Komm zu mir, ich beschütze dich von abgemeldet (- du brauchst nicht mehr stark sein, Liebling.) ================================================================================ Kapitel 9: Erwachen ------------------- Ich wachte langsam auf, aus dem Nebel der Ohnmacht. Ich öffnete aus einem Reflex die Augen und schloss sie sofort wieder. Es war nicht hell, das Zimmer war in einem dämmrigen Licht, aber es tat dennoch in den Augen weh. Ich dachte nach. Was war passiert? Ich hatte mich mal wieder mit Cyrus gestritten, das kam ohnehin zu oft vor. Aber bevor es wirklich hässlich werden konnte wurden wir unterbrochen, von...Snape? Was hatte er gesagt? Achja...Malfoy Manor wurde angegriffen. Malfoy Manor wurde angegriffen!!!! Ich zwang mich weiter nachzudenken, denn ich wusste, dass da noch viel mehr war, an das ich mich erinnern musste. Ich hatte Ron getötet. Und Hermine auch. Und noch den ein oder anderen vom Phönixorden. Ich hatte es genossen sie sterben zu sehen und auch jetzt, alleine bei dem Gedanken an ihren Tod war ich zufrieden. Aber da war noch etwas. Ich war verletzt gewesen, schwer verletzt. Aber Tom ging es schlimmer. Tom! Nein, ich musste mich auch an den Rest erinnern, bevor ich anfing am Rad zu drehen vor Sorge um meinen 'Stiefsohn'. Ich war zu ihm. Und er hätte nicht überlebt, also hatte ich ihn mit meiner Magie geheilt. Wie hatte ich das hinbekommen? Ich musste unbedingt Salazar und Luzifer deswegen befragen. Nachdem ich Tom geheilt hatte war ich ohnmächtig geworden. Ich musste zu Tom, sehen ob es ihm wirklich gut ging! Ich öffnete erneut meine Augen, diesmal vorsichtiger. Es half. Ich sah mich um. Es war mein Zimmer in Slytherin Manor. Vermutlich waren nun auch meine Familie wieder hier, immerhin war Malfoy Manor nicht mehr sicher, was wirklich schade war. Ich befand mich alleine im Zimmer. Mühsam stemmte ich mich auf die Ellbogen und lehnte mich dann an das Kopfstück des Bettes. Mir wurde etwas schwindelig, doch es verflog bald. Mein Blick schweifte zum Nachttisch, auf dem fünf Tränke standen. Einen Stärkungstrank, einen Schmerztrank, einen Trank gegen innere Verletzungen, einen Nährtrank und einen Blutnachbildungstrank. Ich trank sie ohne zu zögern, um sofort danach aufzustehen. Ich merkte, wie die Tränke halfen. Die vorher ohnehin nur noch dumpfen Schmerzen verschwanden und meine Beine fühlten sich nicht mehr an wie Pudding. Ich sah an mir runter, ich hatte nur eine Boxer an, also schwang ich kurz die Hand, zu Testzwecken, ob ich es denn konnte, und siehe da. Ich war fertig angezogen. Lockere Jogginghose, enges T-Shirt. Ich verließ das Zimmer und ging zielstrebig auf das von Tom zu. Ich klopfte ein paar Mal an, doch ich bekam keine Antwort. Ich dachte Tom würde schlafen, deswegen betrat ich das Zimmer einfach leise. Doch das Bett war leer und es war gemacht. Und das machte mir Angst. Wieso lag Tom nicht im Bett? Er war verletzt gewesen, er gehörte ins Bett! Dass ich ebenfalls nicht im Bett lag ignorierte ich gekonnt. Ich lief die Korridore entlang, öffnete jede Tür, auf der Suche nach den anderen. Auf die Idee einfach eines der Bilder zu fragen kam ich in meiner Panik gar nicht. Was war, wenn Tom es trotz meiner Magie nicht geschafft hatte? Was war, wenn er trotzdem gestorben war? Ich beschleunigte meine Schritte und wurde im kleinen Salon auch endlich fündig. Das Gespräch verstummte abrupt, als ich eintrat, doch das realisierte ich gar nicht. Meine Augen huschten nur umher, nach der Suche einer bestimmten Person. Und da saß sie. "WAS ZUM TEUFEL DENKST DU TUST DU HIER?