Die Nacht des falschen Engels von Blauer_Lapis ================================================================================ Kapitel 2: Für immer Vampir? ---------------------------- Luna hatte einen Hilfeschrei von Luciane in ihren Gedanken gehört und hatte sich sofort zum Kloster begeben. Als sie da jedoch ankam, war niemand in dem Zimmer. Luciane flog durch das Dach und schwebte am Himmel. Sie schaute sich um und sah plötzlich zwei Gestalten, die auf einem Dach standen. Es sah so aus, als würden sie sich küssen, doch beim genauren Hinsehen wurde ihr klar, dass es nicht so war. Sie sah die schwarzen Flügel am Rücken von einem und sofort wurde ihr klar, dass sich irgendein Vampir mal wieder ein Opfer gesucht hatte. Doch plötzlich schoß ihr ein Gedanke durch den Kopf, der sie nicht mehr losließ. Sollte das Opfer Luciane sein? Doch das wäre nicht möglich, der Vampir würde ein Gesetz brechen. Würde er soweit gehen? Sie wollte ihrem Gedanken nachgehen und schwebte in die Richtung. Vadim löste seine Zähne von ihrem Hals und leckte sich mit der Zunge das restliche Blut von den Zähnen. Er schaute sich Luciane an. Sie war noch immer bewusstlos und dieser Zustand würde sicher noch ein wenig andauern. Deshalb hob er sie hoch und hielt sie wie eine Freundin im Arm. Er guckte auf ihr Gesicht und plötzlich kam da ein Gefühl, dass er nicht kannte. Er fand sie sehr schön und fing an, nach ihr zu gieren. Das wäre ja nichts außergewöhliches, doch er gierte nicht nach ihrem Blut, sondern nach dem Menschen. Er wollte ihr nie wieder von der Seite weichen. Er versuchte diesen Gedanken aus seinem Kopf zu schütteln und es gelang ihm auch. Er dachte daran, dass sie nur eines seiner Opfer war. Vadim drehte sich nun um und wollte seine Flügel ausbreiten, als plötzlich ein Engel vor ihm stand und ihn verwirrt anguckte. Er guckte Luciane an und dann wieder zum Engel, der ihm nun sehr nah stand und ihn fragte: "Was hast du da getan? Sie ist ein weißes Kind! Du siehst sowas!" Vadim war geschockt. Sie hatte ihn erwischt und nun war es aus. Der Geschmack ihres Blutes war von einem zum anderen Augenblick verschwunden und irgendwie verspürte er eine tiefe Reue. Er guckte den Engel an und sagte: "Ja, ich wusste es und es tut mir wahnsinnig Leid." Luna guckte ihn angewidert an: "Das hilft ihr auch nichts mehr. Du bist dir deiner Tat bewusst und nun musst du für die Folgen bürgen." Vadim schaute sie geschockt an: "Bitte nicht. Ich weiß es war ein Fehler, doch bitte ruft sie nicht. Die werden mich töten." "Mit den Folgen hättest du rechnen müssen, wenn du ein weißes Kind anfällst." Luna ging einen Schritt zurück und rief in die Nacht hinein: "Gesetzbruch! Ein Vampir hat ein weißes Kind angefallen!" Diese Rufe wurden von den Menschen nicht gehört, doch von allen Engeln und Vampiren und es dauerte nicht lange, bis Vampire und Engel auftauchten. Zusammen waren es nur drei Engel, die ein wenig abseits standen, zusammen mit Luna. Vampire waren gleich fünf gekommen. Diese gucken Vadim alle sehr wütend an. Einer von ihnen kam auf Vadim zu und schaute sich das Mädchen an, welches in seinen Armen lag. Dann guckte er ihm in die Augen und sagte: "Leg das Mädchen auf den Boden ab und rühr sich nicht mehr an. Auch ihr Engel solltet es nun vermeiden, da das Gift auf euch übergehen könnte." Vadim gehorchte und legte Luciane auf das Dach. Dann stand er wieder vor dem Vampir, der ihn verachtend anguckte und ihn nun voller Wut sagte beziehungeweise eher anschrie: "Was hast du dir dabei gedacht, Vadim?! Sie ist ein weißes Kind und du hast sie angefallen! Das ist so, als würdest du unsere Gesetze verachten! Warum?" Vadim guckte ihm betroffen an: "Es tut mir Leid Vater. Ich konnte die Gier nach dem reinen Blut nicht zurück halten. Sie kochte ihn mir und ich habe Tage lang versucht..." Der Mann vor ihm brachte ihn mit einer Ohrfeige zum schweigen. Der Schlag hallte durch die Nacht und Vadim sollte das nie vergessen. Eine rote Handfläche hatte sich auf seiner Wange abgebildet. Er guckte dem Vampir in die Augen. Dieser meinte schließlich: "Du hast mich enttäuscht mein Sohn. Du weißt, was dir bevorsteht." "Ja Vater", sagte Vadim und guckte auf den Boden. "Und du weißt, dass es eigentlich sofort passieren sollte." "Ja Vater", sagte Vadim nun sehr leise. "Gut", sagte sein Vater: "Du bleibst hier stehen, während ich mit den anderen über deinen Tod verhandeln muss. Wage es nicht die Ehre unserer Familie noch mehr zu beschmutzen, indem du verschwindest!" "Ja Vater." Dann ging der Mann zurück zu den anderen Vampiren und sprach mit ihnen und den Engeln über das Urteil. "Wir müssen ihn töten. So will es die Bruderschaft der Vampire", sagte ein Vampir. Vadims Vater nickte: "Ich weiß. Mir wird keine