Pretty Love von abgemeldet (Nagisa auf Liebesmission) ================================================================================ Kapitel 2: Nagisa’s Entscheidung -------------------------------- „Endlich ist die Schule aus!“, sagte Nagisa, während sie mit Honoka das Schultor hinter sich ließ. Ihre noch nasse Kleidung trug sie in einer Plastiktüte mit einem Teddybären drauf, die sie in ihrem Spind gefunden hatte. Es war schon sehr spät, da die Schule wegen einer Sonderveranstaltung bis 17:00 Uhr gegangen war. Die Sonne machte sich langsam auf dem Weg zum Horizont, um dem Mond platz zu machen. Der Wind blies zärtlich durch die Haare der beiden Mädchen. Sie genossen jeden einzelnen Hauch der Luft. Honoka lächelte wie immer bis über beide Ohren, was Nagisa sehr gefiel. Denn sie mochte die kleinen Grübchen in Honoka’s Gesicht, die beim Lächeln entstanden. Verträumt betrachtete Nagisa ihren Schwarm und schnupperte unauffällig an ihrer Kleidung, da sie nach Honoka roch. Plötzlich nieste das blauhaarige Mädchen und Nagisa erschrak. Sofort gab sie ihrer Freundin ein Taschentuch und sagte: „Gesundheit! Ist es zu kalt für dich?“ Honoka schüttelte mit dem Kopf und meinte: „Nein, aber danke, dass du dich um mich sorgst! Tust du mir einen Gefallen?“ Ohne auch nur zu überlegen, nickte Nagisa fröhlich und ließ Honoka weiterreden. „Können wir an dem Fluss entlanggehen, an dem wir früher immer entlanggegangen sind?“ Nagisa überlegte kurz, welchen Fluss Honoka meinen würde, doch dann fiel es dem sportlichen Mädchen ein. An diesem Fluss hatte sie früher mit Honoka einen Kampf gegen die bösen Diener von Jaku - King geführt. „Nichts lieber als das!“, posaunte Nagisa heraus und schnappte Honoka’s Hand, um mit ihr loszurennen. Honoka freute sich darüber, dass Nagisa die Idee gefiel und lief mit ihr Hand in Hand zum Fluss. Es dauerte nicht lang und die beiden kamen an ihrem Zielort an. Die Sonne verschwand schon langsam am Horizont und machte sich zum Schlafen gehen bereit. Die Mädchen liefen den Hügel hinunter, der an dem Fluss lag, und setzten sich ans Wasser. Dabei achtete Nagisa darauf die Kleider von Honoka nicht zu verschmutzen. „Wirklich schön die Sonne untergehen zu sehen. Der Himmel verfärbt sich so toll und das Wasser beginnt so schön zu glitzern.“, sagte Honoka. Da konnte Nagisa nur zustimmen und nickte sprachlos. Sie dachte an die Zeit als Pretty Cure zurück und sah den Kampf gegen die bösen Diener noch vor sich. Zusammen mit Honoka hatte sie die bösen Mächte immer wieder besiegen können, was sie sehr glücklich machte. Sie hatten sogar zusammen die Welt gerettet, was das kleine Herz von Nagisa höher schlagen ließ. In diesem Moment bewegte sie ihre Hand näher an die von Honoka. Sie wollte es noch einmal probieren ihre Liebe zu gestehen. Honoka starrte weiterhin auf den Fluss und beobachtete die Wasserspiegelungen in denen die Vögel aus der Luft und die Fische im Wasser zusehen waren. Währenddessen rückte Nagisa’s Hand Stück für Stück näher an die Hand ihres Schwarms. Es sollte nur noch wenige Sekunden dauern, dann würde sie ihre Liebe gestehen, während die Sonne romantisch unter ging. Nagisa stellte sich eine wundervolle Szenerie vor, die der eines Märchens oder Liebesfilmes gleichkam. Sie würde die Hand ihrer Geliebten packen und somit ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Mit der anderen Hand würde sie zärtlich die Wangen von Honoka berühren und ihr „Ich liebe dich!“ ins Gesicht hauchen. Ihre Wangen würden erröten und ihre beiden Münder würden einander näherkommen, bis… Plötzlich drehte sich Honoka zu Nagisa und lächelte sie an. Schnell verbarg sie den Kussmund, den sie durch ihre Träumerei geformt hatte und lächelte zurück. „So ein Mist!“, dachte Nagisa und begann an sich selbst zu zweifeln. „Sag mal Nagisa? Du hast doch bald Geburtstag, oder?“, fragte Honoka mit einem bedrückten Gesichtsausdruck, der bei Nagisa große Gefühle auslöste. „Ja, ich werde Achtzehn, weswegen meine Eltern mit mir irgendetwas besprechen wollten.“, antwortete Nagisa mit einer nachdenklichen Mime. „Versprichst du mir was?“, entgegnete Honoka, wobei sie näher an Nagisa rückte. Das sportliche Mädchen errötete, als ihre Herzensliebe um einige Zentimeter aufrutschte und sagte stotternd: „Klar. Was soll ich dir denn versprechen?“ Wieder rückte Honoka wenige Zentimeter zu Nagisa auf. Das blauhaarige Mädchen schmiegte sich leicht an Nagisa und legte dann ihren Kopf auf ihre Schulter. „Lass uns für immer so gute Freunde bleiben! Bitte bleib für immer in meiner Nähe, damit wir uns gegenseitig beschützen können!