Xemnas' Aufzeichnungen von abgemeldet (...und so schrieb ich nieder, was mir die Nerven raubte...) ================================================================================ Dritte Mission - ...nicht ganz... äh, clean ------------------------------------------- Warnung: OoC-Faktor steigt um einiges! Dritte Mission – ...nicht ganz... äh, clean Ein weiterer Tag, ein weiterer Report, weitere Streitereien. Letzteres, zu meinem Leidwesen, wie immer direkt vor meinem Büro. Genervt trat ich vor das Fenster in der Tür. Als erstes fiel mir gar nicht der Trubel in der Mitte des Raumes auf, sondern eher ein fieses Grinsen. Er hatte den Stuhl an die Wand geschoben, die Beine übereinander geschlagen und die Ellbogen an die Seiten gedrückt, die Handflächen und Fingerspitzen zusammengelegt. Das Grinsen war schon regelrecht Furcht einflößend: zufrieden, sadistisch, schief und sehr gemein. Anscheinend genoss Vexen den Augenblick. Marluxia saß mitten auf dem Teppich in der Mitte des Raumes, die Unterschenkel unter den Hintern gezogen. Er lehnte sich ein wenig zurück und krallte die Finger hinter seinen Füßen in den Teppich. Verdutzt studierte ich diese Pose. Wenn – falls – er aufstehen würde, würde er nicht alleine gehen können. Dann öffnete ich die Tür leise und zaghaft schob ich mich nach draußen. Marly wimmerte leise. „Was hat er?“, fragte ich, nicht im Geringsten geschockt oder arg überrascht. „Ich habe ihn nicht umgebracht. Aber meinen Spaß hab ich trotzdem.“, grinste Vexen. Die schnarrende Stimme triefte fast vor Genugtuung. In einer Ecke stand Larxene mit einer Videokamera. „Grün... alles... alles trieft...“, wimmerte Marly. „Was hast du ihm verpasst?“, fragte ich. „Es kann sein, dass seine Leber das nicht verkraftet. Oder seine Nieren.“, murmelte Zexion aus einer anderen Ecke. Heftig fuhr ich zusammen. Ich hatte den Kleinen gar nicht bemerkt. Plötzlich fiel Marluxia zurück auf den Rücken. Seine Knie knackten arg, als er sich danach aufrichtete und taumelnd zum Stehen kam. Er atmete schwer. Bei dem Anblick grinste Vexen noch breiter. Marluxia schien nicht mehr die Kontrolle über seine Gliedmaßen zu haben, denn er wankte ziemlich, die Beine zwar fest auf dem Boden, allerdings den Oberkörper verwirrend hin und her wiegend. Auch als wir ihn interessiert und abfällig anschauten, hörte er nicht damit auf. „Was tust du da?“, fragte ich, das Gesicht verziehend. „Er gleicht das Pochen oder Pulsieren in seinem Schädel aus.“, erklärte Vexen ganz selbstverständlich. „Und was hat er vor?“, murrte ich. „Das weiß nur er selbst.“ „Marluxia!“, rief Larxene. Jedoch reagierte er nicht. „Wo sind die nächsten Leute?“, fragte ich in die Runde, endlich den Blick abwenden könnend. „Du wirst stolz auf uns sein! Auf uns alle!“, freute sich Luxord in der Tür. „Wieso denn das? Sind bis jetzt alle Möbel heile, keiner – bis auf Marluxia – verletzt und noch kein Schlüsselloch versiegelt? Mann, wäre ich aber stolz auf euch!“, heulte ich verzweifelt. „Das nicht, aber...!“ Luxord hob dramatisch den Zeigefinger in die Lüfte, sah zu dieser Hand auf und machte eine Spannungspause. Ruiniert durch ein lautes ‚Hick!’