Erwarte das Unerwartete von abgemeldet (... denn du entkommst ihm nicht) ================================================================================ Kapitel 5: Grüße aus der Zukunft -------------------------------- Und so wurde Tsuna am nächsten Morgen nicht nur von Gokudera und Yamamoto abgeholt, an der ersten Kreuzung wartete auch Riza auf die drei. "Guuuuten Morgen!", rief sie schon von Weitem. "Ohayu Riza!", rief Yamamoto vergnügt lachend wie immerund winkte. Tsuna warf Riza einen verzweifelten Blick zu. Na toll, die Bambi-Braut... er seufzte, dann grüßte auch er sie. "Guuten Morgen Bambi!", grüßte Riza ihn fröhlich und wuschelte ihm durchs Haar. "Eeeh, Riza-chan!", rief Tsuna empört und versuchte sich zu wehren. Er wusste, dass seine Haare auch so aussahen, als wäre er gerade frisch aus dem Bett gekommen, aber Riza machte das alles nur noch schlimmer. "Na, alles klar Jungs?", fragte sie in die Runde, während sie nebeneinander hergingen. "Ah, ich wusste gar nicht das du einen Hund hast Takeshi", meinte sie schließlich und beugte sich zu Jirou hinab. "Ah, jaja, sein Name ist Jirou. Er ist mein Boxtier und ich gehe jeden Morgen mit ihm zur Schule spazieren", lächelte Yamamoto und Tsuna fragte sich wieder einmal, wie man über so etwas wie Boxtiere reden konnte, als würde man übers Wetter sprechen. Jirou hingegen kläffte vergnügt, rannte um Riza herum und wedelte fröhlich mit dem Schwanz. "Na du bist ja ein Süßer", lächelte Riza und wuschelte dem Shiba Inu durchs Fell. "Was ist denn ein Boxtier?" "Hm, also, in der Zukunft, da kämpft man in der Mafia mit Boxen, die man wiederum mit einem Ring öffnet und mit dem Ring projiziert man eine Flamme. Und Jirou ist eben mein Boxtier." "Yamamoto!", riefen Tsuna und Hayato fast gleichzeitig und Tsuna griff sich an den Kopf. Wie konnte er Riza einfach etwas über die Zukunft erzählen? Die würde ihn doch total für plemplem halten! "Wasm wirklich?", fragte sie. "Na das klingt ja interessant", meinte sie lachend und allen war klar, dass sie Yamamoto nicht ein Wörtchen glaubte. Sie stand auf und ging dann weiter, bevor sie den Blick hob, denn dunkle Wolken hingen am Himmel. "Herrje, das Wetter macht sich nicht gut, was?" "Hm... das bisschen Regen ist ja nicht schlimm, aber wir sollten uns beeilen, sonst werden wir n-" Zu spät, Yamamoto war kaum fertig damit, das Gedachte auszusprechen, als auch schon die ersten Regentropfen zu Boden fielen. Einer landete direkt auf Tsunas Nase, prallte von dort ab und sprang ihm ins Auge. "Aua! Mir regnet's in die Augen...", jammerte er sofort und rieb sich übers Gesicht, aber die Tropfen kamen immer schneller runter und bald hörte man ein leises Rauschen, Jirou kläffte wie irre und sprang im Kreis umher, rannte dabei fast Yamamoto und anschließend Riza um, und freute sichtlich, ganz im Gegensatz zu seinen menschlichen Begleitern. "Üääääh", meinte Riza, lachte aber als sie Jirou sah. "Na komm Kleiner, wir laufen um die Wette!", rief sie dem Hund zu und rannte los. Jirou bellte einmal laut und rannte ihr dann nach. "Hahaha, seht euch das an!", lachte Yamamoto und verschränkte die Hände hinter dem Kopf, während er den beiden hinterher sah. "Die scheinen sich ja gut zu verstehen." "Uhm... Yamamoto", meinte Tsuna und schirmte sein Gesicht vor dem Regen ab, "ich denke du solltest Riza-chan nicht so viel erzählen. Vor allem nicht über die Zukunft; sie denkt sonst noch, dass wir alle völlig verrückt sind." "Er sollte generell nicht so aus dem Nähkästchen plaudern...", murrte Hayato. Vor der Schule standen sie vor verschlossenen Toren und Hibari sah ALLES ANDERE als begeistert aus. Falls das noch möglich war. Tsuna wollte gerade den Mund aufmachen, um zu fragen, was los war, als sie alle ein dumpfes Brausen hörten, das immer näher kam und Tsuna plötzlich erschrocken aufschrie, als ihn eine relativ große Schmutzwasserfontäne am linken Bein traf. Sofort drehten sich alle in die Richtung und sahen ein grimmiges Gesicht in einem Gewirr aus nassen, dunkelbraunen Haaren und einer auffällig grünen Strähne. //Och nee, die schon wieder...