Trust von _Yuki_ (Satoshi x Ryo) ================================================================================ Kapitel 1: Kumpel oder Lover? ----------------------------- Satoshi gähnte herzhaft, bevor er die Tür zum Proberaum öffnete. Er hatte die halbe Nacht noch Backstagematerial durchgesehen. Ryo hatte zwar schon alles vorsortiert, aber er wollte sich noch einmal alles ansehen, sich die Erinnerungen zurückrufen. Immer wieder hatte er auch bestimmte Teile durchgesehen. Ryo probte ja oft oben ohne und jedes Mal genoss er den Anblick. Auch, wenn Ryo kurz in die Kamera lächelte, fand er es unglaublich schön. Ryo war ein sehr lebendiger und fröhlicher Mensch, dessen Art doch sehr ansteckend war. Bei dem durchsehen der Filme hatte er aber leider bemerkt, dass er dem Drummer doch ab und zu unabsichtlich aus dem Weg gegangen war. Er war in seiner Gegenwart einfach immer so nervös, weswegen er meist mit Nii oder ShuU herumalberte. Irgendwie tat es ihm leid, dass er den Drummer in letzter Zeit so vernachlässigt hatte. Er nahm sich vor, dass ab sofort zu ändern, auch wenn er damit rechnen musste, dass er ab und an rot anlaufen würde. Als er den Raum betrat, da blickte er in die Finsternis. Er war heute also der Erste… Dann konnte er sich ja schon einmal einsingen. Je näher er dem Proberaum kam, desto deutlicher konnte er Satoshis Stimme hören und mit jedem weiteren Schritt wurde sein Herzschlag schneller. Er liebte die Stimme ihres Sängers. Es durchlief ihn immer ein wohliger Schauer, wenn er diese hörte, so auch jetzt. Unbemerkt blieb er im Türrahmen stehen und betrachtete Satoshi, wie er mit geschlossenen Augen ein ruhiges Lied sang. Es war keins ihrer Lieder, dass hatte er schon von weitem hören können, aber dieses Liebeslied, dass er irgendwoher kannte, hörte sich wirklich schön und gefühlvoll an, so wie Satoshi es sang. Ein Kribbeln breitete sich langsam in seinem ganzen Körper aus und ihm wurde leicht schwindelig. Er konnte sich nicht erklären, woher das kam. Wie Satoshi gerade völlig außer Atem „Ich liebe dich“ kreischte war einfach unglaublich. Nun schien das Lied vorbei zu sein und Satoshi ging in die Hocke, schnappte nach Luft und sah erschrocken auf, als er Ryos Beifall hörte. „Morgen. Das war unglaublich schön! Echt der Wahnsinn. Wenn du gleich auch so singst, dann wird unser neues Lied sicher unglaublich gut ankommen.“, plapperte Ryo drauf los und versuchte zu ignorieren, dass Satoshi knallrot angelaufen war, indem er relaxt auf die Couch zu schritt und erst einmal seine Jacke dort ablegte. Als er sich zu dem Sänger umdrehte, da konnte ihm dieser nicht in die Augen sehen. War ihm dass jetzt echt so peinlich? „Morgen…“, nuschelte Satoshi mit zittriger Stimme und lief dann mit bestimmtem Schritt aus dem Raum und bog in Richtung Getränkeautomat ab. War ihm doch wohl noch viel peinlicher gewesen, als Ryo gedacht hatte. Plötzlich schlich sich ein Grinsen auf die Lippen des Drummers. Satoshi war manchmal echt süß! Kaum hatte er sich das gedacht bildete sich ein roter Schimmer auf seinen Wangen und er schüttelte energisch den Kopf. Er hatte doch gerade nicht ernsthaft gedacht, dass sein Freund und Kollege süß ist…oder? Satoshis Herz raste und seine Hand, die seit einer Minute versuchte ein Geldstück in den Automaten zu werfen, zitterte heftig. Als er das Liebeslied gesungen hatte, da hatte er die ganze Zeit an Ryo gedacht. Es war echt ein großer Schock für ihn gewesen, dass eben dieser ihm wohl die ganze Zeit zugehört hatte. Er hatte das „ich liebe dich“ ja wirklich ernst gemeint… nur gut, dass Ryo das nicht wusste. Hoffentlich ahnt er nichts und schiebt es auf seine Schüchternheit, dass Satoshi vorhin so rot geworden war. Heute würden ihn die Proben sicher sehr mitnehmen. Er hatte meist sowieso nur Ryo im Kopf, aber heute würde es sicher noch schlimmer sein als sonst. Nur gut, dass es bis jetzt nie jemand bemerkt hatte. Endlich schaffte er es das Geldstück in das Metallungeheuer zu stecken und ihm ein Wasser zu entlocken. Er nahm ein paar kräftige Schlucke, atmete tief ein und aus, bevor er dann wieder zu dem Proberaum ging, indem inzwischen auch der Rest der Band eingetrudelt war. Wie erwartet war er den ganzen Tag über noch nervöser als sonst und er ging Ryo sichtlich aus dem Weg, obwohl er das doch nicht mehr tun wollte. So ein Mist! Das Satoshi ihm derart den ganzen Tag aus dem Weg gegangen war machte Ryo sehr traurig. Er hatte ja nicht gewusst, wie sehr er Satoshi in Verlegenheit gebracht hatte…oder war es etwas anderes? Immerhin ist ihm Satoshi des Öfteren in letzter Zeit ausgewichen. Es war nur noch nie so extrem gewesen. Vielleicht sollte er mal mit dem Sänger reden. Gedacht, getan. Nur wenige Minuten später stand er vor Satos Haustür und suchte den