Fate strikes... von Seira-sempai (...whenever you do not believe) ================================================================================ Kapitel 25: Vergangenheit - Kiras Sicht - Teil I ------------------------------------------------ „Scheiße!“ Freedoms zog Pilot seinen Mantel und seine Schuhe aus, warf sie die Klippe hinunter und sprang hinterher. Unter angekommen, prallte er hart auf das Wasser auf. Hoffentlich öffnete sich seine Wunde sicht wieder. Der Arzt würde ausrasten! Kira sah sich um. Er konnte den Jungen nirgends entdecken, also tauchte er unter. Als er die Augen unter Wasser öffnete, sah er zunächst nicht viel, doch schon nach wenigen Sekunden hatte er den Fremden gefunden. Freedoms Pilot schwamm sofort auf ihn zu, packte ihn und zog ihn an Land. Der Junge war bewusstlos. Kira hielt ihm die Hand kurz vor die Nase. Der Fremde atmete noch. Erst jetzt fischte Kira seinen Mantel und seine Schuhe aus dem Wasser. Dann kniete er sich neben den Bewusstlosen und zog ihm die Mütze vom Kopf. Zum Vorschein kamen grüne Locken. Wenn er nicht bald wieder zu sich kam, müsste Freedoms Pilot ihn mit auf die Archangel nehmen. Kira rüttelte ihn vorsichtig an den Schultern. In diesem Augenblick zuckten die Augenlider des Jungen. Wenig später kam er wieder zu sich. Verwundert sah er sich um, doch dann entdeckte er Kira. Sofort wich der Fremde einige Meter zurück und sah ihn eingeschüchtert an. Freedoms Pilot seufzte. „Was sollte das eben? Wolltest du dich umbringen?“ Er wusste die Antwort zwar bereits, aber irgendwie musste er ja ein Gespräch anfangen. Kira sah, wie der Fremde ihn von oben bis unten musterte und dann schuldbewusst ansah. Aber eine Antwort bekam er auch nach einigen Minuten nicht. „Wie heißt du?“ Wieder blieb der Junge stumm. Freedoms Pilot strich sich die Nassen Haare aus dem Gesicht. So langsam begann er, ernsthaft zu frieren. Er musste schnell zurück auf die Archangel und die völlig durchnässten Klamotten los werden. „Du redest wohl auch nicht mit jedem...“ Langsam wurde der Monolog langweilig. Warum bekam er keine Antwort? Kira sah sich den Jungen noch einmal genau an. Da stutzte er. „Kann es sein, dass wir uns schon einmal irgendwo getroffen haben?“ Endlich zeigte der Fremde eine Reaktion. Schüchtern schüttelte er seinen Kopf. „Nein...“ Ah, er redete doch mit ihm! „Wer sind sie?“, fragte der Junge vorsichtig. Man sah ihm an, dass er sich alles andere als wohl in seiner Haut fühlte. Freedoms Pilot sah ihn etwas irritiert an. „Du brauchst mich nicht zu siezen. Kira reicht. Wir sind etwa im gleichen Alter. Ich bin 19 und du?“ So langsam taute er Jung auf. Anscheinend war er nur etwas geschockt gewesen und hatte deshalb kein Wort gesprochen. „Ich bin 18.“ Kira stand auf und hielt ihm die Hand hin. „Besser ich bringe dich jetzt nach Hause. Wenn du nicht bald aus den nassen Sachen rauskommst, holst du dir den Tod.“ Zu seiner Überraschung schüttelte der ihm fremde den Kopf. „So schnell geh ich nicht drauf. Ich bin Coordinator. Ich bin gegen Erkältungskrankheiten immun.“ Freedoms Pilot seufzte. „Das ist noch lange kein Grund, bei diesem Wetter von der Klippe zu springen, egal aus welchen Gründen!“ Jetzt blockte der Junge ab. Er sprang auf und stieß Kira weg. Dieser konnte sich zwar an einer Felswand abfangen, aber seiner Wunde hatte das ganz und gar nicht gut getan. Sie hatte sich erneut geöffnet. „Lass mich einfach in Ruhe. Du hast ja keine Ahnung! Was ist so schlimm daran, sterben zu wollen?!“, schrie der Fremde. Kira rutscht die Hand aus. ‚Klatsch!’ „Idiot! Hör sofort auf, solchen Mist zu erzählen! Jeder erlebt mal schlechte Zeiten! Aber du kannst nicht einfach versuchen, dich umzubringen, mit der Begründung, es ist eh alles sinnlos, wenn du nicht versuchst, etwas zu ändern.“ Der Junge starrte ihn geschockt an. Er schien Kiras Worten nicht ganz folgen zu können. Freedoms Pilot setzte sich neben ihn auf den Boden. Dass er dabei fror, ignorierte er. „Vor drei Jahren hab ich mir das selbe gewünscht, wie du. Ich wollte auch sterben.“ Überrascht sah der Fremde ihn an. „Warum?