Fate strikes... von Seira-sempai (...whenever you do not believe) ================================================================================ Kapitel 52: Ungünstige Feinde - Shinns Sicht - Teil II ------------------------------------------------------ Shinn schlug mit der Faust gegen Destinys Steuerung. „Scheiße!“ Schon griffen die nächsten Mobile Suits ihn und Freedoms Pilot an. Beide hatte keine andere Möglichkeit, als den Angriff abzuwehren und die feindlichen Einheiten zu zerstören. Gerade wollte Shinn die nächste in ihre Einzelteile zerlegen, als er stockte. Die Formation von ZAFT war auf einmal viel schwächer geworden! In diesem Moment wurde eine Signalrakete abgefeuert. ZAFT zog sich zurück. Aber wieso? Das konnte dem jungen Piloten aber eigentlich auch egal sein. Kira hätte eh nicht mehr lange durchgehalten. Er musste so schnell wie möglich zu einem Arzt gebracht werden. ZAFT zog sich zurück. Die Archangel konnte ungehindert an den wenigen noch verbliebenen Kriegsschiffen vorbeifliegen. Alle Einheiten kehrten auf ihr Schiff zurück, so auch die Prototypen, Freedom, Akatsuki und Shinn mit Destiny. Doch kaum war der junge Pilot gelandet, sah er sich auch schon nach Kira um. Dieser war nirgends zu sehen, also lief er zum Freedom. Das Cockpit war noch nicht geöffnet, weshalb der junge Pilot das Wartungsteam alarmierte. „Ich glaube, irgendetwas ist mit Kira!“, rief er. Sofort kamen Vino und Yolant auf ihn zugerannt. „Shinn, geht es dir gut?“ Der junge Pilot schaute die beiden wütend an. „Das seht ihr doch, oder? Viel wichtiger: Mit Kira scheint irgendetwas nicht zu stimmen!“ Yolant winkte ab. „Was interessiert der dich? Gibt es nichts wichtigeres?“ Shinn holte aus und schlug seinem Kumpel direkt in das Gesicht. Dieser war von der Aktion so überrascht, dass er sich nicht dagegen wehrte. „Kira ist verletzt!“, warf der junge Pilot ihm lautstark an den Kopf. Yolant, er hielt sich sein linkes Auge, Shinn hatte es getroffen, sah ihn ungläubig an. „Die Einheit ist aber noch unbeschädigt!“ Langsam wurde es dem Siebzehnjährigen zu viel. „Er war ja auch schon vorher verletzt. Habt ihr zwei wirklich absolut nichts mitbekommen? Sie haben ihn an der Schulter angeschossen, als er Lacus beschützt hat und an der rechten Seite, als er Athrun geschützt hat! Die Wunde an der Seite hat sich wieder geöffnet!“, schrie er. Endlich beachtete das Wartungsteam ihn. Sie fuhren eine Treppe vor das Cockpit vom Freedom. Ohne weiter nachzudenken, kletterte Shinn auf diese und öffnete es von außen. Tatsächlich! Kira saß noch in seiner Maschine. Seine Augen hatte er geschlossen. War er bewusstlos? „Kira?“, fragte Shinn, aber nichts passierte, weshalb er dem Verletzten den Helm abnahm. Vorsichtig rüttelte der junge Pilot ihn an der unverletzten Schulter. Endlich öffnete der Orb Soldat seine Augen. Verwundert sah er den jungen Piloten an. „Shinn, bist du das?“, fragte er schwach. Der Angesprochene nickte. „Kannst du aufstehen?“, fragte er, während er Kiras Gurt löste. Freedoms Pilot versuchte es, klappte aber sofort wieder zusammen. Shinn kletterte deshalb vollständig in das Cockpit hinein uns stützte ihn. Dann hievte er den Verletzten auf die Treppe. Dort angekommen, befreite sich Kira wieder von ihn und versuchte, den Rest allein zu gehen, was ihm aber nicht gelang. Bereits nach einem Schritt gaben die Kiras Beine nach und er sackte wieder zusammen. Gerade noch so konnte Shinn ihn auffangen. „Es tut mir Leid, dass du mich in so einem Zustand sehen musst...“, flüsterte Kira schwach. Shinn schüttelte seinen Kopf. Besorgt musterte er Kira. „Warte hier, ich hole Hilfe!“ Doch dieser senkte nur seinen Kopf. „Mir geht es gleich wieder gut.“ Der junge Pilot lehnte ihn vorsichtig gegen das Geländer der Treppe und öffnete Kiras Druckanzug ein Stück. Sämtliche Klamotten darunter waren voller Blut. „Dir kann es nicht gut gehen!“, sagte Shinn sachlich. Erst jetzt bemerkte er, dass Vino und Yolant ihm gefolgt sein mussten. Sie standen hinter ihm und sahen Kira ebenfalls an, mit einer Mischung aus Skepsis und Besorgtheit. „Könnt ihr mir kurz helfen? Kira muss so schnell wie möglich in das Krankenzimmer!“ Doch dieser schien damit nicht einverstanden zu sein. Er rührte sich nicht einen Millimeter von der Stelle. „Kira!“, sagte Shinn streng, „Jetzt komm endlich mit!“ Nach einer Weile ließ sich Freedoms Pilot von ihm wieder auf die Beine ziehen. Erleichtert atmete Shinn aus, bevor er und Vino den Verletzten stützten und in das Krankenzimmer brachten. Einer aus dem Wartungsteam war vorgelaufen und hatte inzwischen die Ärzte verständigt. Diese warteten bereits auf ihren nächsten Patienten. Widerwillig ließ Kira sich von ihnen behandeln. Shinn und Vino schickten sie wieder nach draußen. Yolant wartete bereits auf die zwei. Er hielt sich eine Kühlpackung auf das verletzte Auge. Shinn sah ihn entschuldigend an. „Es tut mir Leid, Yolant. Ich hätte vorhin nicht so ausrasten dürfen, es ist nur, Kira...