. „Seine Leber steht das auch nicht mehr lange durch.“, kommentierte Zexion aus der Ecke. „Ruhe! Ähm... weswegen war ich gleich noch mal stolz?“, fragte ich etwas gereizt. Das Marluxia irgendwo neben mir plötzlich miaute und jaulte ignorierte ich schlichtweg einfach. „Weil wir ganz selbstständig losziehen werden, ja, um Sora zu suchen!“ Okay. Ich geb es ja zu. Das war die übersetzte Version. Eigentlich lallte er stark und sah aus wie drei Tage wach. Es hätte lauten müssen ‚Waiiiil, äh... wail, ähm, wir, mmmmm, pffff, ja... ganzzzz ssselbständi-disch schaun gehn, wo Sato – äh... Saro, Salmo... nelle... Soße ... äh... Sora is!’ Ein wenig verunsicherte mich das schon. Ein klein wenig. „Weißt du schon, was du gegen den Kater machst?“, knurrte ich genervt. Marluxia drehte sich aufmerksam zu uns um. „Miau?“ „Er wird erst gar nicht nüchtern.“, murmelte Larxene. „Das ist für seine Verhältnisse nüchtern.“, ertönte es aus der Ecke. „Ruhe!“, wiederholte ich lauthals. Neben mir legte Marly den Kopf schief und maunzte tief. „Wo hin?“ Ein fragendes Maunzen, verwirrte Blicke. „Ich welche Welten?!“, fragte ich ausführlicher und deutlicher. „Also, äh, Hollow Bastion, die Unterwelt, ´s Land der Drachen, äh... wie heißt das noch... das Aquarium, Schloss des Biests...“, zählte Larxene hinter der Kamera auf. „Alle im Umkreis?“, riet ich unterbrechend. „Genau. Das sind immerhin...“ Sie überlegte lange. Sehr lange. Klägliches Jaulen unterstrich die Zeit zusätzlich. „Insgesamt sind es elf. Allerdings haben wir weder in Twilight Town, noch in der Residenz Micky was zu suchen. Bleiben neun. Arena des Olymps und schloss des Biests schleiße ich mal aus, bleiben sieben.“ Marluxias Maunzen ging langsam in singen über. Eine unbekannte Melodie maunzend studierte er alle Ecken des Raumes. „Vexen, schnapp dir Demyx und Saïx und mach ´ne Haustiersitzung, aber mach das das Maunzen aufhört!“, keifte ich barsch. „Warum, Chef? Der einzige, den das stört, bist doch du. Warum gehst du dann nicht?“, fragte Zexion. Sorgfältig dachte ich darüber nach. Da das Trällern mir allerdings dermaßen auf die Nerven ging, verließ ich tatsächlich den Raum. Innerlich verfolgten mich diese Töne. Ein fröhlicher Singsang aus verschiedensten Tonlagen. Ein Stockwerk tiefer erwartete mich ein ähnliches Schauspiel. Zwar torkelte niemand durch den Raum, dem Herrn sei Dank, es miaute keiner, und in der Ecke saß auch kein kleiner Gothic, der alles Kommentierte, bis mir der Geduldsfaden riss. Schweigend blieb ich in der Tür zu dem Raum stehen. „Meine Fresse, sind wir denn hier bei der Supernanny?!“, stöhnte Axel genervt, mit den Augen rollend. Er kippelte, die Stuhllehne an eine Wand mit einem Fenster gelehnt, und beobachtete den Konflikt. „’Tschuldigung. Ich geh ja schon in die Wuthöhle - oder lieber die stille Treppe? Die beiden wären übrigens Mal ganz toll für euch alle.“ Die roten Augenbrauen hochziehend deutete er auf Lexaeus. Und machte dann die Reihe. „Wuthöhle, Wuthöhle“, Saïx, in der Mitte des Raumes, „stille Treppe“, Xigbar, neben Lexaeus vor Saïx, „stille Treppe.