Fate strikes... von Seira-sempai (...whenever you do not believe) ================================================================================ Kapitel 78: Für immer - Kiras Sicht ----------------------------------- Unschlüssig stand Kira Yamato vor der Tür zu der Kabine seiner Freundin. Noch schlief Lacus. Das glaubte er wenigstens, oder besser gesagt, er hoffte es. Nachdem Nicol in das Krankenzimmer gebracht worden war, hatte er sich noch lange mit ihm und Athrun unterhalten, über alltägliche Dinge und wie es jetzt weitergehen sollte. Zumindest war jetzt das Problem mit dem Wohnen geklärt, wenn auch nur fürs Erste. Aber momentan war es am wichtigsten, sich bei Lacus zu entschuldigen. Vorsichtig betrat Kira die Kabine. Innen war es abgedunkelt. Es dauerte eine Weile, bis sich Freedoms Pilot daran gewöhnt hatte. Zögerlich lief er auf seine schlafende Freundin zu und setzte sich auf die Bettkante, darauf wartend, dass sie endlich aufwachte. Kira betrachtete das Gesicht der rosahaarigen Sängerin. Sie hatte geweint, und das nicht gerade wenig. Das sah er an den Spuren, die die Tränen in ihrem Gesicht hinterlassen hatten. Es tat ihm leid, sie so zu sehen. Sie hatte gelitten, seinetwegen, weil er einfach sein Leben hatte wegwerfen wollen. Und er hatte sich nicht einmal von ihr verabschiedet. Wie bog er das jetzt wieder gerade? Sicher hasste sie ihn jetzt dafür. Und er konnte es ihr nicht verübeln, ganz und gar nicht. Immerhin war er einfach gegangen, ohne ein Wort des Abschiedes zu verlieren, obwohl er wusste, was er ihr damit antat. Kira starrte an die Decke der Kabine. Er brachte es nicht fertig, sie noch länger anzusehen, zu sehen, was er angerichtet hatte. Er liebte sie, aber trotzdem verletzte er sie so sehr. Kein Wunder, dass Athrun ihm eine ordentliche Moralpredigt gehalten hatte. Wäre Cagalli vor einem Jahr in einem ähnlichen Zustand gewesen, hätte Freedoms Pilot das sicher auch getan. „Es tut mir leid, verzeih mir.“, flüsterte er schwach, wissend, dass er nicht gehört werden würde. Lacus konnte ihn gar nicht hören, denn sie schlief noch immer tief und fest. Ihr Brustkorb hob und senkte sich in regelmäßigen Abständen. Auf dem Gesicht der jungen Frau war ein schwaches Lächeln zu erkennen, was Kira dazu brachte, zu grübeln, wovon dir rosahaarige Sängerin wohl gerade träumte. Sicher war es ein schöner Traum. „Wovon träumst du gerade?“, fragte er mehr sich selbst als seine schlafende Freundin. Wieder wanderte Kiras Blick an die Decke. Er dachte darüber nach, was er zu Lacus sagen sollte, wenn sie aufwachte, was laut Arzt jeden Moment der Fall sein könnte. Sollte er sich bei ihr entschuldigen? Oder war es besser, er sagte nur, er sei wieder da? Das erste war wahrscheinlich die bessere Wahl, so dachte er. Außerdem bekam er Athruns Worte nicht mehr aus seinem Kopf. Der ehemalige ZAFT Soldat hatte gesagt, er solle ihr einen Heiratsantrag machen. Zuerst hatte Kira geglaubt, es sei ein schlechter Witz gewesen, aber je länger er über diese Möglichkeit nachdachte, desto offensichtlicher war es: Es war kein Scherz gewesen. Athrun hatte es ernst gemeint. Freedoms Pilot seufzte. Wie hatte sein bester Freund sich das vorgestellt? Er konnte Lacus doch nicht einfach so fragen, nach dem, was er ihr angetan hatte. Sie war schon so nervlich am Ende. Er würde es nur noch schlimmer machen, oder? Kira sah zurück zu seiner Freundin. Langsam könnte sie wirklich mal aufwachen, aber er würde sie nicht wecken, lieber wartete er hier bis morgen, als das er ihren schönen Traum störte. Dort war sie glücklich und das war momentan das wichtigste für ihn. Die rosahaarige Sängerin gab ein verschlafenes Murmeln von sich. Zuerst glaubte Kira, sie sei aufgewacht, doch als er ihr wenige Sekunden später in das Gesicht sah, hatte sie ihre Augen noch geschlossen. „Wie süß…“, murmelte Kira leise. Lacus sprach im Schlaf. Zwar hatte er nicht ausmachen können, was sie hatte sagen wollen, aber das war auch egal. Er mochte es einfach, die Stimme der rosahaarigen Sängerin zu hören. Sie beruhigte ihn. Lacus drehte sich im Schlaf, rollte langsam auf die Bettkante zu, während sie Kiras Namen murmelte. Hätte dieser sie nicht aufgefangen, wäre sie unsanft auf dem harten Boden aufgekommen. So griff Freedoms Pilot ihr um die Taille, verlor sein Gleichgewicht und fiel ebenfalls aus dem Bett, ließ seine Freundin aber nicht los. Auf dem Boden sitzend, oder besser liegend, zog er die immer noch schlafende Lacus in seine Arme. Jetzt lag er auf dem Boden von ihrem Zimmer und sie genau auf ihm, in seinen Armen. Sie brummte etwas unverständliches, bevor sie begann, sich zu bewegen. Kira lockerte die Umarmung und die rosahaarige Sängerin öffnete ihre Augen. „Mhh.