“, schrie ich ihn an, auch wenn meine Stimme ziemlich heiser klang. Mein Blick wurde sofort irritiert. Wieso war meine Stimme so heiser? "Oh Gott, Carol! Endlich!“, fand Draco als Erster seine Sprache wieder. Die anderen sahen mich noch immer geschockt an. Ich sah verwirrt zu meinem Bruder, der nun auf mich zugerannt kam und mich heftig umarmte. "Draco? Was meinst du mit endlich?“, fragte ich verdattert. Nur, weil ich ein bisschen verletzt war? Draco drückte  mich an den Schultern von sich, hielt mich aber immernoch fest. "Na du bist mir witzig! Eine beschissene Woche im Koma liegen und nach dem Aufwachen gleich rumbrüllen! Was machst du eigentlich hier? Du gehörst ins Bett!“, sagte Draco bestimmt und wollte mich aus der Tür schieben, vermutlich um mich ins Bett zu bringen. Ich ließ es erstmal mit mir machen, bis ich seine Worte verdaut hatte. Ich lief sofort zurück in den Salon. "Eine Woche? Wieso? So schlimm war ich doch gar nicht verletzt!“, sagte ich immer noch absolut verwirrt. Ich konnte mir das wirklich nicht vorstellen! Mir ging es doch gut! Ich hörte Snape abfällig schnauben. "Natürlich nicht, Potter, deswegen haben wir auch eine Nacht darum kämpfen müssen sie am Leben zu erhalten.“, schnarrte er. Ich vergaß meine Verwirrtheit, ging zu ihm und ohrfeigte ihn. "Hören Sie endlich auf mich so zu nennen, verdammt noch mal! Geht das nicht in ihren Dickschädel? Wie kann man nur so verbohrt und engstirnig sein, verdammt nochmal?“, fauchte ich aufgebracht. Wenn ich mit Snape stritt konnte ich schon immer alles und jeden um mich herum vergessen. Jemand zog mich an meinem Shirt zurück und schon landete ich auf Sal's Schoß, der mich fest in den Arm nahm. Ich sah ihn beleidigt an. "Das war nicht nett, ich war noch nicht fertig. Ich wollte ihm noch ganz viele Gemeinheiten an den Kopf werfen.“, schmollte ich, ehe mein Blick wieder auf Tom fiel, der breit grinste. "Na, auch endlich wieder wach?“, fragte er mich. Ich schnaubte. "Nur wegen dir hab ich so lange geschlafen-“, - "Du lagst im Koma, Liebling.“, warf Sal dazwischen, doch ich ignorierte es einfach - "Du wärst ohne mich gestorben, jawoll. Nur weil ich deinen Arsch retten musste!“, maulte ich gespielt. Tom verbeugte sich spielerisch. "Danke, oh Herr.“, lachte er. "Hört auf zu kabbeln. Carol, wie geht es dir? Hast du noch Schmerzen?“, fragte Lucius und sah mich prüfend an. Ich schüttelte den Kopf. "Ich hab die Tränke getrunken, die auf dem Nachttisch standen. Hab...ich wirklich eine Woche im Koma gelegen?“, fragte ich dann doch etwas kleinlaut. Ich hörte Narzissa schluchzen und schon fiel sie mir um den Hals. "Ja, Schatz. Eine Woche. Und die erste Nacht wussten wir nicht, ob du es schaffst.“, schluchzte sie. Ich hasste es sie weinen zu sehen, entschied ich. Ich hasste es wirklich. Ich strich ihr beruhigend über den Rücken. "Ich verspreche Tom nie wieder das Leben zu retten.“, lächelte ich schief. Mir war klar, dass das ausschlaggebend war. Ich hatte schon während des Kampfes viel Magie verbraucht und den Rest dabei Tom am Leben zu halten. "Und ich verspreche, dass es nie wieder so weit kommen muss.“, lachte Tom. Narzissa setzte sich neben mich und strich mir abwesend durchs Haar. "Gehts dir wirklich gut?“, fragte sie nochmal. Ich nickte lächelnd und verbiss es mir meinen Missfallen kund zu tun, darüber, dass ich es hasste, bemuttert zu werden. Was vermutlich daran lag, dass ich es nicht gewohnt war. Sie nickte ebenfalls lächelnd, ihres war allerdings erleichtert. Ich sah auf Sirius und konnte mir einen erleichtertern Seufzer nicht verkneifen. Ich hatte am Anfang des Kampfes wirklich Angst gehabt. "Du hast dir Sorgen gemacht.