//, jammerte Tsuna innerlich, aber heute schien ihn das Mädchen gar nicht zu beachten. Sie stieg von ihrem nassen Skateboard und klemmte es sich unter den Arm, ehe sie allen Anwesenden einen flüchtigen Blick zuwarf und schließlich genauso wie sie vorhin zu Hibari sah. Diesmal trug sie ihre Schuluniform, also hatte der Schwarzhaarige immerhin einen Grund weniger sich zu beschweren. "Huh? Quando apre-", begann sie, schüttelte dann verwirrt den Kopf und meinte dann auf japanisch, "was ist hier los?" "HEY!! Pass gefälligst auf was du machst!", blaffte Hayato das Mädchen auch gleich darauf an. Riza lehnte sich vor, Jirou saß zwischen ihren Füßen, und las das Schild, das am Tor hing. "Aufgrund... von Wartungsarbeiten... muss die Schule vorrübergehend... geschlossen werden...?", las sie vor und richtete sich wieder auf, stemmte die Hände in die Hüften. "Mach den Mund zu, sonst regnet's rein", blaffte das Mädchen Hayato zurück an. War sie eigentlich immer so barsch?, fragte Tsuna sich, hörte aber daraufhin, wie Riza das Schild vorlas. "Huh? Wartungsarbeiten?", echote er und die Fremde neben ihm ließ von Hayato ab, um zu Hibari zu sehen. "Ja, Wartungsarbeiten? Wollt ihr uns verarschen? Man kann doch wegen ein paar mickrigen Wartungen nicht die ganze Schule schließen, es sei denn da ist eine Bombe hochgegangen oder was wei-", sie hielt abrupt inne und sah etwas beunruhigt, aber aufmerksam durch die Gitterstäbe des Tors zum Schulgebäude. Nach außen hin wirkte alles normal. "Naaaa, Hibari... das stimmt irgendwie. Wie kann man denn deswegen eine ganze Schule schließen?", fragte auch Yamamoto da verwundert. Hayato ballte wütend die Hand zur Faust und verpasste dem Mädchen dann einfach eine Kopfnuss. "Rede nicht so mit der rechten Hand des Judaime!", blaffte er sie wieder an. "Verlasst die Schule", sagte Hibari nur und erhob seine Schlagstöcke. "Meine Güte was für ein unruhiger Geselle", meinte Riza und trat an Yamamotos Seite, Jirou bei ihr. "Was? Was fällt dir ein, du dreckiger....!", schnaubte die Braunhaarige und hob gerade mit beiden Händen ihr Skateboard, um Hayato damit die Visage zu polieren, als Tsuna entsetzt zu den beiden sah und sich schnell zwischen sie stellte, die Hände abwehrend gehoben. "Aaaaah, minna, warum beruhigen wir uns nicht erstmal? Muss ja nicht gleich jemand mit einem Skateboard verprügelt werden...", meinte er, aber seine Stimme wurde immer leiser, je länger er dem tödlichen Blick seiner Gegenüber ausgesetzt war. "Geht", wiederholte Hibari noch einmal, diesmal mit mehr Nachdruck und spannte sich an, "oder ich beiße euch zu Tode." Yamamoto seufzte, lächelte aber immer noch und das Wasser perlte um seine Mundwinkel herum. "Hm... ich weiß nicht... es klingt doch ganz logisch. Was machen wir jetzt also?" "Nach Hause gehen? Nein besser! Wir spielen Matsch-Baseball!!! Komm schon Takeshi! Wann hast du das letzte mal im Matsch Baseball gespielt?!", rief Riza lachend und rannte voran, Jirou wieder an ihrer Seite. "Ja ne, Bambi!!", rief sie von Weitem. "OY! Nenn mich nicht immer Bambi!", brüllte Tsuna genervt und stampfte bockig auf, was ihm allerdings eine weitere kleine Wasserfontäne bescherte. Seine