Fate strikes... von Seira-sempai (...whenever you do not believe) ================================================================================ Kapitel 4: Lacus Konzert - Shinns Sicht --------------------------------------- Shinn saß auf der Minerva in seinem Zimmer vor dem Fernseher und zappte durch das Programm. Yolant Kent und Vino Dupret, seine besten Freunde, seine feste Freundin Lunamaria Hawk und deren kleine Schwester Meyrin leisteten ihm Gesellschaft. Gerade sahen sie sich Nachrichten an. „Lacus Clyne, die seit heute Morgen wieder auf Plant ist, macht eine Tour durch Plant. Sofort sprang Yolant auf. „Da müssen wir unbedingt hin. Ich habe Lacus-sama schon lange nicht mehr live gesehen. In zwei Wochen sind sie bei uns. Shinn, sorg dafür, dass wir morgen Ausgang bekommen.“ Der angesprochene seufzte. Eigentlich hatte er absolut keine Lust auf so ein albernes Konzert zu gehen. Immerhin wurde es weltweit live übertragen. Vor dem Fernseher saß man nun mal bequemer. „Du gehst mit, damit das feststeht!“ Vino sah ihn streng an. „Ok, ok, du hast gewonnen und jetzt hör auf zu nerven.“ Shinn schaltete weiter. Plötzlich riefen Vino und Yolant: „Stopp, schalte wieder zurück.“ „Sie bringen gerade das Konzert von Lacus-sama.“ Seufzend gab Shinn nach und starrte in den Fernseher. Lacus Clyne stand gerade auf der Bühne und sagte irgendetwas. Lunamaria drehte den Ton lauter. „Ihr wisst sicher ale, dass Athrun Zala und sich seit einigen Jahren verlobt sind.“ Die fünf starrten sich verwirrt an. Was sollte das werden, wenn es fertig war? „Bevor hier irgendwelche Gerüchte entstehen, sage ich euch lieber die Wahrheit. Wir haben beschlossen, dass es das beste für uns ist, die Verlobung aufzuheben. Wir hatten nie Gefühle füreinander, die über Freundschaft hinausgingen und als wir uns beide vor drei Jahren dann ziemlich zeitgleich in andere verliebt haben, ist uns klar geworden, wir schwachsinnig die Verlobung die ganze Zeit war. Yolant und Vino fingen an, laut zu jubeln! Doch so schnell, wie sie damit begonnen hatten, verstummten sie auch wieder. Inzwischen habe ich seit fast drei Jahren einen festen Freund.“ „Na warte, wenn wir den in die Finger bekommen.“ Shinn lachte. „Das geschieht euch recht!“ Dann griff er nach seiner Wasserflasche und trank einige Schluck. „Athrun ist gerade in einer Beziehungskrise. Zwar hat er es irgendwie fertig gebracht, seiner Freundin einen Verlobungsring zu schenken, auch wenn er sich dabei ziemlich dämlich angestellt hat, aber die beiden sind momentan zerstritten und gehen sich gegenseitig aus dem Weg.“ Lunamaria lächelte überrascht. „Häh? Athrun hat eine Freundin? Das habe ich ja noch gar nicht gewusst.“ „Eine Verlobte, Onee-chan!“, verbesserte Meyrin sie. „Ist doch egal!“ Die ältere der Geschwister zog eine beleidigte Schnute. „Ruhe, ich kann nichts verstehen!“, beschwerte sich Vino. „Ihr habt doch zuerst angefangen, Krach zu machen.“ Lunamaria streckte ihm die Zunge heraus. „Shinn, deine Freundin ärgert uns!“ „Gar nicht wahr!“ Dieser reagierte nicht darauf, sondern starrte weiter in den Fernseher. Er sah, wie Lacus plötzlich todernst, genervt und aufgebracht in die Kamera sah. Neugierig, was als nächstes kommen würde, nahm einen neuen Schluck aus der Flasche. „Jetzt hör mir mal gut zu Athrun: Wie lange glaubst du, wird deine Verlobte noch auf dich warten?! Wenn du nicht willst, das sie mit einem anderen vor dem Traualtar steht, dann beweg endlich deinen Arsch zu ihr und sag, dass dir alles Leid tut, du sie immer noch liebst und zurück haben willst.“ Shinn verschluckte sich vor Schreck, hustete los und spuckte das Wasser an den Fernseher. „Ihh, Shinn, das ist ja widerlich!