Fate strikes... von Seira-sempai (...whenever you do not believe) ================================================================================ Kapitel 70: Wettlauf gegen die Zeit - Kiras Sicht - Teil IV ----------------------------------------------------------- Freedoms Pilot seufzte, bevor er laut und deutlich begann zu sprechen. „Er heißt Nicol, ist 18 Jahre alt und war der Pilot vom Blitz.“ Mwu riss seine Augen weit auf und starrte zuerst Kira, dann Athrun und zum Schluss Nicol ungläubig an. „W- was hast du eben gesagt?“, fragte er nach einigen Sekunden. „Du hast mich schon verstanden.“, antwortete Kira sachlich. Dann warf Freedoms Pilot einen Blick in die Runde. Alle starrten ihn an, alle außer Athrun, Cagalli, Nicol und Shinn. Shinn wusste davon? Nun, es war möglich, dass er es von den anderen erfahren hatte. Nicol schaute unsicher zu den anderen. In seinen Augen spiegelte sich die blanke Angst. Es war nicht richtig von Kira gewesen, es gesagt zu haben. Er sah entschuldigend in die Richtung des Jungen. Dieser wich sofort einige Schritte zurück. Athrun packte ihn an den Schultern und sagte etwas zu ihm. Nicol riss seine Augen auf und sah jetzt auch Kiras besten Freund ängstlich an. Was hatte Athrun gesagt? Kira beschloss, ihn später zu fragen. „A- aber ist er nicht?“, kam es von Murdock. Er sprach von Nicol. Kira seufzte. „Das dachte ich auch erst.“ „Die Einheit ist explodiert!“, erklärte Mwu plötzlich, „Ich habe die schweren Beschädigungen am Cockpit gesehen. Und du willst mir jetzt allen Ernstes erzählen, der Pilot soll das überlebt haben? Du weißt genau so gut wie ich, dass das nicht möglich war!“ „Und trotzdem lebt er noch...“, meinte Freedoms Pilot nur. „Na ja.“, entgegnete Athrun nach einer Weile und sah Kira mit einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Belustigung an, „Es ist nicht unrealistischer als dein Überleben, findest du nicht auch, Kira? Immerhin hast du die Explosion voll abbekommen. Sie hat alles im Umkreis von mehreren Metern in seine Einzelteile zerlegt. Und du warst im Zentrum.“ Freedoms Pilot lächelte schwach. „Viel hat nicht mehr gefehlt.“ Murrue sah ihn und Athrun freundlich lächelnd an. „Ich hoffe doch, dass das nicht wieder passiert.“, sagte sie freundlich, aber mit Nachdruck. Dann ging sie einige Schritte auf Nicol zu. „Für eine formelle Vorstellung ist es jetzt zwar etwas spät aber... Mein Name ist Murrue Ramius. Ich bin der Kapitän der Archangel.“ Sie hielt ihm die Hand hin. Nicol befreite sich aus Athruns Griff und wich sichtbar eingeschüchtert einige Schritte zurück. Doch Kiras bester Freund schien sich das nicht gefallen lassen zu wollen. Er lief dem Junge hinterher, packte ihn erneut, diesmal aber fester, an den Schultern und schob ihn zurück zu der inzwischen etwas verwirrten Frau. Murrue sah Athrun verwundert aber auch etwas empört an. „Musste das sein, Athrun-kun? Du siehst doch, dass er Angst hat.“, sagte sie streng. Athrun schüttelte seinen Kopf. „Nicol kann nicht ewig vor allen weglaufen. Außerdem hat er keinen Grund dazu. Und solange er das nicht einsehen will, werde ich ihn zwingen, sich mit den anderen zu unterhalten.“ Kira sah seinen besten Freund grinsend an. „Das ist fies, Athrun!“ „Ich weiß.“, entgegnete dieser trocken, „Aber von sich aus wird Nicol nicht auf die anderen zugehen. Was soll er tun, wenn mal keiner in der Nähe ist, den er kennt?“ Freedoms Pilot gab sich geschlagen. „Du hast gewonnen, aber diese ist Methode unfair.“ Athrun zuckte mit seinen Schultern. „Solange es hilft.“ Kopfschüttelnd betrachtete Kira seinen besten Freund. „Du bist wütend auf Nicol. Warum?“ Athrun wendete seinen Blick ab und starrte auf den Boden. „Können wir später darüber reden?“, fragte er. Kira nickte. „Aber drück dich nicht wieder.“ Dann wandte er sich an die anderen. „meint ihr nicht, wir sollten langsam wieder zurück? Oder habt ihr hier noch etwas zu erledigen?“ Und so stiegen sie in die beiden Hubschrauber und flogen zurück in den Hafen. Kaum waren sie in diesem gelandet, wurden stiegen sie auch schon wieder aus und liefen zurück zur Archangel. „Kira, Athrun, Shinn, Nicol.“, machte Mwu die vier auf sich aufmerksam. „Ihr zieht euch sofort trockenen Klamotten an und alle außer Shinn melden sich danach unverzüglich im Krankenzimmer.“ „Krankenzimmer?“ Athrun sah den Oberst fragend an. „Wirf mal einen Blick auf deine Arme und deinen Oberkörper.“, meinte dieser daraufhin ungerührt, „Das muss behandelt werden.