“ Der Reihe nach zeigte er auf jeden und zählte schnell ab. Letzteres war für Demyx. „Wieso?! Was hab ich jetzt schon wieder gemacht?!“, quiekte dieser aufgebracht. „Eh, dein ständiges Gelaber geht mir ganz schön auf den Sack!“, fauchte Axel. Laut räusperte ich mich. „Wuthöhle und stille Treppe.“, sagte Axel ganz automatisch an mich gewandt. „Nummer acht?“, trällerte ich zuckersüß. „Oh, den Tonfall mag ich gar nicht. Ganz und gar nicht... das heißt immer Ärger... Ärger und Schmerzen...“, murmelte dieser leise, sich leicht abwendend. „Ja, durchaus.“, bestätigte ich. Tat jedoch nicht weiteres. Leise ging ich an ihm vorbei. Doch in diesem leisen Vorbeigehen winkte ich unbemerkt. Ein Windstoß fegte Axel den Stuhl unter dem Hintern weg. Es war nicht gerade schlecht für mein Ego, dass ich über die meisten Elemente der Organisation herrschte. Und dafür, dass er mit dem Genick schwer auf die Fensterbank knallte konnte ich doch auch nichts. Das war Physik, nicht ich. Wortlos blieb er liegen. Einige Sekunden tat keiner was. Dann redete Saïx doch einfach weiter, Lexaeus und Xigbar sahen und hörten ihm uninteressiert weiter zu, Demyx saß weiter auf dem gegenüberliegenden Fensterbrett und hörte Musik und ich setzte mich einfach auf einen Sessel neben dem Bücherregal, das mich und Axel voneinander trennte. „Also, wenn ich noch einen Stuhl reparieren muss, dann dreh ich durch!“, schnauzte Saïx. „Oh... da kriegen wir aber Angst! Berserkermodus! Geht schon klar, vorausgesetzt, unser guter Rockhead –“ Matsch! So kann man durchaus auch einen Satz beenden. Allerdings grammatikalisch inkorrekt. Zwei lagen also mehr oder weniger angeschlagen auf der Erde, vier standen, beziehungsweise saßen noch. Mal schauen, wie lange sich dieser Zustand noch hielt. Xigbar pellte seinen Fuß von dem Stein und beäugte sich ihn ordentlich und schmerzerfüllt. „Lexaeus! Ich bitte dich! Hör auf damit! Die nächsten Stühle, Tische – und ich will gar nicht wissen, wie da bei euch der Tisch kaputt gegangen ist – oder anderen Sachen repariert ihr beide, verstanden?“, fragte Saïx herrisch. Beide murmelten etwas Undeutliches. „Haben wir uns verstanden?!“, keifte er. Axel wimmerte irgendetwas Ächzendes. „Ich glaube, er würde ‚Jawohl, Sir!’ schreien und salutieren, wenn er könnte...“, murmelte Demyx etwas verwirrt von dem Krachen des Steines, unter dem Xigbars Fuß schnell begraben war. „Will ihm denn keiner helfen?“, fragte Nummer neun in die Runde. Ein gemeinsames, mit Schulterzucken begleitetes ‚Nö.’ erfüllte den Raum. „Hat einer von euch eine Ahnung, was Luxord meinte, als er sagte, ihr hättet selbständig verteilt, wer welche Welt durchsucht?“, warf ich zum Themenwechsel in den Raum. Langes, ausgedehntes Schweigen folgte. „Okay, Luxord ist ja auch schließlich Luxord. Alles unter 2 Promille ist für ihn noch nüchtern.“, murmelte ich etwas hysterisch hinzufügend. „Nein, nein, wir haben die Welten schon verteilt, sogar ziemlich gut... aber na ja. Noch haben wir ihn nicht gefunden.“, erklärte Saïx mit Unbehagen. „Nicht in Hollow Bastion?“ „Nein.