Erwarte das Unerwartete von abgemeldet (... denn du entkommst ihm nicht) ================================================================================ Kapitel 4: Willkommen bei der Vongola! -------------------------------------- Izzy stand wie immer am Gartentor, sie hielt sich am Pfeiler fest, da sie zitterte und schwankte. Kein Wunder, sie hatte schließlich Schüttelfrost, hatte aber unbedingt auf Tsuna warten wollen. "Izzy-chan!" Tsuna lief das letzte Stück zu seinem Haus und ging vor Izzy in die Hocke. "Du sollst doch nicht raus, wenn du krank bist!" Geräuschvoll zog sie die Nase hoch und umarmte Tsuna schließlich. Irgendwas musste los sein, denn Izzy klammerte sich richtig an ihn. Da bemerkte er auch den roten Sportwagen, der vor der Tür stand. "Isabella, bitte komm rein!" Die Tür ging auf und ein altbekannter Blondschopf stand im Türrahmen. "Oh! Ossu Ototo!", grüßte Dino Tsuna. "Dino-san!", rief Tsuna erstaunt, aber auch froh, ihn zu sehen. Izzy schien da anderer Meinung zu sein, denn sie krallte sich regelrecht an ihm fest. "Wie gut, dass Isabella bei dir ist! Entschuldige, falls sie dir Ärger macht. Vor drei Wochen hat sie sich einfach in ein Flugzeug nach Japan geschlichen", meinte er gehetzt und ging auf sie zu. "Geh weg!", rief Izzy nur und klammerte sich weiter an Tsuna. "Eeeh... schon in Ordnung, mit Izzy gibt es keine Probleme. Nur... können wir uns mal drinnen kurz unterhalten?" "Na klar", sagte Dino, Tsuna hob Izzy hoch und nachdem sich Gokudera verabschiedet hatte, gingen die beiden hinein. "Izzy-chan... wie wäre es, wenn du zu Mama in die Küche gehst oder dich ein wenig hinlegst, während ich mich mit Dino-san unterhalte?", fragte Tsuna, nachdem der Mafiaboss und er in seinem Zimmer angekommen waren und Tsuna Izzy immer noch auf den Armen hielt. Die Kleine würdigte Dino keines Blickes, als sie wankend hinaus stolzierte. Dino sah ihr nach und als er seufzte ließ er die Schultern hängen. "Tut mir wirklich Leid, Tsuna, wenn wir zurück fahren, nehmen wir sie mit. Tut mir Leid, dass sie solange bei dir war und dich genervt hat." "Eeh.. was? Nein nein, sie hat mich gar nicht genervt!", widersprach Tsuna sofort heftig und gestikulierte wild mit den Händen. "Aber... uhm, Dino-san? Wie war das eigentlich mir ihrer Familie? Gokudera-kun meinte, sie wäre bei einer Auseinandersetzung zwischen deiner und einer anderen Familie aus Versehen ums Leben gekommen, aber Izzy ist felsenfest davon überzeugt, dass es kein Versehen gewesen war..." "Izzy war früher Teil einer verfeindeten Familie... sie war sogar die Tochter des Bosses. Es war wirklich Zufall, dass sie in den Schusswechsel hineingekommen sind, sie waren einfach zur falschen Zeit am falschen Ort", erklärte Dino, während er sich setzte. "Sie hat ihre Familie sehr lieb gehabt und deshalb gibt sie uns die Schuld daran." Ärgerlich verzog er das Gesicht. "Aber sie ist ein kleines, stures Mädchen!", brauste er sich auf. "Und will uns nicht zuhören!" "Uhm... vielleicht... braucht es einfach nur Zeit. Wenn sie älter ist, wird sie es sicher verstehen, Dino-san", versuchte Tsuna den Blonden zu beruhigen. "Jedenfalls werden wir sie mitnehmen. Sie gehört nach Italien", meinte Dino fest. "Eeeeh?!", machte Tsuna überrumpelt und starrte Dino an. Er erinnerte sich daran, wie verletzt und wütend Izzy ausgesehen hatte, als sie dachte, er wollte nur mit Dino reden, um sie abzugeben. "Das... das ist doch wirklich nicht nötig, Dino-san. Sie ist hier gut aufgehoben. Mama kümmert sich gut um sie und da sie ohnehin keine Familie mehr hat... kannst du sie nicht hier lassen? Du hast doch selbst gesagt, dass sie stur ist. Sie wäre nicht glücklich bei euch." "Aber muss sie dich nicht furchtbar nerven? Dieses Mädchen ist wie ein lauter Flohsack, der immer rumhüpft und alles kaputt macht!", erzählte Dino und sah Tsuna ungläubig an. Der ebenso ungläubig zurücksah. "Also... ehm... nicht wirklich? Izzy ist eigentlich ganz nett. Sie ist ein bisschen lebhaft, aber sie ist ja noch ein Kind. Wir hatten bis jetzt keine Probleme mit ihr. Bitte, Dino-san!" 