Hosenbeine sahen jetzt schon aus, als hätte er sich stundenlang im Dreck gewälzt. Und es regnete immer noch und würde, wie es schien, auch nicht so schnell aufhören, aber Yamamoto war, gemeinsam mit Jirou, hinter Riza hergerannt. Tsuna entschied, ihnen einfach zu folgen und sah zu Hayato. "Kommst du auch, Gokudera-kun?", fragte er, denn der Grauhaarige und die ominöse Fremde starrten sich verbissen an, als würden sie sich jeden Moment wieder die Köpfe einschlagen wollen. "Ich komm Judaime", knurrte er nur und gab Kai das 'Ich Beobachte Dich'-Zeichen, ehe er Tsuna hinterher stolzierte. Die Braunhaarige sah den beiden noch kurz nach, bevor sie wieder auf ihr Skateboard stieg und nach einem kurzem Zögern wieder davonbrauste. Es nützte nichts, wenn sie hier im Regen stand. Es war ihr trotzdem nicht geheuer, dass die Schule geschlossen war und der Grund dafür erschien ihr auch eigenartig. Sie schüttelte den Kopf, stieß sich mit dem rechten Fuß ab und schon war sie hinter der nächsten Ecke verschwunden. Ehe Tsuna und Hayato bei Riza und Yamamoto angekommen waren, waren die beiden schon in ein Spiel vertieft. Jirou rannte vergnügt zwischen den beiden hin und her und versuchte öfter, einen der Bälle, die durch die Luft surrten, zu fangen, landete aber jedes Mal ohne Erfolg wieder auf dem Boden und das Spielchen ging von vorne los. Riza rannte mehr als dass sie ging rückwärts, um den Ball zu fangen, den Yamamoto gebattet hatte, als Jirou ihn plötzlich abfing, mit dem Ball im Maul bellte und davon rannte. Riza stolperte nach hinten und fiel in den Matsch, sah dem Hund aber entsetzt nach und lachte schließlich, ehe sie sich aufrappelte und ihm nach lief. "Oi, Jirou!", rief Yamamoto lachend und lief den beiden hinterher, wobei er über den rutschigen Matsch schlitterte. Tsuna lächelte zaghaft und war froh, dass Yamamoto und Riza sich so gut verstanden, aber er hasste es jetzt schon, immer Bambi genannt zu werden, dabei kannten sie sich kaum ein paar Tage. Und jetzt gehörte sie also auch noch zur famiglia... "Uh... Gokudera-kun", wandte er sich schließlich an den Grauhaarigen, der neben ihm stand und schwieg, was ziemlich ungewöhnlich war. Normalerweise bekam er fast den Mund nicht zu, aber heute schien er wieder ziemlich sauer zu sein. Tsuna seufzte. Aber er hatte im Moment andere Sorgen - die Sache mit der Schule ging ihm nicht aus dem Kopf. "Glaubst du, das stimmt? Das mit der Schule?" Hayato setzte gerade an, etwas zu sagen, als man plötzlich ein Puffen hörte und eine weiße Rauchwolke aufzog. Jemand hustete und stolperte nach hinten aus der Rauchwolke hinaus. Otona-Hayato. Und er sah reichlich zerfetzt aus. Sein Anzug war Geschichte, zumindest sein Sakko. Seine Krawatte hing locker um seinen Hals, genauso wie sein dunkelrotes Hemd aus seiner Hose. Er hatte ein paar Verletzungen und hustete wieder, während er sich über die Wange rieb. Tsuna und Otona Hayatos jüngeres Ich starrten ihn wie eine Erscheinung, die er ja auch irgendwie war, an und Tsuna stellten sich sofort vor Entsetzen die Nackenhaare auf. Wenn Otona Hayato hier war und so aussah wie im Moment, konnte das nichts Gutes heißen! "Otona Gokudera...!", rief er immer noch geschockt, als der Erwachsene die beiden endlich bemerkte und sie ansah. Tsuna stand wie versteinert da. Das konnte nicht sein, das durfte nicht sein... warum war es dann so?! Aber Otona-Hayato sprang nur auf. "Ich habe nicht viel Zeit, Judaime-sama", sagte er schnell, als er ein erneutes Puffen hörte und wieder herrschte ungläubiges Schweigen als sich Tsuna und sein Älteres Ich gegenüberstanden. Otona-Tsuna war hochgewachsen, seine Haare waren