Enttäuschung von abgemeldet (Miro && Bastii) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Miro Klose und Bastian Schweinsteiger Mit schnellen Schritten laufe ich die Treppe hoch und klingle an der Tür. Eine Kurze verschnauf Pause und dann öffnet sich die Tür. Mein Bester Freund steht mit einem Handtuch bekleidet vor mir und das Wasser tropft von seinen Haaren auf das Parkett. „Sexy.“, erwidere ich auf dass, was ich da sehe. „Haha. Willst du reinkommen oder muss ich dich reintragen?“ „Ne, schon Okay. Ich komm rein.“ Ich ging schnurstracks ins Wohnzimmer und liess mich auf das grosse Sofa fallen. Kurze Zeit später kommt auch Miro mit einer Flasche Wasser und angezogen hinein und setzt sich auf den Sessel. „Was ist denn los?“, fragt mich Miro, als ich hastig ein Glas Wasser trank. „Ich hab jemanden kennengelernt. Und habe das Date vermasselt... Warum hab ich nur immer so ein Pech mit Frauen?“ Es stimmte wirklich. Ich hatte bis jetzt noch nie eine Freundin, die länger als 2 Monate mit mir zusammen war. Immer war ich zu viel weg oder sie haben jemanden besseres gefunden und/oder mich betrogen. Die einzigen Frauen, die ich mochte sind meine Mutter und meine Schwester. Denen konnte ich wenigstens vertrauen. Und Miro. Mit ihm konnte ich Stunden lang reden und er hörte mir zu, wenn ich Probleme hatte. Und das waren in letzter Zeit sehr viele. Meistens kam ich mitten in der Nacht zu ihm, wenn ich ein Date vermasselt hatte. „Basti. Du wirst sicher nicht dein Leben lang ohne eine Frau bleiben, da bin ich mir sicher. Du musst nur warten, bis du dir ganz sicher bist. Lass dir Zeit. Ich hab auch niemand. Du darfst einfach nicht verzweifeln.“ „Du kannst das ja auch sagen. Du suchst niemanden.“ „Nein. Eigentlich nicht. Ich lasse alles auf mich zukommen. Das solltest du auch mal tun.“ Ich atmete einmal tief durch und schaute Miro in die Augen. „Okay. Ich werde mich ein bisschen zurückziehen aus dem Nachtleben und werde jetzt einfach alles Mal auf mich zukommen lassen.“ „Willst du hier bleiben oder gehst du Nachhause?“, fragte Miro nach einer Weile, als wir uns beide angeschwiegen hatten. „Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne hier schlafen. Ich möchte jetzt nicht alleine sein.“ „Kein Problem. Willst du auf dem Sofa schlafen oder in der Badewanne?“, fragte mich Miro todernst. „Badewanne? Muss ich in der Badewanne schlafen?“ „Ne, Quatsch. Ich lass dich doch nicht in der Badewanne schlafen. Willst du bei mir im Bett schlafen?“ „Wenn ich darf, würde ich gerne.“, gab ich kleinlaut zu. Miro stand auf und lief in die Küche. Ich wusste nicht, was er da tat, aber er war nicht lange weg. Er kam wieder zurück und setzte sich neben mich. „Alles wieder okay?“ Ich nickte und schaute ihn an. Er schaute mich besorgt an und fragte, was wir heute noch tun sollen. Es war zwar bereits halb 12, aber Miro war zum Glück sehr aktiv in der Nacht. Denn an schlafen wollte ich gar nicht denken. „Also, was willst du jetzt machen? Film schauen? Weg gehen?“ „Also, ausgehen will ich heute nicht mehr. Aber einen Film anschauen klingt gut.“ Miro nickte und suchte seine DVD Sammlung zusammen. Nach einigen Minuten kam er zurück und präsentierte mir ein paar Filme, die er mochte. Die Meisten davon hatte ich schon mal gesehen, es kam leider öfters mal vor, dass ich nach einem Date zu Miro ging und wir einen Film schauten. So wie Heute. „Ähh, Miro?