Fate strikes... von Seira-sempai (...whenever you do not believe) ================================================================================ Kapitel 32: Freundschaft - Kiras Sicht -------------------------------------- „Lügner!“, Athrun, seine Stimme klang noch sehr schwach, sah ihn beleidigt an, „Du bist dazwischengesprungen, als der Präsident auf mich geschossen hat.“ Nicol wurde kreidebleich. Admiral Halberton entglitten sämtliche Gesichtszüge. Fassungslos starrte er Kira an. „Du hast was?!“ Freedoms Pilot beachtete den Mann gar nicht weiter. Seine ganze Aufmerksamkeit galt seinem besten Freund. „Du hast das noch mitbekommen?“ Athrun nickte und sah ihn wütend an. Anscheinend kamen langsam die Erinnerungen an das Kriegsgericht zurück. „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?!“, fragte er Freedoms Pilot aufgebracht. „Das könnte ich dich genauso gut fragen. Was hast du dir dabei gedacht, erst zum Präsidenten zu gehen und dann mittendrin einen Rückzieher zu machen?!“ Athrun blickte seinen besten Freund stur an.. „Du kannst doch nicht einfach ein Gerichtsgebäude stürmen und die Angeklagten entführen!“ Kira hob seine Schultern. „Wieso nicht? Hat doch super funktioniert! Nur der Präsident war etwas angefressen. Er hat uns fast die gesamte Armee auf den Hals gehetzt.“ Athrun seufzte. „Du bist ein Idiot.“ „Wenn du das sagst, wird es wohl stimmen, aber dann bist du auch einer!“, gab Kira ruhig zur Antwort. Athrun wendete seinen Blick ab und starrte stur an die Wand. Kira griff sich seufzend and den Kopf. „Deshalb brauchst du nicht gleich beleidigt zu sein!“ Der Angesprochene zuckte zusammen und sah wieder zu Kira, bevor er diesem an den Kopf warf: „Du hast mich entführt!“ Kira nickte. „Ich weiß.“ Dazu sagte Athrun nichts mehr. Er schien eingesehen zu haben, dass Kira gewonnen hatte. Stumm starrte der Verletzte an die Decke. Admiral Halberton nutzte die Gelegenheit, um zu erfahren, was das alles sollte. Er ging auf Freedoms Pilot zu uns sah diesen mit einem strengen Blick an. „Willst du mich nicht langsam mal aufklären? Wieso ist Athrun Zala hier?“ Kira lächelte ruhig. „Ich hab ihn entführt.“ Der Admiral sah ihn aufgebracht an. „Das weiß ich schon! Warum hast du ihn entführt?“ „Der Präsident hätte ihn sonst umgebracht.“, sagte Freedoms Pilot leise. Der ältere Mann schien nicht ganz zu verstehen. „Ja und? Das kann dir doch egal sein! Wieso hilfst du ihm? Er ist dein Feind, er wollte dich umbringen!“ „Ich ihn auch...“ Stille. Keiner der Anwesenden sagte mehr ein Wort. Einige hielten sogar die Luft an. „Ich verstehe dich nicht!“, schrie der Mann. „Wenn du es wolltest, wieso hast du es dann nicht längst getan? Was machst du, wenn er dich plötzlich im Schlaf ermordet!“ Zur Überraschung einiger erschien auf Kiras Gesicht nur ein schwaches Lächeln. „Das wird er nicht, keine Sorge. Athrun gehört nicht zu der Sorte Mensch, die ihre Freunde hintergehen.“ Dem hatte der Admiral nichts mehr entgegenzusetzen. „Irgendwann bringt dich diese Freundlichkeit noch um.