“, antworteten alle einstimmig. „Auch nicht Twilight Town? Schloss Disney?“, fragte ich verzweifelt. „Nein.“ „Wo zur Hölle ist Sora?!“, keifte ich zu höheren Mächten. „Wieso? Was ist denn so wichtig? Es gibt ja schließlich auch noch Malefiz, es gibt ihren Gehilfen Karlo, es gibt die normalen Bösen, so wie Hades...“ Saïx Böser Blick schweifte drohend zu Demyx, der ganz unschuldig aufsah. „Bitte?“, murmelte er. „Aber schließlich haben wir auch noch nicht richtig, persönlich und eingehend, detailliert gesucht. Vielleicht ist er mit dem Gumischiff unterwegs oder so? Kann doch sein. Außerdem sind schwache Herzlose und Niemande geistlich extrem beschränkt. Vielleicht finden wir ihn ja noch.“ „Gut möglich. Gut möglich... aber lasst Marly und Luxord draußen. Die beiden sind nicht ganz... äh, clean.“, gab ich zu bedenken. „Luxord?“, fragte eine zierliche Stimme aus dem Flur. „Der ist gerade losgegangen, auf um Sora zu suchen.“, murmelte Zexion leise und monoton, wie er selbst sprach, wenn er wütend und aufgebracht war. „Was?! Wieso?!“, schrie ich. „Wie? Warum regt er sich so auf?“, fragte Lexaeus, der bis dahin mit Xigbar Stein-Schere-Papier gespielt hatte. „Luxord hat zwanzig Promille, mindestens! Der fährt mir auch noch Auto!“, schrie ich. „Warum habt ihr ihn gehen lassen?“ „Wir sind aus dem Schneider, wir waren nicht dabei.“, grinste Xigbar und klatschte mit Lexaeus ab. „Fünf Mäuse, dass er stirbt.“, wimmerte Axel am Boden und zog unter Qualen einen Fünfer aus der Hosentasche, den er, zwischen zwei Finger geschoben, flatternd hochhielt. „Fünf dagegen.“, meldete sich Demyx, der nun mit einem Kugelschreiber in einem Buch herumkritzelte, dass er aus dem Bücherregal neben ihm gezogen hatte, das parallel zu dem neben mir stand. „Das zahlst du mir.“ Zexion deutete auf das Buch in Demyx’ Schoß und strich sich erfolglos die Haare zur Seite. „Wieso? Ich... verbessere bloß das, was verbesserungswürdig ist.“, trotzte er stockend. „Ich auch. Fünf, das Luxord nach Hause kommt – der Hat doch mehr Glück als Verstand. Und auch mehr als Alkohol im Blut. Also ist das viel Glück, was?“, grinste Xigbar. Alle schoben ihr Geld Zexion zu, dem einzigen, der es nicht einsacken oder beschlagnahmen würde in diesem Raum. „Hoffentlich beschwört er das fette, schwarze Teil... na, wie heißt er gleich... das starke, krasse Vieh mit dem Pendel-Dings...!“, fieberte Demyx und räkelte sich genüsslich auf der Fensterbank. Teilnahmslos sah ich dem ganzen Geschehen zu, wie Xigbar und Lexaeus nun Stein-Schere-Papier verschärft spielten, wie Axel sich wimmernd aufsetzte und wie Zexion die Geldscheine in sein aufgeschlagenes Buch legte. Da blieben sie auch, bis die Wette ihr Ziel erreicht hatte. Denn Zexion waren jegliche Papierseiten heilig. „Na, bleibt abwarten und Teetrinken. Oder Kuchen essen... Kuchen...!“ Wie von der Tarantel gestochen stürmte Zexion los. Wenn er sich auch wirklich für fast nichts begeistern ließ, außer seinen Büchern, faszinierte es mich immer wieder, wie man ihn mit Kuchen und sämtlichem Süßkram aus der Reserve locken konnte. „Wenn Luxord stirbt... das wäre... grausam. Ziemlich sogar.