andere Wahl bleiben. Doch was passiert mit dem Mädchen, werte Engel? Wisst ihr vielleicht darüber Bescheid?" Zwei der Engel schüttelten den Kopf, doch Luna nickte: "Also ich weiß von einem früheren Vorfall. Es ist schon eine Ewigkeit, doch es wird wahrscheinlich das Gleiche passieren." Luna liefen die Tränen über die Augen. Einer der Vampire fragte sie."Was ist vorgefallen?" Luna atmete durch: "In ein paar Minuten wird sie zum Vampir. Bei den Menschen wirkt euer Gift nicht so, dass sie sich verwandeln. Doch daher, dass sie den Segen Gottes eben erst erhalten hatte, wird sie zum Vampir. Dann wird sie versuchen ihr erstes Blut zu lecken, um dann für immer ein Vampir zu sein. Genau das müssen wir verhindern!" "Aber wie?", fragte ein anderer Engel: "Wir wissen doch gar nicht, wen sie als erstes Opfer will." "Ich könnte mir vorstellen, wer es sein könnte", sagte Luna: "Beim früheren Vorfall hat das weiße Kind beziehungsweise der Vampir einen Freund angefallen." "Es gibt viele Freunde, da können wir uns doch auf keinen festlegen", sagte ein Vampir, der in diesem Fall schon keine Hoffnung mehr sah. Doch Luna schüttelte den Kopf: "Doch, in diesem Fall wissen wir es genau. Luciane hat nur einen sehr guten Freund. Das ist Meier, der Koch im Woodstock Waisenhaus. Sie wird mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit ihn als erstes Opfer wollen. Doch wenn sie ihr erstes Blut leckt ist alles vorbei. Wir müssen es verhindern! Doch das müsst ihr übernehmen. Uns könnte sie schwer verletzten. Aber weil sie einer von euch ist, müsst ihr sie beschützen!" "Das wäre das mindeste, was wir machen könnten. Wie lange dauert es? Sollen wir sie das ganze Leben lang beschützen?", meinte Vadims Vater. "Nein. Wenn sie drei Tage lang kein Blut leckt und somit ihren reinen Körper behält, dann verfällt das Vampirgift und sie wird wieder normal." Vadims Vater sagte dann:"Dann lasst uns die Aufgabe Vadim geben. Er hätte seine Strafe reglich verdient, doch man sieht ihm an, das er tiefe Reue besitzt. Wenn er es schaffen sollte sie drei Tage lang zu beschützen, dann könnten wir nochmal über die Strafe reden, oder nicht?" Die Vampire überlegten. Schließlich sagte einer:"Na gut. Wenn die Engel einverstanden sind, dann geben wir ihm die Chance seinen Fehler auszugleichen. Wenn er es schafft, dann reden wir nochmal über das Urteil." Die Engel nickten. Luna sagte dann:"Das ist eine gute Entscheidung. Jeder hat eine zweite Chance verdient, vorallem wenn es sich um einen noch so junegn Mann handelt. Der Blutrausch hat ihn einfach nicht mehr losgelassen." Da jeder einverstanden war, riefen sie Vadim zu sich. Als Vadim vor seinem Vater und den anderen stand, wagte er es nicht ihn anzuschauen. Er empfand so tiefen Schmerz. Es war schlimm, dass er diesen fehler begangen hatte, doch schlimmer war es, dass sein Vater enttäuscht von ihm war. Sein Vater lächelte. Er spürte die Sorgen von seinem Sohn und sagte schließlich:"Vadim, guck mich an." Vadim guckte ihm in die Augen. Dann sprach der Vater weiter:"Trotz deines schweren Gesetzbruches, haben wir alle hier beschlossen, dass du eine zweite Chance verdient hast. Du musst Luciane, das Mädchen, welches du gebissen hast, drei Tage lang beschützen. Sie wird sich bald in einen Vampir verwandeln und ihren besten Freund angreifen wollen. Das musst du verhindern. Du wirst Tag und Nacht bei ihr sein, um über sie zu wachen. Wenn sie drei Tage lang kein Blut leckt, wird sie wieder ein weißes Kind. Wenn du das schaffst, werden wir über dein Urteil nochmal nachdenken." Vadim war einerseits froh darüber, noch nicht sterben zu müssen doch andererseits wusste er, dass er dieses Mädchen nun beschützen müsste, sei es sogar mit seinem Leben. Vadim nickte."Gut, ich werde mein bestes geben Vater. Ich danke euch für diese zweite Chance." Luna trat nun vor und sagte ihm noch:"Du schaffst das schon Vadim. Doch eins solltest du wissen. Ihr erstes Opfer ist sehr wahrscheinlich der Koch vom Woodstock Waisenhaus. Das ist so gut wie ihr einziger Freund und ihn möchte sie haben. Sei also vorsichtig." Vadim nickte. Er hätte noch etwas sagen wollen, doch plötzlich sagte einer der Engel:"Seht doch. Sie steht auf." Alle guckten nun auf Luciane, die gerade aufstand. In Lucianes Kopf drehte sich alles. Als sie aufgestanden war, sah sie Vampire und Engel vor sich. Sie wollte was sagen, doch plötzlich fühlte sie sich sehr schlecht und alles begann sich schneller drehen. Das Blut an Lucianes Hals war getrocknet, doch ein paar Spuren hatte es hinterlassen. Auf dem weißen Kleid waren rote Flecken zu sehen. Doch auf einmal veränderte sich das Mädchen komplett. Ihr weißes Kleid veränderte sich. Die Ärmel verschwanden und an ihren Trägern war nun ein aufgestellter