“ Dann verließ er gemeinsam mit Murrue und Mwu das Zimmer. Kira setzte sich auf Athruns Bettkante sah dem Mann hinterher. Einerseits konnte Freedoms Pilot die Reaktionen von ihm verstehen, aber einfach jemand umbringen, nur um sich vor Verrat zu schützen?! Das ging zu weit. Nicol versteckte sich noch immer. Gerade wollte Kira auf ihn zugehen, als der Junge ihm einen flehenden Blick zuwarf und den Kopf schüttelte. Verstehend nickte Freedoms Pilot. Für den Augenblick war es ok. Vielleicht war es sogar besser für Athrun, erfuhr er es erst später. Nach einer Weile verließ auch Lacus das Zimmer wieder, um schlafen zu gehen. Verständlich, es war bereits spät. Kira blieb noch eine halbe Stunde, hing seinen Gedanken nach, doch als er bemerkte, dass Athrun eingeschlafen war, verließ er ebenfalls das Krankenzimmer. Mitten in der Nacht schreckte Kira auf. Verwundert sah er sich in seiner Kabine um. Das passierte ihm doch sonst nicht. Er schloss seine Augen und versuchte, wieder einzuschlafen, aber das funktionierte irgendwie nicht. Die Uhr zeigte kurz nach Mitternacht. Da er eh nicht mehr schlafen konnte, zog er sich wieder seine Uniform an und beschloss, in das Krankenzimmer zu gehen. Nicol war sicher noch wach. Es hatte immerhin nicht so ausgesehen, als würde er hier einschlafen können. Auf dem gesamten Schiff war es ruhig, was nicht weiter verwunderlich war. Die meisten Menschen schliefen um diese Uhrzeit. Leise schlich Kira durch die Gänge. Er wollte ja keinen wecken. Im Krankenzimmer angekommen, holte er sich leise einen Stuhl und setzte sich neben Athruns Bett. Nicol saß zusammengekauert auf dem anderen Bett und beobachtete ihn dabei. Kira seufzte. „Versuche wenigstens, ein wenig zu schlafen.“ Ängstlich schüttelte der Junge seinen Kopf, sagte aber nichts. „Wovor hast du Angst?“, fragte Freedoms Pilot direkt. Er sprach leise, sonst würde er Athrun wecken. „Warum versuchst du, mir zu helfen?“, stellte Nico die Gegenfrage. „Wir wollten die Archangel vernichten.“ „In den letzten drei Jahren ist viel passiert. Was glaubst du, wie würde Athrun reagieren, wenn er erfährt, dass du noch lebst und ich nichts unternommen habe, um dir zu helfen?“ Der Junge starrte ihn überrascht an. „Warum schützt du ihn?“ „Er ist mein bester Freund. Lange Zeit war er sogar der einzige, den ich hatte.“, antwortete Kira ehrlich. Nicol starrte ihn geschockt an. „Bes- ter Freund?!“, murmelte er tonlos. In diesem Moment begann Athrun, sich wild im bett hin und her zu wälzen. Sofort sprang Kira auf und beugte sich über seinen besten Freund. Es schien, als hätte dieser einen Alptraum. Vorsichtig rüttelte Freedoms Pilot den Verletzten an den Schultern. „Athrun!“ Dieser riss erschrocken seine Augen weit auf, Tränen sammelten sich in ihnen. Seine Atmung ging unregelmäßig, sein Herz raste und er zitterte am ganzen Körper. Er setzte sich auf und versuchte, sich von Kira los zu reißen. „Athrun, ruhig. Du darfst dich nicht bewegen!“ Überrascht sah der Angesprochene in Kiras Richtung. „Kira?“ Dieser nickte. Vorsichtig setzte er sich zu Athrun auf das Bett. „Es ist alles in Ordnung. Du hattest nur einen Alptraum.