“ „Ja?“ „Die kenn ich alle schon. Können wir auch was anderes machen?“ „Ja, Klar. Und was willst du tun?“ Ich zuckte mit den Schultern. Was konnte man um Viertel nach 12 schon noch machen? Miro schaute mich geduldig an und wartete auf eine Antwort. Doch ich gab ihm keine. „Was ist? Weißt du nicht, was wir tun sollen?“ Ich schüttelte den Kopf und musste grinsen. „Sollen wir schlafen gehen?“ Vorsichtig nickte ich und schaute Miro an. Ich wusste ja nicht, ob er auch schon ins Bett gehen wollte. Doch zu meiner Überraschung wollte Miro auch ins Bett. Wir gingen ins Schlafzimmer von Miro und er zog sich bis auf die Boxershorts aus. Danach ging er ins Badezimmer und putzte sich die Zähne. Ich zog mich auch aus und legte mich ins Bett. Miro kam kurze Zeit später und legte sich neben mich. „Willst du auch noch Zähneputzen? Ich kann dir schon eine Zahnbürste geben, wenn du willst.“ „Nein. Ist schon okay. Ich geh ja morgen wieder. Ich will dich ja nicht stören.“ „Ach, du störst doch nicht! Du bist mein bester Freund und du kannst immer her kommen wenn du Probleme hast.“ Ich sagte antwortete ihm nichts mehr. Ich kuschelte mich etwas an ihn ran und schlief sehr bald ein. Ich wusste, dass mir nichts dagegen hatte, wenn ich mich an ihn anlehne. Wir waren die besten Freunde und da konnte man schon mal ein bisschen vertrauter mit einander umgehen. Miro hielt mich ja auch fest und legte seinen Arm um mich. Wenn es ihn stören würde, hätte er dies ja nicht gemacht. Mitten in der Nach wache ich auf, denn Ich hatte einen Alptraum. Ich träumte, dass ich verheiratet währe und meine Frau mich ständig mit Miro betrogen hätte. Hinter meinem Rücken. Ich träumte noch, dass sie jeden Abend mit Freundinnen ausgehen würde, doch anstatt mit ihnen wegzugehen, ging sie zu Miro und schlief mit diesem. Irgendwann war ich ihr nach geschlichen und folgte ihr zu Miro. Zum Glück wachte ich dann auf. Ich hätte es nicht ertragen, die beiden zu sehen, auch wenn es nur ein Traum war und es diese Frau gar nicht gab. „Basti? Was ist denn los?“, fragte Miro, der offensichtlich wach geworden war. „Nichts. Nichts. Es ist alles in Ordnung. Schlaf ruhig weiter.“ Miro brummte irgendwas und schlief schnell wieder ein. Ich jedoch blieb wach und versuchte, aus Miros Umarmung zukommen. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich Miro wirklich vertrauen konnte. Eigentlich wusste ich, dass ich Miro vertrauen konnte, doch irgendwie wurde ich durch diesen Traum stutzig. Würde Miro so etwas tun? Eher nicht. Doch… Konnte ich Miro wirklich vertrauen? Am Morgen erwachte ich erst um 12 Mittags und streckte mich erstmal, um ganz wach zu werden. Dann fiel mir auf, dass Miro gar nicht mehr neben mir lag. „Miro? Miro! Wo bist du?“, rief ich durch die ganze Wohnung, in der Hoffnung, Miro zu finden. Doch keine Change. Miro war nicht hier. So gleich kam mir meinen Traum von der gestrigen Nacht in den Sinn. Würde Miro so etwas wirklich tun? Ich meine, er ist jetzt auch einfach verschwunden, ohne mir etwas zu sagen. Würde er auch einfach mit meiner Freundin oder sogar Frau schlafen, ohne mir etwas zu sagen? „Basti? Basti? Wo bist du?“, hörte ich auf einmal Miros einzigartige Stimme. „Hier bin ich!