Hello Kitty Gymnasium von Meeresstern (HoroxRen) ================================================================================ Kapitel 3: ice, ice baby! ------------------------- 18 Uhr. Jetzt ist die vereinbarte Uhrzeit, aufgepasst Horo, deine Angebetene kann jeden Moment erscheinen! Der Blauschopf wartet bereits seit zehn Minuten am Treffpunkt, um zu verhindern zu spät zu sein. Nervös wippt er mit dem Fuß auf dem Boden. Dies ist seine Chance – vielleicht die einzige – sie von sich zu überzeugen! Was reden? Wie handeln? Er hat große Angst alles zu vermasseln, schließlich ist er doch so ein Tölpel; gepaart mit seiner Nervosität wird dies wohl in einem Bad im Fettnäpfchen enden. Keine Zeit mehr zum denken, er bemerkt Ren wie sie auf ihn zutritt. Horo ist ja schon glücklich genug darüber, dass sie ihr Wort gehalten hat tatsächlich zu erscheinen, aber wie sie erscheint! Ihm bleibt die Spucke weg. Im schwarzen chinesischen Kleid, mit Rautenförmigen Ausschnitten an Hals und Hüfte, diese sind, wie der Saum, mit Goldborte verziert. Direkt vor ihm bleibt sie stehen, sieht ihn erwartungsvoll an. Eine Weile lang geschieht nichts, Horo ist nur darin versteinert sie anzustarren. „Was ist? Ich warte; wir wollten doch wohin gehen?!“ „Ah ..eh“ stammelt Horo vor sich hin. „Ja. Du – du ...siehst umwerfend aus!“ „Bin ja auch ich!“ ertönt sie leicht eingebildet während Horo sie einfach weiter anstarrt. „Los! Du musst dich schon bewegen, ich kenne den Weg nicht!“ „S-Sorry“ Horo dreht seinen Körper zu einer Straße, um ihr damit zu symbolisieren in welche Richtung sie müssen. „Willst du dich einhaken?“ bei der Frage bietet er ihr seinen Ellbogen an. „Nein.“ War ja klar. Die Beiden gehen nebeneinander her durch eine Einkaufspassage. Jeden Richtungswechsel zeigt Horo durch eine Kopfbewegung in jene Richtung, begleitet von einem Lächeln. Kein Wort erklingt zwischen ihnen, kein Wunder, wenn Horos Kopf auch vollbeschäftigt ist und dadurch keine Kapazität hat, Signale an den Mund zu schicken. Der Kopf ist damit beschäftigt zu überlegen welche Signale er denn zum Mund schicken soll. Ein Thema muss her. Irgendwas! Im Moment ist das Schweigen ja ok, schließlich sind sie unterwegs, da ist sich Unterhalten eh schlecht mit den Leuten drum herum. Aber wenn sie gleich im Café sind... Horo ist einfach zu langsam, schon sind sie beim Café angekommen, ehe er auch nur einen Gedanken zu irgendeinem sinnvollen Ergebnis bringen konnte. Nachdem Ren verstand das sie nun am richtigen Ort sind, ergreift sie die Initiative und sucht sich einen Platz auf der Terrasse aus. Horo setzt sich ihr gegenüber und reicht ihr eine Speisekarte. Sie sind zwar durch die Passage gegangen, befinden sich jetzt aber etwas abseits des Menschentrubels, hier ist es um einiges ruhiger. Horo sieht zwar auf die Karte, jedoch ohne irgendetwas zu registrieren. Nur ein Gedanke pocht in ihm und verdrängt alle Anderen: »Sag etwas!« Er bemerkt auch nicht das die Kellnerin bereits an ihrem Tisch steht um die Bestellungen aufzunehmen. „Ich will ein Glas Milch!“ sagt Ren, ohne die Speisekarte eingesehen zu haben. Dies reist Horo aus seinem Tagtraum, jetzt ist schließlich er dran etwas zu bestellen. „Ähm...“ dieses mal schaut er tatsächlich auf die Karte „’nen Eistee, bitte“ äußert er lächelnd seine notgedrungene Entscheidung. Na toll, jetzt gibt’s nichts mehr womit man sich ablenken könnte, es wird Zeit für ein Thema! Horo sieht zu Ren und hat das Gefühl aus Wackelpudding zu bestehen. Und langsam ist er richtig genervt von sich selbst. »Was soll das denn? Sich so unnatürlich zu verkrampfen?! Ist doch sonst überhaupt nicht deine Art!