Sleep Well von Tsuki14 (KanamexZero) ================================================================================ Kapitel 5: Zwei verschiedene Welten ----------------------------------- Hey ho meine Freunde! Also als erstes möchte ich mich entschuldigen! Es hat wirklich ziemlich lange gedauert bis ein neues Kapitel kam! Bitte entschuldigt! Aber ich hatte so viel Stress, Sorgen und Probleme! Ich hab es einfach nicht geschafft! So und zweitens möchte ich mich bei all meinen Kommentarschreibern bedanken! Vielen lieben Dank an euch allen! *Euch durch knuddelt* Dieses Kapitel möchte ich Nanamori widmen! Sie liest wirklich jede Vampire Knight FF von mir und hinterlässt mir immer ein Kommentar! Deshalb möchte ich ihr einfach mal ein Kapitel widmen! So jetzt reichts aber! Geht endlich lesen! =D Viel Spaß!♥ __________________________________________________________________________ Zwei verschiedene Welten „Kaname-san dürfte ich fragen was du von meinem Bruder möchtest?“, fragte Ichiru und schaute den Braunhaarigen fragend an. Dieser lächelte. „Ich will nur mit ihm was klären.“ „Stellt das ein Problem für dich, Ichiru?“, fragte Yuuki. „N-Nein. Ich frage nur!“ Sanft lächelte Ichiru während er die Tür öffnete. //Hoffentlich schläft Papa oder macht nicht dasselbe wie letztes mal!// Als die Drei eintraten herrschte Stille in der Wohnung. „Ist Zero überhaupt zuhause?“ „Ja. Müsste…“ Ichiru wurde von lauten Geschrei unterbrochen: „WAS NIMMST DU MIR DIE FLASCHE WEG?! ICH GLAUB ES GEHT LOS!“ „Ich dachte sie wäre leer!“ „Du wagst es dir MIR GEGENÜBER laut zu werden?!“ Laut polterte es. Traurig senkte Ichiru sein Haupt. „Ichiru ist das dein Vater?“, fragte Kaname, seine Stimme war eisig. Stumm nickte der Jünger. Kaname ging auf die Stube zu. Die Tür war offen wodurch man das Schauspiel beobachten konnte. Hart schlug Mamuro seinen Sohn ins Gesicht. „Hör auf!“, sagte Zero leise. „Warum sollte ich?“, schrie sein Vater ihn an und zog ihn brutal nach oben. „Weil Sie nicht alleine sind.“, mischte sich Kaname ein. Erschrocken wandte sich der Blonde um. „Wer bist du denn? Verschwinde, dass geht dich nichts an!“ „Doch. Zero ist mein Klassenkamerad.“ Kaname´s Stimme war tonlos und sein Blick war gelangweilt. Wutentbrannt ging Mamuro auf den Braunhaarigen zu. „Ich sagte du sollst verschwinden!“, zischte er. //Der Mann hat ne Fahne!// „Nein. Sei denn Sie möchten, dass ich das alles dem Jungendamt berichte.“ Schockiert schaute Zero´s Vater Kaname an bevor er knurrend die Wohnung verließ. Kaname wollte gerade auf Zero zu gehen und ihm aufhelfen, da stand er schon von alleine auf. „Danke.“, sagte er mit kalter Stimme. Der junge Kuran schaute ihm in die Augen und zerbrach an diesem Anblick. Zero´s Augen waren leblos, wirkten tot. „K-Kein Problem.“ „O-nii-chan geht es dir gut?“ Schnell lief Ichiru zu seinem Bruder. Dieser wuschelte ihm durchs Haar. „Natürlich!“ Sanft lächelte der Ältere. „Hat er dir nicht dolle weh getan?“ „Nein, Ichiru. Er hat mir nicht weh getan! Unternimm jetzt was mit Yuuki!“ „Ähm…okay…“ Lächelnd wandte er sich zu Yuuki um. „Lass uns in mein Zimmer gehen, okay, Yuuki?“ „Na klar!“, sprach Yuuki freudig und erwiderte das Lächeln. //O-nii-sama wird schon was unternehmen!// Und so verschwanden die Zwei. „Was willst du hier, Kaname-san?“ Mit diesen ging er an den Älteren vorbei in die Küche. Kaname folgte ihm, setzte sich an den kleinen Küchentisch auf dem tausende von Bierflaschen standen. Diese betrachtete er eine Zeitlang schweigend. „Dein Vater trinkt viel.“ „Gelegentlich.“ „Gelegentlich? Willst du mich verarschen?“ Mit ernstem Blick schaute Zero den Braunhaarigen an. „Nein.“, erwiderte er trocken und stellte Kaname ein Glas Wasser vor die Nase. „Bitte entschuldige, dass ich dir nur Wasser anbieten kann. Ich war noch nicht einkaufen.“ Verständnisvoll nickte Kaname. „Kein Problem.“ Nun setzte sich auch Zero. „Was möchtest du?“ „Zeig mir deine Arme.“ Fest schaute Kaname den Silberhaarigen an. Dieser seufzte. „Ich hab es nicht getan.“ Ohne den Blick abzuwenden nahm Kaname sein Glas und nippte daran. „Zero…“, seine Stimme war ruhig. Zu ruhig. Wieder seufzte der Jüngere auf. Nach kurzer Stille schob er seine Ärmel hoch und streckte Kaname seine Arme entgegen. Es waren nur die alten Schnitte zu sehen. Stumm nickte Kaname bevor er wieder einen Schluck trank. „Zero, macht er das oft?“ „Nein.“ Zero senkte sein Haupt und schaute auf die Tischplatte. „Warum lässt du dir das gefallen?“ „Er ist nur so wenn er betrunken ist.“ „Das scheint oft zu sein!“, erwiderte Kaname und zeigte mit einem Kopfnicken auf die Bierflaschen. Zero bemerkte dies, da er sein Kopf wieder gehoben hatte. „Er trinkt die nicht alle auf einmal!