Fate strikes... von Seira-sempai (...whenever you do not believe) ================================================================================ Kapitel 17: Notlösung - Shinns Sicht ------------------------------------ Zögerlich lief Shinn einige Schritte auf Kira zu, bis er direkt neben ihm stand. Er hatte Angst vor seiner Reaktion. Mehr als nur unsicher, ob Freedoms Pilot es sich gefallen lassen würde, griff der Junge nach dem Arm, in dessen Hand Kira die Schusswaffe hielt und drückte sie langsam nach unten. „Bitte nicht, Kira, schieß nicht auf sie, das sind Freunde von mir.“ Shinns Stimme klang schwach, genau so fühlte sich der Junge im Moment auch. Wieso passierte das ausgerechnet ihm? Doch dann weiteten sich erschrocken die Augen des jungen Piloten. Kira ließ es tatsächlich zu. Wieso tat er das? Doch Kira lächelte einfach nur. Er gab dem Oberst ein Zeichen, woraufhin dieser ebenfalls seine Waffe senkte, sie aber schussbereit ließ. Erleichtert atmete Shinn aus. Das war gerade noch einmal gut gegangen. Dann ging, eigentlich schwebte er eher, sie waren ja noch im All, er auf die beiden zu. „Was habt ihr hier verloren?“ Vino und Yolant starrten den jungen Piloten fassungslos an. „Ich, eh- also- wir-“, setzte der jüngere von beiden, also Vino, an. „Ihr was?“ Jetzt wurde Shinn langsam wütend. „Seid ihr auf Befehl hier?“ Synchron schüttelten die beiden ihre Köpfe. „Aus welchem Grund dann?“, wollte jetzt Kira wissen. Yolants Augen weiteten sich überrascht. Er klang ein wenig erleichtert „Du bist doch der Bodyguard von Lacus-sama. Was machst du hier und wieso trägst du eine Orb Uniform?“ „Er ist der Pilot vom Freedom.“, klärte Shinn seinen Kumpel auf. „WAAAS?“, schrieen die beiden aufgebracht, „Woher kennst du Freedom?!“ „Athrun hat ihn mir vor ungefähr sechs Wochen vorgestellt. Das habe ich euch aber schon gesagt, auf dem Konzert. Habt ihr das wieder vergessen?“ Der Oberst kam einige Schritte auf sie zu. „Und? Was machen wir jetzt mit den beiden? Wie haben sie es überhaupt geschafft, auf das Schiff zu kommen?“ Kira seufzte. „Sag du etwas Shinn. Du kennst sie am besten.“ Erschrocken starrte der Angesprochene Freedoms Pilot an. Durfte er das wirklich entscheiden? „Ich- eh-“ „Halten sie dicht, wenn wir sie wieder gehen lassen?“, fragte Kira. „Moment mal, Kira!“, schrie jetzt der Oberst mit der Narbe. „Das ist doch nicht dein Ernst.“ „Und was sollen wir dann mit ihnen machen?“, stellte Kira eine Gegenfrage, „Unser Schiff wird in einer Woche in einen Kampf gehen!“ Der Oberst seufzte. „Macht doch, was ihr wollt!“ Hinter dem Oberst lachte es. Der blonde Soldat von eben stand dort. „Tja, alter Mann-“ „Wen nennst du hier einen alt, Elthman? Ich bin O-B-E-R-S-T!“ „Du kannst trotzdem nicht viel machen. Kira ist eben dein Vorgesetzter und wenn er befielt, sie gehen zu lassen, musst du gehorchen. Ob es dir gefällt oder nicht“ „Das weiß ich!“, murrend ging der Oberst. Kira griff sich an den Kopf. „Dearka, musste das sein?“ Der Blonde hieß also Dearka Elthman. Shinn hatte den Namen schon einmal gehört. Vor drei Jahren war er mit Athrun in einer Spezialeinheit gewesen. Momentan gehörte er dem Joule Geschwader an. War er einer von denen, wo Kira gemeint hatte, er würde Kontakt zu ihnen aufnehmen? Dann wanderte Shinns blick wieder zurück zu Vino und Yolant. „ Wie seid ihr auf das Schiff gekommen? Weiß der Präsident, dass ihr fort seid?“ Yolant nickte. „Na ja, wir sind die in einem Shuttle gefolgt. Als sie dir dann die Luke geöffnet haben, sind wir einfach aus den Shuttle ausgestiegen und dir hinterher. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, man hat uns im Hafen beobachtet.“ Kira warf Shinn einen entschuldigenden Blick zu. „Wenn das der Fall ist, können wir sie leider nicht mehr gehen lassen. Du hast ja selbst gesehen, wie unberechenbar der Präsident momentan ist. Reden sie nicht, ergeht es ihnen nicht anders als Athrun und reden sie, fliegt unser Plan auf, dann können wir Athrun da nicht mehr herausholen.“ „Das weiß ich!“, gab Shinn aufgebracht zur Antwort. Er verstand nicht, wie Kira so ruhig bleiben konnte. Er hatte geglaubt, sich mit ihm anfreunden zu können, aber jetzt... Der Junge verstand einfach nicht, warum Kira nichts aus der Ruhe bringen konnte. Was war in seiner Vergangenheit passiert? Hatte er vielleicht etwas mit dem Piloten vom Strike zu tun? Unmöglich! Kira war Coordinator und die Archangel war ein Teil der Erdallianz gewesen! Er musste wohl erst nach dem angeblichen Tod Strikes auf das Schiff gekommen sein. Oder hatten die beiden sich getroffen? Möglich war es. „Dann sucht euch mal ein leer stehendes Zimmer aus.“, meinte Freedoms Pilot an Vino und Yolant gerichtet. „In einer Woche nimmt die Archangel Kurs auf die Erde. Ihr werdet es so lange nicht ohne Aufsicht verlassen, bis wir in Orb sind.