« spricht er in Gedanken zu sich selbst »So jetzt sei mal ganz natürlich! Ganz locker und lass einfach laufen.« Ein bisschen Mut zu sprechen hat doch schon immer geholfen. Wieder sieht er zu Ren, mit Herzklopfen, allerdings um einiges beruhigter. „Du bist richtig hübsch.“ Bringt er die Chinesin in Verlegenheit, die aber so tut als wäre es ihr egal. „Wirst du wirklich den chinesisch Unterricht verlassen?“ „Naja, es ist Zeitverschwendung. Hätten sie einen Fortgeschrittenen-Kurs... aber dafür sind zu wenig Chinesen an der Schule“ „Ja, stimmt.“ In der jetzt entstehenden Gesprächspause erscheint die Kellnerin mit ihren Bestellungen, als hätte sie einen passenden Zeitpunkt abgewartet. Erst nach ihrem verschwinden führt Horo das Gespräch fort: „Wie lang wohnst du denn schon in Japan?“ „Nicht sehr lange“ „Dafür ist dein japanisch aber echt gut.“ „Was man von deinem chinesisch allerdings gar nicht behaupten kann!“ grinst sie recht schadenfroh. „Tss, ich lern’s doch erst seit drei Wochen! Außerdem, hab ich dich schließlich nicht umsonst um Nachhilfe gebeten!“ schmollt der Blauschopf, wissend, dass sie auf die heutige Stunde anspielt. „Vielleicht überleg ich mir das ja noch mal.“ Sie sagt es leicht belächelnd und Horo stößt ein glückliches „Das wäre schön!“ aus. „Und ähm ... was hat dich nach Japan verschlagen?“ führt er das Gespräch dann fort, sie blickt zur Seite und nimmt einen Schluck Milch zu sich. „Jawohl nicht die Hello Kitty Schule?“ „Mhh... doch in gewisser Weise schon.“ „Mhhhh“ grummelt der Blauschopf ein bisschen „Du bist nach Japan gezogen um in einer rosanen Lehranstalt unterrichtet zu werden? Also magst du die Katze, ja? Sorry, aber irgendwie kann ich das nicht nachvollziehen... “ „Ne, so ist es nicht! Ich mag die Katze nicht, mir geht das viele Rosa auch schon auf die Nerven.“ Auf Horos Gesicht ist die nun zwangsläufig kommende Frage schon abzulesen, doch Ren reagiert schneller als er: „Lass uns über was Anderes reden!“ Der Blauschopf ist dadurch aus dem Konzept gebracht, er will beim ersten Date natürlich nichts machen was ihr missfallen könnte, aber ein neues Thema will ihm trotzdem nicht einfallen. Deshalb fügt er noch kurz hinzu: „Also mich nervt die Katze total! Aber okay, wie du willst, Thema Wechsel....“ Sie trinkt weiterhin ihr Getränk und blickt wieder in die Speisekarte, was Horo nur zu dem Gedanken » ich wusste es« bringt. „Mhh... erzähl doch von dir.“ Bittet er dann mit einem lächeln. „Und was?“ „Keine Ahnung. Hast du irgendwelche Hobbys?“ „Reiten und Kung-Fu.“ „Wow! Ganz schön sportlich!“ gibt er beeindruckt von sich. „Und selbst?“ sie fragt es nur aus Höflichkeit, dies erkennt man an ihrer Stimmlage. „Ich bin begeisterter Snowboarder, aber in Tokyo wird daraus wohl nix... “ „ja, das kannste hier vergessen.“ Wieder schweigen die Beiden. In Horo macht sich Entrüstung breit. Sie scheint weder wirklich interessiert, noch als würde sie es genießen hier zu sitzen. Schlimmer, sie wirkt richtig gezwungen und gelangweilt. Also plant er etwas ein bisschen unkonventionelles: „Und noch etwas; in Wahrheit bin ich schwul!“ Ren schafft es nicht den gerade genommenen Schluck Milch im Mund zu behalten, der dadurch in Horos Gesicht spritzt. Ihre Augen weiten sich, im selben Tempo mit diesem ihr die Röte ins Gesicht schnellt, sie kann nicht anders als ihrem Schock Ausdruck zu verleihen: „WAS!?“ In diesem Moment lacht Horo los, druckst dabei zwischen den Lauten des Amüsement einen Satz hervor: „Man, ist doch nur Spaß!“ Die Röte will nicht aus Rens Gesicht verschwinden und sie scheint immer kleiner zu werden wie sie erbost die Lippen zusammen presst. Wohingegen Horo aufpassen muss vor Lachen nicht vom Stuhl zu fallen. „Ich wollte halt mal eine etwas emotionalere Reaktion von dir erleben, du wirkst immer so desinteressiert.