Spiel ohne Regeln von RoseAkaShi (Was ist mit euch los?) ================================================================================ Kapitel 30: Oh mein Gott! ------------------------- Kapitel 30: Oh mein Gott! Gegenwart Marco‘s Sicht: Ich saß neben Jozu und den anderen Kommandanten. Irgendwie musste erst mal mein Kopf realisieren was überhaupt passiert war. Aka hatte Matt Matsuri genannt. Aka und Hiroki hatten von sie gesprochen. Matt hatte eine Brust. Matt war Matsuri! Matsuri war ein MÄDCHEN! So wirklich konnte und wollte das mein Gehirn nicht begreifen. Aber es war nun mal so. matt, nein Matsuri! Sie war ein Mädchen. Ein Mädchen! „Also Matt ist ein Mädchen und heißt Matsuri.“ fasste Jozu die Situation zusammen. Ein nicken ging durch die ganze Bande. Alle waren still geworden. „Dann ist Aka wohl auch ein Mädchen.“ Erst schauten alle verwundert, doch dann nickten wieder alle. „Das… das ergibt Sinn.“ sagte er. Ich schaute ihn verwirrt an. „Wie das ergibt Sinn?“ fragte ich verwirrt. „Na denk doch mal nach! Jede Situation in der sich die beiden merkwürdig benommen haben. Da fallen dir doch bestimmt ein paar Dinge ein!“ Ich überlegte kurz, doch dann weiteten sich meine Augen geschockt. Oh nein! Scheiße! Scheiße! Scheiße! Verdammt noch mal! Das war nicht gut. Das war gar nicht gut. Stimmt! Da gab es so viele Situationen. Der erste Tag an dem sie da waren und ich ihnen von den Duschen erzählt hatte. Wie konnte sie das nur umgehen? Ah ja, sie waren jeden Abend früher als alle anderen gegangen. Dann haben sie abends geduscht, wo alle betrunken waren. Und natürlich die beiden waren nie betrunken. Sie tranken nie übers Limit. Ihr schwächliche Natur! Quatsch! Die beiden waren nicht zierlich, aber als Mädchen bekam man eben nicht so viele Muskeln, zumindest war es niemals so deutlich, dafür war schon einiges nötig. Und sie waren auch nicht klein! Wenn ich es mir so überlegte war Aka für Mädchen sogar ziemlich groß. Dann als wir sie damals in das Freudenhaus geschleppt hatten. Oh mein Gott! Das konnte doch nicht wahr sein. Wie viel Schwachsinn wir erzählt hatte und wie viele Geschichte und das in Gegenwart von zwei Mädchen, die waren doch damals höchstens dreizehn als wir zum ersten Mal überredet hatten mit eine der Krankenschwestern rumzumachen. Ich verzog das Gesicht. Oh mein Gott! Was hatten wir nur angestellt! Und ich hatte sie immer wieder geschlagen. Wir hatten gekämpft und ich hatte sie immer irgendwelche doofen Arbeiten verrichten lassen. Deswegen war Thatch mit Matt zusammen. Er hatte es rausgefunden oder sie hatte es ihm gesagt, weil sie sich liebten. Deswegen hatte Aka Ace einen Korb gegeben. Ace hatte es wohl nie rausgefunden. Damals bei Wasserfall. Sie hatten nasse Haare, die beiden hatten da vorher gebadet. Das konnte doch nicht alles wahr sein. Das war ja schrecklich. Wir hatten uns wie Idioten benommen. Ich hatte mich immer wieder mit Aka gestritten. Sie hatte mir gesagt dass sie nicht glaubte dass ich jemals eine Frau abkriegen würde und ich hatte ihr vorgeworfen dass sie keine Ahnung von Frauen hatte. Ich klatschte mir die Hand vor den Kopf. Ich hatte ihr echt vorgeworfen das sie keine Ahnung hatte was Frauen wollten. Einer Frau! Einem Mädchen! Wie blöd konnte man eigentlich sein? Matt hatte mal erwähnt dass er vorher lieber mit einer Frau reden würde um mit ihr etwas anzufangen. Wir hatten sie doch echt dafür verspottet und wir hatten solche perversen Dinge gelabert in der Gegenwart von Mädchen. Ich fuhr mit meiner Hand von der Stirn zu meinen Augen und verdeckte diese. „Leute? Fühlt ihr euch gerade auch annähernd so bescheuert wie ich?