Fate strikes... von Seira-sempai (...whenever you do not believe) ================================================================================ Kapitel 2: Training und Abreise - Kiras Sicht --------------------------------------------- Einige Mitglieder der Crew machten große Augen, als sie die unerwarteten Besuchen sahen. Mwu La Fllaga, seit kurzem Oberst, ein Mann mit schulterlangem dunkelblondem Haar und blauen Augen grinste Kira frech an. „Normalerweise kommst du uns nicht unangemeldet besuchen. Hattest du Streit mit deinen Eltern?“ Kira seufzte. „Mwu-san.“ Das Grinsen des Oberst wurde breiter. „Dann tragt eure Sachen mal auf das Schiff.“ Die drei taten, was er sagte. Kira und Athrun teilten sich, wie immer, ein Zimmer. Lacus bewohnte das nebenan. Seufzend ließ Kira sich auf das Bett fallen. Es war zwar eigentlich nicht schlecht, dass sie jetzt hier waren, so konnte er wenigstens ungestört mit Athrun trainieren, aber er hätte sich doch lieber richtig von seinen Eltern verabschiedet. Vielleicht kam ihn seine Mutter in ein paar Tagen besuchen, aber sein Vater würde sicher nicht kommen. „Kira, fangen wir an? Dann sind wir eher fertig.“ Der angesprochene nickte. Die beiden verließen das Zimmer. Unterwegs liefen sie Murrue Ramius, Kapitän der Archangel, einer jungen Frau mit braunem schulterlangem Haar und braunen Augen über den Weg. „Wo wollt ihr den hin, Kira-kun?“ „Wir leihen uns kurz den Schießstand aus.“ Ohne abzuwarten, ob sie es ihnen vielleicht verbot, packte Kira seinen besten Freund am Arm und zog ihn durch die Gänge. Zurück blieb Murrue, die ihnen verwirrt hinterher blickte. Am Schießstand angekommen, begannen sie gleich mit dem Training. Kira hörte, wie Athrun hinter ihm seufzte. „Nimm das Training endlich mal ernst!“ Etwas beleidigt sah Kira seinen besten Freund an. „Das mache ich doch schon die ganze Zeit!“ Es schien, als käme Athrun sich ziemlich verarscht vor. „Und warum schießt du die virtuellen Gegner dann nicht ab?“ „Weil ich sie, wären sie echt, auch nicht einfach abschießen würde.“ Wieder seufzte Athrun. „Mit zwei oder drei Angreifern wirst du so zwar ohne Probleme klarkommen, aber was tust du, wenn du in einen Hinterhalt gerätst?“ „Trotzdem: Wenn ich die Gegner am Arm oder an der Hand verletze können sie auch nicht mehr auf uns schießen, weil sie keine Waffe mehr halten können.“ „Ja schon, aber-“ Hinter den beiden fing es auf einmal an, zu lachen. Kira und Athrun nahmen die Ohrenschützer ab und drehten sich um. In der Tür standen Mwu und Murrue, welche die beiden anscheinend schon seit einer Weile beobachtet hatten. „Reg dich nicht so auf, Athrun. Kira hat doch schon erstaunliche Fortschritte gemacht. Vor drei Jahren musste ich ihn noch daran erinnern, vor dem Schießen zu entsichern.“ Noch immer lachte der Oberst. Kira sah ihn beleidigt an. „Musstest du das sagen, Mwu-san?“ Murrue unterbrach die beiden. „Ich habe gehört, du verlässt uns, Kira-kun. Ist das wahr?“ „Ich gehe in zwei Wochen nach Plant, als Lacus Bodyguard.“ „Du kommst uns aber noch ab und zu besuchen!“, legte Mwu fest. Kira nickte. Der Oberst ging auf ihn und Athrun zu, packte jeweils eine Schulter und schob sie in den Gang. „Du hast deinen Dickkopf zu oft durchgesetzt, Kira. Für heute solltest du mit deinem Training aufhören. Athrun ist mit den Nerven am Ende.“ Der angesprochene sah seinen besten freund entschuldigend an. „Tut mir Leid, Athrun.“ Dieser schüttelte nur seinen Kopf. Auf dem Rückweg in ihr Zimmer begegneten sie Lacus. Diese lächelte Kira freudig an. „Der Präsident hat es erlaubt, dass du als mein Bodyguard mit nach Plant kommst.“ Erleichtert atmete Kira aus. „Allein hätte ich dich nicht gehen lassen. Das wäre zu gefährlich.“ Lacus sah ihn entschuldigend an. „Erst war er dagegen, aber nachdem ich gesagt hatte, ich komme nur unter dieser Bedingung nach Plant, war er sofort einverstanden.“ Kira starrte nachdenklich auf den Boden. „Irgendwie traue ich dem Präsidenten nicht. Da scheint irgendetwas nicht zu stimmen. Ich habe ein komisches Gefühl bei der Sache.“ Athrun legte seinem besten Freund die Hand auf die Schulter. „Du irrst dich. Ich kenne ihn von Früher, der Präsidenten. Er ist kein schlechter Mensch.“ „Hoffentlich hast du recht.