“ Was war das gerade gewesen? Lacus Clyne hatte Athrun doch tatsächlich vor der ganzen Welt gesagt, er soll endlich mal etwas unternehmen, um seine Verlobte nicht zu verlieren. Vor seinem inneren Auge sah er Athrun, der gerade knallrot anlief und irgendwelche nicht zusammenpassenden Wörter stotterte. Dieses Bild war so drollig, dass er losprustete. Wenig später stimmten auch seine Freunde mit in das Lachen ein. Zwei Wochen später: „Komm schon, Shinn, beeil dich. Das Konzert beginnt in fünf Minuten!“ Yolant packte ihn am Arm und schleifte seinen protestierenden Kumpel in die Konzerthalle zu den anderen. Sie hatten einen Stehplatz am rechten Rand der Bühne. Viel konnte man von da aus nicht sehen. Genervt stellte Shinn sich neben seine Freundin, welche es schon gar nicht mehr abwarten konnte. Endlich öffnete sich der Vorhang und Lacus war zu sehen. „Ich hätte so gerne ein Autogramm von Lacus-sama.“ Yolant sah die Sängerin verträumt an. „Lacus-sama hat einen festen Freund!“ Lunamaria sah ihn ernst an. „Trotzdem, gegen ein Autogramm wird er wohl nichts einwenden können.“ Endlich begann sie, zu singen. Lacus (Rie Tanaka): Fields of Hope: konna ni tsumetai tobari no fukaku de anata wa hitori de nemutteru inori no utagoe sabishii nohara wo chiisa na hikari ga terashiteta Der Vorhang auf der linken Seite der Bühne flatterte etwas zur Seite. Dadurch konnte Shinn einen Blick dahinter werfen. Neugierig beobachtete er, wie Leute die Scheinwerfer richteten oder sich angestrengt über etwas zu unterhalten schienen und das, während Lacus Konzert. Doch dann erblickte er etwas, was ihn stutzig machte. anata no yume wo miteta kodomo no you ni waratteta natsukashiku mada tooku sore wa mirai no yakusoku Zwischen den Kamerateams und dem Team für die Technik und den anderen Teams, von denen er nicht einmal wusste, für was sie gut waren stand ein junger Mann in schwarzem Anzug mit braunem Haar, der sich aufmerksam umsah. Die Augen wurden durch eine Sonnenbrille verdeckt. Irgendwie kam er ihm bekannt vor. Shinn hatte ihn schon einmal getroffen, das wusste er. Nur fiel ihm beim besten Willen nicht mehr ein, wo das gewesen sein könnte. Angestrengt dachte er nach. itsuka midori no asa ni itsuka tadoritsukeru to fuyugareta kono sora wo shinjiteiru kara Fields of hope Ein grün gelber Robotervogel landete auf der rechten Schulter des Mannes. Plötzlich fiel es Shinn wie Schuppen von dem Augen. „Unmöglich! Das ist doch-“ Er überlegte eine Weile, bis er sich an den Namen erinnern konnte: Kira Yamato! Er war der Pilot vom Freedom. Athrun hatte ihn Shinn vor etwa einem Monat vorgestellt. Damals war er so geschockt gewesen, ihn persönlich zu treffen, dass er nur gestottert und keinen vernünftigen Satz herausgebracht hatte. umarete kita hi ni dakishimete kureta yasashii ano te wo sagashiteru inori no utagoe hitotsu kiete mata hajimaru tayorinaku setsunaku tsuzuku Aber was machte er hier auf Plant? Warum trug er solche seltsamen Sachen und versteckte sich hinter der Bühne? War er etwa Lacus Bodyguard? Das würde ja gut passen. Vielleicht konnte er den anderen, besonders Yolant und Vino, ein Autogramm besorgen, damit sie endlich Ruhe gaben. Aber irgendwie traute sich Shinn nicht, ihn direkt zu fragen. itsuka midori no asa e subete no yoru wo koete sore wa tada hitori zutsu mitsukete yuku basho dakara Sicher hatte er ihm noch nicht verziehen, dass er versucht hatte, ihn umzubringen. Am Denkmal war er bestimmt nur so ruhig, weil Athrun ihn darum gebeten hatte. Schließlich waren die beiden schon seit einer langen Zeit beste Freunde. Wo steckte Athrun eigentlich gerade? Er hätte Kira sicher im Nullkommanichts überredet. Naja, vielleicht hätte er Lacus auch direkt gefragt. Immerhin waren sie ja verlobt gewesen. Immer, wenn man ihn brauchte war er nicht in der Nähe. Shinn seufzte. ima wa tada kono mune de anata wo atatametai natsukashiku mada tooi yasuragi no tame ni Fields of hope Entschlossen schüttelte Shinn seinen