Kragen. Der untere Teil des Kleides wurde pechschwarz und war unter einem Korsett zusammen gemacht, welches Luciane nun trug und welches rötlich war. Ebenfalls hatte sie nun rote Handschuhe. Ihr Gesicht veränderte sich kaum. Ihre strahlend blauen Augen tauchten sich in ein blutrot und ihre Haar wurden ebenfalls schwarz wie die Nacht. Als letztes kamen dann noch die spitzen Eckzähne und die schwarzen Flügel, die aus ihrm Rücken stochen. Die Welt hörte sich auf zu drehen und Luciane fühlte sich ganz anders, doch sie fühlte sich gut. Sie sah die besorgten Gesichter der Engel und sagte:"Engelsbrut, wie ich sie hasse!" Die Engel erschracken. So etwas hatten sie nicht erwartet. Doch Luciane war noch nicht fertig. Als sie die Vampire anguckte, sagte sie zu ihnen:"Euch mag ich eigentlich auch nicht. Ich hasse eure Gesetze. Doch dich Vadim. Dir danke ich, für das neue Leben." Dann lief Luciane loß und schwang sich mit ihren neuen Flügel in die Luft. Alle waren von der neuen Luciane geschockt, auch Vadim. Er hätte nicht gedacht, dass sein Gesetzbruch solche Folgen haben könnte. Doch er war es, der am schnellsten die Besinnung wiederfand. Er rannte los und breitete seine Flügel aus. Er durfte sie jetzt nicht verlieren. Er musste seine Aufgabe erfüllen, um am Leben zu bleiben. Und er war sich sicher, das wollte er auf jeden Fall. "Ich hoffe er schafft es", sagte Vadims Vater. Luna meinte zu ihm:"Er ist ein guter Junge, bloß mit viel Übermut. Er packt das schon." Dann verschwanden die Engel und auch die Vampire gingen ihren Weg. Luciane genoß die neugewonnene Freiheit. Sie flog über die Stadt und hinaus auf die Felder und Wiesen. Dieses Gefühl der Losgelassenheit war unglaublich und sie konnte gar nicht genug davon kriegen. Doch sie bemerkte, dass ihr schon seit einiger Zeit ein anderer Vampir folgte. Abrupt hielt sie an und wartete. Er flog direkt auf sie zu und hielt dann vor ihr an. Sie lächelte:"Ach, wenn haben wir denn da? Verfolgst du mich Vadim? Hast du Angst ich komm mit meinem neuen Leben nicht zu Recht? Du kannst ruhig abhauen. Ich schaff das allein. Noch eins. Ich kann dir gar nicht genug danken für dieses Leben. Ständig war ich eingeengt von Vorschriften und Vorstellungen. Ich bin froh das du mich gefunden hast und einen Gesetzbruch gemacht hast." Sie kam ihm näher und gab Vadim einen Kuss auf die Wange. Dann hauchte sie ihm ein leises Danke entgegen und flog davon. Vadim war völlig perplex von ihrer Handlung. Sie dankt mir für dieses Leben. Sie findet es schön so. Was ist wenn sie wirklich ein Vampir sein will? All dies schwirrte ihm durch den Kopf, doch ihm wurde klar, dass ihre Gedanken auch durch das Gift verwandelt wurden. In Wirklichkeit war sie doch anders. Und somit verfolgte er sie weiter. Luciane landete in einer dunklen Gasse. Nicht weit von ihr landete auch Vadim. Da sie nun wusste, dass er sie verfolgte, musste er sich nicht verstecken. Luciane drehte sich mit einem leicht gereizten Blick zu Vadim um. Sie schrie ihn an:"Warum verfolgst du mich? Du hast mir dieses Leben geschenkt, doch du kannst vergessen, dass ich dir jetzt ewig dankbar bin und ich dir nen Gefallen schulde. Das kannst du dir abschminken!" Vadim war von ihren Geschrei geschockt und sagt in einem leiseren Ton:"Ähm, also, ich verfolge dich, weil..." Vadim war sich nicht sicher, ob er ihr die Wahrheit sagen durfte. Damit würde nun wirklich alles aufliegen. Luciane guckte ihn hingegen erwartungsvoll an:"Und? Kommt da jetzt noch was?" Vadim schluckte:"Also ich....ich muss dich beschützen,. Vor dir selbst." "Was?", schrie sie auf:"Was soll denn das schon wieder heißen?" "Du bist kein Vampir und mir wurde die Aufgabe erteilt, dich vor dieser Lebensweise zu beschützen." "Na toll. Jetzt hab ich noch ein Kindermädchen, dass aufpasst, dass ich nichts falsches esse. Also hör mal. Ich weiß schon was gut für mich ist. Verschwinde lieber, es könnte sonst unangenehm für dich werden Vadim." Er schüttelte den Kopf:"Nein. Ich bleib bei dir und du wirst mich auch nicht so schnell los." Luciane stöhnte auf:"Na gut. Davon will ich mich erstmal selbst überzeugen. Auch wenn ich erst seit kurzem diese Flügel habe, ich komme schon super mit ihnen zurecht." Und schon hob sie wieder vom Boden ab und verschwand in der Dunkelheit der Nacht. Doch Vadim dachte nicht daran aufzugeben. Er verfolgte sie in die Dunkelheit. Und somit ging eine große Jagd los. Eine Weile schon flog Vadim hinter Luciane her. Sie fegten über Felder und Wiesen, über Hügel und Täler. Luciane schlug immer wieder Hacken oder machte andere Ausweichmanöver, doch Vadim konnte gut mithalten. Doch das sollte sich ändern. Luciane schoß mit aller Geschwindigkeit in ein Waldgebiet hinein. Sie war sehr wendig und kam gut