“ Kaname schaute ihn ungläubig an. Laut seufzte Zero auf bevor er sich erhob und aus der Küche verschwand. Wie folgte der Braunhaarige ihm. Zero war in sein Zimmer gegangen. Schweigend lehnte sich Kaname an den Türrahmen. Der Silberhaarige kramte in einer Schublade und bald hatte er auch das gefunden was er gesucht hatte. Sein Portmonee. Kaname bemerkte den blauen Schlafanzug, der vor dem großen Kleiderschrank, auf dem Boden lag. Es fiel ihm auf das Zero´s Bett nicht gemacht war. //Es passt nicht zu ihm. Er räumt immer alles weg! Das fällt mir auch immer wieder in der Schule auf! Also warum liegt sein Schlafanzug auf dem Boden?// „Gefällt dir mein Schlafanzug?“, fragte Zero. Seine Stimme klang belustigt. Erschrocken schaute Kaname den jüngeren an. „Er hat eine schöne Farbe!“ Sanft lächelte der junge Kuran. „Aha. Danke.“ Wieder ging Zero an dem Älteren vorbei. „Tut mir leid Kaname-san, aber ich muss jetzt einkaufen gehen. Ichiru wird bald Hunger haben.“ „Du weißt wann dein Bruder Hunger hat?“ „Ja. Ich habe mir das gemerkt um mein Tag besser planen zu können.“, sprach Zero während er leicht gegen Ichiru´s Zimmertür klopfte. „Ichiru, ich geh jetzt einkaufen! Sei artig!“ „Ja!“, kam es gedämpft zurück. Schnell warf sich Zero seine Jacke über. „Hast du keinen Schal?“, fragte Kaname. „Der ist in der Wäsche. Er ist dreckig.“, antwortete Zero geistesabwesend und öffnete die Wohnungstür. Plötzlich spürte er etwas Warmes um seinen Hals. Erschrocken wandte er sich um und schaute in die dunkelroten Seen Kaname´s. „Ich möchte nicht das du dich erkältest.“, hauchte Kaname ihm ins Ohr. Sofort schoss dem Silberhaarigen das Blut in den Kopf. „D-Das…i-ist nicht…nicht nötig!“, sprach Zero und wollte den Schall gerade wieder abnehmen. Doch der Braunhaarige hielt seine Hände fest. „Das ist genauso nötig wie, dass ich dich zum Einkaufladen fahre.“ Sprachlos und verwundert schaute Zero sein Gegenüber an. //Was soll das alles? Was will er von mir? Er hat doch bestimmt irgendeinen Hintergedanken!// Als könnte Kaname Gedanken lesen, sagte er: „Keine Sorge, Zero. Ich habe keinen Hintergedanken!“ Mit diesen Worten ging er an dem kleineren vorbei. Dieser schaute ihm verdattert hinterher. Als Kaname die Tür des Wohnhauses öffnete wandte er sich noch einmal um. „Kommst du?“ Fragend musterte er Zero. Dieser fand endlich seine Sprache wieder: „Äh…Kaname-san…“ „Kaname.“, unterbrach der Braunhaarige ihn worauf der Silberhaarige wieder rot wurde. „Ähm…Das muss nun wirklich nicht sein…Ich kann auch zu Fuß gehen. Das stellt kein Problem für mich da.“ „Aber für mich!“, erwiderte Kaname. Fragend schaute Zero ihn an. Laut seufzte der Ältere auf. „Jetzt komm! Ich fahr dich und damit Basta!“ Wiederwillig nickte Zero und ging zu Kaname herunter. Gemeinsam gingen sie den Weg zum Auto wo sie auch schnell einstiegen und los fuhren. //Er fährt wirklich anständig Auto! Ich hab noch nie so ein hübsches Auto gesehen, geschweige denn drin gesessen…// Musternd ließ er sein Blick durchs Auto schweifen. Kaname bemerkte dies und musste schmunzeln. //Er saß wohl noch nie in so einem Auto! Ich find das so niedlich! Und seine Haltung erst!// Zero saß Kerzengerade auf dem Sitz. Seine Hände hatte er in einander gefaltet (hoffe ihr versteht was ich meine!) und auf seinen Schoß gelegt. „Zero.“, ertönte Kaname´s tiefe und dennoch sanfte Stimme. Merklich zuckte der Kleinere zusammen. „J-Ja?“ „Dein Vater…“ Sofort senkte Zero sein Haupt. „Er ist ständig betrunken, oder?“ „Nein.“ „Lüg nicht!“ „Es geht dich nichts an, Kaname-san.“ „Erstens, es geht mich was an, ich bin dein Mitschüler. Zweitens, wie oft noch, es heißt, Kaname!“ „Wir sind keine Freunde!“, erwiderte Zero mit einem ernsten Tonfall. Laut seufzte Kaname auf. „Ehrlich gesagt, verlange ich dieses ja auch gar nicht. Ich weiß, ich habe dich zwei Jahre lang gequält! Ich war so dumm…“ Eine Spur, Selbstverachtung, lag in seiner Stimme. „Ich möchte das alles wieder gut machen! Obwohl…Ich glaube, das kann ich nicht! Aber ich werde es versuchen! Ich möchte dir helfen, Zero. Mehr nicht.“ „Aber ich brauche deine Hilfe nicht. Ich komme schon alleine klar.“ „Okay. Aber du sollst wissen, ich bin immer für dich da!“ Sanft lächelnd schaute Kaname den Silberhaarigen an. Dieser antwortete nur: „Danke.“ Den Rest der Autofahrt herrschte Stille im Auto. Jeder hing seinen Gedanken nach. „Wir müssen morgen nachsitzen.“, sprach Kaname als sie aus dem Auto stiegen. „Ja.“, erwiderte Zero knapp und ging auf den großen Laden zu. Kaname folgte ihm schweigend, bedachte ihn stets mit einem musternden Blick. Langsam schlenderten sie durch die Regale, Zero schob einen Wagen vor sich. „Siehst du! Mal gut dass ich dich gefahren hab! Du hättest das alles gar nicht tragen können!“ Zero schaute ihn lächelnd an. „Danke, aber ich bin es gewohnt sehr viel zu tragen. Ich tue das oft. Es stellt mittlerweile kein Problem mehr für mich da. Aber trotzdem, Danke.