'Und etwas Schlimmeres als Lambo gibt es nicht', fügte er in Gedanken hinzu. Er seufzte und ließ dabei wieder die Schultern hängen. "Tsu-kun was ist denn los? Warum weint Izzy-chan?", fragte Nana auf einmal im Türrahmen, denn sie hatte Izzy vorhin weinend ins Zimmer rennen sehen. Sie musste an der Tür gelauscht haben. "Huh? Izzy weint?" Tsuna war aufgesprungen und rannte sofort aus seinem Zimmer, während Dino ein wenig planlos drin blieb und Nana ansah. Diese hob nur ahnungslos die Schultern. Mittlerweile hatte man im Hause Sawada das Gästezimmer mehr oder weniger zum Kinderzimmer umgebaut. Izzy und Fuuta und I-Pin und Lambo teilten sich jeweils zwei Doppelbetten. Izzy lag oben auf ihrem in eine Decke gewickelt und schluchzte in ihr Kissen. "Izzy-chan?" Tsuna stand neben dem Hochbett und blickte über den Rand hinweg auf Izzy. "Was ist los?" "Du willst mich wieder weggeben!", rief sie erstickt ins Kissen. "Dame Tsuna!", rief sie. "Was? Wie kommst du denn da drauf? Niemand will dich abgeben!", widersprach Tsuna heftig. "Doch! Dino hat gesagt, ich muss wieder nach Italien!!", rief sie. "Das hast du falsch verstanden, Izzy", seufzte Tsuna und war ein wenig erleichtert, dass Izzy nur weinte, weil sie etwas falsch verstanden hatte. "Niemand wird dich mit nach Italien nehmen! Ich habe gerade versucht, Dino-san zu überreden, dass du da bleiben darfst, ok?" Sie blickte auf und sah ihn an. "Versprichst du's?", fragte sie ihn leise. Tsuna nickte und lächelte, um sie wenigstens etwas aufzumuntern. "Klar! Aber dann versprich mir auch, dass du aufhörst zu weinen, in Ordnung? Ich muss das noch mit Dino-san zu Ende besprechen." "Hai", nickte sie und rieb sich über die Augen. "Tsu-kun! Du hast Besuch!", rief Nana da von unten. "Hey Bambi!", gesellte sich gleich noch eine andere Stimme dazu. "Judaime!" Und dieser Ruf war jedem bekannt. Tsuna verdrehte die Augen. "Warum müssen denn ausgerechnet jetzt alle kommen?!", rief er aufgeregt, streichelte Izzy dann aber noch kurz liebevoll über den Kopf, bevor er Hayato und Riza abholte und in sein Zimmer begleitete- ... - in dem immer noch Dino stand. "Oh... uhm, Dino-san", stotterte Tsuna etwas hilflos. "Also, wegen Izzy nochmal..." "Moshimoooosh!", rief Riza und hob die Hand. Dino grinste nur und grüßte sie ebenfalls. "Willst du sie wirklich hier behalten?", fragte Dino Tsuna noch einmal ernst. Tsuna nickte ohne zu zögern. "Ja. Bitte, Dino-san! Darf sie hier bleiben?" "Na schön...", gab der Blonde schließlich nach, "Oooh, ist das nicht süß, Bambi?", fragte Riza da und zupfte wieder an Tsunas Haarsträhne. "Wah, lass das!", regte Tsuna sich hilflos auf und schlug mehr schlecht als recht nach Rizas Händen. Dino lächelte nachsichtig und verabschiedete sich mit dem Versprechen, Tsuna bald wieder zu besuchen. Riza lachte auf und sah sich dann in Tsunas Raum um. "Ha ha, dein Zimmer ist ja niedlich", meinte sie. "Oh da ist das Baby!", rief sie, als sie Reborn entdeckte. Tsuna fixierte Reborn sofort mit seinem Blick, erinnerte sich an die von ihm gestellte Aufgabe und verlor den Großteil seiner Farbe im Gesicht. "Reborn!" "Ciaossu!", grüßte der Arcobaleno sie und Riza lachte während sie sich vor ihm hinabbeugte. "Du bist ja süß", meinte sie und zupfte kurz an der gezwirbelten Strähne, die Reborn trug. "Ist das dein kleiner Bruder, Tsuna?" "Cousin!", schoss es sofort aus ihm heraus. Die ganze Schule wusste, dass er keinen Bruder hatte aber Cousin war ok. Immerhin behauptete er das auch von Lambo und I-Pin. "Ah souka?", fragte sie und ließ sich dann auf das Bett fallen. Aufmerksam sah sie Reborn an, als würde er gleich etwas sagen. Und tatsächlich. Reborn hüpfte auf den kleinen Tisch in der Zimmermitte und musterte alle Anwesenden kurz, bevor er verschmitzt lächelte. "Tsuna. Willst du Riza nicht sagen, warum sie hier ist?", schlug er unschuldig vor, aber sein Lächeln sprach eine ganz andere Sprache. Interessiert sah das Mädchen mit den kastanienbraunen Haaren zu Tsuna und wartete nun darauf, das er etwas sagen würde. Tsuna ließ sich vor seinem