“, murmelte ich, tief in Gedanken. „Zexion hat Recht. Jetzt bleibt nur noch warten.“ Nach einiger Zeit, die Standpauke von Saïx dauerte noch eine ganze Stunde, Axel wimmerte immer noch leise am Boden und ich las inzwischen, tauchte eine Gestalt in der Tür auf. „Ach, da bist du!“ Roxas hockte sich neben den ächzenden Axel. „Warum liegst du denn da so verdreht?“, fragte er. Ich mochte seine Stimme. Für einen Fünfzehnjährigen etwas zu tief und rau, aber ich mochte sie. Vielleicht war er auch einfach nur heiser. „Ich glaube, Axel hat sich den Hals gebrochen.“, murmelte Demyx, nun statt in einem Buch auf einem Block herumkritzelnd. Irgendwie war es komisch, ihn nicht aufgeschreckt durch die Gegend rennen zu sehen und zu hören, wie er aufgeregt brabbelte. „Was bist du denn so besorgt?“, fragte Roxas Demyx. „Weiß nicht. Zerberus hat mir eine mit der Pranke mitgegeben. Hab Kopfschmerzen.“, lächelte er und beschäftigte sich weiter mit seinem Block. Xigbar und Lexaeus spielten Mensch ärgere dich nicht auf der Erde. Grade schmiss Lexaeus Xigbar. „Boa, du dummes... Ding! Mann!“, fauchte er. „Was für eine Beleidigung.“, staunte Roxas. „Kannst du sehen?“, fragte Demyx leise. „Hä?“, machten wir alle gemeinsam. „Ob Axel sehen kann.“ „Ja, kann ich. Konnte es vorhin aber kurz nicht. War kurz alles schwarz.“, murrte Axel. „Beweg dich nicht. Bestimmt ist dein Hals gebrochen oder angeknackst.“ „Woher weißt du das denn wieder?“, fragte Xigbar baff. Demyx klappte den Block zu. „Komm schon, wie oft lag ich schon so da? Welche Knochen hatte ich noch nicht gebrochen? Wo hatte ich noch keine blauen Flecke? Ich weiß es einfach. Aus eigener Erfahrung. Das, was ich habe, ich übrigens eine mittelmäßige Gehirnerschütterung.“, erklärte er. „Und was macht man dagegen?“, fragte Roxas interessiert. „Eine Halskrause braucht Axel auf jeden Fall. Fragt Zexion für was Genaueres. Der weiß das alles.“ „Eigentlich meinte ich die Gehirnerschütterung. Axel... äh, schafft das schon.“, tat Roxas ab und wandte sich an Demyx. „Ähm... keine Ahnung. Ich hatte schon so oft welche...“ „Merkt man.“, flüsterte Xigbar zu Lexaeus. Kopfschüttelnd las ich weiter. Davon sah ich erst auf, als jemand stolpernd den Raum betrat. Demyx war eingeschlafen auf der Fensterbank, Xigbar und Lexaeus waren verschwunden, Axel lag noch auf der Erde, Roxas war auch gegangen und Saïx ebenfalls. Torkelnd betrat Luxord den Raum. „Chef?“, lallte Luxord grienend. „Luxord?! Du lebst?!“, schrie ich verdattert. „Japp. Ich lebe. Aber... äh... tja, Sora hat gewonnen.“ „Aber Sora hat es nicht sehr einfach gehabt.“, kommentierte Zexion im Hintergrund. „Woher weißt du das?“, fragte Luxord. „Ich hab geschaut, wie du dich anstellst.“ „Und? War der Herzlose dabei? Der coole schwarze mit der Sense?“, gähnte Demyx. „Nein, eigentlich war er lila... aber so aufgebaut wie der schwarze.“, murmelte Zexion und setzte sich zu mir. „Wenigstens seid ihr nicht drauf gegangen.“ „Korrektur: wenigstens ist Luxord nicht draufgegangen. Zexion hat dazu zu viel Grips.“, ächzte Axel. „Was tust du da unten?