“ Zero´s Lächeln verschwand nicht, hielt lange an. Es war so verlogen, so gespielt. Es traf Kaname mitten ins Herz. Am liebsten würde der Braunhaarige ihm eine reinhauen und ihn anschreien. //Vielleicht würde das ja helfen!//, zischte er in Gedanken. Zero blieb stehen. Packte drei Packungen Nudeln ein. Die billigsten. Es war Zero unangenehm. //Egal was soll´s! Er weiß eh, dass wir nicht wohlhabend sind! Also was stell ich mich hier so an? Seid wann interessiert es mich, was andere denken?// Wieder hielt er inne. Zero legte drei Packungen Früchtetee in seinen Wagen. Während er den Wagen wieder in Bewegung setzte, fragte er Kaname: „Sag mal, wieso bist du eigentlich noch hier? Fährst du mich etwa wieder Heim?“ „Das hatte ich doch schon vorhin erwähnt.“, erwiderte Kaname und schaute den jüngeren verwirrt an. „Ach ja! Bitte entschuldige.“ Wieder lächelte der Silberhaarige bevor er vor der Kühltruhe stehen blieb. Sorgfältig suchte er Fleisch heraus. Dann ging er weiter zu einer anderen Kühltruhe, wo er billige Dosenmilch, Käse und Margarine rausnahm. Kaname begutachtete den Einkauf. //Er achtet wirklich auf jeden Cent. Er geht gezielt auf die Sachen zu. Heißt das, dass er das immer kauft? Das sie nie was anderes essen? Hat er wirklich so wenig Geld? Obwohl, wenn der Vater alles versäuft ist das logisch!// Kaname war so in Gedanken, dass er nicht bemerkte wie Zero stehen blieb und lief somit genau in den kleineren rein. Dieser hatte sich gerade gebückt als der Braunhaarige in ihn reinlief. Sofort verlor er sein Gleichgewicht und landete hart auf dem Steinboden. „Ah!“ Verwirrt und erschrocken schaute er auf. Er versank in den dunkelroten Seen, die ihn sanft anschauten. Erst jetzt vernahm er den exotischen Geruch, Kaname´s. Dieser stütze sich mit einer Hand neben Zero´s Kopf ab. Die andere Hand lag seelenruhig auf dessen Rücken. Ein Bein von ihm lag genau zwischen Zero´s . Und Zero hatte ein Bein zwischen Kaname´s Beinen. Sprich, sie waren in einer sehr Zweideutigen und peinlichen Situation. Erst jetzt bemerkte Zero die warme Hand auf seinen Rücken. Sofort schoss ihm das Blut ins Gesicht und er senkte sein Haupt. Kaname musste schmunzeln, da er die Röte auf Zero´s Wangen gesehen hatte. „Sorry, ich wollte dich noch auffangen, aber ich hab selbst mein Gleichgewicht verloren.“, sprach Kaname und ignorierte die starrenden Blicke die auf ihnen lagen. Stumm nickte Zero. „Ist alles okay?“ Wieder nickte Zero stumm. Wieder musste der Ältere grinsen. //Du bist niedlich!// Langsam löste sich Kaname von ihm, richtete sich auf. Endlich hob auch Zero wieder sein Haupt und stand auf. „Bitte entschuldige. Ich hätte nicht einfach stehen bleiben sollen!“ „Nein, dich trifft keine Schuld. Ich war einfach so in Gedanken.“ Leicht lachte der Braunhaarige auf während Zero nur nickte. Schnell nahm er die fertig Ramen aus dem Regal. Gleich fünf Packungen. „Ähm, ich bin jetzt fertig. Wir können jetzt gehen.“ Sanft lächelte der Silberhaarige. Schweigend nickte Kaname und folgte seinem Mitschüler zur Kasse. Dort kamen sie auch schnell dran und bald waren sie auch wieder draußen. Zügig packten sie die Sachen in den Kofferraum und stiegen ins Auto. Während all dies geschah, herrschte eine drückende Stille. Eine Stille, die Kaname fast um den Verstand brachte… Sie wurde unerträglich, diese Stille, sie entzog ihm den Sauerstoff. „Zero.“, durchbrach er sie endlich. „Ja?“ „Was sind deine Hobbys?“ „Wieso willst du das wissen?“ „Weil ich dich kennen lernen möchte, Zero!“ „Ah ja. Ich…Ich habe keine besonderen Hobbys…“ „Erzähl sie mir trotzdem! Bitte.“ Lächelnd schaute Kaname ihn an, richtete seinen Blick aber gleich wieder nach vorn. Der Verkehr war belebt. „Ähm…Z-Zeichnen und musizieren. Und deine?“ „Das sind wirklich tolle Hobbys! Ich wette du kannst sehr gut zeichnen und musizieren! Singst du auch? Meine Hobbys? Naja…Ich lese für mein Leben gern. Genauso wie du liebe ich es zu musizieren! Und noch ein paar andere Hobbys!“, erzählte der Braunhaarige. „Cool! Da haben wir ja was gemeinsam!“ Leise lachte Zero auf, doch sofort verstummte es als er den verwirrten und überraschten Blick Kaname´s wahrnahm. //E… Er hat gelacht und…und hat nicht abweisend reagiert.// „J-Ja…Das haben wir!“ Kaname seine Stimme klang zittrig. „Und? Kannst du singen?“, wiederholte Kaname die Frage, die er vorhin schon mal gestellt hatte. „N-Nein!“, log Zero. „Ach so.“ Wieder herrschte Stille. //Was mach ich hier eigentlich? Seid wann unterhalt ich mich mit Kaname normal? Wieso verdränge ich, was er mir zwei Jahre lang angetan hat? Wieso glaube ich ihm, dass es ihm leid tut? Er könnte das alles ausnutzen! Alles um mich dann fertig zu machen! Um mich zu demütigen…// Zero´s Blick wurde traurig. Kaname bemerkte dies, sagte aber dennoch nichts, konzentrierte sich auf den Verkehr. //Obwohl…Es ist eh schon zu spät…Er hat mich weinen gesehen…Es ist zu spät…Er hat jetzt schon die Macht mich zu zerstören.