dazugehörigen Schlüssel an seinem sehr vollen Schlüsselbund. Er hatte die Wohnungsschlüssel aller Bandmitglieder, und Schlüssel für alle möglichen Räumlichkeiten in ihrem Label. Seine Privaten (nicht wenigen) Schlüssel nicht zu vergessen. Wieso sahen diese verdammten Dinger auch alle gleich aus? Er musste dringend etwas daran ändern. Morgen würde er es endlich wahr machen und die alle bedrucken lassen. Für jeden Schlüssel ein anderes Bild, dann findet man bestimmt schneller den richtigen. Es half nichts, fünf Schlüssel sahen sich so ähnlich dass er nicht mehr wusste, welcher davon zu Satoshis Haus gehörte. Die anderen hatte er schon ausgeschlossen. Er konnte sie also nur alle ausprobieren… Auf einmal kam ihm eine geniale Idee. Er konnte ja auch einfach klingeln und sich den ganzen Ärger ersparen. Und schon ruhte sein Finger auf der Klingel, die nervtötend schrill den Besuch ankündigte. Und es dauerte auch nicht lange, da wurde die Klinke heruntergedrückt und die Tür einen Spalt breit geöffnet. Als sich tapsende Schritte allerdings wieder von der Tür entfernten, da stutzte Ryo und sah die leicht geöffnete Tür verwirrt an, bis eine Antwort erklang. „Kannst rein kommen.“, rief ihm Satoshi zu, der schnell in sein Zimmer geflüchtet war. Ryo tat dies und machte sich auch gleich auf zum Schlafzimmer, aus dem Geklapper kam. Er machte die Tür auf und hörte umgehend ein hohes Quietschen von Satoshi, der nur mit einem knappen Handtuch bekleidet und immer noch tropfnass vor dem Kleiderschrank stand, in der Hand seine gerade herausgesuchten Boxershorts. „Ryo!“, schimpfte er mit hoch rotem Kopf. So lange er konnte, genoss er den Anblick, aber als Satoshi ihn so anzischte, da drehte er sich doch lieber um. Moment! Warum um alles in der Welt fand er, dass sein halb nackter Kumpel geil aussah? Lange konnte er darüber aber nicht nachgrübeln, da das Rascheln von Kleidern seine Aufmerksamkeit erregte. Er spürte das starke Verlangen sich umzudrehen, doch er versuchte dem zu widerstehen. Dann hörte er ein erlösendes „kannst dich umdrehen“ und dem folgte er auch sofort. Schade! Das war sein erster Gedanke, denn nun war Satoshi vollkommen angezogen, in einem langärmligen Pulli und in langen, schwarzen Jeans. Darin sah er zwar auch gut aus, aber fast nackt hatte er ihm doch besser gefallen. Innerlich verpasste sich Ryo sofort eine Ohrfeige und versuchte sich dann wieder ganz auf Satoshi zu konzentrieren, der ebenfalls in Gedanken zu sein schien und mit immer noch rotem Kopf den Boden anstarrte. „Sorry, hätte anklopfen sollen.“, gab Ryo leise von sich um Satoshi nicht allzu plötzlich aus seinen Gedanken zu reißen und ihn damit zu erschrecken. Langsam blickte der Sänger auf und nickte immer noch sehr verlegen. „Wir müssen reden!“, sagte Ryo dann bestimmt und sofort sah Satoshi ihn besorgt an. Der Drummer nahm sich die zierliche Hand des anderen und schleifte ihn ins Wohnzimmer. Beide setzten sich auf die Couch und drehten sich so, dass sie den jeweils anderen anblicken konnten. „Kann es sein, dass du mir aus dem Weg gehst…und ich meine nicht nur heute!“, fing Ryo auch sofort an, ohne groß drum herum zu reden. Schuldbewusst sah Satoshi auf die Couch und zupfte nervös an dem Saum seines viel zu großen Pullis herum. Das war schon wie ein Eingeständnis, weswegen Ryo erst gar nicht mehr auf eine Antwort wartete. „Warum?“, fragte er und sah dem anderen traurig in die Augen. Satoshi blickte nun wieder auf und lächelte traurig. „Ich will das eigentlich nicht…sorry…“, sagte er und schien mit Tränen zu kämpfen. Ryo bekam auf einmal das Verlangen den anderen zu küssen. Damit er dem nicht nachkommen konnte, folgte er dem zweiten Impuls und umarmte den Sänger, der sich auch sofort in Ryos Oberteil krallte. „Tut mir leid“, sagte er mit zitternder Stimme und Ryo zeriss es fast das Herz. Was hatte er den nur? Wie konnte er Satoshi helfen? Beruhigend streichelte der kleinere ihm über den Rücken. Dann ließ er sich langsam nach hinten fallen und zog sein gegenüber dabei mit. Sie kuschelten sich aneinander. Ryo bemerkte den schnellen Herzschlag des Sängers. Er war wirklich süß… Ohne weiter zu überlegen küsste er die Schulter von Satoshi, die durch den Fall freigelegt worden war, da der Pulli zur Seite gerutscht war. Ein leichtes Zucken ging durch den zierlichen Körper und Ryo musste schmunzeln. Zu Hause konnte er immer noch mit sich selber schimpfen, nun wollte er die Nähe des anderen einfach genießen. Er hatte ja keine Ahnung, was er mit diesem Kuss in Satoshi ausgelöst hatte. Er hatte keine Ahnung, wie sich dieser nun fühlte. Wie lange sie so lagen, konnte keiner der beiden sagen. Denn irgendwann waren sie mit wohligem Gefühl in die Traumwelt hinabgesunken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)