“ „Und wie kommst du dann auf SOETWAS? Da muss man ja tatsächlich an deiner sexuellen Orientierung zweifeln!“ sie ist immer noch etwas beleidigt. „Süße, wäre es so hätte ich dich doch sicher nicht eingeladen!“ Sie unterdrückt ein seufzen und gibt ihm ein Taschentuch, damit er endlich die Milch aus seinem Gesicht wischen kann. Dadurch normalisiert sich Horos Gesicht wieder, wohingegen Rens noch weit davon entfernt ist. Sein letzter Satz scheint sie erstrecht nervös gemacht zu haben. Vor allem stellt sich ihr die Frage was schlimmer ist. Die Tatsache das der Kerl so angetan von ihrem weiblichen ich ist, oder die offene Frage ob er nicht doch schwul ist... Schließlich weiß er ja nicht was sie so alles unter ihrem Rock verbirgt... „Lach doch mal! Du bist bestimmt noch viel süßer wenn du lächelst!“ Ein bisschen verzweifelt schafft sie nicht mehr, als ihre Augenbrauen ein bisschen näher aneinander zu bringen. Mit Horos selbstsicheren Flirten ist sie sichtlich überfordert. „Lächeln!“ „Halt die Klappe!“ meckert sie schließlich erbost. „Ich muss nicht lächeln wenn ich nicht will!“ Hui, was soll denn der Gefühlsausbruch, nur wegen so ’ner Kleinigkeit?! Aber wenigstens eines: noch mal eine emotionale Reaktion von Ren. Sie scheint endlich warm zu werden und sich zu zeigen. Obwohl sie seinen Wunsch nicht erfüllt hat ist es Horo der sehr zufrieden lächelt. Aber dieser zufriedene Gesichtsausdruck steigert in Ren nur die Verwirrung. Was ist das bloß für ein merkwürdiger Kerl? Ob er immer noch so dämlich grinsen würde, wenn er die Wahrheit wüsste...? Wüsste wie fies und herrisch sie ist? Wüsste weshalb sie diese Schule besucht? Und Vor allem... wer ‚sie’ wirklich ist? Am liebsten würde sie ihm mit dieser Wahrheit sein dämliches Grinsen aus dem Gesicht wischen, aber sie muss ihre Tarnung doch aufrecht erhalten. Schaut ihn verärgert an, in sein dämliches grinsen. „Ich hau jetzt ab!“ Bei den Worten stützt sie ihre Hände auf den Tisch und schiebt mit dem Körper den Stuhl zurück als sie aufsteht. „Nein, warte!“ Horo schreckt auf. War es so falsch von ihm sie um ein Lächeln zu bitten? Nein, das nun wirklich nicht; aber weshalb reagiert sie denn jetzt so überzogen? „Hey, tut mir Leid! Komm, bitte bleib noch.“ Bei seinen Worten steht er ebenfalls auf, legt seine Handflächen aufeinander, um ein Symbol einer Bitte darzustellen. „Weshalb sollte ich?“ „Hat dir das Date denn gar nicht gefallen?“ „N--“ Ren setzt zu einer Antwort an, wird aber von lautem Gerangel vom Tisch nebenan unterbrochen. „Nein! Shinichi, lass ihn los!“ die Frauenstimme sagt es zu dem Kerl, der wie aus dem nichts auftauchte um ihren Gesprächspartner am Kragen packend vom Stuhl zu reißen. „Ist das der Kerl!?“ Es scheint wohl ihr Ex-lover zu sein, der dem neuen Anwärter nun eine verpasst. „Khyaaa!“ nicht nur sie sondern auch Ren schreit. Schließlich fliegt der Geschlagene geradewegs auf die Violetthaarige zu. Geistesgegenwärtig reißt Horo sie am Handgelenk zu sich, damit der Kerl nur ihren Tisch zu Boden reißt und nicht noch sie mit. Shinichi geht auf den nun samt Tisch zu Boden liegenden zu, die Frau und ein Kellner versuchen ihn festzuhalten. Obgleich auch Horo noch unter Schock steht, ist er noch genug bei Sinnen sich gemeinsam mit Ren der Szenerie zu entfernen. Klammert sie dabei beschützend an sich. Es gibt nur ein Problem: er muss noch bezahlen. Also zieht er die Beiden erst mal ins Café hinein, obwohl wohl klar ist, das im Augenblick sämtliche Aufmerksamkeit auf der Prügelei draußen lastet und somit keiner kassieren wird. Horo steht also an der Kasse, in der Hoffnung jemand würde ihn beachten, Ren noch immer in seinen Armen. Und diese krampft mit einer Hand in sein Shirt, erst dadurch bemerkt Horo das sie zittert. Hat sie sich so sehr erschrocken? „Hey, ist doch noch mal gut gegangen...