// Vor Wut ballte Zero seine Hände zu Fäusten. Selbsthass stieg in ihm auf und das Verlangen nach Schmerz. Es dürstete ihn nach seinem eigenen Blut, nach Schmerz... Fest biss er sich auf die Unterlippe. Jeder Muskel spannte sich an. //Was hat er auf einmal? Wieso ist er so angespannt und so wütend? Habe ich was falsches gesagt?// In der Wohnung war es still. Man konnte nur das Ticken der Uhr wahrnehmen, die über der Küchentür hang. Leise fiel die Tür ins Schloss. Lautes rascheln hallte durch die Wohnung. „Ichiru und Yuuki sind wohl jetzt im Theater.“ „Ja. Dann wird er sicher unterwegs etwas essen.“, sprach Zero während er den Einkauf aus den Tüten nahm und ihn einräumte. Still beobachte Kaname ihn dabei. Nach zehn Minuten war der Silberhaarige fertig und wandte sich um. „Hast du vor bis 19:00 Uhr hier zu bleiben?“ „Würde es dich stören?“ „Nein. Aber ich muss sauber machen.“ „Naja…Ich würde dir gerne helfen und noch bleiben, aber ich muss nachhause. Dinge erledigen, die mich jetzt schon nerven!“ Die letzten Worte waren gezischt. Dies ließ Zero grinsen. „Was grinst du so?“, fragte Kaname, seine Stimme klang genervt. Leicht lachte Zero auf. „Das müssen ja sehr nervige Dinge sein, wenn du gleich von 0 auf 180 gehst.“ „Klappe!“, zischte der Ältere. Lachend schüttelte Zero sein Kopf. Dies brachte auch Kaname zum Lachen, denn Zero´s Lachen klang echt und wunderschön. //Am liebsten würde ich es dir jetzt schon sagen, aber die Zeit ist noch nicht gekommen...// „Pass auf dich auf Zero! Wir sehen uns ja nachher nochmal.“, sagte Kaname bevor er zur Haustür ging. Zero eilte ihm nach. „Ja, bis nachher und danke, das du mich gefahren hast!“ Kaname antwortete nur mit einen sanften Lächeln bevor er verschwand. Als die Tür ins Schloss fiel, fiel auch seine Maske. Leere und leblose Augen kamen zum Vorschein. Ein emotionsloses Gesicht entstand. //Ich muss sauber machen!//, forderte er sich selbst auf und kurz darauf fing er auch an. Es vergingen Stunden. Stunden in den er eine tiefe Leere in sich spürte. Seine Gedanken waren so leer, benebelten dennoch seinen Verstand… Laut aufseufzend ließ er sich auf den Stuhl, der vor dem Küchentisch stand, sinken. Gedankenabwesend nahm er einen Schluck von seinem Glas Wasser. Ein lautes Klingeln riss ihn aus seinen Gedanken, ließ ihn zusammen zucken. Durch diesen Ruck, verschüttete er die Hälfte, des Inhaltes seines Glases, was er noch in der Hand hielt. Das kalte Wasser befeuchtete seine Hose, genau auf eine peinliche Stelle. Fluchend erhob sich der Silberhaarige. //So ne verdammte Scheiße! Welcher Idiot klingelt eigentlich um diese Uhrzeit? Ach ja! Es könnte Ichiru sein! Obwohl, nein. Der hat ja einen Schlüssel! Scheiße! Das ist sicher Kaname! Ichiru und Yuuki sind aber noch nicht zurück! Und was jetzt? Ach ich mach erst mal auf!// Gedacht und schon getan. Wie Zero vermutet hatte, stand Kaname vor der Tür. „Hey!“, sagte Zero nur knapp und trat zur Seite damit Kaname eintreten konnte. Dieser musste Grinsen, war ihm der dunkle Fleck an Zero´s Hose nicht entgangen. „Na, Zero, mussten wir uns denn gleich vor Freude in die Hose machen?“, fragte Kaname und sein Grinsen war Teuflisch. Zero wurde so rot wie eine Tomate. „I-Ich…h-hab…m-m-mich er-erschreckt als ich ge-getrunken hab! U-Und d-da ist a-alles auf die H-Hose gegangen!“, stotterte der Jünger, was den Braunhaarigen nur noch fieser Grinsen ließ. Langsam ging er auf Zero zu, der sich an die Wand presste. Mit einer Hand schloss Kaname locker die Tür. Mit der anderen stütze er sich neben Zero´s Kopf ab. (Ich hoffe ihr wisst, was ich meine!) „Du brauchst mich nicht an zu lügen, Zero-chan!“, hauchte Kaname ihm ins Ohr. Ein heißer Schauer lief über Zero´s Rücken. //Was ist das?// Eine Gänsehaut breitete sich auf seiner Haut aus. „D-Das tu ich gar nicht!“, erwiderte Zero, schaute dem Älteren trotzig ins Gesicht. //Oh mein Gott! Darf ich dich jetzt küssen? NEIN! ZUSAMMEN REISSEN!//, ermahnte sich der Braunhaarige selbst in Gedanken. Sanft lächelte Kaname. „Du solltest dich umziehen. Es sieht merkwürdig aus.“ „Das hatte ich ja auch vor! Aber wenn es dein Wunsch ist, lass ich dich nächstes mal vor der Tür stehen!“ Laut lachte Kaname innerlich auf. //Diese männliche Zicke!// Kaname ließ von ihm ab, entfernte sich von ihm. Schnellen Schrittes ging Zero in sein Zimmer. Doch bevor er die Tür schloss, sagte er: „Yuuki ist noch nicht hier.“ „Ach so.“, erwiderte Kaname nur. Während Zero sich umzog ging der junge Kuran ins Wohnzimmer. Es war mittelgroß. Gleich wenn man herein kam, sah man auf die belebte Straße. Die großen Fenster warfen viel Licht in den Raum. Es gab noch einen Balkon. Dieser war aber ein klein. Rechts neben der Tür, stand an der Wand, ein großer heller Holzschrank, mit Glasscheiben. Hinter den Scheiben standen viele Fotos. Zero´s Mutter war auf den Bildern abgebildet. Auf manchen nur Zero. Ein glückliches und zufriedenes Lächeln lag auf seinen Lippen. Auf jeden der Fotos. Auf einen der Bilder saß der Silberhaarige an einem Klavier. Ein sanftes Lächeln umspielt seine Lippen und seine Augen waren voller Glanz. Am Rande des Bildes war das Datum abgebildet. //Das Bild wurde vor Zwei Jahren geschossen. Ist vor Zwei Jahren nicht seine Mutter gestorben?