“, brummte sie, dann platzierte sie ihren Kopf auf seiner Brust und schloss ihre Augen wieder. „Hey.“, murrte Freedoms Pilot schief grinsend, „Du scheinst da etwas zu verwechseln. Ich bin nicht dein Bett und habe auch nicht vor dieses zu ersetzen.“ Lacus hob erneut ihren Kopf und rieb sich wenig später verschlafen ihre Augen. „Hmm? Kira? Was willst du?“, fragte sie noch merklich verschlafen. Freedoms Pilot nutzte seine Chance. „Heirate mich.“, verlangte er ernst. „Okay.“, gab Lacus nur eine Sekunde später zur Antwort. Sie lächelte Kira glücklich an. Dann platzierte sie ihren Kopf erneut auf seiner Schulter, schloss ihre Augen und war schon wenig später wieder eingeschlafen. Seufzend griff sich Freedoms Pilot an den Kopf, bevor er sie vorsichtig von sich herunterrollte, auf seine Arme hob und zurück in ihr Bett legte. Dann deckte er sie wieder zu und setzte sich auf die Bettkante, wo er schon vorher gesessen hatte. Nach ungefähr vier Stunden des wartend wachte die rosahaarige Sängerin zum zweiten Mal auf, diesmal war sie aber richtig wach. Sie öffnete ihre Augen und sah zu Kira. „Guten Morgen.“, sagte dieser daraufhin freundlich. „Morgen.“, nuschelte Lacus, dann weiteten sich ihre Augen. Tränen sammelten sich darin und sie fiel Kira weinend um den Hals. „Du lebst.“, brachte sie heraus, während sie schluchzte. „Ja.“, antwortete Kira und umarmte sie, „Ich bin wieder da.“ Er machte eine kurze Pause. „Du bist jetzt richtig wach, oder?“, fragte er. Die rosahaarige Sängerin nickte. „Ich hatte einen wunderschönen Traum.“, begann sie zu erzählen. Anscheinend versuchte sie das Thema zu wechseln. „Was hast du denn geträumt?“, wollte Kira wissen. Er war sehr neugierig auf ihre Antwort, immerhin hatte sie seinen Namen gemurmelt, im Schlaf. Lacus löste sich wieder von ihm und senkte ihren Blick, etwas rötlich im Gesicht. „Na ja.“, setzte sie an, sichtlich unsicher, ob sie Weitersprechen sollte. Kira lächelte sie aufmunternd an. „Jetzt sag schon. Oder ist es dir etwa peinlich?“ „Ich…“, Lacus Gesicht bekam einen noch röteren Farbton. „Ich habe geträumt, dass du mir einen Heiratsantrag gemacht hast und ich einfach nur mit einem okay geantwortet habe.“, erzählte sie schüchtern und sah ihren Gesprächspartner danach unsicher an, fast so, als hätte sie Angst vor seiner Reaktion. Doch Kira lächelte einfach weiter, als er begann, zu sprechen. „Hast du schon einmal in Erwägung gezogen, dass das vielleicht gar kein Traum war?“, grinste er die junge Frau an, „Das ist die letzte Chance, deine Meinung zu ändern.“ Sofort schüttelte Lacus ihren Kopf. „Frag mich noch einmal.“, verlangte sie. Kira nickte und kam ihrer Bitte nach. „Willst du mich heiraten?“, stellte er seine Frage erneut. „Ja ich will.“, antwortete seine Freundin, jetzt Verlobte, und blickte ihn glücklich an. Eine Weile sahen sich die beiden unschlüssig an, doch dann beugte sich Kira zu Lacus und küsste sie vorsichtig auf den Mund. Als Lacus den Kuss erwiderte, ging er noch etwas weiter. Doch dann wurde plötzlich die Tür aufgerissen und Cagalli platzte herein. Zuerst hatte das Gesicht der Repräsentantin einen neutralen bis leicht wütenden Ausdruck, dieser änderte sich aber, als sie Kira oben ohne und Lacus nur in Unterwäsche im Bett vorfand. Sie bekam einen roten Kopf, stammelte irgendeine Entschuldigung und rannte wieder aus dem Zimmer. Kira starrte eine Weile auf die geschlossene Tür, bevor er sich sein Oberteil wieder anzog. „Besser, ich gehe ihr hinterher, sonst entstehen noch peinliche Gerüchte. Oder sie sagt es Athrun. Ich weiß nicht, vor was ich mehr Angst haben soll.“, erklärte er sein Handeln. Lacus nickte und zog sich ebenfalls wieder ihre Kleidung an. „Wir sollten es besser nicht so schnell angehen.“, sagte sie. Die beiden verließen die Kabine und machten sich auf den Weg zur Brücke. Doch was sie dort erwartete, war alles andere als schön. Auf dem Bildschirm waren sie beide abgebildet, kurz nachdem Lacus aus dem Bett gefallen war und sie aufeinander auf dem Boden lagen. Die gesamte Mannschaft stand davor und begutachtete die Aufnahme genau. Entschlossen schaltete Kira den Bildschirm ans. „Haben sie nichts besseres zu tun?“, fragte er leicht gereizt. Mwu klopfte ihm auf die Schulter. „Herzlichen Glückwunsch zur Verlobung!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)