Vampire's Kiss von Black-Rose-Mii (Wenn Liebe tödlich ist) ================================================================================ Kapitel 5: Isolating -------------------- Die Beute „Sarah!!“ Ich wollte mich gerade meinem Frühstück widmen, da hörte ich die helle Stimme meiner Freundin. Nicole kam angerannt als würde sie im letzten Moment den Bus erwischen wollen. Nur, dass sie weder dem Bus hinterher jagte, noch überhaupt rennen musste. Es war gerade Pause und ich saß auf einem der Tischtennistischen und genoss die Sonne. Nicole setzte sich neben mich. „Hey, hast du heute schon die Nachrichten gesehen?“ „Nein, wieso?“ „Dann hast du den Bericht über den neusten Mord nicht gesehen?“ „Schon wieder?“ In letzter Zeit kamen sie häufiger vor; man ging von einem Serientäter aus. Die Opfer waren anscheinend willkürlich ausgewählt, aber die Art wie derjenige sie umgebracht hat war immer die selbe: Die Leichen waren blutleer, hatten Bisswunden am Hals und waren teilweise auch halb aufgerissen. Es kam das Gerücht auf, dass es ein Vampir hätte sein können. „Was glaubst du, sind die Gerüchte echt?“ „Ach, Quatsch! So etwas wie Vampire gibt es nicht. Vielleicht ist es ja irgendein Geisteskranker der sich für einen hält.“ „Aber irgendwie mach ich mir schon Sorgen, Sarah. Immerhin sind die ganzen Morde in unserer Nähe. Hast du etwa keine Angst?“ „Natürlich hab ich das. Wer nicht?“ Das war das Schlimmste daran. Man wusste nicht wer der Täter war und er lief immer noch herum. Keiner traute sich mehr nachts aus dem Haus, geschweige denn überhaupt vor die Tür. „Ich hoffe man findet ihn bald.“ Ich nickte nur als Antwort. Eine Zeit lang schwiegen wir, bis Nicole sich meldete. „Ach, übrigens: Hast du Florian in letzter Zeit mal gesehen? Er sieht nicht gerade gesund aus, oder?“ „Mmh...Aus dem Weg geht er mir auch. Ich frag mich ob ihm die Sache mit dem Mörder so mitnimmt.“ „Er muss doch schon längst Verfolgungswahn haben. War das in seiner alten Heimat nicht auch so?“ Ich nickte wieder. Florians Gemütszustand ging mir ziemlich zu Herzen. Ich konnte es nicht mit ansehen wie kränklich er manchmal aussah. Außerdem fragte ich mich warum er mich mied. Ich hatte immerhin nichts getan, dass er sauer auf mich sein würde. Ich stand auf und nahm mir meine Sachen vom Tisch. „Ich werde ihn jetzt einfach fragen!“ „Ob das so eine gute Sache ist? Vielleicht will er ja nicht drüber sprechen – Hey!“ Ich hörte ihre letzten Worte gar nicht mehr als ich in Richtung Schuleingang lief. Ich wollte ein für alle Mal wissen was Florian so bedrückte. Also lief ich die Treppen zur Pausenlounge hinauf. Dort fand ich ihn in einer kleinen Ecke, abgeschottet von anderen. Ich stand noch etwas dort, bevor ich dann auf Florian zu ging. Sein Anblick war so...ungewöhnlich, dass ich erst schlucken musste, um den Kloß im Hals wegzuschaffen. Er saß dort mit verschränkten Armen ohne sich zu bewegen. Nur sein Kopf bewegte sich in meine Richtung. Er sah unglaublich müde aus und die Ränder unter seinen Augen waren deutlich zu sehen. Es tat mir in der Seele weh. Ich setzte mich gegenüber von ihm, um endlich mit ihm sprechen zu können. „Was ist los?“ „Ich wollte mit dir reden.“ Er spannte sich ein wenig an, ließ mich aber weitersprechen. „Was ist nur los mit dir? Ich erkenne dich ja gar nicht mehr wieder Flo. Wenn es irgendwas gi-.“ „Es gibt nichts.“ Er drehte seinen Kopf zur Seite um mir nicht in die Augen sehen zu müssen. Seine aprubte Antwort – oder besser gesagt der Ton in dem er gesprochen hatte – verschlug mir die Sprache. Es war genau der Ton, der mir jedes Mal Angst machte, so kalt, als wäre es die Stimme eines anderen. Nach einiger Zeit fand ich meine Wörter wieder. „Aber, ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht. Du kannst mit mir über alles sprechen! Und... und ich würde gerne wissen, warum du mir aus dem Weg gehst, hab ich dir etwas getan?“ Ich hatte eine Antwort erwartet, aber nichts kam. Er starrte nur aus dem Fenster und war in Gedanken verloren. Das einzige Indiz, dass er mir zuhörte war, dass er immer angespannter wurde. Solangsam verfinsterte sich sein Blick und ich hatte das Gefühl, dass ich ihn wütend gemacht hatte. „Flo-.“ Plötzlich stand er auf und ich zuckte vor Überraschung und Angst zusammen. „Du kannst mir nicht helfen! Gerade du nicht... Tut mir leid, aber es ist nichts gegen dich.“ Ich wollte gerade weitersprechen als er mir wieder ins Wort fiel. „Und frag bitte nicht weiter nach. Es gibt Dinge, die du nicht verstehst.“ Die letzten Worte waren nur geflüstert, als wollte er dass nur ich sie höre. Außerdem lag eine Traurigkeit in seiner Stimme bei der ich fast geweint hätte. Schnell ging er die Treppe herunter, sodass ich nichts weiteres fragen konnte. Er sagte zwar, dass es nichts gegen mich sei, aber ich hatte trotzdem das Gefühl als müsste ich ihm helfen. Ich wusste nur noch nicht wie... Ende Kapitel 5 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)