A groovy kind of love von abgemeldet (1. Platz / Songfiction Wettbewerb) ================================================================================ Kapitel 1: I can feel your heart beat. -------------------------------------- When I'm feeling blue All I have to do Is take a look at you Then I'm not so blue When you're close to me I can feel you heart beat I can hear you breathing In my ear Wie entstehen eigentlich Träume? Aus Seifenblasen und Zuckerwatte hast du damals gesagt. Ich war gerade eingeschult worden und wollte wissen wie das Leben funktioniert. Du meintest alle Wege würden mir offen stehen und egal wie ich mich auch entscheiden würde, du wolltest für mich da sein. Immer. Ich habe deinen fürsorglichen und mütterlichen Worten geglaubt. Aber das Wort „immer“ dürfte eigentlich nicht existieren. Es ist eine Lüge. Es ist nicht gemacht für naive Kinderohren, die aus Versprechen ganze Welten erschaffen. Niemand kann für immer sein. Du hättest es doch wissen müssen. Aber wer erzählt schon einem Kind von der Vergänglichkeit des Lebens? Wouldn't you agree? Baby, you and me got a groovy kind of love Du hast mich zu einer selbständigen und zielstrebigen jungen Frau erzogen. Warst immer darauf bedacht, dass ich jedes von diesen vielen Lebewesen der Erde respektiere und wertschätze. Du wolltest, dass ich stark und selbstsicher in dieser kapitalistischen Welt bin. Die Liebe aufrecht erhalte die du mir gegeben hast. Du warst für mich Idol, Sinnbild des Lebens. Hätte ich nur ahnen können wie nah du dem Tod schon warst. Hätte ich doch nur die Uhr schon vor ihrem Gong ticken gehört. Und mit jedem Jahr schwand ein bisschen mehr von deiner Kraft dahin. Warum hat man überhaupt einen Traum, wenn man doch irgendwann wieder aufwachen muss, um sich der Realität zu stellen? Nun stehe ich hier, neben mir liegen Scherben ehemaliger Träume, die wir uns zusammen erdacht haben. Du liegst vor mir und dein Atem ist ganz schwach. Ich mache keine unnötigen Geräusche um ihn noch hören zu können. Ich erkenne fast nichts mehr von der Frau, deren Leib mir das Leben schenkte, deren Liebe die ganze Welt hätte ernähren können. Vor mir liegt das Ende eines Traumes und der Tod liegt neben ihr. Wartet ab, bis er ihr den letzten Hauch Leben nehmen kann. Bis er mir alles nehmen kann, was ich je hatte. Meine beste Freundin. Familie. Mutter. Ich will ihn anschreien und rütteln, er soll dich bei mir lassen, du hast es nicht verdient jetzt schon diese Welt verlassen zu müssen. Aber niemand kann den Tod aufhalten, er ist eine höhere Macht. Ich schrecke auf, als du deine Lippen bewegst und ein flüstern durch den Raum schwingt. „Any time you want to, you can turn me on to. Anything you want to, any time at all…“ Mir rinnen unaufhaltsam Tränen an den Wangen herab. Wie kannst du in diesem Moment nur gerade diesen Song singen? Dessen Inhalt voller Leben und Liebe ist, zu dem wir früher immer wild durch die Wohnung tanzten? „Das stimmt aber nicht Mama. Du kannst gar nicht immer da sein. Schau doch nur was mit dir passiert.“, sagte ich, doch meine Worte drangen kaum aus mir heraus, immer wieder verschluckte ich sie durch mein leidvolles wimmern. „Doch mein Schatz.“, erwiderte sie schwach. Mit dem letztem bisschen Kraft in ihrem durch die Krankheit geschundenen Körper hob sie ihre Hand und legte sie auf meine linke Brust. „In deinem Herz. Für immer.“ When I'm in your arms Nothing seems to matter My whole world can shatter I don't care Wouldn't you agree? Baby, you and me got a groovy kind of love Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)