// Kaname sah sich noch ein anderes Bild genauer an. Auf diesem waren alle Kiryuu´s abgebildet. Zero´s Mutter stand neben ihren Mann Mamuro. Dieser hatte ein Arm um seine Frau gelegt und drückte sie näher an sich. Vor ihm stand Zero. Mamuro hatte seine freie Hand auf seinen Kopf gelegt. Zero hielt die Hand seines kleinen Bruders. Dieser lächelte breit und schmiegte sich an seinen großen Bruder. Die Hand ihrer Mutter, ruhte auf Ichiru´s Kopf. Jeder der vier lächelte glücklich. Kaname schätze Zero auf diesem Bild auf sieben Jahre. //So niedlich! Du siehst dort über all so glücklich aus! Es zerreißt mir das Herz, wenn ich dir heute in die Augen schaue.// Kaname´s Blick wurde traurig. Er wandte sich ab. Gleich links von der Tür stand ein riesiges blaues, Sofa. Davor ein Glastisch. Darauf folgte ein kleiner Fernseher. „Bitte entschuldige, dass ich dich warten lassen hab.“ Erschrocken fuhr Kaname um und sah in die leblosen Augen, Zero´s. „Kein Problem.“, hauchte er. Lautes klingeln hallte durch die Wohnung, ließ den Silberhaarigen merklich zusammen zucken. „Das werden Ichiru und Yuuki sein.“ „Ja.“ Gemeinsam gingen die Zwei zur Tür und sie hatten recht. Breit lächelnd stand Yuuki neben Ichiru. „O-nii-sama, Ichiru schläft heute bei uns!“, trällerte sie. „Ich muss erst, Zero-o-nii-chan, fragen!“, sprach Ichiru mit zittriger Stimme. Man konnte ihm seine Nervosität ansehen. Laut seufzte Kaname auf, bevor er die Tür schloss. Da Yuuki und Ichiru eingetreten waren. „Yuuki, hast du Ichiru überhaupt gefragt?“ „Natürlich!“ Fröhlich lächelte die Braunhaarige. „Sicher?“, fragte Kaname noch einmal. Yuuki erwiderte nichts. Schweigend starrten sich die Geschwister an. „Okay! Ich hab es eher bestimmt! Aber er will es! Ich weiß es!“ „Hälst du es nicht noch für ein wenig zu früh? Ihr habt euch jetzt erst zweimal getroffen!“ „O-nii-sa~ama!“ Schmollend schaute Yuuki ihren großen Bruder an. Dieser seufzte erneut. „Ist ja schon okay!“ „Yay!“ Laut lachte die junge Kuran auf und klatschte freudig in die Hände. Gerade wollte sie sich zu Zero wenden und fragen, da sagte dieser aber schon: „Sei morgen pünktlich in der Schule! Und geh nicht zu spät ins Bett! Iss anständig und benimm dich! Pack deine Sachen und hab Spaß!“ Während er das sagte, wandte er sich um und ging Richtung Küche. „O-nii- chan?“ „Ja?“ „Wieso verabschiedest du dich nicht von mir?“ „Weil ich dir dein Geld holen wollte, Baka! Wie willst du morgen nachhause kommen, wenn du keinen Haustürschlüssel hast? Da du ihn ja immer in deinem Portmonee hast!“, antwortete Zero, der gerade wieder aus der Küche kam. Locker warf er Ichiru das schwarze Portmonee zu. Leicht lachte sein Bruder auf. „Wenn ich dich nicht hätte…“ „…würdest du so manches mal vor verschlossener Tür stehen!“, unterbrach Zero ihn und grinste fies. Zur Antwort streckte Ichiru ihm die Zunge entgegen. Lachend schüttelte Zero sein Haupt bevor Ichiru in seinem Zimmer verschwand um seine Sachen zu packen. „Er ist in guten Händen.“, sagte Kaname lächelnd. „Hm. Glaub ich dir.“, erwiderte Zero geistesabwesend. „Alles klar, Zero?“ „Äh, ja! Ja. Alles klar!“ Ein zittriges Lächeln legte sich auf Zero´s Lippen. //Das heißt alleine…Scheiße!//, fluchte er innerlich. Nach wenigen Minuten kam Ichiru wieder mit einem großen Rucksack. „Bin fertig!“ „Schön!“, sprach Yuuki und lächelte sanft. „Hab viel Spaß, Ichiru!“ Fröhlich lächelte er seinen jüngeren Bruder an. „Danke, o-nii-chan!“ Mit diesen Worten verschwanden die Drei aus dem Wohnhaus, ließen Zero allein zurück... Zwei Stunden später Dunkelheit umhüllte den Raum. Kein Licht. Nur leichtes Licht, was von den Laternen von draußen erzeugt wurde, fiel in den Raum. Leise Töne hallten durch den Raum. Eine leise und sanfte Stimme war zuhören, klang wie Engelsgesang. Leise fiel die Tür ins Schloss. Erschrocken zuckte Zero zusammen, packte seine Gitarre schnell weg. „Zero!“, rief eine erzürnte Stimme. Schnell hastete Zero aus seinem Zimmer zu seinem Vater, den er in der Küche fand. „WO ist das ESSEN?“, brüllte sein Vater. //Scheiße!// „I-Ich…h-hab…v-vergessen…“ Ohne Zero weiter zuzuhören, drehte Mamuro an einen der Knöpfe am Herd. Sofort wurde eine der Fläche leuchtend rot. //Was geht denn jetzt ab?// Fragend betrachtete Zero das Schauspiel, doch er bekam er schnell eine schmerzliche Antwort… „Du bist momentan sehr schlampig! Ständig muss ich dich bestrafen!