immer noch wuschelig, an den Seiten und im Nacken allerdings etwa so lang bis zu seiner Hüfte. Er trug einen schwarzen Anzug, auch wenn auch dieser reichlich zerfetzt aussah. "So... war das nicht geplant...", murmelte er als er in die großen, rehbraunen Augen seines Gegenübers sah. Seine waren ein bisschen schmaler. Es war das erste Mal das Hayato den Älteren Tsuna sah. Dieser trug noch viele Verbände, von den Schusswunden, die er gehabt haben musste. "IIIIIIIIEEEEH?!", quietschte Tsuna panisch auf und Griff sich an den Kopf. Das durfte doch nicht wahr sein! "Wa-Wa... WAS machst du hier! Und was mache ICH hier?!", fragte er hysterisch. "Beruhige dich", sagte Tsuna zu sich selbst und griff ihn am Ellbogen. "Komm Hayato wir müssen sie schnell finden", sagte er schließlich zu seiner älteren, rechten Hand, der nickte. "Ihr müsst uns begleiten", sagte er zu den beiden Jüngeren. "Was? Aber, nein, warum? Und wen? Und überhaupt!", stammelte Tsuna immer noch völlig von der Rolle, aber Otona Tsuna zog ihn bereits mit sich, treu gefolgt von Otona Hayato, der Acht gab, dass Tsuna nicht doch noch irgendwie ausbüchste. Dass der jüngere Hayato dem Judaime folgte war ohnehin klar und niemand dachte in jenem Moment an Yamamoto und Riza, die man irgendwo im Regen zurückließ. "Hör mir bitte zu. Das ist sehr wichtig", erhob Otona-Tsuna seine Stimme "Wir haben wirklich nicht viel Zeit. Shoichi-kun sagt höchstens 10-15 Minuten und in dieser Viertelstunde müssen wir sie erstmal finden", sagte er zu seinem jüngeren Selbst. Tsuna verstand gar nichts mehr. Wovon sprach er? "Demo... wen denn?", traute er sich endlich mit ein wenig festerer Stimme zu fragen, während seine ältere Version ihn weiterhin unerbittlich festhielt und vorantrieb. "Wen sucht ihr denn! Und warum überhaupt?" "Isabella", antwortete Otona-Hayato da und der ältere Judaime nickte. "Izzy", sagte er schließlich und die vier brachen durch das Unterholz in den Stadtwald. "Izzy!!!", rief er laut ins Nichts, doch keine Antwort folgte. "Verdammt wo ist sie...", murmelte er. "Was?!", brach es aus Tsuna heraus und er starrte die beiden abwechselnd an. "A-aber... Izzy ist doch bei mir!", rief er nun völlig verwirrt. "Ist sie nicht!", entgegnete Otona-Hayato. "Nicht mehr", fügte Otona-Tsuna hinzu. Auf einer Lichtung angekommen ließ er Tsuna los und die Dying-Flame entzündete sich auf seiner Stirn, ohne dass er eine Pille nahm. Der jüngere Hayato starrte ihn an. "Ich werde sie suchen, pass' du solange auf die beiden auf, Hayato", wies er seine rechte Hand an. Die Flamme auf seiner Stirn zog sich bis über seine Augen und zur Seite und wurde dort zu einer Maske, die die Hälfte seines Gesichtes bedeckte. Die X-Gloves an den Händen flog er nach oben. "Hiiiiiiiä!", quietschte Tsuna erschrocken auf und duckte sich instinktiv ein wenig, bevor er den Kopf hob und seinem älteren Ich hinterher sah. Moment... Izzy war nicht mehr bei ihm? Aber sie war doch noch ein Kind! Was, wenn ihr etwas passiert war? Und was war das für eine seltsame Maske auf Otona Tsunas Gesicht gewesen? Was war hier los?! "Gokudera-kun...", wandte er sich an den Älteren und sah beunruhigt zu ihm hoch, "was ist los? Warum ist Izzy nicht mehr bei mir? Wo ist sie!", rief er aufgebracht. Otona-Hayato sah seinem Judaime nach, ehe er zu Tsuna sah. "Izzy ist jetzt in der Zukunft. Deine Izzy", sagte er schließlich. "Aber unsere ist hier und das ist eine lange Geschichte", erklärte er. "Und was war das für eine Maske?!", platzte es aus Hayato heraus und sein Älteres Ich sah ihn an. "Il Trucco di Decimo", antwortete er ihm. "Die Maske des Zehnten...?", murmelte Tsuna verwirrter als ohnehin schon, als ihm klar wurde, was Otona Hayato da gerade gesagt hatte. "WAS?! Eure Izzy? Warum?!" "Weil sie etwas beschützen muss.