Kopf. Das war ja nicht mehr auszuhalten. Er hatte gerade allen Ernstes vorgehabt, Athrun um Hilfe zu bitten, damit er Lacus Bodyguard fragt, ob sie seinen Freunden ein Autogramm gibt. Sonst war er doch auch nicht so feige! Kira würde ihn schon nicht den Kopf abhacken. Und erst recht nicht, wenn er ihn vor den anderen Leuten fragte. natsukashiku mada tooi yakusoku no nohara Fields of hope Fields of hope Das Lied war zu Ende. Jetzt waren dreißig Minuten Pause. Ohne weiter darauf zu achten, wie dämlich er sich im Moment aufführte, drängelte er sich zur Bühne vor. „Shinn, was soll das werden, wenn es fertig ist? Zum Ausgang geht es in die andere Richtung.“, rief ihm Vino lachend hinterher, während die anderen ebenfalls lachten. „Klappe, ich versuche gerade, euch Idioten ein Autogramm zu versorgen.“ Sofort verstummten alle um ihn herum. Teils bewundert teils genervt sahen sie ihn an. Gerade verließ Lacus die Bühne. Der Vorhang begann, sich zu schließen. Shinn warf einen Blick in Kiras Richtung, hoffentlich war er es auch wirklich, bevor begann, wie wild zu winken und er lauf schrie: „KIRA! Kira Yamato!“ Der Angesprochene sah überrascht in Richtung, aus der er gerufen worden war, bevor er sich kurz zu den anderen drehte, zwei oder auch drei Worte sagte und dann zu Shinns Erstaunen tatsächlich in seine Richtung lief. Der Vorhang schloss sich hinter ihm. Shinn bekam langsam Panik. Ihm fiel ein, er kannte diesen Kira doch gar nicht! „Scheiße!“ Er hatte es tatsächlich getan. Und was machte er jetzt, wenn Freedoms Pilot ihm den Kopf abriss? Wieder wünschte der Junge, Athrun wäre da. Inzwischen starrten alle ihn mehr oder weniger geschockt an. Auf der Bühne, direkt gegenüber von Shinn blieb der junge Mann mit Sonnenbrille stehen. „Shinn?“ Er ging einige Schritte auf den Sechzehnjährigen zu und sprang direkt vor ihm von der Bühne. Um sie herum fingen die Leute an, zu tuscheln. Der Mann nahm seine Sonnenbrille ab und zum Vorschein kam wirklich Kira Yamato. Dieser sah Shinn teil überrascht teils belustigt an. „Hallo, lange nicht mehr gesehen.“ „Ich- eh- also- hallo.“ Schon wieder stotterte er nur wirres Zeug vor sich hin. Was musste Kira denn von ihm denken? Doch dieser lächelte ihn nur freundlich an. „Du brauchst nicht so zu stottern. Ich reiß dir schon nicht den Kopf ab.“ Shinn atmete einmal tief ein und aus. „Kira, ich darf dich doch so nennen, oder?“ Freedoms Pilot nickte. „Die Sache ist die: Meine Freunde hätten gern ein Autogramm von Lacus-sama. Kannst du sie vielleicht fragen?“ „Ich werde sie nach dem Konzert danach fragen.“ Inzwischen hatten Shinns Freunde sich irgendwie zu ihm durchgekämpft uns standen direkt hinter ihm. Meyrin starrte Kira überrascht an. „Kira-san?“ Lunamaria blickte ihre kleine Schwester zuerst verwirrt an, bevor sie Kira entdeckte und den Mund weit aufriss. Vino und Yolant sahen zuerst die Mädchen, dann ihren Kumpel verwirrt an. „Shinn, wer ist das? Kennst du ihn?“ Vino warf einen eher abwertenden Blick auf den ihn unbekannten. Shinn seufzte. „Wenn du ihn ärgerst, bekommst du kein Autogramm von Lacus-sama.“ „WAAAS? Das ist nicht dein Ernst. Raus mit der Sprache: Wer ist er und in welcher Beziehung steht er zu Lacus-sama!“ Bevor der Angesprochene überhaupt antworten konnte, hatte Kira ihm die Antwort schon abgenommen. Er zog vor den Augen der kleinen Gruppe seinen Ausweis aus der Hosentasche und hielt ihn Yolant und Vino hin. Doch wegen des schlechten Lichts konnte man nicht viel außer dem Namen erkennen. „Mein Name ist Kira Yamato. Ich bin Lacus Bodyguard.“ Yolant pfiff anerkennend. „Alls Achtung Shinn. Wo hast du den denn so schnell aufgetrieben.“ „Athrun hat ihm mir letzten Monat vorgestellt. Die beiden sind Kindheitsfreunde.“ Vino und Yolant begannen, Kira mit Fragen zu löchern. „Wie alt bist du?“ „19.