“ Seine Stimme klang strenger als sonst. Shinn war sogar leicht zusammengezuckt. „Ähm, wer zählt denn als Aufsicht?“, fragte Vino, wenn auch etwas verunsichert. „Die gesamte Crew der Archangel.“, gab Freedoms Pilot zur Antwort. Dann wandte er sich an Shinn. „Wenn du sie besuchen willst, sag jemandem bescheid. Das gilt auch für Meyrin und ihre Schwester.“ Vino und Yolant wurden abgeführt. Shinn sah ihnen hinterher. Ob sie ihnen auch wirklich nichts tun würden? „Keine Sorge, wenn sie sich ordentlich benehmen, wird den beiden wird nicht passieren. In Orb lassen wir sie dann laufen.“ „Darfst du das überhaupt?“, fragte Shinn unsicher nach. Kira schüttelte seinen Kopf. „Eigentlich ist das verboten, aber Cagalli wird schon ein Auge zudrücken.“ Shinn verstand einfach nicht. Warum sollte Orbs Repräsentantin ihnen helfen? War sie wirklich so eine gute Person, wie Kira das sagte? Er wollte das einfach nicht glauben. „Kira, darf ich dich etwas fragen?“ Freedoms Pilot nickte. „Warum hilft du mir eigentlich. Ich meine, ich habe dich in die Luft gejagt. Ich wollte dich umbringen. Warum bist du trotzdem so freundlich zu mir?“ Shinn machte sich schon auf eine wütende Antwort oder schlimmeres gefasst, aber nichts passierte. Wie immer lächelte Kira. „Athrun war näher dran. Er hat mich wirklich fast umgebracht. Du hast nur Freedom kaputt gemacht. Das Cockpit war fast unbeschädigt.“ Geschockt starrte Shinn ihn an. Athrun hatte...? Unmöglich. Die beiden waren doch seit Jahren beste Freunde. Warum sollte er dann? Irgendetwas in Shinn sagte ihm, er solle nicht weiter nachfragen. Also versuchte er, das Thema zu wechseln. „Das Cockpit war fast nicht beschädigt?“ Kira nickte. „Du hattest den Antrieb getroffen. Hätte ich nicht alle Verbindungen getrennt, wären wir beide in die Luft geflogen. Du hast doch gesehen, welchen Schaden sie Explosion angerichtet hatte. Normalerweise wäre sie um ein vielfaches größer gewesen.“ Ungläubig starrte der Junge Kira an. Es sah nicht so aus, als würde er lügen. Also sagte er wahrscheinlich die Wahrheit. Die beiden liefen zurück ins CIC. Dort gab man Shinn einen Sender und eine CD. „Der Sender ist mit dem Freedom verbunden. Sollte beim Kriegsgericht etwas schief gehen, zerbrich ihn. Dann komme ich sofort und hole euch da raus. Die CD legst musst du in den Hauptserver einlegen. Ich habe sie so programmiert, dass die Verhandlung über Athrun weltweit übertragen wird und sich auch nicht mehr stoppen lässt, außer man entfernt sie mit Gewalt.“ Shinn nickte. Kira dachte wirklich an alles. Dann stieg er wieder in seine Maschine. „Vergiss nicht, Lunamaria und Meyrin morgen früh im Hafen abzuholen. Ich gebe ihnen meine Sachen und die von Yolant und Vino mit.“ Kira nickte. „Vergiss nicht, es Athrun auszurichten. Und sei vorsichtig, Shinn.“ Überrascht über diese Bitte starrte der Junge ihn an. Machte er sich etwa Sorgen? „Mache ich. Keine Sorge. Ich werde nichts unüberlegtes tun. Wir sehen uns dann in einer Woche.“ Destiny verließ die Archangel und flog zurück nach Plant. Es war bereits wieder Morgen. Die Uhr zeigte 5:00 Uhr an. Er musste sich beeilen. Im Hafen angekommen landete er wieder unauffällig auf der Minerva. Lunamaria und Meyrin hatten ihn schon erwartet. Als alles wieder so war, wie bevor, schaltete die jüngere der Schwestern den Alarm wieder vollständig ein. „Und, was hat Kira gesagt?“, wollte sie wissen. „Er holt euch morgen früh im Hafen ab. Sind eure Sachen gepackt?“ Beide nickten. „Gut, ich gebe euch gleich meine. Packt ihr inzwischen die von Yolant und Vino.“ „Häh?“ Lunamaria sah ihn verwirrt an. Shinn erklärte: „Sie sind mir gefolgt. Ich musste sie auf der Archangel lassen. Dort sind die beiden im Moment am sichersten.“ Zögerlich nickte seine Freundin. Shinn rannte auf sein Zimmer, zog wieder seine normale Uniform an und warf das wichtigste auf sein Bett, darunter Zivilkleidung und sein Druckanzug. Dann stopfte er alles in einen Rucksack. Er war fast fertig damit, als die Mädchen eintraten. Jeder von ihnen trug eine kleine Reisetasche. Shinn gab Lunamaria seinen Rucksack, bevor er sie kurz auf den Mund küsste. „Ich werde jetzt zu Athrun gehen. Wir sehen uns in einer Woche wieder.“ Beide Mädchen nickten. „Sei vorsichtig!“ Dann verließen sie das Schiff. Shinn machte sich auf den Weg zu Athrun. Er musste dem Präsident jetzt noch sechseinhalb Tage vorspielen, auf seiner Seite zu sein und schnellstmöglich diese CD losbekommen. Hoffentlich war der Server nicht zu stark bewacht und es klappte alles. Und hoffentlich überstand Athrun auch das ganze! Sonst wäre alles umsonst gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)