“ sie reagiert nicht drauf, aber so eine Chance muss man nutzen, schließlich ist er ihr Retter! Er behält sie also weiter in den Armen und grinst mehr als zufrieden. „Man hast du ein Glück, dass du mich hast!“ Darauf schaut sie hoch, ihn endlich an. Mit großen, runden Augen, sie wirkt auf einmal viel weiblicher als eben und sogar dankbar! Wer hätte das von ihr erwartet? Und als wollte sie noch eins draufsetzen lässt sie Horos Herz schmerzhaft springen indem sie lächelt! „Ja, das habe ich wohl!“ Wie... süß! Das war’s! Horo hat die Welt verlassen, er ist auf irgendeiner Wolke, aber nicht mehr hier. Auch bemerkt er nicht das sich sehr wohl eine Kellnerin ihrer angenommen hat und nun erwartet Geld in die Hand gedrückt zu bekommen. Erst als sie zum zweiten Mal die geforderte Summe nennt reagiert Horo entsprechend. Die Rangelei draußen hat sich gelegt, nachdem Shinichi einsah wie wenig es ihm bringt seinen Rivalen nun zu vermöbeln. Er selbst hat wohl auch einige Schläge abbekommen, so sieht er zumindest aus, als er sich beleidigt davon macht. Etwa zeitgleich mit dem sich davon machen von Horo und Ren. Soweit hat Horo gar nicht geplant, was soll er jetzt machen? Sie nach Hause bringen? Ren sieht auf einmal so vergnügt aus, fast glücklich, nicht mehr so resigniert wie eben gerade; als wäre sie endlich froh darüber bei Horo zu sein. Das muss er doch irgendwie nutzen das Date in die Länge zu ziehen! Zumal das Ganze auch noch ein starker Ego-pusch für ihn ist, schließlich hat er seine Angebetene gerettet! Also daraus muss man sich doch mehr als einen Vorteil ergaunern können... „Was jetzt?“ sie lächelt ihm vorfreudig entgegen. Und schon ist das Gefühl einer Existenz aus Wackelpudding zurück welches das ebengrade noch so selbstsichere Gefühl der Überlegenheit tilgt. „Ähm“ ein genialer Kontrast die Gesichtsröte zu den blauen Haaren! „Weis nicht, wozu hast du denn Lust?“ „Karaoke!“ Ohweh, mit Horos Trommelfell zerstörenden, keinen Ton treffenden Krächzstimme?! Aber sie ist so süß! Wie sie sich auf einmal so aufs Date einlässt, ihn anlächelt; im Augenblick könnte er ihr gar nichts abschlagen! Sie schnappt sich seinen Arm und galoppiert nahezu auf die Passage zu. Dort wird sie aber langsamer; will wohl erst mal noch etwas Schaufensterbummeln. „Schau mal, wie knuffig!“ sie lächelt und quiekt wie ein kleines Fangirlie als sie mit dem Zeigefinger an die Scheibe schlägt. Horo blickt auf das Objekt welches sie meint, reißt aber sofort seine Augen auf. Eine Hello Kitty Geldbörse!!! Das ist nicht ihr ernst?! Irgendwas läuft hier gerade gewaltig schief! Meinte sie nicht vor gerade mal 20 Minuten das sie die Katze ebenfalls nicht leiden könne?! Hatte sie da gelogen? Aber weshalb denn? Sowieso ist sie auf einmal so komisch, fast wie komplett ausgewechselt! Quieksend und fröhlich und so weiblich. Aber so wirklich scheint Horo dies nicht als ihr fremd wahrzunehmen. Zur Zeit läuft er eh mit rosa Sonnenbrille durch die Gegend, und das sogar mit Freuden, obwohl er die Farbe doch gar nicht mag. Nur das mit der Geldbörse schlägt ihm dann doch ziemlich auf den Magen. Naja, vorerst ignorieren! Die süße Ren welche schon etwas vorläuft, sodass Horo genau beobachten kann wie ihr Rocksaum vom wippenden Gang auf und ab hüpft und die schöne darunter liegende Rundung nur noch mehr betont, ist einfach zu entzückend! Er lässt nicht zu das irgendwas, auch nicht seine eigenen Gedanken, diesen Moment zerstören könnten. Dafür ist er viel zu glücklich das Ren sich nun aufs Date einlässt. Er läuft ihr hinterher und schnappt sich ihren Arm damit sie bei ihm eingehakt ist. Es dauert eine Weile bis sie bei der Karaoke-Bar ankommen, aber den Weg über sind sie mit Lächeln beschäftigt. „Tut mir Leid, ihr Beiden, derzeit sind keine Plätze frei.