Until the end... von Risa (BxL) ================================================================================ I'm the... ---------- Verdammt war das hell! Wo war er hier? Ihm tat der Kopf weh, als wäre ein Zug darüber gerollt. War er tot? Aber nein! Er hatte eben noch geträumt. Doch wo war er da gewesen? Und was war das für ein seltsames Skelett, das ihn wieder aus dieser Welt vertrieben hatte? Fragen über Fragen schwirrten im Kopf des Schwarzhaarigen umher, sodass er nicht in der Lage war, sich auf eine einzelne zu konzentrieren. Generell konnte er sich irgendwie nicht bewegen und auch sein Blick war noch immer verschwommen und er konnte keine genauen Konturen erkennen. Nur jene vor seinem geistigen Augen waren klar und deutlich. Die Menschen, die ihn mit ihren roten Augen angesehen hatten, das Schaufenster in das geblickt hatte, das Feld mit den Rosen und dem Abgrund und nicht zuletzt dieses komische Wesen. Was hatte das alles zu bedeuten gehabt. Im Normalfall hieß es ja, dass man in seinen Träumen unbewusst Dinge verarbeitet. Wenn man den Traum unter diesem Gesichtspunkt betrachtete, dann konnte es durchaus einen Sinn ergeben: Fliegen – er fühlte sich meist unendlich frei, doch dass er immer fast abgestürzt wäre zeigte ihm, dass er doch nicht so sicher war, wie er immer von sich geglaubt hatte. Dann diese ganzen Menschen, welche im wahrsten Sinne des Wortes nur noch ein Schatten ihrer selbst waren. Standen sie vielleicht für diejenigen, die er auf dem Gewissen hatte? Oder war es einfach nur eine Welt in die alle Opfer kamen auf der Suche nach Erlösung? Das Schaufenster, in das er blickte, war wie ein Tor, in welches er in die andere Welt blicken konnte. Er konnte L sehen. Sie beide taten genau dasselbe. Aber schließlich galt er ja auch nur als Kopie des großen Meisterdetektives. Sah er sich selbst nun auch schon als solche an? Mit diesem Gedanken wollte er sich einfach nicht abfinden. Doch lange hatte er ihn ja nicht ansehen können, denn schon kurze Zeit später wurde er von diesen schwarzen Händen in die Dunkelheit gezogen und fiel. Für was konnte das stehen? Für das Verderben, in das er sich durch sein Handeln selber manövriert hatte? Vielleicht…Die Rosen standen auf jeden Fall für das, was hätte aus ihm werden können! Da war er sich sicher. Er hätte auch ein weltweit gefeierter Detektiv werden können. Doch er hat einen anderen Weg gewählt und damit alles zerstört und so eben auch die Rosen, welche unter seinen Füßen verwelkten. Und da sie ja die Grundlage für den Boden gewesen waren, auf dem er stand, war auch der Abgrund erklärt. Etwas Endgültiges, was man nicht wieder rückgängig machen konnte. Der Wind stand für die Gegenspieler, die ihm im Laufe seines Lebens begegnet waren und gegen die er sich bis heute durchgesetzt hatte….nur gegen einen nicht: L! Er hasste ihn so sehr! Wollte ihn eigentlich nur aus dem Weg räumen, doch sein Stolz verbot es ihm. Er wollte ihn mit raffinierteren Mitteln schlagen umso über ihn zu siegen. Nun blieben nur noch die trostlose Sandwüste und dieses Skelett übrig. Die Wüste….hm. Na gut, es könnte seine jetzige Lage sein. Es sah immerhin wirklich schlecht für ihn aus. Und auch die Worte des Dämons schienen nicht so unlogisch, wenn man davon ausging, dass er nicht sterben wollte. Doch die Form seines Körpers war so abartig gewesen. Er mochte weder Glitzerzeug noch fand er den Anblick eines Skeletts sehr ansehnlich. Ja, soetwas mochte selbst BB nicht, zumindest nicht, wenn dieses Ding mit einem sprach und so eine unheimliche