“, fragte der Kleine leise. „Sterben? Leiden? Den Leuten unter die Kutten schauen?! Meine Fresse, was soll ich hier unten machen, hä?!“, keifte Axel. „Auch wenn es noch so toll wäre, ich bin nicht allwissend. Was ist also?“ „Na, Verdacht auf einen angeknacksten Hals.“, murmelte Axel genervt. „Aufstehen.“ Zexion hockte sich neben ihn. „Hä?“, machte der Rothaarige. „Steh auf.“, zischte Zexion und stand ebenfalls auf. „Okay... aber...“, setzte Axel an, doch Demyx sprang schon auf und half ihm hoch. Zu dritt verließen auch sie den Raum. „Willst du den Report schreiben, wenn du nüchtern bist, oder lieber jetzt? Abgesehen davon, dass das, wie Zexion sagte, für dich schon nüchtern ist, wird das bestimmt lustig zu lesen sein.“, lachte ich halbherzig. „Chef?“ Angesprochen sah ich auf. „Hamm se mal n Eimer?“, lallte er. Wenigstens hatte er genug Anstand, erst zu fragen. „Nein?“, machte ich etwas verunsichert. Die Idee, hinter den Vorhang zu kübeln, wäre mir nie gekomen. „Ich, äh... irgendeiner wird das schon weg machen. Bestimmt Vexen oder so... bis dahin: bring mir den Report bitte ins Büro, ja?“, bat ich, hysterisch lachend. Schnell stand ich auf und rannte regelrecht durch die Tür. Vor meinem Büro lag der Aufenthaltsraum fast gänzlich leer. Beinahe hätte ich Freudensprünge gemacht. Bis ich ein fragendes Maunzen vernahm. Reichlich genervt ballte ich die Hände zu Fäusten und senkte den Blick leicht. Ich hasste Katzen. Genau wie Hunde. Und die ganzen anderen Tiere, die Dreck machen. Und Lärm. „Was, Nummer Elf?“, knurrte ich leise. Zufrieden miaute dieser wieder. Wie Marluxia zur Hölle auf das Bücherregal kam, ohne es zu beschädigen oder umzuwerfen, war mir ein Rätsel. „Was?!“, keifte ich. Ein fröhlicher Singsang aus Maunzen und ähnlichen Geräuschen erfüllte den Raum. Ich konnte mir schon denken, was Xigbar angestellt hatte. Vielleicht hatte Lexaeus ihm ja auch geholfen, wer weiß. Aber Marluxia trug ein Halsband, mit Glöckchen. Fröhlich bimmelte er damit. Noch etwas, dass mir gehörig auf die Nerven ging. Außerdem hatten sie ihm einen Haarreifen verpasst, mit Pappkatzenohren. „Hör auf zu bimmeln, oder ich hol Larxene, und die kastriert dich schneller als du gucken kannst!“, drohte ich. Marluxia hielt inne. Ein wenig verunsichert schaute er hin und her. Zufrieden nickte ich und betrat mein Büro. Keine zwei Sekunden später hörte ich gedämpftes Bimmeln und Maunzen vor der Tür. Nach ungefähr zwei Stunden, in denen ich verzweifelt versuchte, dieses Bimmeln von mir fernzuhalten, stellte sich jemand vor meine Glastür. Luxord. Kurz zog er an dem Knauf. Nichts. Noch mal. Wieder nichts. Das hielt etwa fünf Minuten an, solange rüttelte er und riss an der Tür. „Ähm, Luxord?“, rief ich von drinnen. Damit er aufhörte, so einen Krach zu machen, winkte ich heftig. „Chef?“, fragte er verdutzt. „Lass mich rein.“ Ein echt herzzerreißender Tonfall seinerseits. Schade, dass ich keins hatte. „Chef, warum lässt du mich nicht rein?“, schniefte er, immer noch genau so blau wie vorhin. „Luxord –“, setzte ich an, doch er fragte unterbrechend weiter, warum ich ihn nicht hereinließe. Er zählte sehr viele Gründe auf, darunter sogar, entgegen meiner Erwartungen, ziemlich gute. „Luxord! Die Tür geht nach innen auf!