“ Ren guckt als hätte sie in eine Zitrone gebissen von der ihr zuvor gesagt wurde sie sei aus Zucker. Verkniffen und schmollend. Sie ist sichtlich enttäuscht das ihre Vorfreude nicht erfüllt wird. Horo ist vielmehr verletzt da Rens Lächeln so abrupt verschwunden ist. Zu sehen das die auf einmal so kindliche Ren genauso herzzerreißend traurig gucken kann wie sie zuvor lächelte, versetzt ihm einen Stich. „Aber es ist doch unter der Woche, wie kann denn da…“ „Tut mir Leid, ich kann nichts machen!“ Das war der eindeutige Wink sie sollten verschwinden. Zwar ist dies natürlich nicht der einzige Karaoke laden, aber Horo hat sich selbst an etwas erinnert. Es ist spät abends innerhalb der Woche! In einer Karaoke-bar kann man Stunden verbringen, man sollte also auch nur dann hingehen wenn man Zeit hat um es zu genießen und nicht den Druck durch irgendein gesetztes Zeitlimit. Hinzu kommt das er noch immer ein finanzielles Limit hat, sowie wahrscheinlich noch nicht mal alle Hausaufgaben gemacht! Ist ja mal wieder typisch! „Ren-chaaan.“ Sie blickt ihn beleidigt an. „Hör mal, denkst du nicht das es nicht vielleicht eh etwas spät für Karaoke ist? Schließlich müssen wir morgen früh raus.“ Sie zieht eine Schnute. „Och manno, Renchen, das musst du doch auch einsehen!“ er zieht ebenso eine Schnute. Beide schmollen sie sich eine Zeit lang etwas vor. „Wir gehen schon dieses Wochenende hin, okay?“ Ren grummelt in ihr seufzen hinein, ist nun fast wieder so eingeschnappt wie sonst. „Na schön.“ Und schon haben sie sich zum zweiten Date verabredet! Das ging alles viel einfacher als erwartet. Zu einfach… Aber das kommt Horo noch nicht in den Sinn. Er ist dankbar das es in der Welt so bekloppte Leute gibt eine Prügelei anzufangen, sonst wäre sie ja nie warm geworden. Und da fällt es ihm wieder ein, er ist ihr Retter! Er plustert sich vor sich selbst damit auf. „Bringst du mich nach Haus?“ „Klar!“ Das wird ja immer besser! Der perfekte, klassische Abschluss eines Dates, sowie das direkte in Erfahrung bringen ihrer Adresse. Nicht das Horo beginnen würde sie zu bestalken, ihr aufzulauern, oder nachts mit ’ner Gitarre vorm Fenster stehen würde… nein, das Letztere würde er wirklich nicht tun. „Du hast deinem Retter noch gar nicht gedankt!“ So, es wurde aber auch Zeit es zur Sprache zu bringen! Sich vor sich selbst aufplustern ist ja das eine, und gut fürs Ego, aber wirklich wichtig ist doch sich vor Ren noch mal ein bisschen auf zu spielen. Sie stehen vor der Außentür eines großen Hauses, in diesem sich eindeutig mehrere kleinere Wohnungen befinden. Mit in den Flur kommen braucht er nicht, das hat sie bereits betont. Sie lächelt ihn auf seinen Appell vergnügt an. Wippt ein bisschen auf den Füßen ehe sie sich doch zu dem Größeren vorlehnt und den Kopf in seine Richtung reckt. Ganz schüchtern und nur kurz streicheln ihre zarten Lippen die seinen. Gefolgt von einem intensiven Blick direkt in seine Seelenspiegel. „Danke!“ Darauf ist sie im Haus verschwunden. Horo gibt einen halb geseufzten, halb gequieksten Laut des Glücks von sich. Der Abend war perfekt! Und die nicht verschluckten Raupen sind verpuppt und flattern wie verrückt in seinem Magen. Auch hat er das Gefühl ganz leicht zu sein, gleich davon zu fliegen, als er seinen Weg nach Hause schwebt und dabei die Welt ganz rosa ist! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)