durch, ganz im Gegensatz zu Vadim. Seine Flügel waren größer und er musste sehr aufpassen, dass er nicht in den Ästen hängenblieb. Luciane nutze diesen Vorteil und hatte einen großen Vorsprung, als sie aus dem Wald flog. Sie flog hoch in die Luft und flog über den Wald zurück. Sie hatte gute Augen und erkannte, als Vadim am Ende des Waldes war. Genau in diesem Augenblick flog sie in den Wald hinein und setzte sich auf einen Ast. Sie versteckte sich in den Baumkronen und für Vadim sollte es nun nicht so leicht sein, sie zu finden. Plötzlich hörte Luciane einen Ast knacken. Sie drehte sich leicht um und guckte hinter den Baum, doch da war nichts. Als sie sich dann wieder umdrehte schaute sie in das Gesicht des jungen Vampirs, der ihr schon die ganze Zeit folgte. "Ich bin nicht blöd Luciane. Ich sag doch, du wirst mich nicht los." Das Mädchen stöhnte:"Oh man. Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen? Mir gefällt dieses Leben. Warum willst du dieser Engelsbrut eigentlich helfen? Du hast mich doch schließlich gebissen. Es kann dir doch also egal sein, was aus mir wird!" Vadim überlegte. War sie ihm egal? Eigentlich schon, doch er hatte seine Aufgabe. "Klar bist du mir egal. Es würde mich nicht interessieren, wenn du in einem Fluss ertrinkst oder sonst etwas. Aber ich flieg dir nunmal hinterher um auf dich aufzupassen." "Aber warum denn?", schrie sie ihm die Frage entgegen. "Es ist reiner Eigennutz. Wenn ich dich beschütze, werde ich vor dem Urteil verschont. Dann bekomme ich mein Leben zurück und den Geschmack des Blutes habe ich trotzdem geschmeckt. Da pass ich doch lieber auf dich dummes Gör auf, als gleich in den Tod zu gehen. Besonders schwer ist es ja nicht." Luciane zog die Augenbraue hoch:"Ach ja. Das werden wir ja noch sehen. Aber ich werde jetzt schlafen. Wenn es dir also nichts ausmacht." "Nein, wieso sollte es.", grinste Vadim:"Wir finden hier schon ein schönes Plätzchen." "Wir?! Wohl kaum. Ich werde nicht in deiner Nähe schlafen.", meinte Luciane gereizt. Vadim zuckte mit den Schultern:"Ist mir doch egal. Ich weiche nicht von der Stelle." "Versprochen?", fragte Luciane lächelnd. Vadim nickte. "Das hört sich doch supi an." Keine zwei Sekunden später schoß Luciane aus dem Wald. Vadim folgte ihr natürlich sofort. Luciane guckte ihn missbiligend an:"So einer bist du also? Hälst nichtmal Versprechen. Hätt ich mir ja denken können." "Wie? Was soll das denn jetzt heißen? Ich hab gesagt, dass ich nicht..." "...von der Stelle weiche. Also müsstest du da unten stehn. Idiot!" Vadim verdrehte die Augen:"Damit meinte ich aber, dass ich bei dir bleibe, bis diese 3 Tage vorbei sind." Erst sagte Luciane gar nichts, doch dann schoß eine riesengroße Wut aus ihr heraus und sie schrie ihn lauthals an:"Verdammt, dann mach doch was du willst! Ich werde jetzt kein Wort mehr mit dir wechseln, das du es weißt." Und schon flog sie zurük in den Wald und suchte sich eine bequeme Baumkuhle, wo sie schlafen konnte. Es dauerte auch nicht lange, bis sie in die Traumwelt entfloh. Vadim hatte sich dann in dieser Zeit zu ihr gesellt und beschloss auch ein kleines Schläfchen zu halten. Damit er merkte wann sie wach wurde, machte er ein Seil, an ihrem Arm und seinem Arm fest. So konnte sie frühs nicht fliehen. Und so schlief auch er. Luciane wurde langsam wach. Auch wenn sie noch leicht schlaftrunken war, bemerkte sie etwas an ihrem Arm. Sie rechnete fest damit, dass Vadim irgendetwas an ihr festgemacht hatte. Dann guckte sie ohne die kleinste Bewegung auf ihren Arm und sah das dünne Seil, dass Vadim festgemacht hatte. So ein Trottel, dachte sie. Mit ihren feinen Fingern löste sie den Knoten ganz leicht und machte das Seil am nächstbesten Ast fest. Vadim regte sich leicht und Luciane guckte geschockt zu ihm, doch er schlief tief und fest. Als die Arbeit getan war, kletterte Luciane den Baum herunter und ging ein Stück zu Fuß. Die Sonne stand schon hoch am Zenit. Es musste so um die Mittagszeit sein. Sie hatte lange geschlafen und nun fühlte sie sich erholt und munter. Praktischerweise war der Wald voll von Apfelbäumen. Sie nahm sich einen vom nächstbesten Baum und aß ihn. Doch bald musste sie feststellen, dass es kein normaler Hunger war, der sich in ihrem Magen langsam verbreitete. Sie hätte noch fünfzig weitere Äpfel essen können und der Hunger wäre weg. Denn nun machte sich die Lust nach Blut breit. Sie wollte endlich den köstlichen Geschmack ihres ersten Blutes auskosten. Sie hatte auch schon ihr Ziel vor Augen. Da ihr nun klar wurde, dass sie ihren Hunger nur mit so einem Biss stillen konnte, breitete sie ihre Flügel aus und flog aus dem Wald. Auf dem direkten Weg in die Stadt und mit dem Bild ihres ersten Opfers im Kopf. Vadim wurde langsam wach. Mit