Fate strikes... von Seira-sempai (...whenever you do not believe) ================================================================================ Kapitel 20: Planänderung - Shinns Sicht --------------------------------------- Inzwischen war die Woche fast vergangen. Shinn hatte Geburtstag gehabt. Keiner hatte ihm gratuliert, außer Athrun, na ja er war auch allen anderen aus dem Weg gegangen. Das Kriegsgericht rückte immer näher. In wenigen Stunden würde es so weit sein. Der Junge tigerte in Athruns Zelle auf und ab, so nervös war er. Wenn sie es nur endlich geschafft hätten... Aber das schlimmste stand noch bevor. Er griff in die Tasche seiner Uniform. Der Sender, den ihm Kira für den Notfall gegeben hatte, war noch da. Die CD hatte er gestern Abend in den Hauptserver gelegt. Bis jetzt war sie noch nicht entdeckt wurden. Hoffentlich ging alles gut. Sein Blick fiel auf seinen ehemaligen Vorgesetzten und guten Freund. Wie immer lag er auf dem Bett. Sein Zustand hatte sich erheblich verschlechtert, seelisch und körperlich. Immer, wenn Shinn sich ihm versehentlich näherte, zuckte er zusammen oder schreckte zurück, fast wie ein verletztes Tier. Athrun konnte sich nicht einmal mehr ohne fremde Hilfe auf den Beinen halten. Sie hatten weiter versucht, ihn durch Folter zum Reden zu bringen, nur solange Shinn bei ihm war, ließen sie ihn in Ruhe. Deshalb hatte der Junge jede freie Minute im Gefängnis verbracht. Eingeschlafen war er aber nicht wieder. So oft es ging, hatte er auch die Wunden seines Kumpels versorgt. Woraufhin der Präsident ziemlich angefressen gewesen war, weil er ihm nie die Erlaubnis gegeben hatte. Der junge Pilot hatte sich nur mit Mühe und Not wieder herausreden können. Um ein Haar hätte es den ganzen Plan gefährdet. Aber zum Glück hatte der ältere Mann letztendlich kopfschüttelnd nachgegeben. Zu Kira hatte er, wie abgesprochen, keinen Kontakt mehr aufgenommen. Das Risiko war einfach zu groß. Es klopfte an der Tür. Der Präsident trat ein. „Ich möchte sie bitten, jetzt zu gehen. Sie treffen Athrun in vier Stunden im Gerichtssaal wieder.“ Der Junge nickte. Widerwillig verließ er den Raum. Es war zwar nur für vier Stunden, aber in diesen Stunde konnte viel geschehen, sehr viel. Shinn lief, teilweise fuhr er auch mit dem Linienverkehr, zum alten Gerichtsgebäude. Dort setzte er sich dann auf seinen vorgesehenen Platzt, als Athruns Verteidiger. Einen echten bekam er nicht. Der junge Pilot hatte sehr lange auf den Präsidenten einreden müssen, wenigstens ihn zuzulassen. Die Zeit verging langsam, Sekunden wie Minuten und Minuten wie Stunden, so kam es dem Jungen wenigstens vor. Endlich kamen einige Leute. Shinn hatte sie noch nie gesehen, aber sie mussten alle sehr wichtig sein und gut mit dem Präsidenten befreundet. Etwa eine halbe Stunde später brachte man dann auch Athrun herein, sobald er an seinem Platz saß, wurde er mit Fesseln an den Boden gekettet Er konnte sich maximal vier Meter von der Stelle bewegen, länger waren die Ketten auf keinen Fall. Auch das noch. Jetzt war es schon fast unmöglich, ihn zu entführen! Sein Zustand hatte sich noch mehr verschlechtert. Wahrscheinlich hatten sie ihn wieder gefoltert. Shinn sah ihn mitfühlend an. Hätte er sich nur nicht vom Präsidenten rauswerfen lassen! Das Gericht begann. Shinn beobachtete, wie die Kamera begann, zu filmen. Wenn Kira die Wahrheit gesagt hatte, wurde gleich die ganze Welt Zeuge dieser unmenschlichen Gerichtsverhandlung. Der junge Pilot hörte nicht weiter zu. Es war eh egal, weswegen Athrun alles angeklagt war, der Großteil stimmte eh nicht. Wo hatten die Leute nur so einen Mist zusammentragen können? Am ende machten sie ja mit Athrun, was sie wollten! Während der ganzen Zeit sagten weder Shinn noch sein Kumpel ein Wort. Schneller als erwartet war die Beweisaufnahme beendet. Es fehlte noch eine halbe Stunde, bis Kira kommen würde. Hoffentlich zog es sich noch etwas in die Länge. Fehlanzeige. Der Präsident stand auf und verkündete das Urteil: „Hiermit verurteilt das Hohe Gericht von Plant Athrun Zala, wegen mehrfachem Feindkontakt, Verrat gegen mich und meine beiden Vorgänger, Militärspionage und unerlaubter Kontaktaufnahme zum ehemaligen Piloten vom Strike der Erdallianz zum Tod.