Aura ausstrahlte. Es schien sehr intelligent und durchtrieben, schien den Schwarzhaarigen im ersten Moment durchschaut zu haben. Denn obwohl seine Augen aus zwei blutroten Rubinen bestanden, konnte man doch eine eisige Kälte in ihnen spüren und wie sie einen zu durchbohren schienen. Es grauste den Schwarzhaarigen vor dieser Erinnerung und er hätte sie liebend gerne abgeschüttelt, doch sein Körper wollte ihm noch immer nicht gehorchen. Er nahm nur das Rauschen in seinen eigenen Ohren wahr. Es war so, als würde man sie mit den Händen zuhalten. Doch er spürte, dass diese neben seinem matten Körper lagen. Er schaffte es gerade einmal einen Finger zu heben. Wieso war er nur so schrecklich müde? Und schon wieder geisterte ihm die Frage durch den Kopf, wo er überhaupt war. Woher kam das ganze Licht? Noch immer war sein Blick eingeschränkt und er sah alles wie durch einen dicken Nebelschleier. Auch sein Gehirn wollte nicht mehr richtig mitmachen. Er konnte nicht so exakt denken, wie er es gerne wollte. Immer kamen ihm nur ganz einfache Gedanken. Nichts komplexen oder mehrschichtiges. Er konnte keine richtigen Gedankengänge knüpfen und vergaß schon nach wenigen Sekunden, was er zuvor gedacht hatte. Er war sich sicher, dass dies alles mit dem Mangel an Essen und Trinken zu tun hatte. Einzig und allein das Atmen ging ihm noch leicht von der Hand…… Doch dann, auf einmal stieg ihm ein Geruch in die Nase, den er nur allzu gut kannte!! Gierig sog er diesen ein und ließ ihn jeden Millimeter seiner Nase fluten. Erdbeermarmelade! Ja! Es konnte einfach nichts anderes sein. Nichts auf der Welt roch so gut. Dieser süßliche, fruchtige und doch ganz leicht säuerliche Duft war unverkennbar. Besonders für ihn, da dieses klebrige Zeug doch sein Lieblingsessen war. Man hätte ihm wohl alles vorsetzen können. Hätte er Erdbeermarmelade dazu gehabt, dann hätte er alles gegessen. Und wenn nicht, dann vernaschte er eben nur das süße Gelee und freute sich wie ein König. Doch kaum hatte er den süßen Duft vernommen, da verschwand er auch schon wieder. Seine zuvor etwas mehr geweiteten Augenlider sanken wieder und mühsam schaffte er es den Kopf in die Richtung drehen, in die der Geruch verschwunden war. Und was er dann sah, hätte ihm wohl die Sprache verschlagen, wenn er hätte reden können. Er konnte zwar immer noch nicht richtig sehen, doch IHN erkannte er immer! Er hätte ihn wahrscheinlich auch in tiefster Dunkelheit wahrgenommen und identifiziert. Nun dröhnte sein Kopf noch mehr und er wollte unbedingt wissen, was L hier machte. Oder besser noch, was machte er, BB, hier? Das letzte woran sich der Schwarzhaarige erinnern konnte, war an die Seitenstraße in die er sich geschleppt hatte. Danach war alles schwarz, beziehungsweise hatte er da schon geträumt. Nun, da er sein Gegenüber erkannt hatte, vermutete er, dass er in die Krankenstation von Wammys gebracht wurde. So eine verdammte Scheiße! Er wollte doch nie wieder in dieses verfluchte Waisenhaus zurück! Hatte es immer gehasst und verabscheut. Die meisten Leute, die hier lebten, hatten sowieso nicht mehr viel Zeit. Es schien fast so, als läge auf diesem Ort eine Art Fluch, der alle eines frühen Todes sterben ließ….Innerlich grinste er nun. Vielleicht war er ja der Grund, warum alle so früh starben! Vielleicht würde er sie alle umbringen! Das wäre wirklich ein Spaß! Besonders, weil er sie vorher quälen könnte. Genies aus der Fassung zu bringen machte noch wesentlich mehr Spaß als dies bei ’normalen’ Menschen zu tun. Denn solche fingen meist schon