noch halboffenen Augen guckte er zu Luciane herüber. Tat er das? Nein, denn sie war ja nicht mehr da. Und das wurde auch dem jungen Vampir sehr schnell bewusst. Geschockt breitete er seine Flügel aus und wollte losfliegen. Doch kaum das er in der Luft war, wurde er wieder herunter gezogen. "Sie ist gar nicht so blöd wie sie aussieht", dachte Vadim laut, als er versuchte, den Koten aufzumachen. Als er es dann endlich geschafft hatte, sah er den schönen Abdruck, den das Seil hinterlassen hatte. Die Stelle war blau angelaufen. Doch das hatte ihn jetzt nicht zu kümmern. Auch seinen Hunger versuchte er zu unterdrücken, denn es gab jetzt wichtigeres um das er sich kümmern musste. Er musste den Koch des Waisenhauses finden und sich vergewissern, dass es nicht schon zu spät war. Luciane war gerade am Stadtrand angekommen. Sie landete direkt davor und machte ihre Vampirgestalt für die Menschen unsichtbar. Dann ging sie durch die Gassen. Das Aufkommen ihrer Hackenschuhe hallte von den Wänden wieder, doch das war ihr vollkommen egal. Als sie dann auf einem Marktplatz war musste sie sich kurz orientieren. Auch wenn sie sich eigentlich gut auskannte, so war sie doch noch nie aus dieser Ecke der Stadt gekommen. Die Leute, die auf dem Markt rumliefen starrten das Mädchen an. Auch wenn niemand wusste, dass sie ein Vampir war, so ahnten sie doch, das sie nichts Gutes im Schilde führte. Es war nicht mal nur wegen der ungewöhnlichen Kleidung, sondern auch ihr Blick verriet alles. Luciane hatte einen gierigen Blick im Gesicht. Sie wollte unbedingt ins Waisenhaus. Dann kam ihr Gedächnis langsam zurück und sie ahnte, wo sie langgehen musste. Dann folgte sie auch schon der bevölkerten Straße, die ins Herz der Stadt führte. Vadim flog nun über die Felder. Doch er schwächelte langsam. Er brauchte ein wenig Blut, sonst würde er bald wie ein toter Vogel vom Himmel fallen. In einem langsamen Gleitflug segelte er über die Stadt und hielt nach vereinzelten Menschen Ausschau. Und wie es das Glück wollte, fand er bald einen jungen Mann, der einsam in einem Hof umherrging. Vadim flog direkt auf den Hof zu. Als er landete, fuhr der Mann erschrocken um. Mit einem herausfordernden Blick sagte er:"Wer bist du denn? Hau ab! Du hast hier nichts verloren." Doch Vadim ging ein paar Schritte auf ihn zu, ohne etwas zu sagen. "Du suchst also Streit? Dann komm doch her." Jetzt blieb Vadim stehen und grinste ihn an:"Du ahnst nicht, in welchen Schwierigkeiten du jetzt bist." Der Mann schnaubte wütend:"Du Rüpel hast mir nichts sagen! Na warte!" Mit gehobener Faust rannte der Mann auf Vadim zu. Doch dieser rechnete damit. Mit einem Sprung über den Mann, stand der Vampir nun hinter ihm. Ehe der Mann reagieren konnte, stand Vadim direkt hinter ihm und biss in seinen Hals. Der Mann schrie auf, doch Vadim genoß das leckere Frühstück. Nachdem er dem Mann genug Blut genommen hatte, stoß Vadim sich ab und machte sich auf den direkten Weg zum Waisenhaus. Der Mann war noch bei vollem Bewusstsein und würde diese Begegnung wahrscheinlich nie vergessen. Viele der Menschen gingen Luciane aus dem Weg. Dieses ungewöhnliche Mädchen war allen unheimlich und keiner wollte es wagen, einen Streit mit ihr anfangen zu müssen. Als sie den Weg entlang ging, sah es so aus, als suchte sie Streit. Doch eigentlich war Luciane nur ein wenig erschöpft, das sie noch nichts ordentliches gegessen hatte. Vadim sah schon von weitem das Waisenhaus, welches auf einem kleinen Hügel lag. Er flog direkt darauf zu und landete kurz vorher. Dann lief Vadim das kleine Stück den Hügel herauf. Draußen auf der Wiese spielten die Kinder. Doch als sie den unbekannten Mann sahen, hörten sie abrupt auf und beobachteten ihn. Vadim ging zielstrebig auf eine ältere Frau zu, die nach der Leiterin aussah. Als er dann vor ihr stand sagte er:"Guten Tag, Madame." Die Frau war gerade in Gedanken gewesen. Doch dann guckte sie nach oben und sagte:"Oh, guten Tag mein Herr. Ich habe sie gar nicht bemerkt. Kann ich ihnen helfen? Möchten sie ein Kind adoptieren?" Vadim schüttelte den Kopf:"Nein, eigentlich nicht. Ich suche ein Mädchen von ungefähr 18 Jahren. Sie trägt schwarze und rote Kleidung und hat auch schwarze Haare." "Nein, so ein Mädchen habe ich noch nie hier gesehen. Tut mir Leid. Warum vermuten sie denn, dass sie hier ist?" "Als ich sie das letzte Mal sah, suchte sie nach einem Koch in einem Waisenhaus. Meier, oder so. Nach anderen Aussagen zu Folge gibt es hier so einen Koch:" "Ja, den gibt es. Er ist drinnen in der Küche. Gehen sie einfach rein und fragen sie ihn selbst." "Vielen Dank Madame." Die Frau nickte nur und sprang dannauch sofort auf, um ein Kind anzuschreien. Vadim guckte ihr kurz hinterher und ging dann hinein. Hier