“ Shinn warf einen Blick auf seine Uhr. Es war eine Viertelstunde zu früh! Warum hatte er Kira nicht eher bestellt. Unauffällig zog er seinen Sender aus der Hosentasche und zerbrach ihn ich zwei Teile. Hoffentlich bemerkte Kira es! Dann sprang der Junge auf und sah dem Präsidenten direkt in das Gesicht. „Einen Moment. Sie haben ihre Abmachung vergessen!“ Ein Raunen ging durch die Menge. Einige sahen ihn sogar geschockt an. Nur der Präsident war nicht überrascht. Es schien, als sei er die Ruhe selbst. „Das weiß ich. Hast du denn die Identität von Strikes Piloten aus ihm herausbekommen können?“ Shinn schluckte schwer. Er hatte Athrun nicht weiter danach befragt, weil er wusste, er würde eh nicht reden. Von Kira war weit und breit noch nichts zu sehen. Jedes Mittel, was die Ausführung des Urteils auch nur um ein paar Sekunden verzögerte, war ihm recht. Der junge Pilot atmete einmal ruhig ein und wieder aus, bevor er Athrun gespielt entschuldigend ansah. „Es tut mir Leid, Athrun. Ich weiß, ich habe die letzte Woche versprochen, keinem auch nur ein Wort zu sagen, aber es geht nicht anders!“ Athrun starrte ihn mehr als nur geschockt an. Der junge Pilot konnte eine Vielzahl an Emotionen in seinen Augen lesen: Hass, Angst, Verrat, Unglauben, Zweifel! Es kam ihm vor, als würde er seinen Kumpel tatsächlich verraten. Alle sahen ihn überrascht an. „Er hat tatsächlich geredet?“, fragte der Präsident? Shinn nickte. „Ja, aber ich musste vorher versprechen, es keinem zu sagen.“ Er log wie gedruckt. Hoffentlich fiel es keinem auf. Sonst wäre nicht nur Athrun tot, sondern er gleich mit! Der Präsident sah ihn ungläubig an. „Stimmt das wirklich?“ Shinn spielte den Unschuldigen. „Ob es wirklich stimmt, konnte ich bis jetzt noch nicht überprüfen. Aber ich glaube nicht, dass er gelogen hat.“ Der Mann klatschte Applaus. „Sie sind wirklich ein ausgezeichneter Soldat. Dafür bekommen sie eine Auszeichnung.“ Shinn sah den älteren Mann bittend an. „Ich sage es ihnen, aber dafür lassen sie Athrun gehen. So war es abgemacht!“ Einer aus der Menge unterbrach die beiden. „Was hat das zu bedeuten, Präsident? Haben sie tatsächlich vor, Athrun Zala gehen zu lassen, nennt er uns den Namen.“ Der Mann schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht.“ Shinn ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Dann sage ich auch nicht, wer es war!“ Er klang wie ein kleines Kind, dass sich von seinen Eltern Süßigkeiten oder ähnliches erbettelte! Die ganze Welt sah zu. Shinn war das mehr als nur peinlich. Der Präsident starrte den Jungen ratlos an. „Bitte kooperieren sie, sonst bin ich gezwungen, gegen sie auch eine Anklage zu erheben.“ Die Geduld des Jungen Piloten war bis auf das Äußerste gespannt. Gleich lief das Fass über. „Tun sie, was sie nicht lassen können. Wir hatten einen Deal und der sagte, sie lassen Athrun gehen, sag ich ihnen den Namen!“ Der Mann richtete seine Waffe auf Shinn. „Jetzt rede endlich. Oder willst du mich auch noch hintergehen?!“ Der Junge sprang wütend auf. „So ist das also. Das hätte ich mir ja denken können. Na los, drücken sie ab. Aber dann werden sie auch niemals erfahren, hinter wem sie her sind!