“, schrie ich. Kurz tat er gar nichts. Schien zu überlegen. Dann drückte er vorsichtig gegen die Tür. „Der war aber echt gemein.“, schmollte er etwas beleidigt. „Was ist?“ „Ich hab meinen Report fertig.“, grinste er dümmlich. Dorftrottel traf es gut. „Zwar glaube ich nicht, dass ich alles verstehen oder lesen kann, aber ich versuch es mal.“ Hastig winkte ich ihn aus dem Raum. Der Dorftrottel blieb aber stehen. „Geh, Luxord.“, meinte ich, mal versuchend, Geduld aufzubringen. „Aber du liest es ja gar nicht.“, schmollte er. „Doch, mach ich. Gleich. Geh.“ „Na gut.“, murmelte er beleidigt und drückte wie wild an der Tür. „Ziehen, Luxord, ziehen.“, bemerkte ich, die Augen schon auf dem geschmierten Text. Anscheinend hatte darin jemand ihm geholfen. Thema: Sora tot machen Ort: Piratendingens Port Royale Vorhaben: Sora tot machen (und mit Barbossa verhandeln/ die verwunschenen Medaillons durch die Gegend werfen) Bericht: Der Hafen ist schön. Ganz schön schön. Richtig schön. Alles ganz auf altmodisch gemacht. Kaum kam ich am Hafen an, stand da Sora. Ich hab ja gehört, hier sollte es viele Frauen geben, die sich verkauften, so zu Piratenzeiten, aber das Sora sich auf das Nivea Niveau herunterlässt... Und dabei war die noch nicht mal akt atr ats attraktiv. Noch nicht mal hübsch oder nur irgendetwas dergleichen. Schulterlange, silberblaue Haare, komisch grüne Augen, verkniffener Ausdruck, drahtige Statur... die machte mir irgendwie Angst. Um ihn ein wenig zu ärgern, erschaffte erschuf ich ein paar Herzlose. Die waren nicht allzu stark, aber Barbossa hat ein paar von seinen komischen unterernährten Kumpels dahin geschickt. Sora und die beiden anderen... Dinger da, sind dann zu dem Dingens... dem mit dem Hut und dem komischen Gang (Käpt’n Jack Sparrow). Zu fünft viert sind die dann weiter, mit so ´nem Schiff. War schön, das Schiff. War aber nicht schön, dass ich mich im Krähennest verstecken musste. Bei der Insel mit der Höhle (Isla de Muerta) sind die dann runter. Da kamen dann erstmal Piraten, die aus Knochen, ganz viele davon. Die haben mit Bomben geworfen und mit Schwertern gekämpft. Dann wurden die auf ihr eigenes Schiff geworfen, wo ganz viele (Pulver-)Fässer standen, die hoch gegangen sind. Oder sollten, weil Sora wieder alles kaputt gemacht hat. Dummer Sora. Die sind danach dann wieder auf die Insel. Barbossa wurde gekillt. Lag ganz blass auf der Erde. Hab ihn später ein paar Mal angestubst und ihn angesprochen, hat aber nicht geantwortet. Also tot. Also bin ich dann hinter Sora gewesen, die zur Isla de Muerta wollten. Unterdeck planten die alle schön. Schön, dachte ich mir. Also stand ich auf dem Deck. Ne ganze Stunde. Bis endlich jemand die dumme Tür öffnete. „Die Organisation!“, „Das ist kein Passagierschiff.“ und „Du alter Wichser!“ waren nur einige Begrüßungen, die man mir an den Kopf warf. Großspurig bin ich auf und ab gelatscht. „Die Gier in den Herzen der Menschen, die sie zu diesen Medaillons treibt...