“, rief ich dahin, wo ich Miro vermutete. Kurz darauf betrat er das Schlafzimmer und setzte sich neben mich auf das Bett. „Hey. Tut mir leid das ich einfach so gegangen bin, doch ich musste noch einkaufen, und heute schliessen die Läden schon um 12.“ „Du hättest mich doch wecken können.“ „Nein. Du hast so süss geschlafen. Ich wollte dich nicht stören.“ Ich schaute auf den Boden. War er wirklich einkaufen oder war er vielleicht bei meinem Date von gestern? Nach dem Traum gestern, könnte ich es mir vorstellen. „Miro?“ „Ja? Was ist los?“ „Ich glaube, ich geh jetzt Nachhause. Ist besser so.“ „Wieso denn besser so? Hab ich etwas Falsches gemacht?“ Ich schüttelte energisch den Kopf, nahm meine Sachen und verschwand. Miro blieb verdutzt stehen und wusste nicht, was gerade passiert war. ‚Warum ist er jetzt einfach gegangen? Er hätte mir wenigsten einen Grund geben können. Hab ich was falsches gemacht?‘ Ich rannte die Treppen runter und lief schnell die Strasse entlang zu meiner Wohnung. Ich wohnte nicht weit von Miro entfernt, auch wenn ich mich im Moment weit weg von ihm Wünschte. Doch leider wohnte ich nur knapp 550 Meter von ihm entfernt. Leider. Schnell schloss ich meine Wohnung auf und schmiss mich auf mein Sofa. Warum war ich nur so doof und glaubte einen Alptraum mehr wie meinem besten Freund? Vielleicht, weil ich gestern so enttäuscht war? Mit der Mischung mit dem Traum passte dies schon schlecht zusammen… und dann noch so ein Idiot, der alles glaubte, was er träumte. Hoffentlich nahm Miro das nicht allzu ernst. Ich sollte ihn vielleicht mal anrufen, um zufragen, ob… Ja… ob was eigentlich? Aber ich glaube, ich sollte mich wirklich bei ihm mal melden. Sonst macht er sich nur sorgen. Sofort greife ich nach meinem Handy und wähle seine Nummer. „Klose?“ „Hey. Miro. Ich bin’s Basti.“ „Oh.“ „Bist du sauer auf mich?“ Auf der anderen Seite der Leitung hörte man nur noch ein leises Atmen, doch keine Antwort erklang. „Miro?“ Stille. „Miro, wenn du mir keine Antwort mehr gibst, leg ich auf, okay? Also, tut mir wirklich leid, wegen heute. Sei mir bitte nicht mehr böse. Bitte.“ Stille. Traurig legte ich auf und verkroch mich in mein Bett. Ich blieb den ganzen Tag im Bett und dachte über unsere Freundschaft nach. Wollte Miro nicht mehr mit mir befreundet sein? Irgendwie konnte ich ihn schon verstehen. Er war immer für mich da, und ich hab ihn, wenn er denn mal Probleme hatte, einfach abgewiesen, weil ich selbst Probleme hatte. Ich fühlte mich beschissen. Ich konnte Miro richtig verstehen, dass er nicht mehr mein Freund sein wollte. Ich erinnerte mich zurück. Letzten Sommer, als ihn seine Frau verlassen hatte. Und ich hatte damals nur Augen für Sarah, meine damalige Freundin. Leider war ich auch nur 5 Tage mit ihr zusammen und heulte mich bei Miro aus, obwohl er eigentlich mit mir über seine Probleme reden wolle. Er hat mir eigentlich den Grund für die Trennung erzählen wollen, doch hatte ihn immer unterbrochen, da ich selbst gerade frisch von Sarah getrennt war. Ich war so sehr in meinen Liebeskummer vertieft, dass ich gar nicht merkte, wie sehr Miro unter seiner eigenen Trennung litt. Und dennoch, so traurig und am Boden zerstört er auch war, er hatte mir immer noch geholfen, darüber hinweg zu kommen. Wenn ich es mir recht überlege, hatte er gar keine Change, mir über seine Trennung zu erzählen. Ich