“ fragte ich nach. Ich nahm meine Hand weg und öffnete meine Augen wieder. „Tja so ziemlich. Aber ich glaub wir waren am schlimmsten. Erinnert ihr euch noch an die paar in der wir zwei Mädchen getroffen vor ein paar Wochen?“ fragte Jozu nach. Ohoh, oh nein! Das durfte einfach nicht wahr sein! Die Erinnerung sickerte wieder zurück in mein Gehirn. „Ich hab mit Aka geflirtet?“ fragte ich in der Hoffnung die anderen würden mir widersprechen. Curiel nickte. „Ich schätze. Und ziemlich heftig wenn ich mich richtig erinnere.“ Ich verzog das Gesicht zu einer Fratze. Ich könnte mich echt selbst verfluchen. Das war doch alles nur ein böser Traum. Ich rieb mir genervt die Schläfen. „Ich fühle mich irgendwie bescheuert.“ sagte ich. Vista lachte leicht und ich funkelte ihn an. „Du hast mit Matt geflirtet… nein halt! Matsuri! Ach Scheiße ist das verwirrend.“ fluchte ich. „Sie sind echt stark für Mädchen, wenn man so drüber nachdenkt und ziemlich klug! Denkt mal daran was sie alles angestellt haben und wie sie gekämpft haben. Wenn man jetzt so drüber nachdenkt ist das eine beachtliche Leistung für Mädchen, besonders wenn man darüber nachdenkt wie jung sie eigentlich sind. Aka ist achtzehn und Matsuri siebzehn, die beiden sind vor sechs Jahren an Bord gekommen. Damals waren sie zwölf und elf.“ meinte Jozu beeindruckt. Ja, beeindruckend war das allerdings. Ich schüttelte verloren den Kopf. „Ich denk nur darüber nach wie dämlich wir uns benommen haben und wie scheiß perverse Dinge wir denen erzählt haben und das nicht aus neutraler Sicht, sondern aus der von Männern, schlimmer noch notgeilen Männern.“ sagte ich fluchend. Die anderen schienen die Information zu verarbeiten und sahen nun genauso blöd aus wie ich. „Genau das meine ich.“ sagte ich genervt. Curiel schluckte. „Jetzt versteh ich Matts Blicke, die er… nein sie manchmal hatte. Aber Aka hat das alles ziemlich locker genommen.“ Ich schüttelte den Kopf. „Ja, aber jetzt hab ich vor ihren Sprüchen Angst. Ich hab sie jetzt auch alle irgendwie doppelt und dreifach verdient.“ sagte ich seufzend. Aka wird mich übels in die Pfanne hauen und ich konnte es ihr nicht mal verübeln. Wie sollte ich auch? Ich hatte es wirklich verdient. Ich hatte mich wie ein Idiot benommen. Vista fuhr sich über seinen Bart. „Sie haben uns sechs Jahre lang ausgetrickst.“ stellte er fest. Ich zuckte nur mit den Schultern. Jozu wandte sich zu Vater. „Was passiert nun mit den Beiden?“ fragte er nach. Ich schluckte. Ach ja, da war ja noch was. Sollten wir sie wirklich bestrafen? Konnten wir das überhaupt? Schließlich gehörten sie doch zu unserer Familie. Auch wenn sie nun Mädchen waren. Machte das wirklich so einen gewaltigen Unterschied? Nun wenn ich ehrlich bin, hätte ich früher gesagt ja. Aber nun waren sie doch ein Teil unserer Familie. Wir konnten sie doch nicht einfach wegschicken! Vater trank einen großen Schluck aus seinen Sakebecher. „Ich denke mal ihr seid alle zwiegespalten was die Meinung über die beiden angeht. Sicherlich seid ihr zum einen enttäuscht dass sie uns nicht vertraut haben und zum anderen könnt ihr es auch sicherlich verstehen. Am Ende ist es so dass sie zu unserer Familie gehören. Sie haben noch nie gegen eines unserer Gesetze verstoßen. Sie haben jede Menge Streiche gespielt, aber das wars auch schon. Ich würde sagen wir sollten das einfach auch als Streich ansehen. Sie können wie immer zur Strafe die Gänge wischen. Wie seht ihr das so?