“, zischte der Blonde, packte Zero an der rechten Hand, zog ihn zu sich und presste seine Hand auf die glühende, leuchtende Herdplatte. Zero schrie laut vor Schmerz auf, wollte sich wehren, versuchte sich los zu reißen. Seine Hand wurde taub, seine Haut brannte und zwiebelte. Tränen stiegen ihm in die Augen, fanden schnell ihren Weg. „Bitte! Ahhhh! Hör auf!“, schrie Zero aus Leib und Seele, doch Mamuro presste die Hand seines Sohnes weiter auf die Platte. Doch wenige Sekunden später ließ er von seiner Hand ab. Weinend und vor Schmerz keuchend ging Zero zu Boden. Schaute auf seine brennende Hand. Seine ganze Haut war wund und aufgerissen. Blasen bildeten sich auf der Haut. Schnell sprang er auf, riss den Wasserhahn auf und hielt seine schmerzende Hand in das kühlende und erlösende Wasser. Lüstern grinste Mamuro. Sanft legte er seine Hände auf die Hüften seines Sohnes. „Entschuldige, mein Schatz! Aber Strafe muss sein!“ Der Geruch von Alkohol stieg Zero in die Nase, angewidert verzog er sein Gesicht. //Ich hasse ihn! Ich hasse ihn!// „Darf ich sie verbinden?“, fragte er leise, seine Stimme zittrig. „Sicher doch!“, nuschelte Mamuro. //Er kann klar antworten! Seine Stimme und Art ist nicht wie sonst…Ist er etwa noch nicht betrunken? Sondern nur angetrunken?// Fragen über Fragen, keine Antworten. Zero ging ins Badezimmer, gefolgt von seinem Vater. Schnell schmierte er eine kühlende und desinfizierende Salbe über seine Hand bevor er sie Verband. „Na geht doch!“, hauchte Mamuro, ging auf seinen Sohn zu und versiegelte ihre Lippen. //Jetzt ist es wieder so weit…Mal gut das Ichiru nicht hier ist...// „Na komm! Papa befriedigt dich jetzt!“ Ein dreckiges und perverses Grinsen umspielte die Lippen des Blonden… Staunend sah er sich um, betrachtete die ganzen Bücher. //Wow….So viele Bücher hab ich noch nie gesehen! Zero würde sich hier sehr wohl fühlen! Er wäre umgeben von vielen Künstlern. Außerdem mag er es ja auch manchmal zu lesen! Aber all diese Menschen haben was erschaffen…Das würde ihn verzaubern…// „Du magst wohl Bücher.“, riss ihn eine sanfte Stimme aus seinen Gedanken. „Nein. Ich lese nicht so gern. Aber es ist echt der Hammer, wie viele Bücher ihr besitzt.“ „Eher mein Bruder und Vater. Sie sind riesige Fans von Büchern.“ Leise lachte Yuuki auf. Ichiru mit ihr. „Warte mal kurz hier! Ich muss dringend für kleine Mädchen!“ Lächelnd schaute die Braunhaarige ihren Freund an. „Klar!“, erwiderte dieser und grinste. Schnell lief die junge Kuran aus der riesen Hausbibliothek. Ichiru lächelte weiter. //Ich liebe sie…Sie ist ein so tolles Mädchen! Wen liebt sie wohl?// Ein leichtes räuspern riss ihn aus den Gedanken. Erschrocken fuhr er um. „Kaname…“ „Ichiru.“ Eine Weile schauten sich die Zwei schweigend an. „Dir scheint es hier zu gefallen.“ „Ja. Ich habe sowas noch nie gesehen.“ Stumm nickte Kaname bevor er wieder zu sprechen begann: „Ichiru, ich weiß das du darüber nicht reden willst, aber es ist mir sehr wichtig!“ Skeptisch schaute Ichiru den Älteren an. „Schlägt dein Vater dich? Oder nur Zero? Passiert das oft?“ Ichiru´s Blick wurde ernst. „Ziemlich viele Fragen.“ „Ja. Es ist ein sehr wichtiges Thema.“ „Wieso fragst du mich das? Warum interessiert dich das? Du hast ihn doch immer fertig gemacht!“ Leicht lachte der Braunhaarige auf. „Du bist ja gar nicht so naiv wie ich dachte!“ „Tz…“ Zornig schaute Ichiru ihn an. „Man merkt dass du Zero´s kleiner Bruder bist…“ Stille. Nur starrende Blicke. „Nein, jetzt mal ganz im Ernst. Ich möchte euch beiden helfen. Es ist grausam was euer Vater tut. Und das schlimmste ist, dass Zero am meisten darunter leidet.“ „Tz, seid wann interessiert dich das?“ Laut seufzte Kaname auf. „Ich habe meinen Fehler eingesehen! Ich war dumm! Weshalb ich nun Zero helfen möchte!“ Schweigend schaute Ichiru zu Boden. „Du willst Antworten?“ „Ja!“ „Ah!“ Laut stöhnte sein Vater auf, stieß hart in ihn, traf den Punkt, der Zero erregt aufstöhnen ließ. Fest krallte sich der Silberhaarige im Bettlaken fest, stöhnte erregt auf, versuchte es zu unterdrücken. //Es gefällt mir nicht! Es darf mir NICHT gefall…// „Ah…“ Sanft umschloss sein Vater sein steifes Glied, begann es rhythmisch zu massieren. „Ah…V-Vater…H-Hör auf!“ „Aber wieso mein Engel? Ich weiß das es dir gefällt!“, hauchte der Blonde und stieß wieder hart in seinen Sohn… „Die werde ich dir aber nicht geben! Rede mit Zero und nicht mit mir! Wenn er Hilfe will wird er sicher reden!“ „Willst du das zu lassen, Ichiru? Dein Bruder kassiert stets die Schläge für dich ein! Er beschützt dich mit allem was er hat! Er richtet seinen Tag nach DEINEN Bedürfnissen! Ist das fair? Handelst DU fair? Du beschützt ihn nicht, du stürzt ihn ins Verderben!“ Ichiru senkte sein Haupt. „Willst du ihm nicht helfen? Willst du ihn innerlich verbluten lassen?“ „Hey! Was ist denn hier los?“, erklang eine fröhliche und aufbrausende Stimme. „Nichts, mein Engel!“, sprach Kaname und wuschelte seiner kleinen Schwester durchs Haar. „Ich liebe dich!