“ Shinn hatte Angst, geradezu Panik, aber das nutzte nichts. Gab er jetzt nach, war Athrun tot. Außerdem wusste er ja gar nicht, wer Strike gesteuert hatte. Er konnte es also gar nicht sagen. Wo zum Geier trieb sich nur Kira herum? Immer, wenn man ihn brauchte, war er nicht in der Nähe! Der Präsident ließ von Shinn ab und richtete seine Waffe auf Athrun. „Dann eben so. Wenn du nicht redest, schieße ich.“ Jetzt reichte es Shinn. Er griff nach dem nächstbesten Aktenkoffer, warf diesen direkt auf die Hand des Präsidenten, woraufhin dieser die Pistole fallen ließ, und schrie laut. „FREEDOM! Beweg deinen Arsch hier her!“ Nicht passierte. Alle starrten ihn geschockt an. Die Wachen richteten ihre Waffen auf Shinn. Einer drückte ab. Ein Schuss ertönte. Shinn riss erschrocken seine Augen auf. Athrun stand vor ihm und hatte die Kugel abgefangen. Sie hatte seinen Körper durchquert und kam hinter ihm dann auf mit einem dumpfen Knall auf dem Boden auf. „Idiot! Du machst nichts als Ärger.“ „Ath- run!“ Die Stelle, an der er getroffen worden war, färbte sich dunkelrot. Blut tropfte zu Boden. Shinns zitterte am ganzen Körper. Er konnte sich nicht einen Millimeter von der Stelle bewegen. Sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. Vor seinem inneren Auge lief noch einmal ab, wie er seine Familie verloren hatte. Damals war auch alles voller Blut gewesen. Athrun schwankte bedenklich, bevor er nach hinten kippte, gegen Shinn. Dieser fing ihn auf. Alle richteten ihre Waffen auf Shinn und Athrun. Plötzlich zersprang die Wand den beiden gegenüber ich ihre Einzelteile. Eine Mobile Suit kam in das Gerichtsgebäude geflogen. Es war Freedom. Die Wachen schossen. Shinn schloss krampfhaft seine Augen und wartete auf den Schmerz, doch da hörte er, wie die Kugeln gegen eine harte Oberfläche prallten. Überrascht riss er die Augen wieder auf. Freedom stand vor ihnen. Kira hatte die Deflektoren aktiviert, weshalb es so gut wie unmöglich war, einen Treffer auf ihn oder die anderen beiden zu landen. „Na endlich! Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr!“, rief jetzt Shinn. Er versuchte, seine Angst zu verstecken. „Ich glaube nicht, dass du in der Position bist, dich zu beschweren!“, hörte er Kira Stimme. Athrun hob seinen Blick und sah auf die Mobile Suit. „Ki- ra!“ Freedom griff nach seinem Schwert und richtete es auf Shinn und Athrun. „Nicht bewegen, sonst trifft er dich.“, flüsterte Athrun geschwächt. Inzwischen stützte ihn Shinn fast vollständig. Der Junge nickte. Die Klinge kam direkt auf die beiden zu. Athrun war ganz ruhig. Shinn wusste, er vertraute Kira. Aber wo nahm er dieses Vertrauen her? Nur einen haben Meter von Shinns Kopf entfernt durchtrennte Kira Athruns Fesseln. Dann ging Freedom auf die Knie und das Cockpit öffnete sich. „Rein mit euch!“, rief Kira. Er trug seinen Druckanzug. Shinn nickte. „Athrun!“ Der angesprochene sah den Jungen aus trüben Augen heraus an. „Geh du!“ In diesem Moment klappte er vollständig zusammen. Der junge Pilot schüttelte verzweifelt seinen Kopf. Wie als hätte Kira verstanden, griff auf einmal Freedoms nach den beiden und hob sie direkt vor das Cockpit. Dann verließ er es uns streckte eine Hand nach Athrun aus und packte ihn am Arm. Mit dem anderen schob er Shinn inzwischen unsanft in die Maschine hinein. In diesem Moment ertönte ein weiterer Schuss. Der Präsident war um das Schutzschild herumgelaufen und hatte seine Waffe auf Athrun gerichtet. Aber der Schuss verfehlte ihn. Kira hatte es in letzter Sekunde geschafft, seinen besten Freund aus der Schussbahn zu ziehen, weswegen die Kugel ihn an der Seite traf. Kira hatte Athrun regelrecht in das Cockpit geworfen. Nur mit Mühe konnte Shinn ihn noch auffangen. Dann sprang Freedoms Pilot auf den Sitz und schloss das Cockpit wieder. Der Druckanzug hatte sich inzwischen dunkelrot gefärbt. Kira war mehr als nur angeschossen, das wusste Shinn, denn dafür blutete diese Verletzung zu stark. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)