“ „Wie lange kennst du Lacus-sama schon?“ „Seit etwa drei Jahren.“ „Wie hast du sie kennen gelernt.“ „Wir sind uns zufällig über den Weg gelaufen.“ „Gehörst du zu ZAFT?“ Kira schüttelte den Kopf. „Ich bin Zivilist. Als Soldat tauge ich nicht besonders viel.“ Shinn nahm Kiras Ausweis in die Hand und sah ihn sich genauer an. Gerade wollte er ihn seinem Besitzer wiedergeben, als sein Blick am Bild hängen blieb. Geschockt starrte er Kira an. „Und wieso hast du auf dem Bild eine weiße ZAFT Uniform an? Raus mit der Sprache. Und keine faulen Ausreden!“ Jetzt lachte Freedoms Pilot. „Ich habe sie nicht freiwillig angezogen. Aber der Präsident hat darauf bestanden, das Foto in der Uniform zu machen.“ Das überzeugte Shinn einigermaßen. Aber so ganz gab er sich damit noch nicht zufrieden. Kira schien das bemerkt zu haben. „Du glaubst mir wohl nicht...“ So langsam konnte Shinn Athrun verstehen. Kira war wirklich kein schlechter Mensch. Der Sechzehnjährige konnte sich gut vorstellen, später mit ihm befreundet zu sein. „Ist Athrun auch auf Plant?“ „Ja, seit zwei Wochen. Aber sagt es keinem. Wo er gerade ist, weiß ich auch nicht so genau. Er ist erst einmal untergetaucht.“ Etwas enttäuscht sah Shinn Kira an. Er hätte Athrun wirklich gern getroffen. Aber da musste er wohl oder übel noch eine Weile warten. Lunamaria stupste Shinn an. „Na los, frag ihn schon!“ Shinn wusste zuerst nicht, was seine Freundin meinte, doch dann erinnerte er sich an das, was sie am Morgen in den Nachrichten gebracht hatten. „Es geht das Gerücht um, die Archangel sei gestern auf einer geheimen Mission ins All gestartet. Weißt du mehr darüber?“ Kira seufzte. „Tut mir Leid, aber ich darf Orbs Militärgeheimnisse keinem ZAFT Soldat verraten.“ „Dann weißt du also tatsächlich etwas darüber.“ Kira senkte seine Stimme. „In der Mission geht es nur darum, nachzuforschen, ob sich in einer alten Waffenfirma ein Feind der Regierung angesiedelt hat.“ Erleichtert atmete Shinn aus. „Dann ist ja alles ok.“ Er hatte befürchtet es sei irgendetwas, was vielleicht einen neuen Krieg heraufbeschwören könnte. Im Falle eines Krieges, wären Athrun und Kira höchstwahrscheinlich seine Feine. Aber soweit würde es sicher nicht mehr kommen. „Falls dich jemand fragt, du weißt von nichts. Cagalli dreht durch, wenn sie erfährt, dass ich ihre Militärgeheimnisse weitererzähle.“ „Besser, du sagst es ihr nicht, nicht wahr, Kira.“ Diese Stimme gehörte eindeutig zu Lacus Clyne. Shinn drehte sich um. Tatsächlich! Die Rosahaarige Sängerin hockte einen Meter von ihnen entfernt auf der Bühne, bevor sie diese ebenfalls verließ und sich zu Kira stellte. Dieser hatte sofort alle Hände voll damit zu tun, wild gewordene Fans von ihr fern zu halten. Doch das schien Lacus nicht weiter zu interessieren. Endlich gab die Menge Ruhe. Seufzend lehnte sich Freedoms Pilot gegen die Bühne. Lacus beobachtete ihn freundlich lächelnd. „Er gibt wirklich alles.“ „Ach Lacus, Shinn hat gefragt, ob du seinen Freunden ein Autogramm geben kannst.“ „Aber natürlich.“ Sie wandte sich an die Gruppe. „Hat jemand von euch etwas zu schreiben dabei?“ Synchron schüttelten die fünf ihre Köpfe. „Bitteschön, Lacus-sama.“ Ihr Manager, so schien es jedenfalls, reichte ihr Fotos, auf denen sie abgebildet war und einen Stift. „Danke Morita-san.“ Jetzt stand den Autogrammen nichts mehr im Weg. Als das Konzert weiterging standen die fünf Jungen Leute glücklich und jeder mit einem Autogramm von Lacus Clyne in der Hand in der Konzerthalle und lauschten ihren Gesang. Der einzige, der ihr nicht zuhörte, war Shinn. Er war mit seinen Gedanken inzwischen wieder ganz wo anderes, nämlich bei seinem Wiedersehen mit Athrun. Nur leider wusste er noch nicht, dass es ganz und gar anders verlaufen würde, als er es sich momentan vorstellte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)