hatte nur über mich gesprochen. Nie über oder gar mit Miro. Er war immerhin 6 Jahre verheiratet und dann so eine unerwartete Trennung. Ich konnte es am Anfang gar nicht glauben. Doch dann kam mir wieder meine eigene Trennung in den Sinn und Miros Probleme waren für mich wie vergessen. Ich lag immer noch im Bett, als das Telefon klingelte. Hastig sprang ich auf, in der Hoffnung, Miro würde mich anrufen. Doch es war nur eine Frau. „Guten Abend, Herr Schweinsteiger. Hier ist Sandra Bollinger. Ich bin von der Single-Börse und ich rufe an, weil wir eine passende Frau für die Bilnd-Date Aktion gefunden haben.“ „Klingt toll. Wann ist es dann?“ „Wenn es möglich ist, heute um 7 in der Bar: White Dreams.“ „Ja. Klingt gut. Aber heute passt es nicht so gut.“ „Warum den nicht? Haben sie schon etwas vor oder was ist denn wichtiger als ein Date?“ „Nein. Okay. Ich komme. Um Sieben in der Bar.“ „Gut. alles klar. Haben sie ein rotes T-Shirt, dass sie anziehen könnten?“ „Ja. Hab ich. Danke und auf Wiederhören.“ Schnell ging ich duschen und suchte mir mein schönstes, rotes T-Shirt aus und zog es hastig an. Wenn ich pünktlich um 7 da sein wollte, musste ich um halb 7 gehen, denn ich hatte kein eigenes Auto. Miro hatte mich bis jetzt immer gefahren. Doch damit war es jetzt erstmal vorbei. Hoffentlich nicht für immer... Ich kam um 5 vor 7 an und setzte mich an einen Tisch in einer Ecke. Nervös biss ich auf meiner Lippe herum und wartete gespannt auf mein Date. Um 10 nach 7 kam mein Date an den Tisch und begrüsste mich freundlich. „Hallo. ich bin Juljana. Freut mich sehr.“ „Mich auch. Ich bin Bastian.“ Juljana war mir sehr sympathisch und wir unterhielten und lange und intensiv über unsere Leben. Auch von unserem Beruf, und sie staunte nicht schlecht, als ich ihr erzählte, dass ich früher mal Fussball gespielt habe. Leider unterhielten wir uns auch über unsere Freunde. Ich erzählte ihr, dass ich mich gerade mit meinem besten Freund zerstritten hatte. Jedoch liess ich den Grund aus. „Der Abend war wunderschön. Ich würde dich gerne weiter kennenlernen und dich wieder mal treffen. Wie sieht’s aus?“ „Ich würde mich auch gerne wieder mal mit dir treffen. Vielleicht morgen? Um 2 Uhr in der Eisstiele?“ Ich nickte freudig und wir verabschiedeten uns von einander. Und ich lief mit einem Bauchkribbeln Nachhause. Ich kam spät Nachhause, denn ich hatte ein bisschen zu tief ins Glas geschaut und hab mich ein paar Mal verlaufen. Doch irgendwie fand ich Nachhause und legte mich auf das Bett. Dass Miro sich wahnsinnige Sorgen um mich machte, weil ich das Telefon nicht abnahm, merkte und wusste ich nicht. Pünktlich um 8:00 weckte mich mein Handy. Ich wollte mich heute besonders chic machen, für Juljana. Ich zog mir ein auffallendes, enges, glitzerndes T-Shirt an und eine verwaschene Jeans an. Dazu noch coole Schuhe, die richtig toll aussahen. Ich kam richtig in Stress, da meine Mutter mich noch anrief und ich eine geschlagene Stunde mit ihr Telefonierte. Wenn ich noch pünktlich sein wollte, musste ich rennen und keine Sekunde mehr hier herum trödeln. Doch irgendein Idiot wollte mich nicht zu meinem Date lassen. Dieses verdammte Telefon soll aufhören, zu klingeln! Wütend nahm ich ab und schrie sogleich ins Telefon: „Ich hab jetzt keine Zeit, keine Lust und was weiss ich noch. Lass mich in Ruhe und vermassle mir nicht schon wieder mein Date! Ich hab schon so viele Frauen verloren, weil ich zu spät gekommen bin!