hat Luciane also gewohnt, dachte er. Ein sehr schlichtes Leben für so ein Mädchen. Er stand kurz da und gab sich den Gedanken hin, doch dann wurde ihm wieder bewusst, warum er eigentlich hier war. Er guckte sich um und sah dann eine Treppe, wo gerade ein dicker Mann hochgekommen war und ihn anstarrte. Vadim ging auf ihn zu und fragte ihn gleich:"Entschuldigen Sie. Sind Sie Herr Meier, der Koch des Waisenhauses." "Ja.", antwortete Meier schlicht. "Oh gut. Ich suche ein Mädchen mit pechschwarzen Haaren und rot-schwarzer Kleidung. War sie bei ihnen?" "Nein, so ein Mädel kenn ich nicht mal. Und nun muss ich weiterarbeiten. Auf Wiedersehen." Und schon ging der Koch wieder die Treppe herunter und ließ Vadim einfach stehen. Naja, dachte er sich, dann wird sie wohl noch nicht hier gewesen sein. Dann warte ich hier auf sie. Dann ging Vadim erstmal raus und ging den Hügel wieder herunter. Doch dann breitete er seine Flügel aus und schwang sich hoch in die Luft. Mit einem großen Bogen flog er um den Hügel herum, damit die Kinder ihn nicht sehen würden. Dann landete er auf dem Dach. Dort lehnte er sich gegen eine Schrege und wartete. Luciane war nun schon ein ganzes Stück gelaufen. Ihre Gier wurde immer größer. Endlich war sie am Stadtrand angekommen. Sie sah ihre alte Heimat auf dem Hügel. Sie wäre ja am liebsten sofort hingeflogen und hätte sich ihr Opfer einfach geschnappt, doch da alle noch wach waren, wäre das zu gefährlich. Sie würde warten müssen, bis es dunkel wurde und er nach Hause fuhr. Luciane ging in ein Gasse und guckte sich um, dass keiner sie beobachtete. Dann breitete sie ihre Flügel aus und flog an der Wand eines alten Hauses entlang. Als sie dann darüber schwebte guckte sie sich das genauer an. Die Tür konnte man nicht aufmachen, da die Trümmer sie versperrten. Doch Luciane sah den perfekten Platz und flog hinein. Drinnen nahm sie sich das Plätzchen, welches nicht von Trümmern übersäht war. Sie setzte sich an die Hauswand. Ihre Augenlider wollten immer wieder zuklappen, doch Luciane wollte es verhindern. Irgendwann gab sie dann doch nach und fiel in einen Schlaf. Sie war sehr erschöpft. Sie hatte kaum etwas gegessen, noch weniger getrunken und die Sehnsucht nach Blut wurde auch immer stärker. Ein Schlaf würde sie vielleicht ein wenig stärken, bevor sie sich ihr erstes Opfer nahm. Es dämmerte schon, als Luciane die Augen öffnete. Sie ging sich mit den Händen über das Gesicht und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Sie war nun nicht mehr müde und sie glaubte, dass sie es die Nacht aushalten würde. Es sollte ja nicht allzu schwer sein, den Mann zu beißen. Außerdem wusste Vadim nicht wo sie war, so das sie in Ruhe ihr erstes Blut haben könnte. Dann wäre sie ihn ja vielleicht endlich los. Das hoffte Luciane jedenfalls. Das Mädchen stand auf und streckte sich einmal kräftig. Ein bisschen Zeit war noch, bevor der Mann nach Hause fahren würde Deshalb beschloss sie zum Waisenhaus zu laufen. Sie breitete die Flügel aus und erhob sich in die Lüfte, um aus dem Haus rauszukommen. Dann flog sie in die Gasse vor dem Haus und machte ihre Vampirgestalt für die Menschen unsichtbar, auch wenn jetzt kaum noch einer draußen war, der sie hätte beobachten können. Doch sicher ist sicher. Schließlich ging sie dann aus der Gasse heraus und auf den Feldweg in Richtung Woodstock Waisenhaus. Vadim war die ganze Zeit wach gewesen. Ständig hatte er die Frau mit den Kinder schimpfen hören. Selbst als sie drinnen war, gab es hier und da mal Zoff. Doch bald darauf dämmerte es langsam und es wurde um einiges ruhiger im Haus. Es war nun Schlafenszeit, dachte Vadim, dann würde der Koch auch bald Heim fahren. Vadim müsste die ganze Nacht aufbleiben, um den Koch vor Luciane zu beschützen. Aber wenn es so sein sollte, dann musste es wohl so sein. Keine paar Minuten später kam der Koch Meier aus dem Haus und ging zu seinem Auto. Er öffnete die Tür, setzte sich rein und startete den Motor. Doch Vadim achtete auf etwas anderes. Nicht weit weg sah er einen Menschen auf das Waisenhaus zukommen. Ob das wohl Luciane war? Das würde der junge Vampir sicher schnell herausbekommen. Luciane ging auf dem Feldweg entlang, als sie ein Auto hörte, dass vom Hügel herunterkam. Sie ging ein wenig in Deckung, damit er sie nicht sehen würde. Als er dann die Kurve zu einem kleinen Dorf in andere Richtung machte, kam Luciane aus ihrem Versteck heraus und breitete ihre Flügel aus. Ihre Zähne kamen hervor und ihre Augen leuchteten in rotem Schein in der Dunkelheit. Dann hob sie vom Boden ab und verfolgte das Auto aus gewisser Höhe. Doch dann hatte sie ein andere Idee und schoß mit hoher Geschwindkeit über dem Auto vorbei und weiter voraus. Vadim sah sie ganz deutlich, als sie