“, sagte er. Es war eine Feststellung von ihm, also nickte ich einfach nur. Er lächelte. "Man hat mich ins Arbeitszimmer gesperrt, von wo aus ich die Schutzzauber immer wieder erneuert habe. Sie wollten nicht, dass man mich sah, falls einer des Ordens lebend rauskommt.“, erklärte er bereitwillig. Ich nickte erneut und sah dann zu Lucius. Ich hatte ihn Daddy genannt fiel mir da siedend heiß ein und ich lief prompt rot an. Lucius grinste selbstgefälligst und ich wusste, dass er es wusste. Ich stöhnte genervt. "Luzifer hat gepetzt?“, fragte ich überflüssigerweise. Lucius nickt weiterhin grinsend. "Du hast nicht gesagt, dass ich es ihm nicht sagen soll.“, verteidigte sich Luzifer kühl. Ich wandt mich zu ihm. "Muss ich das überall zu sagen? Ich bitte dich. Ich hatte Schmerzen und ich war müde und total erschlagen.“, maulte ich. "Nun. Was auch immer. Du hast es nicht gesagt und Lucius freut sich doch offensichtlich drüber.“, sagte Luzifer selbstzufrieden. Ich schnaubte beleidigt, weil mir darauf nichts weiter auffiel. Ich drehte mich zu Snape. "Danke sehr, dass Sie mir das Leben gerettet haben.“, sagte ich anstandshalber. Mindestens bedanken musste ich mich und es kostete mich weniger Überwindung, als ich vermutet hatte. Snape sah mich eine kurze Weile an, ehe er es mit einem einfachen Nicken abtat. Er hatte nicht damit gerechnet, das sah man ihm an, aber ich beließ es dabei. Ich kuschelte mich auf Sals Schoß zusammen und sah zu ihm hoch. "Wieso konnte ich Tom heilen? Ich....ich wusste, dass ich es konnte. Ich wusste, dass er sonst sterben würde, aber ich habe keine Ahnung, wie ich das gemacht habe.“, sagte ich leise. Ich brauchte darauf einfach eine Antwort. Salazar schien nur darauf gewartet zu haben. "Als du über den Berg warst und wir dich nochmal untersucht haben, hatten wir die Reste der Blockade gefunden. Sie hatte einen Großteil deines magischen Kerns versiegelt. Unter anderem auch natürliche Heilkräfte. Du wirst noch merken, dass du viel mächtiger bist und neue Fähigkeiten hast. Wir wissen nicht genau welche, also müssen wir es einfach austesten. Du hast instinktiv gewusst, dass du Tom helfen kannst, nicht wahr? Das war, weil deine Magie die Kontrolle über deinen Körper übernommen hatte. Sie musste dich ohnehin auf den Beinen halten, also hat sie dich auch handeln lassen, wie es nötig war. Deine Magie sieht Tom als Familie, deswegen hast du alles getan um ihm das Leben zu retten.“, erklärte Salazar. Ich sah ihn eine Weile an. "Aber...ich dachte...Menschen, die natürliche Heilkräfte besitzen tun sich schwer andere zu verletzen? Einfach, weil es ihr Wesen nicht zulässt! Aber....ich hatte Spaß daran!“, sagte ich verständnislos. "Nun, du solltest daran gewöhnt sein die bestimmte Ausnahme der Regel zu sein, Liebling. Du hast dein halbes Leben lang gekämpft und deine Fähigkeiten verfeinert. Da deine Heilkräfte blockiert waren, konnten sie sich nicht dagegen wehren. Und nun...sagen wir, sie haben sich damit abgefunden.“, lächelte Salazar schief. Ich musste leise lachen. Es kam nicht oft vor, dass Sal nicht wusste, wie er etwas sagen sollte. "Was hab ich in der letzten Woche verpasst?“, fragte ich nach und sah in die Runde. "Nun. Ich habe Salazar von deinem Leben erzählt.