“ Den Rest sprach er nicht mehr aus. Genau wie letztes mal, setzte sich der junge Pilot wieder vor die Tür. Irritiert sah sein Kumpel ihn an. „Was wird das, wenn es fertig ist?“ „Ich warte, bis sie mich zu Kira lassen!“, sagte Shinn daraufhin. Yolant lachte. Vino seufzte, setzte sich dann aber dazu. „Freedom ist jetzt dein Freund, habe ich recht?“ Der junge Pilot nickte, murmelte aber trotzdem leise: „Nenn ihn nicht so. Er heißt Kira!“ „Wie kommt es, dass du ihn beim Vornamen nennen darfst?“, fragte ihn sein Kumpel mit dem zweifarbigen Haar. Shinn zuckte mit den Schultern. „Ich hab ihn einfach gefragt, ich ihn so nennen darf.“ Yolant ging einige Schritte auf den Piloten zu und starrte ihn ungläubig an. „Du hast dir das ‚du’ erzwungen?“ Shinn schnitt eine Grimasse. „Wie hätte ich ihn sonst nennen sollen?“ Ratlos schauten die zwei ihn an. „Und genau aus diesem Grund habe ich gefragt. Die anderen nennen ihn ja auch alle so. Athrun sagt manchmal sogar ‚Idiot’ zu ihm.“ „Das ist etwas anderes.“, sagte Vino gespielt streng, „Die zwei waren ja schon vor drei Jahren im Krieg Kameraden.“ „Sie sind seit über zwölf Jahren beste Freunde.“, warf Shinn ein. Jetzt waren die beiden überrascht. Das hatten sie nicht gewusst. „Kein Wunder, dass Athrun ausgerastst ist, als du Freedom in die Luft gejagt hast...“, murmelte Vino. „Er heißt Kira!“, sagte Shinn, zum zweiten mal. „Ist doch egal.“, meinte Yolant. „Mich interessiert viel mehr, wie du reagiert hast, als di ihn getroffen hast. Ich meine, warst du nicht geschockt?“ Der junge Pilot senkte seinen Blick. „Ich habe ihn schon einmal getroffen. Als die Minerva in Orb war, hatten wir doch Ausgang, aber da hatte ich keine Ahnung, mit wem ich gerade redete. Ich habe ihn an den Kopf geworfen, dass, egal wie schön friedlich es im Moment ist, wieder Menschen kommen werden, und alles zerstören. Zum zweiten mal sind wir uns in Orb, als ich mit Athrun, Luna und Meyrin am Gedenkstein war, über den Weg gelaufen. Er war auch dort, zusammen mit Lacus-sama. Ich hatte damals keine Ahnung, wer er war. Athrun schien ihn zu kennen, immerhin haben sich die beiden unterhalten. Ich habe Kira die ganze Zeit über angestarrt, jedenfalls hat er dann nach einer Weile auch zu mir geschaut. Dann hat Athrun ihn mir vorgestellt, als sei es das normalste der Welt. Natürlich war ich geschockt. Aber Kira hat mir einfach die Hand hingehalten. Nach einer Weile habe ich eingeschlagen. Als ich dann etwas sagen wollte, habe ich nur wirres Zeug gestottert. Das war vielleicht peinlich. Ich möchte nicht wissen, was er da von mir gedacht hat. Was ich ihm vorher an den Kopf geworfen hatte, er wusste es noch. Er sagte, egal wie oft der Frieden zerstört wird, sie werden ihn immer wieder herstellen. Na ja, nach einer Weile fragten er und Athrun mich dann, ob ich mit ihnen zusammen dafür kämpfen möchte. Nachdem ich eine Weile gezögert hatte, stimmte ich zu. Wie es geendet ist, könnt ihr sehen.“, beendete Shinn seine lange Rede. Vino und Yolant hatten ihm zugehört, ohne ihn auch nur ein einziges mal zu unterbrechen. Aber jetzt fragte der jüngere von beiden: „Was ist eigentlich mit Athrun. Wolltet ihr ihn nicht irgendwo wieder rausholen?“ Der Junge Pilot nickte. „Athrun ist hier, auf der Archangel, aber er ist schwer verletzt. Momentan will er keinen sehen. Mich hat er schon aus dem Zimmer geworfen. Kira scheint im Augenblick der einzige zu sein, mit dem er noch redet, aber auch nicht immer.“ „Komm, wir gehen ihn besuchen.“, legte Yolant fest und zog Shinn und Vino wieder auf die Beine. Widerwillig führte der junge Pilot seine beiden Freunde in das Krankenzimmer. Nicol war auch da. Wie erwartet schaute Athrun ihn erst wütend an, bevor er sich gleich darauf von ihm abwendete und an die Wand starrte. Vino und Yolant waren aufgrund des zornigen Gesichtsausdruckes einige Schritte zurückgewichen, doch Shinn ließ sich nicht weiter davon stören. Ohne zu zögern setzte er sich neben Athrun auf die Bettkante. „Du könntest zur Abwechslung ruhig mal mit mir reden.“, meinte der junge Pilot beleidigt, aber er bekam keine Antwort. Dann eben so: „Ich schätze, Kira wird dir eine Weile Gesellschaft leisten. Seine Verletzungen haben sich wieder geöffnet. Er wird gerade behandelt.“ Athrun riss seine Augen erschrocken auf uns starrte Shinn ungläubig an, sagte aber noch immer kein Wort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)