“ "GEFUNDEN!", hörte man da plötzlich Otona-Tsunas Stimme und er schickte einen X-Burner in die Luft, um seinen Standort anzuzeigen. "Beeilung!", befahl Otona-Hayato und lief los. Tsuna sah ihm überrumpelt nach, blickte dann zu Hayato neben sich und lief schließlich los. "Matte!", hörte man ihn rufen, aber Otona Hayato hielt sich nicht mit so etwas auf und Tsuna hechtete ihm mehr schlecht als recht nach. Dabei hatte er sich endlich auf ein normales Leben gefreut und jetzt DAS! Nach wenigen Minuten kamen sie an einer anderen Lichtung an. Otona-Tsuna war schon verschwunden. "'Kuso", murmelte Otona-Hayato kaum merklich. Die Zeit seines Judaimes musste abgelaufen sein, das hieß, er war auch bald dran. "Isabella." Er kniete neben dem am Boden liegenden Mädchen nieder. Sie hustete, von ihren Schultern stiegen noch Dampfschwaden auf. "Sensei...", murmelte sie leise, während Hayato ihr aufhalf. "Du bleibst erstmal hier, hörst du?". sagte er leise zu ihr und Izzy öffnete ein Auge "Aber..." Hayatos strenger Blick brachte sie zum Schweigen. "Wakatta....Sensei...", murmelte sie dann leise. Ihre Haaren waren länger geworden und die linke Seite hatte sie mit Spangen nach hinten geklemmt, sodass ihre rechte Gesichtshälfte leicht bedeckt war. Sie trug eine braunkarierte Caprihose, an der Gürtel mit Boxen hingen, ein schwarzes, zerlöchtertes Tanktop und schwarze Stulpen an den Armen. Sie umklammerte etwas fest. Die beiden Jungen sahen sie überfordert an und Tsuna sah Izzy sofort an, dass sie älter war als sie. Wenn er genau darüber nachdachte, war sie um mindestens zwei Jahre älter als sie. Aber... er verstand immer noch nicht, was los war. Nicht wirklich. Er wollte Otona Hayato fragen, aber gerade als er sich wieder an diesen wandte, gab es ein lautes "POFF" und der Grauhaarige war weg. Tsuna und Hayato standen mitten im Regen auf einer Waldlichtung und vor ihnen Izzy. Wohlgemerkt aus der Zukunft. Diese kniete immer noch keuchend auf dem Boden, sie hatte ein paar Verbrennungen und machte den Eindruck, als wäre sie direkt durch einen Bombenregen gerannt. Blut lief ihren Arm hinab und sie presste einen Zylinder an sich, in dem etwas unheimlich Wichtiges sein musste. Genauso verwirrt wie Hayato und Tsuna sah sie die beiden an. "Uhm... Izzy... -chan?", fragte Tsuna vorsichtig und streckte zögerlich eine Hand aus, um ihr aufzuhelfen. Izzy sah zu ihm hoch. "Tsuna-nii...", murmelte sie. Ihre Augen waren immer noch purpurfarben, aber die Sommersprossen, die sie gehabt hatte, waren im Laufe der Jahre verschwunden oder zumindest verblasst. Immer noch den Zylinder an sich drückend, streckte sie die Hand aus und ergriff seine. Tsuna half ihr auf und stand ihr unsicher gegenüber. Das ging alles viel zu schnell! Mal wieder. "... daijobu ka, Izzy-chan?" Die Orangehaarige war nur ein wenig größer als Tsuna, ungefähr so wie Yamamoto. "Irgendwie... schon...", sagte sie leise und atmete wieder tief durch. "Wo ist..." Sie sah sich um, nur um dann enttäuscht festzustellen, dass Otona-Tsuna und Otona-Hayato wieder verschwunden waren. "Aber.... Izzy-chan... was machst du hier? Und was wollten Gokudera-kun und... ich hier?" Sie sah wieder zu den beiden. "Könnte ich euch das bitte woanders erklären?", fragte sie dann leise. Ihre Stimme war ein bisschen rauer als früher, aber die Klangfarbe war immer noch die selbe. "Klar", nickte Tsuna, als sich seine Augen weiteten. "Uah! Wir haben Yamamoto und Riza-chan völlig vergessen!", rief er aufgebracht. "Wir