Tisch auf die Knie fallen und blickte wehleidig drein. "Ich kann das nicht, Reborn!", jammerte er. "Doch kannst du, Tsuna", widersprach das Baby ihm wie immer und Riza sah ihn verwirrt an. Hayato war ungewöhnlich still, aber sein Gesicht verriet, dass er nicht unbedingt glücklich darüber war, jemanden in Tsunas Familie aufzunehmen, der ihn ständig betatschte. Hinzu kam noch die kurze, nachmittägliche Begegnung mit diesem eigenartigen Mädchen und Gokuderas Scheißtag war komplett. Tsuna seufzte und warf Reborn einen Dackelblick zu, aber als er merkte, dass dieser rein gar nichts brachte, sah er stattdessen zu Riza, die sich auf seinem Bett breit machte. "Ähm..." In dem Moment jedoch rief Nana von unten "Tsu-kun! Besuch!“ und noch ehe Tsuna aufstehen konnte, polterte auch schon Yamamoto die Treppen hoch. "Hey!", rief er vergnügt, nachdem er ins Zimmer geplatzt war. "Ossu, Takeshi!" Riza war wahrscheinlich die Einzige, die ihn so nannte. "Okay, was ist los, Tsuna?", fragte sie schließlich. "Ja, was ist los?", fragte da auch Yamamoto, "hast du sie schon gefragt, ob sie mitspielen will?" Tsuna und Hayato starrten ihn fassungslos an. Er glaubte immer noch, dass das alles nur ein Spiel war... "Was spielen?", fragte Riza überrascht und sah Tsuna nun an. "Na komm schon, leg los Bambi!", rief sie und klatschte in die Hände. Tsuna verzog das Gesicht und sah dann zu ihr. "Mafia", murmelte er kaum hörbar und Yamamoto lachte. "Jaaaa~, Gokudera und er haben so ein seltsames Spiel, aber es ist echt lustig. Sie nennen sich die Vongola Familie und manchmal kreuzen hier total schräge Typen auf und gegen die treten wir dann an. Ist manchmal vielleicht ein bisschen stressig, aber es macht eigentlich Spaß." Tsuna hätte Yamamoto am liebsten mit offenem Mund angestarrt, aber er verkniff es sich dann doch noch. Reborn sah zum Schwarzhaarigen und lächelte. "Es wäre eigentlich die Aufgabe des Bosses gewesen, Riza aufzuklären, aber du hast es ganz gut zusammengefasst, Yamamoto." "Haaaah, was DU bist der neue Vongola??" Riza lachte auf und sah ihn an "Ahahahaha, Nii-chan hatte Recht", lachte sie. "Na klar mach ich mit!", rief sie dann und Reborn sah sie überrascht an. "Woher kennst du denn die Vongola?", fragte er. "Vor ein paar Wochen war so ein kleines Baby mit blonden Haaren bei mir, das an jeden Satz ein -kora! rangehangen hat und mir von einer Vongola Familie erzählt hat“, meinte sie schließlich und setzte sich im Schneidersitz auf Tsunas Bett. "Colonnello?!", rief Tsuna überrascht. Aber was wollte der bei ihr? "Was hat er denn noch gesagt?" "Gar nichts. Aber echt! Das ist wirklich 'n beklopptes Spiel!", lachte Riza. Tsuna starrte sie nun wirklich mit offenem Mund an. Noch eine die glaubte, dass das alles nur ein Spiel war! Das durfte doch nicht wahr sein! "Das ist kein Spiel!" Diesmal sah Tsuna verblüfft zu Hayato. Er schien ja doch noch sprechen zu können. "Der Judaime ist ein großartiger Führer und du solltest dich geehrt fühlen, von ihm persönlich in die Vongola eingeladen worden zu sein! Stimmt's, Judaime?", meinte Gokudera enthusiastisch und Tsuna konnte ihn nur wie ein Mondkalb ansehen. Drehten denn jetzt alle durch?! "Ja ja schon gut, Tako Head", meinte Riza und winkte vergnügt ab. "Also, was ist jetzt mit Hausaufgaben?", fragte sie. Während Gokudera sich noch über "Tako Head" aufregte, war Tsuna vollkommen überfordert. "Eeeh..." Yamamoto rettete ihn aus seiner misslichen Lage, indem er einfach seine Tasche abstellte und seine Hausaufgaben rausholte. Ein weiterer Tag neigte sich dem Ende zu und Tsuna stellte beunruhigt fest, dass er ihn schon wieder mit Hausaufgaben beendete... Und wieder mit einem neuen Mitglied der Familie. Es stellte sich heraus, dass Riza wirklich was im Köpfchen hatte und es sogar so erklärte, dass Tsuna es ansatzweise kapierte. Was zwar nicht hieß, dass er es völlig verstand, aber ein bisschen war immerhin besser als gar nicht. Oder als Gokuderas Balkendiagramme, von denen er mathematische Alpträume bekam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)