“ fragte Vater und schwenkte seinen Becher ein wenig herum. Ich grinste. „Jup, dann haben sie es wohl geschafft uns sechs Jahre lang reinzulegen.“ meinte ich grinsend. Jemand aus ihrer Division nickte. „Die Beiden sind echt gut. Schon wieder haben sie es geschafft.“ sagte irgendjemand. „Sie gehören zu unserer Familie! Wir können sie doch nicht einfach von uns stoßen! Sie haben so viel mit uns durchgemacht.“ sagte jemand anderes. Ich stand auf. „Wo willst du hin Marco?“ fragte mich Jozu verwirrt. Ich grinste. „Ach, ich werde denke ich Matt… ähm… ich meine Matsuri besuchen und den Beiden ihre Strafe mitteilen.“ sagte ich und ging Richtung Arztzimmer. Ich hatte irgendwie noch immer Probleme mit dem Geschlechtswechsel, aber das würde sicher noch eine Weile so anhalten. Ich klopfte am Krankenzimmer und irgendwann erklang ein ‚Herein‘. Ich trat ein und sah das Hiroki nicht da war. Nur Aka saß an dem Bett von… Matsuri. Oh Gott, daran musste ich mich wirklich Erstmal gewöhnen. Aka schaute mich wütend und fragend an. Wieso war sie nur sauer? „Können wir reden?“ fragte ich ziemlich hilflos. Sie sah mich mit verengten Augen an und nickte dann träge. „Was habt ihr beschlossen? Sollen wir verschwinden?“ fragte sie ernst. Ich schaute ihr erschrocken in die Augen und ich glaubte Trauer in ihnen zu erkennen. Ich schüttelte hilflos den Kopf. „Nein, wir sind euch nicht böse. Nicht besonders. Vielleicht ein wenig gekränkt das ihr uns nicht mehr vertraut habt.“ Ich stellte mich neben sie und schaute zu Matsuri die im Bett lag. „Wie geht es ihm… ähm… ihr.“ Verdammt! War das Scheiße! „Ganz gut. Sie wird wieder gesund.“ meinte Aka und schaute hinunter zu ihr. Jetzt verstand ich warum sie unzertrennlich waren. Sie waren beste Freundinnen. Sie würden sich nie trennen. Deswegen waren sie auch immer so vertraut zueinander. Vieles ergab erst jetzt einen Sinn. „Vater meinte dass wir es als Streich gelten lassen. Ihr müsst also wieder die Gänge putzen.“ sagte ich und lächelte bei den Gedanken leicht. Sonst war ich immer Schadenfroh dabei gewesen, jetzt war es irgendwie etwas anderes. „Nichts weiter? Ihr hakt das einfach so ab?“ fragte Aka nach. Ich nickte. „Sollten wir euch etwa mehr dafür bestrafen?“ fragte ich verwundert. Sie zuckte mit den Schultern. War es ihr etwa egal? „Sowas in der Art hatten wir zumindest erwartet.“ gab sie zu. Ich musterte sie genau. Ich hatte sie immer für einen schmächtigen schwachen Jungen gehalten. Jetzt aus der Sicht betrachtet dass sie eigentlich ein Mädchen war fand ich dass sie eine bemerkenswerte Frau war. Sie war groß, schlank und selbstbewusst. Für ein Mädchen ganz schön frech und auf keinen Fall auf den Mund gefallen. „Freu dich doch!“ meinte ich. Sie nickte leicht lächelnd. „Das tu ich. Das tu ich wirklich!“ sagte sie. Ich schaute zu Matsuri. Als Matt hatte ich ihn noch schwächer als Aka eingestuft, als Mädchen war sie einfach viel weiblicher und sanfter. Es machte doch einen Unterschied. Es erklärte zumindest besser ihr Wesen. Es änderte bloß nichts an Gefühlen, aber einen Unterschied gab es trotzdem. Mir fiel wieder ein worüber ich mir in den letzten Stunden Gedanken gemacht hatte und wandte mich zu Aka. „Es tut mir leid.