“ „Damals war mein ganzes Leben zusammengebrochen. Ich hatte von jetzt auf dann erfahren, dass die Leute, die ich Mutter und Vater nannte, gar nicht meine wirklichen Eltern waren. Schon einige Zeit hatte ich den Verdacht gehabt, dass sie mir einiges verschwiegen, aber mit so etwas hatte ich einfach nicht gerechnet. Der einzige Grund, warum ich existiere ist, dass mein sogenannter Vater von seinen Forschungen nie genug bekommen konnte und unbedingt ein lebendes Testobjekt schaffen musste. Jetzt ist er schon seit fast 19 Jahren tot, seine Frau auch.“ Im Augenwinkel sah Kira, wie der Junge ihn mit großen Augen ansah. Er fuhr fort. „Hätten mich damals meine Freunde nicht zurück in das Leben gezogen, wäre ich wahrscheinlich jetzt nicht hier.“ Nachdem Kira geendet hatte, sagte erst einmal keiner von beiden mehr etwas. Die Wellen peitschten gegen die Felsen, der Wind ließ die nassen Klamotten noch kälter erscheinen, als sie tatsächlich waren. Freedoms Pilot griff sich an die verletzte Seite. Als er seine Hand kurz darauf ansah, war sie voll von der roten Flüssigkeit namens Blut. Auch der Stoff auf der rechten Schulter hatte sich inzwischen verfärbt. Inzwischen schien auch dem Jungen aufgefallen zu ein, dass er verletzt war. Schuldbewusst sah er ihn an. „Das wollte ich nicht. Es tut mir Leid.“ Kira winkte an. „Halb so schlimm, nur ein Streifschuss, na ja, eigentlich zwei.“ Dem Jungen entglitten sämtliche Gesichtszüge. „Du wurdest angeschossen?“, fragte er vorsichtig. Freedoms Pilot nickte. Dan griff er in seine Hosentasche und zog einen kleinen Sender heraus. Zum Glück er funktionierte noch, trotz des Wassers. „Wenn du mir nicht sagst, wo ich dich hinbringen soll, kommst du eben erst einmal mit zu mir.“, legte er fest, bevor er den Sender zerbrach und somit einen Notruf an die Archangel startete. Das gab zwar einigen Ärger, und Cagalli musste noch eine Weile warten, aber was sollte es? So durchnässt, wie er gerade war, konnte er eh nicht zu ihr. Nach etwa einer Viertelstunde war endlich Hilfe zu sehen. Am Horizont flog Akatsuki auf die beiden zu. Kira seufzte. Mwu würde ihm sicher eine Moralpredigt halten! Direkt vor ihnen hielt die Mobile Suit. Der Oberst öffnete das Cockpit und trat heraus. Ernst sah er die beiden Jungen an. Dann beschränkte sich sein Blick nur auf Kira. „Habe ich dir nicht gesagt, du sollst bei dem Wetter nicht baden gehen?!“ Musste er jetzt unbedingt damit kommen? Es gab wichtigeres! Erst jetzt bemerkte der Mann, dass die Wunden sich wieder geöffnet hatten. „Scheiße! Sie zu, dass du zu einem Arzt kommst. Was ist überhaupt passiert?“ Der Junge hatte sich inzwischen hinter Kira versteckt. Eingeschüchtert sah er den Oberst an. Freedoms Pilot dagegen blieb ganz locker. „Könntest du uns bitte von hier wegbringen, Mwu-san. Langsam wird es kalt in den Klamotten.“ Dann drehte er sich zu dem Fremden. „Also: Wo soll ich dich abliefern?“ „Stadtmitte, auf dem Markt. Den Rest kann ich laufen.“ Kira nickte. „Mwu-san?“ „Na dann rein mit euch!“ Die beiden stiegen in das Cockpit vom Akatsuki. Sofort danach flog der Oberst los, direkt auf die Stadt zu, über die Häuser hinweg. Auf einem großen freien Platz, ziemlich in der Mitte, landete er die Maschine wieder. Alle Menschen aus der Umgebung kamen angerannt und beobachteten interessiert oder auch verunsichert die goldene Mobile Suit. Der Oberst öffnete das Cockpit. „Ich habe hier jemanden abzuliefern. Der Junge stieg aus. Man sah ihm an, dass ihm das ganze mehr als nur peinlich war. Eine Frau mittleren alters, sie war wahrscheinlich seine Mutter, rannte auf ihn zu und umarmte ihn, trotz dass er vor Nässe tropfte. Er musste ihr wirklich viel bedeuten. Kira verließ ebenfalls das Cockpit und ging auf den Jungen zu. Direkt vor ihm blieb er stehen und klopfte ihm auf die Schulter. „Mach nicht wieder solchen Blödsinn, verstanden?“ Der Junge nickte. „Danke, Kira-san. Die Frau sah Freedoms Pilot dankbar an. „Ich weiß zwar nicht, was passiert ist, aber anscheinend hat er ihnen Schwierigkeiten gemacht.“ Kira winkte ab. „Nicht der Rede wert.“ „Trotzdem vielen Dank, dass sie ihn zurückgebracht haben.“, fuhr sie fort, bevor sie sich umdrehte und den Jungen mitzog. „Du ziehst die jetzt erst einmal trockene Sachen an.“ Ihre Antwort hatte Kira stutzig gemacht. Zurückgebracht? Was sollte das heißen? War er von zu Hause ausgerissen? Eher unwahrscheinlich. So sah es nicht aus. Aber was war es dann. Irgendwie hatte Freedoms Pilot ein ungutes Gefühl, fast so, als wäre es falsch gewesen, den Jungen zurückzubringen. Aber wieso? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)