“ Gegen ende des Satzes wurde ich immer lauter und schrie richtig wütend ins Telefon. „Dann würde ich mich aber beeilen, du Arsch.“, hörte ich noch Miros einzigartige Stimme, die durch einen ‚TUT TUT‘ aufgehört hatte. Ich hielt mir das Telefon vor die Augen und starrte darauf. Was hatte ich getan? Währe es jemand von einer Lotterie oder meine Mutter nochmals, währe es mir egal gewesen. Aber bei Miro? Jetzt hatte ich noch mehr verloren, als nur mein Date, das jetzt schon eine viertel Stunde warten musste. Doch das war mir jetzt egal. Miro war mir auf jeden fall wichtiger als Juljana. Doch dann wollte ich doch wenigstens jemanden noch haben und entschied mich, doch noch zum Date zu erscheinen. Wenigstens Juljana haben, um Miro konnte ich mich auch nachher noch kümmern. Schnell lief ich zur Eisstiele und kam völlig ausser Atem an. „Tut mir wahnsinnig leid. Ich hatte Probleme mit meinem Ex-besten Freund…“ „Oh. Ex-bester Freund? Seit ihr nun endgültig nicht mehr beste Freunde?“ „Ich denke, wir sind nicht einmal mehr Freunde. Ich hab alles verbockt.“ „Oh, nein. Das Stimmt doch nicht. Du bist ein wundervoller Mensch und ganz lieber Kerl.“ „Wenn ich so lieb währe, hätte ich noch meinen besten Freund. Doch der ist jetzt weg...“, sagte ich mit zittriger Stimme, ehe ich ihn Tränen ausbrach. Ich schluchzte und die Tränen liefen mir einfach so über die Wangen. Ich hatte keine Lust mehr, auf Eis essen und dies schien Juljana zu merken. Sie kam mit mir Nachhause und setzte sich gegenüber an den Tisch. Ich starrte auf die Tischplatte und schaute Juljana nicht mehr an. Plötzlich stand sie auf und lief durch das Wohnzimmer. „Darf ich mich hier ein bisschen umsehen?“ „Ja, klar.“, war meine Antwort. Sie lief quer durch das Wohnzimmer und blieb vor einem Bild an der Wand stehen. Darauf waren Miro und ich zusehen, bei unserem letzten Urlaub in der Schweiz. Wir fuhren immer gemeinsam in den Urlaub. Auch da, als Miro noch verheiratet war. Doch nach dem Urlaub fing die Krise bei ihnen Zuhause an. Wenn ich es mir recht überlege, sogar wegen mir. Sylwia war wütend, weil Miro mit mir in den Urlaub fuhr, und nicht mit ihr. Da hat sie sich mit anderen Typen vergnügt und Miro einfach so betrogen. Ohne weiteres. Wenn Miro damals nicht mit mir in den Urlaub gefahren wäre, wäre dies nie passiert. Mist. An alles woran ich mich erinnerte, wenn es Miro schlecht ging, hatte irgendwas mit mir zutun. Juljana schaute sich weiter in der Wohnung um und merkte gar nicht, dass ich nur desinteressiert am Tisch sass und nachdachte. Über mich und Miro. Sie kam ein paar Minuten später aus dem Schlafzimmer und verabschiedete sich von mir. Mit diesen Worten: „Ich geh jetzt, Basti. Leb wohl. Ich wollte nett sein und dir ein bisschen helfen mit der ganzen Sache zwischen dir und deinem Ex-Bester Freund. Und du sitzt hier nur rum und interessierst dich null für mich. Leb wohl. Viel Glück mit euch, aber mit mir ist es vorbei. Ciao, Basti!