“ Sie schaute mich verdutzt und fragend an. „Wie ich euch behandelt habe, besonders dich. Ich hab euch damals in ein Bordell geschleppt. Ich hab dich so oft beleidigt und… und… und manchmal da hab ich dich geschubst.“ Sie sah mich weiterhin fragend und merkwürdig an. „Gegen die Brust.“ sagte ich und ich konnte mir denken dass ich rot anlief. Erst guckte sie weiter fragend, dann fing sie auf einmal herzhaft an zu lachen und schien sich dabei gar nicht mehr einzukriegen. Das verbesserte meinte Hautfarbe nicht unbedingt. Irgendwann bekam sie sich wieder ein und winkte unbekümmert ab. „Schon gut. Vergiss es!“ Was? Vergessen? Das meinte sie ja wohl nicht ernst. Sowas konnte ich sicherlich nicht einfach vergessen. Sie spinnte ja wohl! Ich musste mich dafür einfach entschuldigen. „Tut mir echt leid Aka. Ich wollte das nicht.“ sagte ich bereuend. „Hör auf so rumzufaseln Marco. Sonst laberst du ja auch nicht solchen Scheiß. Das ist ja Mega gruselig.“ sagte sie genervt und verdrehte dabei ihre Augen. „Tschuldige.“ murmelte ich. Irgendwie konnte ich nicht mehr anders. Ich musste mich einfach entschuldigen. Ich hatte so viel Scheiße gebaut. Außerdem tat man das normalerweise bei einem Mädchen. „Ich hab gesagt du sollst den Scheiß lassen!“ schrie sie mich an. Ich schaute sie verwundert an, dann schaute ich zur Seite. Mir fiel aus dem Augenwinkel auf wie sich ihre Augen weiteten. Irgendwie schien ihr etwas klar zu werden. „Hör zu Marco. Ist ganz einfach. Du bist sowas wie mein bester Freund, ich will nicht dass du mich auf einmal anders behandelst als du es sonst tust. Es ist gruselig wenn du dich für alles entschuldigst und mich nicht mehr anschreist wenn ich etwas angestellt hab. Das musst du doch einsehen, oder? Sowas ist doch blöd.“ Ich nickte verstehend und lächelte leicht. „Ja das ist schon irgendwie doof.“ meinte ich. Sie sah mich als ihren besten Freund. Irgendwie tat das weh. Ich wusste nicht wieso. Sie stand auf und legte einen Arm um mich. „Siehst du. Du weißt doch ich hab immer recht!“ sagte sie grinsend. „Lass uns mal zu den anderen gehen und ihnen sagen das es Matsuri gut geht.“ meinte ich und sie nickte zustimmend. Ich schlug ihren Arm weg. Ich nahm sie hoch und trug sie auf den Rücken. Sie klammerte sich mit ihren Armen um meinen Hals fest. „Aka du bist eindeutig zu klein.“ sagte ich lachend. „Du liebst es auf meiner Größe rumzuhacken, oder?“ fragte sie und schüttelte dabei den Kopf. Ne früher schon, da hatte das ja noch seine Richtigkeit, aber für ein Mädchen war sie schon beeindruckend groß. Sie deswegen zu ärgern machte aber trotzdem immer noch genauso Spaß wie vorher. „Nun kann schon sein. Ist ne tolle Sache.“ gab ich zu. Sie streckte mir die Zunge raus und zog rechts unter ihrem Auge die Haut runter, sodass man das rote sehen konnte. „Du hast sie nicht mehr alle.“ sagte sie. „So wie du, nicht wahr?“ konterte ich und wir fingen laut an zu lachen. Ich trug sie zurück zu den anderen, die uns verwundert anschauten. Irgendwie war Aka noch dieselbe, aber ich sah sie trotzdem aus einem anderen Licht. Auch wenn es sich um demselben Menschen handelte. Es hatte sich trotzdem etwas verändert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)