die Flügel ausbreitete. Als sie über dem Auto flog, stieß auch er sich vom Boden ab und verfolgte sie in einem gewissen Abstand. Als sie dann plötzlich mit voller Geschwindigkeit losflog, war er leicht verwirrt. Er war sich nicht sicher, ob er ihr folgen sollte. Doch er hielt es dann für besser, wenn er in der Nähe des Autos blieb. Sie wollte den Koch ja haben, so musste sie notgedrungen ja irgendwann wieder auftauchen. Somit flog er weiter mit mäßiger Geschwindigkeit über dem Auto, das gemütlich über die Landstraße tuckerte. Meier fuhr in dem Auto, als er plötzlich am Straßenrand ein Mädchen liegen sah. "Oh mein Gott.", sagte er laut und bremste sofort und stieg aus. Der junge Vampir über dem Auto wusste was Luciane vorhatte und wollte das verhindern. Luciane bemerkte ihn jedoch auch und wollte ihren Plan sofort ausführen. Während Meier noch fragte:"Ist alles okay bei ihnen?" stand sie schon wieder auf und ging auf ihn zu:"Noch nicht, aber es wird mir bald wieder besser gehen." Dann sah Meier die Zähne des Mädchens und wich zurück:"Sie sind ein Vampir!" Das Mädchen wollte gerade antworten, als eine jugendlich Männerstimme sagte:"Ja, sie ist einer und will sie anfallen. Doch sie darf nicht, es wurde ihr verboten. Ich kümmere mich darum, dass sie dieses Verbot einhält. Fahren sie sofort nach Hause und vergessen sie diese Geschichte hier." Vadim war auf dem Boden gelandet, als er gesprochen hatte. Er ging auf Luciane zu und hielt sie am Arm fest. Meier guckte die zwei an. Er konnte sich kein Stück rühren. Als Vadim ihn dann aber mit einem durchbohrenden Blick anstarrte, drehte Meier sich sofort um, stieg ins Auto und fuhr sehr schnell davon. Eine Weile hielt Vadim die zappelnde, junge Halbvampirin am Arm fest. Als der Koch nicht mehr zusehen war ließ er sie los. Luciane guckte dem Auto hinterher. Sie würde es nicht mehr einholen können. So viel Kraft besaß sie nicht mehr. Voller Wut drehte sie sich zu Vadim um und guckte in seine blutroten Augen. Sie schrie ihn lauthals an:"Was soll das du Idiot? Ich hätte ihn gehabt, wenn du nicht dazwischen gekommen wärst. Nenn mir einen guten Grund, warum du das getan hast. Und komm mir nicht wieder mit der Sache, dass du mich vor mir selbst beschützen musst." Vadim zuckte mit den Schultern:"Ich tue das für mich. Das hab ich dir schon einmal gesagt. Du bist mir egal!" Luciane spuckte kurz vor ihm auf den Boden:"Ich verachte dich! Du bist nichts weiter als ein dummer Vampir, der nur an sich denkt. Das ich wegen deinen Taten hier sterben könnte ist dir also vollkommen egal ja?" Nun liefen ihr leicht Tränen über die Wangen. Vadim war nun echt verwirrt. Im einen Moment schrie sie ihn an und im nächsten heulte sie. Und nun? Vadim guckte zu Luciane an, die ihren Kopf hängen ließ:"Hey, du stirbst doch nicht, nur weil du kein Menschenblut bekommst." Seine Stimme klang sehr ruhig. Er wollte versuchen, sie wenigstens ein bisschen zu verstehen. Luciane guckte hoch. Die Tränen auf den Wangen waren schon vertrocknet, doch ihre Augen waren immer noch ein bisschen nass. Sie antwortete ihm mit leiser Stimme:"Ich bin total erschöpft. Ich hab heute nichts außer einen Apfel gegessen und getrunken hab ich auch nichts. Ich brauche unbedingt das Blut." Vadim schüttelte den Kopf:"Wenn du mir versprichst, den Koch nicht mehr anzufallen, dann bringe ich dir was ordenliches zu Essen. Was hälst du davon?" Luciane lächelte ein wenig:"Du weist doch genauso gut wie ich, dass ich Meier weiterhin jagen werde. Was ist damit, wenn ich dir verspreche ihn..." Weiter kam Luciane nicht, weil ihr plötzlich ganz schwarz vor Augen wurde und sie bewusstlos zusammenbrach. Vadim konnte sie gerade noch rechtzeitig auffangen, so dass sie nicht auf den steinharten Boden knallte. Sie musste unbedingt was essen, sonst würde sie vielleicht wirklich sterben. Er beschloss sie erstmal in sein Versteck zu bringen. Es war ein Haus mitten in der Stadt, jedoch in einer kleinen Gasse. Dieses Haus stand schon ewig leer und er hatte dort ein kleines Vampirversteck eingerichtet. Dort würde er sie erstmal hinbringen. Dann würden sie weitersehen. Vadim nahm Luciane schließlich auf den Arm. Er stieß sich vom Boden ab und flog los. Besonders schnell war er nicht, aber es funktionierte. Als sie am Haus angekommen waren, öffnete Vadim dir Tür. Drinnen war es sehr schlicht eingerichtet. Ein Sessel, eine Matratze, ein Tisch und zwei Stühle. Er legte Luciane erstmal auf die Matratze. Dann ging er in einen weiteren Raum. Dieser war sehr klein, doch dort war ein kleiner Kühlschrank und ein Waschbecken mit funktionierenden Wasserrohren. Ebenfalls war da noch ein kleines Schränkchen, wo ein bisschen altes Geschirr lag. Er nahm einen Krug und zwei Gläser heraus. Den Krug