sind hier", meldete sich Riza lachend. Sie schleppte Jirou mit sich rum, der doch ganz schön was wog. Der Shiba Inu hielt immer noch den Ball im Maul, bellte und wedelte mit dem Schwanz. "Ah, hier seid ihr also!", konnte man kurz darauf auch schon Yamamoto hören, vergnügt wie immer, der, seinen Baseballschläger über der Schulter, hinter Riza und Jirou durchs Dickicht kam. Als er Izzy entdeckte, stockte er einen Moment lang, dann lächelte er wieder breit wie immer. "Soso, sieht aus als hättet ihr beiden in unserer Abwesenheit neue Freunde gefunden." Alle, Riza, Yamamoto und Jirou, sahen total dreckig aus. Izzy blickte hinab. "Hey...", sagte sie leise. "Mein Name ist Isabella", stellte sie sich vor und sah dann zu Hayato und Tsuna. "Yamamoto Takeshi", stellte der Schwarzhaarige sich vor und lachte wie immer kurz auf. "Aber das ist schon ein lustiger Zufall. Wir kennen bereits eine Izzy." Tsunas Gesicht spiegelte wie immer tiefe Fassungslosigkeit wieder, wenn Yamamoto sich so unwissend anstellte. Waren er und Hayato die einzigen, denen die Ähnlichkeit zwischen ihrer Izzy und dieser auffiel oder stellte Yamamoto sich irgendwie absichtlich so? "Uhm, Yamamoto", meinte Tsuna, noch etwas unsicher, "das ist unsere Izzy." "Die Kleine?", fragte Riza und lehnte sich vor. "Können wir bitte gehen, Sensei-", abrupt brach Izzy ab und legte sich die Hand auf den Mund. "Ich meine....Hayato-kun...", sagte sie leise und Hayato blickte sie einen Moment an, ehe er Tsuna fragend ansah. Tsuna allerdings blickte genauso ahnungslos zurück und zuckte hilflos mit den Schultern. "Gehen wir lieber, hier im Regen zu stehen bringt nichts", entschied er schließlich und zögerte einen Moment, bevor er zu Riza sah. "Du... kommst auch mit. Oder?" Riza sah zu Yamamoto und auch der lächelte entschuldigend. "Tut mir Leid Bambi aber... Takeshi und ich wollten eigentlich noch draußen bleiben“, meinte sie schließlich und Izzy wandte sich halb ab. Sie musste lächeln. So hatte das zwischen den beiden also angefangen? Weder Riza noch Yamamoto aus ihrer Zeit hatte es ihr erzählen wollen. "Oh...", machte Tsuna nur, dann nickte er leicht. "Na in Ordnung. Ich denke es ist nicht weiter schlimm, wenn nur Gokudera-kun und ich Izzy-chan mit zu mir begleiten. Wir können dir ja später alles erzählen, Yamamoto." "Okay, ich erinner' euch bei Gelegenheit daran!", meinte der Schwarzhaarige breit grinsend und sah zu Riza. "Na dann! Mal sehen, wer von uns dreien schneller wieder beim Feld ist!" Jirou kläffte einverstanden und wand sich aus Rizas Griff, bevor er schwanzwedelnd um Yamamoto herumsprang. Tsuna war erleichtert. Zwar gehörte Riza Reborn zufolge jetzt auch zur Familie, aber er war doch froh, dass Yamamoto sich um sie kümmerte und Hayato, Izzy und er würden in Ruhe reden können. Izzy blickte ihnen nach und seufzte einmal leise, ehe sie Tsuna und Hayato folgte. Hayato aber starrte sie an. Hatte sie ihn gerade Sensei genannt? Sie IHN? ER war ein SENSEI? VON IZZY?! Gokudera kam damit irgendwie nicht klar. Izzy lief neben Tsuna, den Blick gesenkt und den Zylinder fest umklammert. Auch Tsuna war ungewöhnlich still, aber in seinem Inneren arbeitete es fieberhaft. Was sollte das nur alles wieder? Zuerst traf er Riza und Reborn wollte sie in der Familie haben, dann wurde die Schule angeblich wegen Wartungsarbeiten geschlossen, woran er immer noch nicht so recht glaubte, plötzlich tauchen Otona Hayato und sein eigenes, älteres Ich in ihrer Zeit auf und zu allem Überfluss lassen sie ihm eine zehn Jahre ältere Izzy da. WER SOLLTE DARAUS NOCH SCHLAU WERDEN?! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)