“ Bevor Athrun auch noch eine Chance hatte, zu widersprechen, packte Kira ihn und Nicol vorsichtig am Arm und zog sie auf das Schiff. Er brachte Nicol in sein Zimmer. Dann schleifte er Athrun bis in ihr gemeinsames Zimmer. Erst dort ließ er seinen besten Freund wieder los. Die beiden zogen sich trockene Klamotten an und machten sich auf den Weg zu Nicols Zimmer. „Dürfen wir reinkommen?“, fragte Athrun vor der Tür. Er bekam keine Antwort, weswegen er das Zimmer einfach betrat. „Nicol?“, fragte er. Dann gab er einen geschockten Laut von sich. „W- was? Nicol!“ Zuerst hatte Kira vorgehabt, vor dem Zimmer zu warten, doch als er Athruns Stimme hörte, überlegte er es sich anders und trat ebenfalls ein. Zuerst galt seine Aufmerksamkeit seinem besten Freund, der wie angewurzelt mitten im Zimmer stand und sich nicht einen Millimeter von der Stelle rührte. Dann schaute Kira vorsichtig zu Nicol. Der Junge saß auf seinem Bett, mit einer trockenen Hose, aber ein Oberteil trug er noch nicht. Sein ganzer Oberkörper war übersäht mit Prellungen und kleineren Schnittwunden. Er hatte seinen Blick abgewendet und starrte auf den Boden. Freedoms Pilot wusste, woher diese Verletzungen stammten und es machte ihn wütend. Admiral Halberton sollte sich besser eine gute Ausrede hierfür einfallen lassen, wobei ihm diese wohl auch nicht helfen würde. Langsam ging Kira auf Nicol zu und kniete sich vor ihm auf den Boden. Dann lächelte er den Jungen aufmunternd an. „Komm.“, sagte er freundlich. Nicol zuckte zusammen und sah Freedoms Pilot erschrocken an, senkte aber schaute aber sofort wieder weg, als versuche er um jeden Preis den Blickkontakt zu vermeiden. Athrun hatte sich inzwischen aus seiner Versteinerung gelöst und legte dem Jungen behutsam eine Jacke über die Schultern. Dann zog er ihn vorsichtig wieder auf die Beine, ohne ein Wort zu sagen. Schweigend liefen die drei in Richtung Krankenzimmer. Dort angekommen, wurden sie bereits erwartet. Mwu stand in der Tür und schaute sie leicht ärgerlich an. „Wie lang dauert es bei euch, in trockene Klamotten zu steigen? Ich dachte schon, ihr hättet euch verlaufen!“ Sie betraten gemeinsam das Zimmer. Dort mussten sie ihre Oberteile ausziehen. Athrun und Kira taten das, ohne zu widersprechen, aber Nicol weigerte sich. Seufzend gab Freedoms Pilot den Ärzten ein Zeichen, sie sollten noch eine Weile warten, bis er oder Athrun mit der Behandlung fertig waren. Nicol wich zurück, in die nächstbeste Ecke. Nachdem die Ärzte die Schnittwunden von den restlichen Splittern des Glasen befreit hatten, sie gereinigt und desinfiziert hatten, wurden Verbände angelegt. Keiner der Ärzte oder der Krankenschwester sagte auch nur ein Wort unnötiges über die Verletzungen oder machte gar eine dumme Bemerkung, was Kira sehr wunderte. Alle verrichteten sie schweigend ihre Arbeit, als hätten sie verlernt zu sprechen. Nur Mwu konnte es sich scheinbar nicht verkneifen. „Seid ihr zwei durch ein Fenster gerannt?“, scherzte er. Kira grinste den Oberst an. „Nein, aber so ähnlich.“ Dann zeigte er mit einer Handbewegung, dass alle überflüssigen Ärzte das Zimmer verlassen sollten. Diese taten es, ohne einmal zu widersprechen. Anscheinend hatte Cagalli ihnen deutlich gesagt, was sie von ihrem Verhalten bezüglich Athrun gehalten hatte. Athrun war inzwischen auf Nicol zugegangen, hatte ihn wieder in die Mitte des Zimmers gezogen und auf einen Stuhl gesetzt. Er warf den anderen einen warnenden Blick zu, bevor er dem Jungen vorsichtig die Jacke auszog. Mwu sog scharf Luft ein, als er die vielen Verletzungen sah und den zwei verbliebenen Ärzten schien es nicht viel anders zu gehen, sie schlugen sich die Hände auf den Mund. „Habt ihr deswegen so lange gebraucht?“, fragte Mwu leise. Kira nickte. Die Ärzte gingen langsam auf Nicol zu und begannen, seine Wunden zu behandeln. Wie zuvor bei Kira und Athrun reinigten sie diese zuerst, dann desinfizierten sie sie und zum Schluss legten sie Verbände an. Athrun gab Nicol die Jacke, welche sich der Junge sofort drüberzog. Er wollte aufstehen und das Zimmer verlassen, aber Mwu hinderte ihn daran. „Weißt du, wer dahintersteckt, wer es auf dich abgesehen hat?“, fragte er den Jungen. Dieser sah den Oberst nur erschrocken an, antwortete aber. „Ich kenne die Namen nicht, aber wenn ich sie sehe, erkenne ich sie vielleicht.“ Mwu nickte. „Da kannst du uns wohl auch nicht weiterhelfen.“ „Es gibt genau zwei Personen, die genügend Informationen besitzen, um das geplant haben zu können.“, begann Kira, während er jeden von Nicols Gesichtszügen genau beobachtete, „Admiral Halberton-san und Marco-san.“ Als er den zweiten Namen nannte, zuckte Nicol zusammen und sah ihn mit einem Blick an, der Kira eindeutig verriet, welcher dieser Männer dahinter steckte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)