von Anfang an rumzuheulen und betteln um ihr Leben, verlieren jeglichen typischen Charakterzug und flehen einen nur noch an sie zu verschonen! In solchen Momenten fühlte er sich als eine Art Gott! Er konnte entscheiden, wie es weiterging und dieses Gefühl war wie eine Droge für ihn, die er immer wieder brauchte…. Dass L etwas zu ihm gesagt hatte, das bemerkte er gar nicht. Er war dazu noch immer viel zu tief in seiner eigenen Welt und stellte sich weiter vor, wie es wäre ein wirklicher Gott zu sein und über das Leben aller Menschen entscheiden zu können. Aber wenn es ihm wirklich einmal zuteil werden sollte, dann würde spätestens nach ein paar Jahren die Menschheit ausgestorben sein, da er einfach nicht genug bekommen konnte. Er war derart vernarrt in seine Berufung, dass er es sich nicht vorstellen konnte, dass es ihm vielleicht irgendwann keinen Spaß mehr machen könnte. Doch was plagte er sich eigentlich mit solchen sinnlosen Phantasien herum? Es würde eh niemals passieren. Er müsste die Rolle weiter einnehmen, die er auch bis jetzt inne hatte und konnte weder nach links noch nach rechts fliehen. Wollte es auch gar nicht wirklich, oder? Ok….er wollte einerseits so sein wie L, aber andererseits hasste er ihn doch gerade dafür, dass er so war wie er war! Dieser Widerspruch brannte schon lange in seinem Kopf. Er konnte sich bis heute nicht wirklich für eine der beiden Seiten entscheiden. Aber das musste er auch nicht unbedingt. ER war schließlich nicht wie alle anderen Menschen. ER musste deswegen auch nicht so handeln oder gar so denken… Doch nun riss ihn wieder der Duft der Marmelade aus den Gedanken, welcher wieder in seine Nase gestiegen war. Er wollte sie schmecken! Wollte sie von seinen Fingern lecken und sich auf der Zunge zergehen lassen. Er brauchte Energie! Energie zum denken und zum bewegen! Aber dafür musste er wohl etwas sagen. Er fühlte sich unglaublich gedemütigt, dass er so vor L lag! Wie ein alter Mann, der sich nicht mehr alleine bewegen konnte! Um das zu ändern, musste er schnell wieder zu Kräften kommen und am besten ging dies mit Erdbeermarmelade! „L…“ hauchte er heiser und fuhr sich mit der Zunge über die spröden Lippen. Seine Augen lagen nun wieder auf dem Glas der Marmelade und er blickte es sehnsüchtig an. Es war ihm klar, dass Ryuzaki ganz genau wusste, was er wollte. Doch würde er es ihm auch geben? B war sich zu 98% sicher. Denn immerhin wollte L Antworten und die bekam er nur, wenn der Junge mit den Shinigamiaugen sich wieder erholte. Diese Erkenntnis ließ ihn abwarten. Er wartete darauf, dass ihm endlich das Glas gereicht wurde. Schon jetzt lief ihm das Wasser im Mund zusammen und er schluckte. In diesem Moment merkte er auch, wie trocken sein Hals war. Es strengte ihn sehr an diese sonst so alltägliche Schluckbewegung zu vollführen. Doch je mehr er an die Marmelade dachte, desto besser ging es. Auch die Kochsalzlösung hatte ihren Teil dazu beigetragen. Der zweite Beutel war schon so gut wie leer. Wenn er jetzt noch die Marmelade bekam, würde es ihm wieder richtig gut gehen. Zumindest dachte er es sich so und zwang sich erneut zu sprechen und L nach dem süßen Zeug zu fragen. „L…gib mir….die….Marmelade!“ befahl er sogar in einem etwas raueren Ton und blickte ihn nun fest an, obwohl er ihn immer nur noch verschwommen sah. Doch er musste ja L nur den Eindruck vermitteln, dass er nur wieder zu Kräften kommen würde, wenn er die Marmelade bekam. Und endlich! L bewegte sich auf ihn zu!... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)