Fate strikes... von Seira-sempai (...whenever you do not believe) ================================================================================ Kapitel 67: Wettlauf gegen die Zeit - Kiras Sicht - Teil I ---------------------------------------------------------- Seit Nicols Verschwinden waren inzwischen zwei Tage und zehn Stunden vergangen. Die Überwachungsvideos waren alle durchgeschaut, aber bis jetzt hatten sie keine brauchbaren Hinweise gefunden. Nichts. Gar nichts. Auch die Phantombilder, die Yuuki hatte zeichnen lassen, brachten nichts. Die Leute, die er beschrieb waren nicht in Orb registriert. Kira hatte Recht gehabt, mit seiner Annahme. Die Gruppe stand unter Zeitdruck. Jeder machte sich Sorgen um Nicol, aber sie konnten nichts tun. Gerade saß Kira auf seinem Bett, gegenüber von Athrun, und versucht, seinen besten Freund zu beruhigen. „Noch haben wir nicht verloren. Wenn sie jetzt einen Hinweis finden, können wir Nicol immer noch befreien.“ Aber es wirkte nicht ein bisschen. „Bleib realistisch, Kira. Wir haben nur noch acht Stunden! Wie sollen wir da noch etwas erreichen können?“, kam es ermüdend von Athrun, „Wir haben in alle erdenklichen Richtungen nachgeprüft. Es gibt nichts, was wir hätten übersehen können. Sie hatten das wahrscheinlich schon länger geplant und haben es demzufolge gut vorbereitet.“ Kira warf sein Kopfkissen nach Athrun. Dieser bekam es direkt an den Kopf. Erschrocken schaute er in die Richtung aus der das Kissen geflogen kam, zu Kira. Er öffnete seinen Mund, schien etwas sagen zu wollen, aber dieser lies ihn gar nicht erst zu Wort kommen. „Seit wann gibst du so schnell auf? Bis jetzt hat es dich doch auch nicht gestört. Immer hast du dich für das eingesetzt, was du für richtig hieltest, auch wenn es unmöglich war, etwas zu erreichen. Aber jetzt... Was bist du zu so einem Feigling geworden?“ Athrun sah ihn sprachlos an, die Augen weit aufgerissen, der Mund aufgeklappt. Dann schien er sich aber wieder zu fassen. „I- Ich...“ Kira stand auf und holte sich sein Kissen zurück. „Noch ist es zu früh, um aufzugeben. Alle versuchen ihr möglichstes. Und das solltest du auch tun. Hör auf, dich in unserer Kabine zu verkriechen und vor dich hinzuschmollen. Das kannst du später auch noch tun!“ „Kira?“, sagte Athrun völlig überrumpelt. Doch da wat Freedoms Pilot schon wieder auf ihn zugegangen, hatte ihn am Arm gepackt und aus dem Zimmer gezogen. „Wir gehen jetzt nachsehen, ob die anderen schon etwas herausgefunden haben!“, stellte er klar. Widerstandslos ließ sein bester Freund sich von ihm durch die Gänge ziehen, vom Schiff herunter, bis in das Regierungsgebäude. Doch kaum hatten sie dieses betraten, kam ihnen eine völlig überforderte Cagalli entgegengerannt. „Kira! Athrun!“, rief sie. Die beiden Freunde blieben abrupt stehen und sahen die junge Frau mit gemischten Gefühlen an. Diese gestikulierte wild mit ihren Armen. „Wir haben ihn!“ Stille. Ungläubig starrte Kira seine Schwester an. Hatte er sich gerade verhört oder hatte sie tatsächlich... Auch Athrun schien seinen Ohren nicht zu trauen. „Wir haben die Personen gefunden, die Nicol entführt haben. Oberst Fllaga und Shinn verfolgen sie gerade.“ Dann drückte sie den beiden einen Peilsender in die Hand. „Ihr hattet doch eh vor, ihnen nachzugehen. So findet ihr sie schneller. Aber tut nichts unüberlegtes. Sie müssen uns zu ihrem Versteck führen!“ Synchron nickten Kira und Athrun, bevor der ältere der beiden nach dem Sender griff. Die zwei stürmten aus dem Gebäude, zurück auf die Archangel, wo sie sich Zivilkleidung anzogen und ihre Schusswaffen einsteckten. Dann machten sie sich sofort auf den Weg. Laut Sender waren Mwu und Shinn erst etwa eine Stunde von ihnen entfernt und bewegten sich auf die Küste zu. Wenn sie sich beeilten, hatten sie sie schnell eingeholt. Und das taten sie auch. So schnell es ihnen möglich war, ohne zu viel Aufmerksamkeit zu erregen, verfolgten sie den Oberst und den jungen Piloten. Der Abstand zwischen ihnen verkürzte sich immer mehr, aber sie durften kein Risiko eingehen. Ein kleiner Fehler konnte sie schon in große Schwierigkeiten bringen oder Nicols Leben gefährden. Und so mussten sie sich verhalten, als seien sie normale Touristen. Nach etwa zwei Stunden hatten sie Mwu und Shinn eingeholt. Der Oberst, wie üblich trug er seine Uniform und hatte die Ärmel hochgekrempelt, grinste sie breit an. „Ich dachte schon, die Verstärkung trifft gar nicht mehr ein.“, scherzte er. „Mwu-san!