“, sagte Honoka mit leiser Stimme und Verträumtheit in den Augen. Diese Worte klangen für Nagisa wie Musik in ihren Ohren, da sie aus dem lieblichen Mund von Honoka kamen. Doch dann merkte sie, was ihre Freundin gesagt hatte. „Für immer so gute Freunde bleiben!“, dachte Nagisa und wurde ruhig. Hieße das, dass sie selbst wenn sie Honoka ihre Liebe gestehen würde, nur ihre beste Freundin bleiben würde? Für Nagisa fiel eine Welt zusammen, die lauthals auf den Boden knallte und zersplitterte. „J…ja, ich verspreche es!“, stotterte Nagisa und legte ihren Kopf auf den von Honoka, um die Zeit zu genießen. „Da freu ich mich riesig! Ist es nicht schön hier zu sitzen?“, meinte das blauhaarige Mädchen und Nagisa dachte: „Du weißt gar nicht, wie schön es ist!“ Plötzlich ertönte ein lauter Ton, der sich nach dem Läuten einer Glocke anhörte. Es war der Uhrenturm der Stadt, der 18:00 Uhr geschlagen hatte und somit den Sonnenuntergang beendete. Die Sonne verschwand im Fluss und der Mond kam am Himmel zum Vorschein. „Wir sollten nach Hause. Meine Großmutter macht sich sicherlich schon große Sorgen.“, meinte Honoka und stand blitzartig auf, was Nagisa nicht toll fand. Doch dann reichte Honoka ihr ihre Hand und half ihr auf. Vielleicht sollte dieser Tag ja so ablaufen, damit Nagisa es weiter versuchen würde, ihrer Freundin die Liebe zugestehen. Sie dachte nicht viel drüber nach, da sie wusste, was sie fühlte. Sie wollte es Honoka auf jeden Fall eines Tages sagen, dass schwor sie sich und antwortete ihre Herzensliebe: „Ja, wir beeilen uns, damit deine Großmutter sich nicht zu großer Sorgen macht.“ Sofort rannten die beiden Mädchen los und kamen wenige Minuten später bei dem Haus von Honoka an. Sofort stürmte das blauhaarige Mädchen durch das Eingangstor und rief: „Ich bin wieder zu Hause!“ Nagisa freute sich für Honoka und wollte sich langsam auf dem Weg machen. Doch urplötzlich kam Honoka noch einmal zurück und sagte: „Danke noch mal für das Versprechen. Es bedeutet mir sehr viel!“ Nagisa liebte es, dass Honoka sich sooft bedankte und dabei so schön lächelte. Sie lächelte zurück und sagte: „Mir geht’s genauso!“ Mit diesen Worten sagte sie ihrer Freundin auf Wiedersehen und rannte nach Hause. Sie stolperte in die Haustür und streifte ihre Schuhe ab, die daraufhin unordentlich auf den Boden fielen. Sie rannte in die Küche, um sich ein Glas Orangensaft aus dem Kühlschrank zu holen. Doch als sie in der Küche ankam, sah sie ihre Eltern nachdenklich am Essenstisch sitzen. „Was ist los mit euch?“, fragte Nagisa, die dadurch die Blicke ihrer Eltern auf sich zog. Ihr Vater lief rot an und zögerte etwas zu sagen. Ihre Mutter stieß ihren Vater an, damit dieser endlich mit Wahrheit herausrücken würde. „Deine Mutter und ich bekommen noch ein Baby.“, sagte der Vater kleinlaut. Als Nagisa die Neuigkeiten vernahm, freute sie sich riesig und jubelte. Sie fragte sich, ob sie nun endlich eine Schwester bekommen würde und begann zu grinsen. „Doch das ist nicht alles!“, sagte die Mutter mit nachdenklicher Stimme und verkrampfter Mimik. Nagisa wurde ruhig und begann zuzuhören. „Leider haben wir kaum Geld und können uns keine größere Wohnung leisten. Wir brauchen ein Zimmer, doch keines ist frei.“, meinte ihre Mutter und sah dabei Nagisa an. „Deswegen wollten wir dich fragen, ob du an deinem achtzehnten Geburtstag ausziehen würdest. Deine Oma hat auch schon genügend Geld für dich gespart, damit du dir alles leisten kannst.“, sagte der Vater mit einem gespielten Grinsen, während er nervös mit dem Finger rumspielte. Als Nagisa die Worte ihrer Eltern vernahm, wurde ihr übel und sie begann ein wenig hin und her zu stolpern. Sie konnte nicht glauben, dass sie wegziehen musste, dabei hatte sie doch gerade eben versprochen immer bei Honoka zu bleiben. Sie brach in Tränen aus und wollte in ihr Zimmer verschwinden. Doch ihr Vater packte sie von hinten und umarmte sie zärtlich. „Nun wein doch nicht. Du wirst nicht aus der Stadt ziehen, falls du das denkst. Kennst du die Häuserblocks in der Nähe von Honoka’s Haus? Dort würdest du wohnen.“, sagte ihr Vater mit beruhigender Stimme, wodurch Nagisa aufhörte zu weinen. Sie rieb sich die letzten Tränen aus ihrem Gesicht und sagte dann mit gefühlsvoller Stimme: „Ok, dann werde ich zu Honoka ziehen!“ Die Eltern erschraken und sahen sich verwirrt an, als sie die Worte ihrer Tochter hörten und fragten zeitgleich: „Zu Honoka?“ Plötzlich wurde Nagisa bewusst, was sie da gesagt hatte und begann zu lachen. „Hahaha, natürlich mein ich zu Honoka in die Umgebung!“, sagte Nagisa um sich heraus zureden und begann sich am Hinterkopf zu kratzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)