“ Niedergeschlagen liess ich mich auf das Sofa plumpsen. Ich hatte gerade zwei Menschen verloren, die mir wichtig waren und sind, oder die es noch werden konnte. Jetzt waren beide weg. Wird Zeit, den einen wieder zurück zu gewinnen. Ich legte mich früh schlafen, denn ich musste noch einiges besorgen. Schnell zog ich die Decke über meinen Körper und dachte wie so oft in letzter Zeit, an Miro. Was er wohl gerade macht? „“““““““„ Miro sass traurig auf dem Sofa und schaute in das gemeinsame Fotoalbum. Basti und er hatten ein Album, um besondere Ereignisse festzuhalten, in form von Fotos. Jede Menge hatten wir zusammen erlebt. Leider kamen jetzt keine mehr dazu. Miro hatte keine Lust mehr, sich nur um die Probleme von Basti zukümmern. Er hatte auch selbst Probleme, die er irgendwie lösen musste und ein Leben, das er in den Griff kriegen muss. Basti wusste gar nicht, wie schlecht es ihm geht. Er schlug sich schon seit Monaten mit einer Krankheit rum. Und es wollte ihm einfach nicht besser gehen. Keiner wusste, wann und ob überhaupt weg geht. Basti wusste noch nichts davon. Und genau davor hatte Miro angst, Basti würde es nie erfahren und Miro müsste sterben, ohne dass Basti wusste, warum. Doch zu dem jetzigen Stand waren sie ja nicht mal mehr Freunde. „“““““““„ Ich lag völlig niedergeschlagen auf dem Bett und weinte bitterlich. Wollte ich Miro wirklich wieder haben, würde dies eine schwere Zeit werden. Er vertraute mich wahrscheinlich nicht mehr. Vielleicht wollte er auch gar nicht mehr mit mir befreundet sein und mein Plan für morgen würde nicht funktionieren. Ich hatte langsam Zweifel, ob ich den Plan überhaupt durchziehen sollte. Oder doch nicht. Miro hasst mich doch eh schon… Doch ich wollte keine Sekunde mehr ohne das Wissen, ihn zu haben oder eben nicht, leben. Ich zog mich wieder an und rannte so schnell ich konnte zu seiner Wohnung. Da es in strömen Regnete, kam ich völlig durchnässt bei ihm an. Im Treppenhaus war es dunkel, anscheinend hatte das Gewitter für einen Stromausfall gesorgt. Doch ich kannte mich zu gut hier aus. Schnell war die Tür von Miro gefunden und ich klingelte gleich dreimal. Auch wenn er schon am schlafen war, es war mir egal, ich musste jetzt mit ihm reden. Als nach 5 Minuten endlich die Tür aufging, wartete ich nicht ab, bis Miro vor mir stand, sondern ging ohne Vorwarnung hinein. Doch gerade als ich ins Wohnzimmer gehen wollte, hielt mich etwas zurück. Miro hatte mich am Arm gepackt und mich zu sich gezogen. „Was machst du hier?“, fragte er mich zornig. „Ich wollte mit dir reden.“, gab ich zu und zitterte leicht. Aus angst oder weil mir kalt war, ich weiss es nicht. Plötzlich gab es einen kalten Durchzug in der Wohnung. Die Türe war noch auf, weil ich einfach so herein gestürmt war, und ein Fenster war noch offen. Ich zitterte immer mehr, da mir jetzt wirklich sau kalt war. Völlig durchnässt und zitternd stand ich vor ihm und schaute ihm in die Augen. Miro schaute mich auch an und sein Blick war nicht mehr so wütend, eher besorgt. „Hast du kalt?“, fragt er mich und ich glaube fast, dass seine Stimme zittrig klingt. Dennoch nicke ich und er geht ins Schlafzimmer. Nach einer Minute kam Miro mit einer Decke zurück und legte sie um mich. Sanft stiess er mich in Richtung Wohnzimmer, wo ich mich auf das Sofa fallen lasse. Miro fragt mich, was ich wolle und ich gebe ihm eine ehrliche Antwort: „Ich möchte dich als Freund nicht verlieren. Ich brauch dich doch!