“, beschwerte sich Kira, wurde dann aber sofort wieder ernst, „Wie ist die Lage?“ „Sie scheinen noch nicht bemerkt zu haben, dass wir sie verfolgen, also laufen sie dementsprechend langsam. Mit etwas Glück führen sie und direkt zu ihrem Versteck.“ Freedoms Pilot nickte. „Das wäre gut. Wir haben nur noch sechs Stunden. Wie habt ihr sie überhaupt gefunden?“ „Dein freund, dieser Yuuki, hat uns gesagt, wo wir sie finden würden. Er ist ihnen wohl wieder über den Weg gelaufen.“, erklärte Mwu. Und so verfolgten sie die Männer, einer war groß und dünn, der andere dick und kleiner, etwas über eine Stunde lang weiter. Doch diese schienen es auf einmal ziemlich eilig zu haben, denn sie rannten urplötzlich los. „Wir trennen uns und folgen ihnen einzeln.“, befahl Athrun plötzlich, „So fliegen nicht alle auf, entdecken sie einen von uns.“ Die anderen taten, was er sagte. Es war die sicherste Möglichkeit. Die Männer verließen den Ort und rannten über eine weitflächige Landschaft, auf der nur selten Bäume gepflanzt waren. Das war ideal, um sie zu beobachten, aber leider konnte man sich hier fast überhaupt nicht verstecken, nirgends. Die Bäume boten zwar genug Platz für eine oder maximal zwei Personen, aber der Abstand zwischen ihnen war zu groß. Plötzlich blieben die Männer stehen und drehten sich um. Kira und Athrun waren schnell hinter den nächstbesten der bäume gesprungen und hatten sich an das holz gepresst. Aber Shinn und der Oberst hatten es nicht mehr geschafft, ein passendes Versteck zu finden. „Scheiße!“, murmelte Athrun. „Shhht“, mahnte Kira und packte ihn grob am Oberarm, „Sonst finden sie uns auch noch.“ Der dickere der gefälschten Soldaten war inzwischen auf den Oberst zugegangen. „Ein Orb Soldat.“, stellte er fest, „Wir sind aufgeflogen. Sag Jimmy, wir fahren mit Plan B fort.“ Der dünnere Mann, er stand nur zwei Meter von Kira und Athrun entfernt, nickte und zog ein Handy aus seiner Hosentasche, das konnte Freedoms Pilot erkennen, aber er sah auch, dass Athrun seine Waffe aus der Tasche zog und schussbereit machte. „Jimmy, ich bin es. Planänderung! Wir wurden entdeckt. Orb hat mehr drauf, als ich dachte. Wir fahren jetzt mit Plan B fort.“, dann senkte der Mann seine Stimme, „Dreh das Wasser auf und flute den Keller. Dann machst du das Boot startklar. Wir treffen und an Punkt D.“ Eine Weile war es still. Dann antwortete der Mann hörbar gereizt: „Mach endlich! Bis Orb den Jungen gefunden hat, ist er längst ertrunken!“ Kira kannte diese Mann! Er war dabei gewesen, als sie Nicol gefunden hatten und mitnehmen wollten. Freedoms Pilot schluckte hart. Ob sie Nicol jetzt noch retten konnten? Sie wussten nicht einmal, wo sie ihn gerade eingesperrt hatten, außer, dass er sich in einem Keller befand. Moment: Hatte Athrun nicht etwas von einer alten Mühle an der Küste und einem Keller erwähnt? Das musste er sein! Nicol befand sich im Keller dieser Mühle! Jetzt mussten sie nur noch das Gebäude finden! Langsam zog er sein Handy aus der Hosentasche und machte von jedem der Männer ein Foto, sozusagen als Beweis für Cagalli. Kira ließ Athruns Oberarm los und machte seine Waffe ebenfalls schussbereit. Sie hatten keine Zeit, sich hier noch länger zu verstecken. Sie mussten so schnell wie möglich Nicols Aufenthaltsort aus den Männern herausbekommen. „Du bleibst hier und rührst dich nicht von der Stelle.“, hörte er Athrun auf einmal sagen. Dann gab dieser Mwu und Shinn ein Zeichen. Einen Augenblick später sprang Kiras bester Freund aus seinem Versteck und schlug den dünneren gefälschten Soldat grob mit der Faust in den Magen. Dieser ging daraufhin in die Knie. Der andere war kurz unaufmerksam. Mwu nutzte das und schlug ihn bewusstlos. Dann gingen er und Shinn auf den, der immer noch in der Nähe von Kira und Athrun war zu. Sie bauten sich vor dem verletzten Mann auf. „Wo ist der Junge?“, fragte Athrun scharf. Als der Mann nicht antwortete, richtete Athrun seine Waffe auf ihn. „Entweder sie reden oder ich drücke ab!“ Diese Worte schockten Kira. Irgendwie wusste er, dass sein bester Freund diesmal nicht bluffte. Mit ihm war nicht mehr zu spaßen. Er meinte er ernst, ernster als ernst! Freedoms Pilot trat aus seinem Versteck und legte Athrun beruhigend die Hand auf die Schulter. „Lass es, Athrun. Tot nutzt er uns nichts mehr.“, dann wandte sich Kira an den Oberst. „Mwu-san, kontaktier Cagalli. Wir suchen nach einer alten, vielleicht auch inzwischen verfallenen Mühle an der Küste, die einen Keller hat.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)