolpern. Und er hätte nicht die Kraft wieder aufzustehen, er würde liegen bleiben und sich wünschen zu verrotten. Er war froh, als er wieder zu Hause war. Die ganze Zeit über herrschte eine angespannte Stille und niemand traute sich diese zu durchbrechen. Nicht einmal von Reborn hatte er etwas gehört oder gesagt bekommen. Leise seufzend legte Tsuna sich in die Badewanne. Er musste abschalten. Und wer kann das nicht in der Wanne? Sein leerer Blick richtete sich an die Decke. Was hatten diese maskierten Männer mit Mukuro gemacht? Wohin haben sie ihn gebracht? Wann würde er wieder da raus kommen? Würde er das überhaupt überleben? Die Mafiawelt war grausam. Wieder wurde ihm das bewusst, nur sehr viel deutlicher als die Male davor. Tsuna wollte ins Bett. Vielleicht sah die Welt morgen ja schon wieder ganz anders aus? Vielleicht würde Mukuro neben ihm sitzen und ihn verspotten, weil er, wie so oft, seinen Namen im Traum genuschelt hat? Sich die Haare trocken rubbelnd und darauf bedacht, seine Mutter nicht zu wecken, tapste der Braunhaarige leise zurück in sein Zimmer. Es war nur schwach von dem Mondlicht von draußen beleuchtet. Soweit er es in der Dunkelheit erkennen konnte, war Reborn nicht da. Für ihn war es besser so, er wollte nicht zeigen, wie schwach er sich momentan fühlte. Gerade als er einen Schritt zum Fenster machen wollte, wurden ihm von hinten die Augen zu gehalten. „W-wer ist da?“, fragte er stockend in den Raum hinein. Eine plötzliche Angst machte sich in seinem Körper breit und ließ ihn erstarren. „Kufufu~ Du riechst gut, Tsunayoshi-kun~“, hörte er die vertraute Stimme in seinen Ohren widerhallen. Zögernd drehte er sich um und sah tatsächlich in die Augen des Größeren. „Wa-was machst du hier?! Ich hab gesehen, wie sie dich weggeschleppt haben!“ Seine Stimme bebte. Er konnte einfach nicht glauben, was er sah. Lächeln legte Mukuro einen Finger auf seine Lippen. „Eine Illusion. Mach dir keine Sorgen.“ Und in diesem Moment konnte Tsuna nichts anderes tun, als ihm weinend um den Hals zu fallen. Er schluchze die ganze Zeit etwas, aber Mukuro konnte nichts verstehen. Sanft strich er über den Hinterkopf des Kleineren und wartete, bis sich dieser beruhigt hatte. Nebenbei trug er diesen zu seinem Bett. Das Schluchzen versiegte langsam und die beiden waren in ein Schweigen gehüllt. „Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen…“, flüsterte Tsuna plötzlich mit brüchiger Stimme. Der Illusionist sah ihn an und schwieg. Der Blick des anderen galt nicht ihm, aber das war egal. Ihm gehörten seine Gedanken, gehörte sein Körper, sein Herz, seine Seele. „Es würde nichts besser machen“, sagte er schlicht. Behutsam deckte er den Jüngeren zu und strich weiter durch sein Haar. Tsuna wendete seinen Blick zu ihm. Seine Augen waren leicht gerötet und er musste schniefen. „Wirst du zurück kommen?“ In seinen Augen lag Hoffnung. Hoffnung, dass es besser werden würde. „Natürlich. Mach dir keine Sorgen, Tsunayoshi-kun.“ Mukuro unterstrich seine Aussage mit einem leichten Lächeln und küsste Tsuna behutsam auf die Stirn. „Immerhin will ich deinen Körper. Kufufu~“ Das leise Lachen hallte durch das Zimmer und selbst auf Tsunas Züge legte sich ein leichtes Lächeln. Selbst wenn es von der Trauer durchtränkt war, es freute Mukuro. Und wieder machte sich die nächtliche Stille in dem dunklen Raum breit. Tsuna drehte sich zu Mukuro um und vergrub sein Gesicht in dessen Brust. „Wirst du die Illusion noch lange aufrechterhalten können?“, nuschelte der Braunhaarige und traute sich in diesem Moment nicht, den Älteren anzusehen. Er spürte Mukuros große Hand, wie sie über seinen ganzen Körper strich und jeden Zentimeter Haut erkundete. „Lange genug. Mach dir darüber keine Gedanken. Ich werde die Nacht bei dir bleiben…Versprochen.“ Gen Ende wurde die Stimme des Blauhaarigen immer leiser. Nie zuvor hatte Tsuna ihn so behutsam sprechen hören. Die ganze Situation musste wohl auch ihn ziemlich zerfressen. Und das schon in der ersten Nacht. Was sollten sie tun, wenn sie sich länger nicht sehen würden? Nicht mal über eine Illusion? „Wie fühlst du dich?“ Die Frage kam unerwartet und war eigentlich total überflüssig. Tsuna sah zu dem Größeren auf. „Gut… solange du bei mir bist…“ Sehnsüchtig schmiegte er sich näher an Mukuro. Obwohl es nur eine Illusion war – für den Anfang reichte es ihm… Besser als alleine zu vergammeln. „Du solltest schlafen… Es ist spät“, flüsterte der Illusionist und strich weiter behutsam über den Körper des Kleineren. Dieser nickte nur etwas und drückte sich näher an den anderen. Hoffentlich müsste Tsuna ihn nie wieder loslassen. Irgendwann schlief er ein. Er wusste nicht wann. Ob schnell oder erst nach Stunden. Er spürte nur noch die angenehmen Berührungen, die ihn in den Schlaf wiegten. „Ich werde immer bei dir bleiben. Vergiss das nicht.“ Das Sonnenlicht kitzelte seine Nase und Tsuna grummelte etwas vor sich hin. Langsam kroch er unter seiner Decke hervor. Wie erwartet, war Mukuro nicht mehr anwesend. Traurig seufzte Tsuna und kuschelte sich erneut in sein Kissen. Es roch verdammt nochmal nach dem Blauhaarigen und wieder wuchs in ihm die Sehnsucht. Aber er hatte versprochen, bei ihm zu bleiben. Und Mukuro würde kein Versprechen brechen. Niemals. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)