Eine Suche... von Purrgatory (oder: Wo verdammt nochmal ist Seelaye?) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Firion! Hast du meinen Bruder gesehen?“, rief Necia schon Weitem. Leicht außer Atem lies sie sich in den Sessel neben Firion fallen. Dieser schüttelte entschuldigend den Kopf und betrachtete sie aufmerksam. „Was möchtest du denn von Seelaye?“, fragte er neugierig. „Ich kann dir auch helfen, ihn zu suchen…“ Necia lächelte ihn dankbar an. „Eigentlich wollten wir uns zusammen auf die Ratsversammlung vorbereiten.“, als sie Firions erstauntes Gesicht sah, musste sie lachen. „Ich weiß nicht, ob du es erfahren ´darfst´, aber Seelaye ist Letztens ganz verlegen zu mir gekommen und hat vor sich hin gestottert, dass er mit zu einer Ratssitzung kommen möchte, um dich zu beeindrucken…“ Sie zwinkerte ihm zu. „Das hast du aber nicht von mir…“, grinste sie verschwörerisch. „Ich nehme mir den Keller und das Erdgeschoss vor. Suchst du bitte im Ersten und Zweiten Stock nach ihm? Den Südflügel brauchst du nicht machen, da war ich schon.“ Firion klappte seufzend sein Buch zu und erhob sich. Ohne ein weiteres Wort, verschwand der Weißhaarige aus der Bibliothek und wandte sich dem östlichen Flügel des Schlosses zu. „Seelaye. Kleiner, wo bist du denn?“, rief er. „Hmm…Hier ist er nicht.“ Leicht besorgt, war Firion schon. Seelaye Homicida, war zwar trotz seiner über 1000 Jahren Lebenserfahrung albern und aufgedreht wie ein pubertierendes Schulmädchen, aber er sagt immer Bescheid, wenn er aus dem Haus ging. Auch spielte er normalerweise nicht verstecken. Schwer seufzend, begab Firion sich in den Zweiten Stock. Wieder rief er:„Seelaye! Komm raus, es ist nichts Lustiges an der Sache dran!“ Murrend lief er in den Gängen herum. Er klopfte an jede Tür, fand Seelaye aber nicht. „Und wenn er jetzt doch im Südflügel ist?“, überlegte er laut. Eine der Bediensteten hastete gerade an ihm vorbei. „Lyn!“, rief er und die kleine Werwolfdame kam stolpernd zum Stehen. Hastig verbeugte sie sich und sah ihn fragend an. „Sei bitte so nett und schau im Südflügel nach, ob Seelaye dort ist. Wenn du ihn findest, sag ihm bitte, dass Necia und ich ihn suchen.“, wies er Lyn an. Diese nickte nur und verbeugte sich wieder. Dann verschwand sie stolpernd. Firion musste lächeln. //Tollpatschiges, kleines Ding! Irgendwann tut sie sich noch einmal richtig weh…//, dachte er und seufzte zum wiederholtem Male an diesem Tag. Dann setzte er seine Suche nach dem vermissten Vampir fort. Vom Ostflügel wechselte er gleich zum Nördlichen und suchte weiter. Doch auch hier schien Seelaye nicht zu sein. „Wo ist dieser verdammte Vampir denn?“, böse vor sich hin murmelnd, lies er sich in einen Stuhl sinken. Das Gesicht in den Händen vergraben, dachte er nach. //Im Westflügel sind die Gemächer der Bediensteten. Da kann er nichts wollen. Hmm…Ich schau trotzdem mal nach!//, er stand auf und lief eilig in den Westflügel. Er fragte herum, doch keiner der Bediensteten hatte Seelaye gesehen. Besorgt und schweren Herzens, machte er sich auf den Weg zu Necias Zimmern. „Herein!“, erscholl ihre Stimme, als er geklopft hatte. Leise trat er ein. „Es tut mir Leid, aber ich konnte Seelaye Nirgends finden.“, fing er an. Necia winkte ab. „Danke, Firion. Ich werde alleine zur Sitzung gehen müssen. Vielleicht klappt es ja nächstes Mal.