“ Noch immer zitterte der Verletzte am ganzen Körper. Langsam, um ihn nicht zu erschrecken, legte Kira ihm die Hände auf die Schultern. Athrun zuckte zusammen, wich dieses mal aber nicht zurück. Statt dessen krallte er sich geradezu verzweifelt mit beiden Händen in Kiras Uniform. Überrascht sah Freedoms Pilot ihn an. Damit hatte er nicht gerechnet. Aber er hatte sich schnell wieder gefasst. „Es ist vorbei. Du bist in Sicherheit.“, sagte er behutsam. Wie schon am Abend beruhigte sich Athrun erst nach einiger Zeit wieder. Das Zittern wurde weniger, bis es ganz verschwand, auch die Atmung wurde wieder normal. „Geht es wieder?“, fragte Kira besorgt. Er hatte sich bis jetzt nicht einen Millimeter von der Stelle gerührt. Zögerlich nickte Athrun, doch als Kirs seine Hände von der Uniform lösen wollte, zuckte er erneut zusammen. „Nein, geh nicht weg.“ Freedoms Pilot lächelte ihn freundlich an. „Keine Sorge, ich bleibe. Aber du solltest jetzt noch ein wenig schlafen.“ Athrun schüttelte seinen Kopf. „Ich kann nicht...“ Kira seufzte, bevor er Athruns Hände von seiner Uniform löste, zu Athrun ins Bett kroch und sich am Fußende gegen die Wand lehnte. Eine Weile schwiegen die beiden Freunde sich an. „Kira,“ , begann Athrun, „was ich heute Abend gesagt hab, das war nicht richtig. Es tut mir Leid.“ Freedoms Pilot winkte ab. „Schon ok.“ „Danke, dass du eingegriffen hast...“ Athrun sah ihm direkt in das Gesicht. Er meinte es ehrlich, das wusste Kira. „Du hättest es an meiner Stelle auch getan...“ „Was ist mit Shinn?“ Kira lächelte. „Ihm geht es gut. Cagalli gibt ihm, Meyrin und ihrer großen Schwester Asyl.“ Erleichtert atmete Athrun aus. „Shinn wurde verfolgt, von zweien von der Minerva. Es war zu gefährlich, sie wieder gehen zu lassen. Cagalli drückt ein Auge zu aber sie können erst in Orb wieder von Bord.“ Verstehend nickte der Verletzte. „Momentan sind wir im Königreich Skandinavien in einem Hafen der Erdallianz. Geht also besser nicht spazieren. In ein paar Tagen, wenn Cagalli die Verhandlungen abgeschlossen hat, fliegen wir zurück nach Orb. Die Archangel wird in den Kampf gehen. ZAFT hat uns schon komplett eingekreist.“ Eine Weile war es still. Kira ließ seinem besten Freund erst einmal Zeit, das ganze zu verdauen. „Habt ihr Justice hier?“, fragte Athrun. Freedoms Pilot sah ihn streng an. „Denk nicht mal daran! In deinem Zustand kannst du eh nicht viel erreichen, also werde schnell wieder gesund, dann kannst du von mir aus auch wieder raus gehen.“ Beleidigt wendete Athrun seinen Blick ab. „Du weißt genau, dass ich noch in der Lage bin, zu kämpfen! Letztes mal hast du mich auch gelassen!“ Kira seufzte. „Du bist nach ein paar Minuten zusammengeklappt, schon vergessen?“ „Entschuldige.“ Zu Kiras Überraschung gab Athrun sofort nach, weshalb dieser schnell das Thema wechselte, bevor es sich sein bester Freund noch einmal anders überlegte. „Wieso hast du dem Präsidenten erst gesagt, ich lebe noch und dann einen Rückzieher gemacht? Geschockt sah Athrun ihn an. „Woher?“ „Shinn hat das Gespräch belauscht.“ „Verstehe.“ „Also: Warum hast du es nicht gesagt?“ Athrun senkte seinen Blick. „Er hätte dich umgebracht.“ Fassungslos starrte Kira ihn an. „Aber so musstest du...“ „Es wäre ok gewesen. Du bist mein bester Freund. Ich hätte dich niemals verraten können.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)