“ Liebevoll nahm er sie in den Arm. Lächelnd erwiderte Yuuki die Umarmung, flüsterte ihm leise zu: „Lass das! Das ist peinlich!“ Laut lachte Kaname auf, löste sich von seiner Schwester. „Ich will dich nur beschützen!“, sagte Kaname, betonte das letzte Wort besonders, schaute dabei Ichiru durchdringend an. „Vor Ichiru? Der ist harmlos! Er ist ein toller Junge! Er würde mir nie was tun, stimmts, Ichiru?“ Lächelnd lief sie zu ihm, klammerte sich an seinen Arm. Sofort stieg dem jungen Kiryuu das Blut ins Gesicht. „Äh…J-Ja!“ Wieder lachte Kaname auf. „Habt noch viel Spaß!“ „Den werden wir haben!“, rief ihm Yuuki hinter her, doch Kaname hatte den Raum schon verlassen. //Scheiße! Er will nicht reden! Aber ich glaube, ich habe ihm zum denken gebracht!// Schnellen Schrittes ging er in sein Zimmer, machte sich dort Bett fertig. Aber schlafen konnte er nicht, zu sehr beherrschte Zero seine Gedanken… Stille… Kein Ton… Kein Geräusch… Kein Licht… Keine Hoffnung… Keine Tränen… Allein… Innerlich Tod… Regungslos lag er auf dem Bett. Seine Augen geschlossen, verbargen damit die Leere und den Schmerz, der sich in ihnen wiederspiegelte. Der Raum war in Dunkelheit gehüllt. Leise Atemgeräusche füllten den Raum. Erschöpfung und Müdigkeit hatten ihn übermahnt, hatten ihn in eine friedliche Welt geschickt… Laut klingelte der Wecker, betäubte seine Ohren. Knurrend warf er das nervende Ding an die Wand. Sofort verstummte das nervige Piepen. Immer noch knurrend zog er sich seine Decke über den Kopf. Leider hatte er nicht lange Ruhe. Ein lautes Klopfen und eine fröhliche Stimme rissen ihn aus seinem Schlaf. „O-nii-sama! Hast du deinen Wecker schon wieder gegen die Wand geworfen?“ Stille… „O-nii-sama!“ Stille… „STEH AUF!“, schrie Yuuki laut und betrat den Raum. Lachend hielt sich Ichiru den Bauch. „I-Ihr seit Geschwister!“ „Komm!“, forderte Yuuki ihn auf. „Nein! Für Jungs ist hier kein Zutritt!“, zischte Kaname. „O-nii-sama!“, ermahnte seine Schwester ihn. „Ah! Geh mir, so früh am Morgen, nicht auf den Keks!“ Fauchend stand Kaname auf. Sein Zimmer lag im Dunkeln. Grinsend ging Yuuki zu dem riesen Fenster und schob die großen roten Vorhänge aus einander. Daraufhin funkelte ihr Bruder sie böse an. „Ich hab dich lieb, O-nii-sama!“ Unschuldig lachte Yuuki Kaname an. Dieser schaute sie wütend an und zeigte auf die Tür. „Raus hier!“, zischte er genervt. Lachend verließ die Braunhaarige das große Zimmer. Sein Körper schmerzte, fühlte sich so schwer wie Blei an. Seine Hand brannte wie Feuer. Laut seufzend erhob er sich. Sein Zimmer war Dunkel, nur ein leichtes gedämmtes Licht viel hinein. Das kam durch die langen Vorhänge, die das Licht abhielten. Mit jedem Schritt den Zero machte, hinkte sein linkes Bein, es schmerzte. Schwer atmend schleppte er sich ins Badezimmer wo er sich unter die Dusche stellte. Sanft benetzte das heiße Nass seine Haut, reinigte ihn. Seine Muskeln entspannten sich, sein Geist entspannte sich. Leicht lehnte er seinen Kopf gegen die kalten Fließen, ignorierte den stechenden Schmerz ins seiner Hand. Auch wenn er unerträglich war. Er wollte keine Schwäche zeigen, wollte stark sein… Nach einigen Minuten trat er fertig aus dem Badezimmer. Schnell ging er in die Küche und machte sich was zu essen. Der Tag würde hart und lang werden… „O-nii-sama, wie geht es dir?“, fragte Yuuki immer noch lachend. //Wie ich so manches mal ihre gute Laune hasse!// Er zwang sich zu einem Lächeln. „Gut, Yuuki-chan! Hattet ihr gestern Abend noch viel Spaß?“ „Ja! Wir haben sehr viel geredet!“ „Ach so.“, erwiderte Kaname knapp während Ichiru schwieg. Ein eisiger Wind schlug ihnen ins Gesicht, ließ sie leicht erzittern. Sanft fuhr der Wind durch ihre Haare, ließ die bunten Blätter, der Bäume, in der Luft tanzen. Gerade als Kaname seinen Kopf hob, sah er wie ein silberhaariger Junge über die Straße lief und gleich darauf Bekanntschaft mit dem Boden machte. Yuuki und Ichiru begannen zu lachen. „Ichiru, ich würde meinen Bruder nicht auslachen!“ „Das ist doch gar nicht mein Bruder!“, erwiderte Ichiru, hielt aber gleich Inne als sie bei dem Jungen ankamen. Und wie Kaname es gesagt hatte, war es Zero, der gefallen war. Motzend und Fluchend erhob sich der Silberhaarige und klopfte den Dreck von seinen Sachen. „Diese beschissenen Schuhe! Immer gehen diese Drecksdinger auf!“, fluchte er vor sich hin. Kaname musste schmunzeln. //So würdest du dich nie vor deinem Bruder zeigen!// Leise räusperte sich der Braunhaarige. Merklich zuckte Zero zusammen und fuhr um. „K-Kaname…“ Erschrocken schaute er den Älteren an. „Na, Zero! Alles okay? Oder hast du dich verletzt?“ „N-Nein! E-Es geht mir gut!“ „Sicher? Wieso hast du einen Verband um deine rechte Hand?“, mischte sich Yuuki ein, ihre Stimme klang ernst. Sofort schauten Ichiru und Kaname auf Zero´s Hand. Dieser lachte leicht auf. „Ach! Ich war heute Morgen sehr tollpatschig! Ich bin ausgerutscht als ich aus der Dusche gestiegen bin.