“ Ich deutete auf die Truhe an meiner rechten. „Diese Gier, versammelt in diesem Herzlosen.“ Besagter Herzloser zu meiner rechten. „Sind sie der Organisation wohl hilfreich?“ „Willst du darauf wirklich eine Antwort?!“, fragte der mit dem Hut (Jack Sparrow). „So ist es.“ Elegant verschwand ich rückwärts in einem Portal. Und trat im Krähennest wieder daraus. Sora hat ihn fertig gemacht. Ziemlich fertig. Voll tot gemacht. „Eh!“, reif ich, wieder neben der Truhe, nachdem der Herzlose tot war. „Wenn’s Recht ist, nehme ich noch ein paar Sudelnirs Souvenirs mit, okay?“ Damit warf ich vier Münzen in die Luft und ließ sie von Spielern wegbringen. Und der dumme Sora sammelt die natürlich wieder auf. Also hol ich den Herzlosen wieder und lass ihn noch mal kämpfen. Der hat andauernd Medaillons gesammelt, aus der Truhe (Kampfort war der Hafen; die Truhe mit den Medaillons stand in der Mitte). Hat ´ne ganze Weile gedauert, der Herzlose hätte sogar fast gewonnen. Aber Sora hat ihn tot gemacht. Das war nicht schön. Gar nicht schön. Fazit: Sora hat den Harzlosen tot gemacht. Dummer Sora.(Mission fehlgeschlagen) Bemerkungen: Mit Barbossa ließ sich nicht verhandeln; Sora lässt sich auf böse Mädchen (?) ein Name: Luxord (verbessert von Zexion) So schlimm war es gar nicht. Erleichtert sah ich auf. Arg zuckte ich zusammen. Luxord stand an der Glastür, beide Handflächen daran gedrückt, teilweise in der Nähe seiner Mund- und Nasenpartie beschlagen, weil er dagegen atmete, und beobachtete mich mit weit aufgerissenen Augen. Vorsichtig stand ich auf und näherte mich der Tür. Doch schon stand Luxord nicht mehr da. Mit einem waghalsigen Sprung, und einem scharfen Fauchen, das ich selbst durch die Tür hörte, stürzte sich Marluxia von dem Regal, das neben der Tür stand und riss Luxord zu Boden. Stumm staunend starrte ich sie an. Lautes Maunzen. Zaghaft öffnete ich die Tür und spähte um die Ecke, dort wo Marly und Luxord miteinander rangen. Sie wandten sich auf der Erde, Marluxia kratzte und Luxord schlug blind zu. Sollte ich dazwischen gehen? Oder lieber nicht? Unschlüssig trat ich durch den Flur, in der Hoffnung, jemanden zu treffen, der mir da weiterhelfen konnte. Tatsächlich fand ich Vexen. „Eh, Vexen? Marluxia und Luxord tun da irgendetwas, keine Ahnung, ich hab nicht genauer hingesehen, und ich wollte mal fragen, ob ich dazwischen gehen soll.Die winden sich so... und gerade saß Marluxia noch auf Luxord und rutschte so rum...“, meinte ich kindlich. Innerlich lachte ich manisch – der Hintergrund verdunkelte sich, eine einzige Taschenlampe unter meinem Kinn, die Hände zu Klauen gekrümmt... – verbarg dies aber gut. Vexen stürmte sofort los. Natürlich, Vexen war immer das Opfer, dass Marluxia hasst wie die Pest, klar... glaub ich gerne. Zurück vor meinem Büro erkannte ich die Situation sofort. Vexen mischte sich natürlich mit ein, also prügelten sich da nun drei, statt zwei. Interessiert beobachtete ich die Schlägerei genau. Letztendlich fror Vexen Luxord einfach ein. Die erste gefrorene Dumpfbacke, ohne Stiel, in einem Haufen von Vollpfosten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)