füllte er mit Leitungswasser. Den trug er dann zusammen mit den Gläsern ins andere Zimmer auf den Tisch. Der Vampir füllte eines der Gläser mit ein wenig Wasser und kniete sich dann zu Luciane nieder. Er hielt ihr das Glas an die trockenen Lippen und kippte es leicht an. Ein wenig Wasser floss über die Lippen, ohne das sie den Mund öffnete. Langsam kam sie dann wieder zu Bewusstsein. Sie öffnete den Mund und Vadim flöste ihr die ganze Flüssigkeit ein. Sie husstete leicht, als das Wasser ihre Kehle erfeuchtete. Schließlich öffnete sie die Augen und guckte Vadim an. Sie versuchte sich ein wenig aufzusetzten. Mit dem Rücken an der Wand fragte sie den Vampir dann:"Wo sind wir hier?" "Das ist mein kleines Heim, wo ich am Tag untertauche." Luciane nickte nur und guckte sich um. Ihr Blick blieb schließlich am Wasserkrug stehen. Vadim war ihrem Blick gefolgt und fragte dann sofort:"Willst du noch was trinken? Es ist mehr als genug da:" Luciane nickte und ließ sich das Glas, dass sie in der Hand hielt von Vadim füllen. Er selbst füllte das andere Glas und trank ebenfalls etwas. Dann sagte er zu Luciane:"Was hälst du davon? Wir ruhen uns jetzt erstmal aus und schlafen ein bisschen. Wir sehen morgen früh weiter, wie wir das mit dir regeln können." Luciane nickte wieder nur und stellte das Glas auf den Tisch. Sie fragte ihn dann nach der Toilette. Ein weiterer kleiner Raum mit einer Toilette und einem Waschbecken war noch in der Wohnung. Sie ging nur auf die Toilette und kam dann wieder. Vadim hatte es sich schon auf dem Sessel bequem gemacht. Luciane fand das okay so und legte sich wieder hin. Dann schliefen die zwei. Luciane brauchte nicht lange. Vadim musste erst die richtige Position finden, bevor er dann doch einschlief. Luciane wurde sehr schnell wach. Sie stand erstmal auf und ging auf Toilette. Dann schenkte sie in die zwei Gläser Wasser ein und trank eines davon bald leer. Das sie das zweite gefüllt hatte war nur reine Höflichkeit gewesen. Da Vadim noch tief und fest schlief guckte sie sich ein wenig um. Sie fühlte sich ein wenig besser, doch sie musste auf jedenfall irgendetwas essen. Dann kam sie auch schon in die Küche. Ihre Augen wurden sofort größer. Sie guckte sich sofort genauer um und fand auch etwas relativ ordentliches zu Essen. Es waren Fleischklöße in Massen. Sie nahm gleich ein paar heraus und aß sie. Sie fühlte sich mit jedem Bissen besser. Sie nahm sich einen kleinen Beutel den sie gefunden hatte. Dort packte sie für den heutigen Tag ein paar ein. Dann ging sie wieder ins andere Zimmer. Vadim schlief immer noch. Sie hatte ihm nichts versprochen, also musste sie auch nicht bleiben, selbst wenn er ihr das Leben gerettet hatte. Sie fand in einem kleinen Kasten ein Baltt Papier und eine Stift. Dann schrieb sie ein paar Zeilen für den Vampir darauf:"Vadim, du weißt genau, dass es mir egal ist, ob du mich gerettet hast oder nicht. Trotzdem danke ich dir für diese Rettung. Wenn ich endlich ein vollwärtiger Vampir bin, dann werde ich dir diese Schuld irgendwie begleichen. Dann können wir auch richtige Freunde werden, Aber wenn du mich von meinem ersten Mahl abhälst, dann kann ich noch nicht mit dir befreundet sein. Doch sei gewarnt. Solltest du mich noch einmal daran hindern wollen, dieses Blut zu genießen, dann kann ich für nichts mehr garantieren." Sie legte den Zettel auf den Tisch und verließ das Haus. Sie wollte sich bis zum Abend in ihrem Versteck aufhalten. Dann würde sie ein erneutes mal zuschlagen und diesmal würde nichts schiefgehen. Dann ging sie die Straßen von Gulden entlang und suchte sich ihr Haus. Sie war gar nicht soweit davon weg. Als sie ankam, flog sie wieder über die Mauer und machte es sich auf dem Boden gemütlich. Allerdings nahm sie sich diesmal einen Fleck, den man vom Himmel aus nicht so gut sehen konnte. Dann setzte sie sich dort hin und wartete. Während des Wartens dachte sie über die verschiedensten Dinge nach, wie zum Beispiel ihr erstes Opfer, ihre Verwandlung, aber auch an Vadim. Er war so nett zu ihr. Sie verstand den Kerl einfach nicht. Sie würde ihn wahrscheinlich nie loswerden. Vadim wurde langsam wach und guckte sofort zur Matratze. Luciane war nicht da. Sofort hellwach sprang er vom Sessel. Dann sah er den Zettel und laß ihn sich durch. Er schmunzelte. Irgendwie hatte er damit gerechnet, dass sie abhauen würde. Naja, er würde sie schon rechtzeitig finden. Dann sah er das volle Glas und musste wiedermals lächeln. Er trank etwas daraus und aß auch ein bisschen was von den Fleischklößen. Natürlich merkte er sofort, dass ein paar davon fehlten. Schließlich war er dann fertig und verließ das Haus. Dann machte er sich auf die Suche nach Luciane. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)