“ „Aber warum hast du mich zum Beispiel so angeschrieen am Telefon? “ „Das kann ich erklären! Ich hatte ein Date und war spät dran! Meine Mutter hat vorher noch eine Stunde mit ihr Telefoniert. Da war ich schon sehr spät dran. Dann hat wieder das Telefon geklingelt und ich war wütend darüber. Ich wusste nicht, dass du das warst.“ Miro schaute nachdenklich auf den Boden und setzte sich auf das Sofa, neben mich. „Und warum bist du am Morgen einfach abgehauen? Ohne Grund? Oder mit Grund, den ich nicht weiss, oder nicht wissen darf?“ „Das weiss ich auch nicht. Ich fühlte mich nicht wohl.“ „Früher hast du dich immer wohl gefühlt und wolltest gar nicht mehr gehen. Hab ich was Falsches gemacht?“, fragte mich Miro mit den ersten Tränen in den Augen. Ich konnte dies nicht mehr mit ansehen. Miro weinte vor mir, wegen mir. Und das zum ersten Mal. Ich wusste gar nicht was ich tun sollte. Normalerweise war ich es immer, der weinte und Miro der, der mich tröstete und nie weinte, egal wie weh seine Seele tat. Er war immer stark geblieben. Mein bester Freund, Miro … Schüchtern setzte ich mich neben Miro und legte seinen Arm um ihn. Er blieb zu meinem Erstaunen ruhig sitzen und wehrte sich nicht. Ich zog ihn in eine festere Umarmung und drückte ihn fest an mich. Als ob, ich ihn von irgendwas schützen müsste. Wahrscheinlich von mir selbst. „Es ist nicht deine Schuld. Du hast nichts Falsches gemacht, sondern ich. Es war ein Fehler zu gehen.“, flüsterte ich ihm leise ins Ohr. Miros Atmung beruhigte sich langsam und er richtete sich auf. „Warum bist du dann gegangen?“, fragt er mich und mustert mich von oben bis unten. „Ich hab schlecht geträumt und hab gedacht, du würdest das Selbe tun, wie der Miro in meinem Traum. Da hatte ich Angst und wollte so schnell wie möglich weg.“ „Also bin ich doch Schuld.“ „Nein! Ich bin schuld! Ich hab so einen Scheiss geträumt und ihm mehr geglaubt, als meinem besten Freund.“ Mein Blick wanderte zu Miro, der ganz still da sass und wahrscheinlich nachdachte. „Basti?“ „Ja?“ „Nichts.“ „Doch komm. Sag es. Auch wenn du mich damit verletzt. Ich hab dich auch schon 100mal verletzt.“ „Nein. Nichts. Ich hab ich nur gefragt, ob das jetzt wieder was mit unserer Freundschaft wird. Aber irgendwie möchte ich eine Auszeit haben. Wie lange, und ob es überhaupt mit unserer Freundschaft weiter geht, weiss ich nicht. Bitte geh jetzt. Ich werde mich auf alle Fälle melden, und dir sagen, wie ich mich fühle und ob ich unserer Freundschaft noch was wird. Bitte geh jetzt. Es ist besser so.“ „Oh… oh.. Okay. Ich werde dich nie vergessen, wenn du dich gegen uns entscheidest. Aber ich kann es dir nicht übelnehmen. Ich hab zu viel scheisse gebaut. Tut mir leid. Ich hab dich sehr lieb und will dich nicht verlieren. Überleg es dir bitte gut. Aber ich kann dich verstehen, wenn du nicht mehr willst. Ciao Miro. Viel Glück.“ „Ja. Leb wohl. Vielleicht meld ich mich mal. Ciao.“ „Ciao.“, schluchzte ich noch, ehe ich weinend raus lief. Ich hatte Miro wahrscheinlich für immer verloren, doch ich hatte noch eine minimale Change, ihn zurück zugewinnen. Auch wenn sie klein war, ich musste hoffen. Ich war zwar endtraurig, aber irgendwann werde ich es schon schaffen, oder Miro wird sich für mich entscheiden. Hoffentlich… Doch momentan weine ich nur noch und werde Miro nie vergessen. Doch… Tränen trocknen, doch das Herz weint weiter… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)