“ Bei Dullindal hatte Athrun das auch gesagt. Aber da hatte er unrecht. Dullindal hatte Athrun benutzt, hintergangen und am Ende sogar den Befehl, ihn abzuschießen gegeben. Hoffentlich passierte so etwas nicht wieder. Kira hoffte, dass seine schlechten Vorahnungen nicht eintreffen würden, dass er sich nur zu viele Sorgen machte, nach dem was vor wenigen Monaten geschehen war. Er wünschte, Athrun würde recht haben. Lacus hielt Kira einen Zettel unter die Nase. Kira sah ihn sich genauer an. „Was ist das?“ „Das ist ein Plan, auf dem steht, wann ich wo ein Konzert halte. Der Präsident hatte mich gebeten, ab und an auf Plant ein Konzert zu halten.“ Kira sah sich den Zeitplan genauer an. Zwischen den Konzerten hatte Lacus immer genug Freizeit, um etwas zu unternehmen und außerdem schien er gut geplant zu sein. Es war locker machbar, von einem Ort zum nächsten zu kommen und zwischendrin auch mal eine Pause machen zu könne, zum Beispiel, damit Lacus shoppen gehen konnte. Kira gruselte schon jetzt davor, wie Lacus ihn dann wieder fragen würde, welche Kleidung ihr besser stand und am ende wieder beleidigt war, weil ihr seine Antworten nicht gefallen würden. Er gab ihr den Plan zurück. Die nächsten Tage verliefen ohne größere Zwischenfälle. Kiras Eltern hatten sich noch nicht gemeldet und würden es wahrscheinlich auch vor der Abreise nach Plant nicht mehr tun. Das Training war gut vorangeschritten. Am Ende hatte Athrun, wie eigentlich immer, nachgegeben und Kira machen lassen, wie er es wollte. Inzwischen Konnte Kira fast so gut mit einer Schusswaffe umgehen, wie Athrun. Für seinen „Job“ als Bodyguard würde das allemal reichen. Nur im Ernstfall müsste er sich etwas einfallen lassen. Gerade packten Kira, Lacus und Athrun, der sich nicht davon abbringen lassen hatte, nach Plant zu reisen, um den Präsidenten zu treffen, ihre Sachen. Aber Athrun hatte beschlossen, nur ein paar Tage zu bleiben und dann nach Orb zurückzukehren und mit Cagalli zu reden. Ob er es einhielt, wusste Kira nicht. Die drei stiegen in ein Shuttle ein. Athrun und Lacus saßen schon im Shuttle, als: „Kira!“ Eine junge Frau mit kurzem blondem Haar und braunen Augen rannte auf ihn zu. Ihr Gesicht sah verweint aus und die Schminke war ganz verwischt. Der angesprochene blieb verwirrt stehen und drehte sich um. „Cagalli?“ Außer Atem hielt sie vor ihm an und sah ihren kleinen Bruder gespielt beleidigt an. „Ihr wolltet doch nicht ernsthaft gehen, ohne euch zu verabschieden.” Dann wurde ihr Blick ernst. „Athrun, er- ich-“ Kira unterbrach sie. „Athrun kommt in ein paar Tagen zurück. Er will nur jemand treffen, den er gut kennt.“ Erleichtert atmete Cagalli aus. Doch ihr ernster Blick blieb. „Kira, kannst du, während Athrun auf Plant ist aufpassen, dass er keine Dummheiten macht?. Ich weiß das klingt albern, schließlich ist er ja schon erwachsen, aber ich mache mir eben Sorgen um ihn. Der Präsident hat bei der letzten Verhandlung etwas seltsames gesagt. Es klang, als hätte er es auf ihn abgesehen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es wirklich so gemeint war. Vielleicht steigere ich mich auch nur in die Sache rein, aber ich-“ Tränen liefen aus den Augen der jungen Frau. „Ich werde auf ihn aufpassen, und solltest du recht haben, greife ich ein, sobald er ernsthaft in Gefahr ist und bringe ihn zurück nach Orb, notfalls mit Gewalt, ok? Also hör auf zu weinen.“ Lacus hatte das Shuttle wieder verlassen und stand jetzt einen Schritt hinter Kira. „Sollte der Präsident wirklich vorhaben, Athrun etwas anzutun, werde ich natürlich auch eingreifen.“ „Lacus?!“ Cagalli sah sie dankbar ein. „Notfalls entführe ich ihn, wie ich es mit dir gemacht habe. Freedom ist auf der Eternal, also kann ich ihn schnell nehmen, und dann kommen wir zurück nach Orb. Versprochen.“ Endlich hatte Cagalli sich wieder etwas beruhigt. „Kira, Lacus, Arigato.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging wieder. „Athrun sitzt schon im Shuttle. Bist du sicher, dass du jetzt schon wieder gehen willst?“ Kira sah, wie Cagalli kurz stehen blieb, sich noch ein letztes mal umdrehte und dann nickte. Hätte er nicht den Verlobungsring an ihrer Hand gesehen, den sie von Athrun bekommen hatte, hätte er sicher geglaubt, sie liebe ihn nicht mehr. Aber so wusste er, sie traute sich nur nicht, ihm mit ihrem verheulten Gesicht unter die Augen zu treten. Das Shuttle startete. Kira beobachtete, wie Cagalli, die ihnen zuwinkte, immer kleiner wurde, bis er sie nicht mehr erkennen konnte. Dann richtete er seinen Blick nach vorn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)