“, erwiderte sie und stand auf. „Ich werde mich jetzt fertig machen. Man sieht sich, Firion.“ Da er dies als den eindeutigen Befehl auffasste, aus diesem Zimmer zu verschwinden, tat er ihr den Gefallen. Wieder auf dem Gang, überlegte Firion, was er jetzt machen sollte. „Ich glaube ich setz mich wieder in die Bibliothek und les weiter.“, murmelte er vor sich hin. Auf halbem Wege kam ihm Lyn entgegen. //Oh. Die hab ich ja ganz vergessen…//, schoss ihm durch den Kopf, als sie nach Atem ringend, vor ihm stand. „Es tut mir Leid, Sir Firion. Aber der geehrte Lord Homicida, ist im Südflügel nicht anzutreffen. Ich habe wirklich überall gesucht…“, sie stutzte kurz. „Nein…In ihren Gemächern war ich nicht. Jedoch war mir auch nicht klar, was der werte Herr dort hätte tun können, also-Sir?“ Firion hatte sich die Hand gegen den Kopf geschlagen und war inmitten ihres Satzes Richtung Südflügel davon geeilt. „Warum habe ich nicht gleich daran gedacht?“, murmelte er. „Wir hatten uns doch zum Lernen verabredet. Ich hab ihn sitzen lassen!“ Wütend auf sich selbst, erhöhte er das Tempo und kam schließlich vor seiner Zimmertür an. Schnell kramte er seinen altmodischen Schlüssel heraus und steckte ihn ins Schloss. Er hatte Seelaye extra einen Schlüssel gegeben, damit dieser nicht auf ihn vor der Tür warten musste. Als die Tür offen war, traute er seinen Augen kaum. Seelaye hatte sich, wie ein kleines Kätzchen, auf seinem Bett zusammengerollt und umklammerte fest sein Kopfkissen, in welchem er sein Gesicht vergraben hatte. Leise schloss er die Tür hinter sich, und schlich sich zum Bett. Vorsichtig lies er sich neben Seelayes Kopf darauf sinken. „Seelaye…Du wolltest mit Necia zur Ratsversammlung.“, flüsterte Firion und strich Seelaye leicht über die Schulter. Dieser fing an sich zu bewegen und tauchte das Kissen gegen Firions Arm aus. „Äh…Seelaye? Bist du wach?“, fragte Firion leicht verwirrt. Der Angesprochene brummte widerwillig und kuschelte sich an Firion. Firion musste lächeln. Mit der noch freien Hand strich er ihm sanft über den Kopf. „Ich denke mal nicht, dass du noch das Bedürfnis hast, zur Versammlung zu gehen, was?“, grinste Firion. „Dachte ich es mir doch…Und Lust zum Lernen hast du auch nicht mehr, oder? Was willst du denn machen, Kleiner? Necia hat dich übrigens die ganze Zeit gesucht und- huh?“ Erstaunt fand Firion sich liegend neben Seelaye wieder. Dieser schaute ihn aus klaren, fast schwarzen Augen an und hatte ihm einen Finger auf die Lippen gelegt. „Du sprichst zu viel…“, lächelnd nahm er den Finger von Firions Mund und kuschelte sich an ihn. „Viel zu viel…Das solltest du dir abgewöhnen.“ Immer noch lächelnd hauchte er Firion einen Kuss auf die Stirn und wurde leicht rot um die Nase. Mit einem verlegenem Gesichtsausdruck schloss er die Augen und schmiegte sich noch mehr an ihn. Erstaunt, aber zufrieden lächelnd legte Firion einen Arm um Seelaye. Sanft streichelte er über Seelayes Rücken, bis er an den tiefen und gleichmäßigen Atemzügen erkennen konnte, dass der eingeschlafen war. Mit ruhigem Blick wachte er über Seelayes Schlaf, bis ihn eben jener selbst übermannte und sie Arm in Arm eingeschlafen waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)