“ Misstrauisch schaute der junge Kuran ihn an. „Sicher?“, fragte er nach. „Ja.“ „Ganz sicher?“ „Ja.“ „Bist du dir da ganz, ganz sicher?“ „Ja, ich bin mir da ganz, ganz sicher!“ Ernst schauten sich die Zwei an, ihre Blicke waren eiskalt. //So kenne ich Zero gar nicht! Er ist immer so sanft und liebevoll zu mir! Wieso ist er das nie zu Kaname?// //Kaname verhält sich komisch! Er schaut nie so! Wieso blickt er Zero immer so an? Kann er ihn nicht leiden?// Nach einer Ewigkeit lösten die Zwei ihre Blicke. „Na dann!“, sagte Kaname und lachte leicht. Gemeinsam gingen sie zur Schule. Yuuki erzählte Zero, was sie und sein Bruder am Vorabend gemacht hatten, wie viel Spaß sie doch gehabt hatten. Erst als sie an der Schule ankamen verstummte sie. Schnell trennten sie sich von einander und gingen in ihre Klassenräume… Beim Nachsitzen Stille herrschte zwischen den Drein. Kain saß vorne am Lehrerpult, bedachte die Zwei mit stechenden Blicken. Zero saß nur da und starrte nach vorne, ins Leere… Seine Augen spiegelten Schmerz und Einsamkeit wieder… Kein Glück, keine Freude, kein Glanz… Nur Schmerz, Einsamkeit, Leere… Seine rechte Hand ruhte auf der Tischplatte. Er versuchte sie still zu halten, jede Bewegung schmerzte und trieb ihm Tränen in die Augen. Kaname währenddessen saß gemütlich auf seinem Platz und schaute aus dem Fenster. Er liebte die Natur! //Ich liebe sie so sehr, wie dich, Zero!// Sein Blick schweifte zum Silberhaargen. Sein Blick blieb auf Zero´s Hand ruhen. //Er hat dir weh getan, nicht wahr? Du bist nicht ausgerutscht! Er hat irgendwas getan! Du konntest heute auch kaum laufen, hast immer gehinkt! Was hat er getan? Sag es mir endlich! Ich will dir helfen…// Nach einer Weile bemerkte Zero den Blick der auf ihm lag und er wandte sich um. Violett traf auf Dunkelrot… Dunkelrot auf Violett… Tief versanken die Beiden in den Seen seines Gegenübers… „Hey Jungs! Hört auf euch so an zu starren!“ Erschrocken zuckten die Beiden zusammen. Sofort wandten sie sich um und schauten den Blonden an. „Kaname-kun hast du auf Zero geachtet?“, fragte Kain und schaute Kaname durchdringend an. „Ja. Er hat es nicht wieder gemacht.“ „Und was ist mit deiner Hand, Zero?“ „Ausgerutscht.“ „Sicher?“ „Ja!“ Stumm nickte der Direktor. „Zero.“ „Ja?“ Der Silberhaarige wandte sich um. „Dein Bruder ist viel lockerer als du, weißt du das? Und er ist ganz schön schüchtern! Das hat er von dir!“ Breit grinste Kaname. „Was willst du mir damit sagen?“ „Das dein Bruder, ganz schön frech ist! Er zeigt kein Respekt!“ „Was? Jetzt ehrlich?“ „Du bestreitest es nicht? Das heißt du vertraust mir!“ Kaname´s Grinsen wurde breiter und fieser während Zero die Farbe einer Kirsche annahm. „D-Das t-tu ich gar nicht!“ „Autsch! Jetzt verletzt du meine Gefühle!“ Gespielt, traurig schaute Kaname zu Boden. „Was willst du von mir, Kuran?“, zischte Zero. Kaname schaute auf, sein Blick eiskalt. „Die Wahrheit! Erzähl mir was wirklich mit deiner Hand passiert ist!“ „Das sagte ich schon! Ich bin ausgerutscht!“ „Ach wirklich?“ Langsam erhob sich der Braunhaarige, ging auf den kleineren zu. Dieser schaute ihn verwirrt und fragend zugleich an. Nicht gerade sanft nahm Kaname Zero´s Hand. Dieser rang um seine Beherrschung. Er wollte Schreien, weinen, laufen… Fest biss er sich auf seine Unterlippe, versuchte somit einen Schrei zu unterdrücken, doch es gelang ihm nicht. „Ah!“ Laut schrie er auf, zog seine Hand weg. „Ah…“ Sein Atem ging stockend. „Ich sehe die Verbrennung…Ich sehe deine wunde Haut! Dein Verband ist sehr lückenhaft!“, sprach Kaname in einem ruhigen und vernichtenden Ton. Kain erhob sich, seine Gesichtszüge entgleist. Schnell lief er zu seinem verletzten Schüler, der um sein Bewusstsein rang. Zu stark war der Schmerz… Eine angenehme tiefe und warme Schwärze umgab mich… Schenkte mir auf eine gewisse Art und Weise, halt… Zufriedenheit kam in mir auf… Die lauten Schreie meines Herzens verstummten… Die Tränen meiner Seele versiegten… Wird das lange anhalten? Wird es für immer so bleiben? Werde ich immer in dieser Schwärze leben? Frieden… Er tut so gut… Nichts nahm er mehr war, sackte in sich zusammen. Kain begann zu schimpfen. „Du hast übertrieben Kaname! Bringen wir ihn ins Krankenhaus! Sofort!“ Sanft nahm Kaname den leichten, zierlichen und kleinen Körper auf den Arm… „Es tut mir leid, Zero…“, hauchte er leise. __________________________________________________________________________________ Ja, ich weiß! Ich bin gemein! Aber eigentlich auch nicht! Zero liegt ja nicht im Sterben, hat nur st…arke….Sch…merzen…*nervös auflacht* Ihr seht irgendwie gefährlich aus^^“ A-Also dann Leute! Ich hoffe es hat euch gefallen! Ich bin dann mal… … … WEG! *Rauchwolke hinterlässt* *Lach* Ich hoffe es hat euch gefallen! *Euch Kuchen hier lass* VLG, Tsuki14♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)