“, sagte Luzifer. Ich biss mir auf die Unterlippe und sah vorsichtig zu Sal, der mich auf die Schläfe küsste, aber nicht weiter darauf einging. Er wusste also noch, dass ich nicht mehr darüber reden wollte. Gut. Ich war froh, dass Luzifer diese Aufgabe übernommen hatte, denn ich hätte es vermutlich nie geschafft und nun wusste Salazar wenigstens, was los war. "Dumbledore rekrutiert stärker an Hogwarts als zuvor. Es ist also beschlossen, dass weder du noch Draco dorthin zurück gehen werdet. Es ist mir einfach zu gefährlich.“, sagte Lucius. Ich nickte verstehend. Ich verstand es wirklich. Würde der Alte herausfinden, wer ich war, wäre ich auf der Stelle tot. Oder zumindest in Askaban. "Das Ministerium denkt, wieso auch immer, dass Todesser bei uns zu Hause eingefallen sind. Dumbledore konnte natürlich nicht widersprechen, aber so bin ich in der Öffentlichkeit wieder von jedem Vorwurf rein gewaschen.“, fuhr Lucius fort. Ich verzog das Gesicht. Natürlich war es gut, dass das Ministerium nun absolut keinen Zweifel an Lucius Loyalität hatte, aber es gefiel mir nicht, dass die Todesser dafür verantwortlich gemacht wurden. Den anderen schien es nichts auszumachen, aber sie waren es immerhin schon gewohnt Sündenbock zu spielen, es war für sie nichts mehr neues. "Heute Abend ist eine Todesserversammlung. Ich will, dass Lucius dich heute in unsere Gesellschaft einführt. Ich hatte gehofft, dass du heute wieder wach bist und du scheinst ja ganz fit zu sein. Die Todesser, die bei dem Angriff dabei waren haben sich ohnehin schon gefragt, wieso es Draco auf einmal zwei mal gibt und der zweite Draco so gut im Duellieren ist.“, grinste Tom zum Schluss, wobei er den Anfang ernst gesagt hatte. Ich lachte leise, als ich Dracos empörtes 'Hey!' hörte. "Was wollt ihr ihnen erzählen wo ich plötzlich her komme?“, fragte ich, als ich mich beruhigt hatte. Ich drückte mich näher an Sal, der mich wieder auf die Schläfe küsste und dann weiter der Unterhaltung folgte. "Es geht sie nichts an. Wir werden dich vorstellen, klarstellen, dass du mit dem Respekt behandelt werden wirst, der einem Malfoy gebührt und uns dann wieder setzen. Keine Sorge, du musst kein Wort sagen und auch das Mal musst du nicht annehmen.“, lächelte Lucius aufmunternd. "Soweit käm's noch! Salazar Slytherins Gefährte ein einfacher Todesser!“, schnaubte Sal hinter mir und ich musste breit grinsen. "Du bildest dir ganz schön viel auf deinen Namen ein, kann das sein?“, grinste ich. Sal schnaubte erneut. "Ich habe ja auch jedes Recht dazu!“, sagte er. "Wir sollten langsam essen und danach müssen wir auch schon auf die Versammlung.“, sagte Tom, nachdem er einen Blick auf die Uhr geworfen hatte. Wir nickten alle und erhoben uns, gingen ins Esszimmer und aßen. Ich war irgendwie gar nicht nervös, was vermutlich von einem der vielen Tränke kam, die ich geschluckt hatte. Den Stärkungs- und den Schmerztrank musste ich nun auch wieder schlucken, doch ich tat es brav. Ich war ja dankbar darum. Danach gingen wir wieder in unsere Zimmer, um uns umzuziehen. Tom gab mir eine dieser Todesserroben und auch eine Maske bekam ich, die ich mir in meinem Zimmer anzog. Ich sah in den Spiegel und musste einfach lachen. Und vor solchen Menschen hatte ich vor einem Jahr noch Angst gehabt? Ich ging in die Eingangshalle, wo Lucius, Narzissa, Draco, Sirius, Snape, Sal und Luzifer schon auf mich warteten. Sal und Luzifer waren natürlich auch keine Todesser, doch sie wollten heute mitkommen, allerdings nicht maskiert. Sie wollten sehen, wie ich in die Todessergesellschaft eingeführt wurde, die gar nicht so klein war, wie ich dachte, dass sie wäre. Was ich sofort sah, nachdem wir die Türen zum Thronsaal geöffnet hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)