Kore kara...von hier an blind. von Madix (raku ni suru - erleichtern.) ================================================================================ Kapitel 1: Shukufuku [Blessing] ------------------------------- Es war ein kühler, nebeliger Morgen, an dem ShuUs Wecker ihn mit ‚Blitzkrieg Bob – Ramones’ aufweckte. Er mochte zwar westliche Musik, aber nicht diese Art. Er zog sich die Decke hoch, bis über Nase, und starrte an die weiße Rausfasertapete an der Decke, die lediglich sein ganzes Zimmer auskleidete. Genervt wanderte seine Hand unter der Decke hervor zum Wecker, um ihn auf Stand By zu stellen. Er wendete seinen Kopf nach rechts an die Wand, um auf das leicht vergilbte Zifferblatt seiner anderen Uhr zu sehen. „Halbe Stunde noch...“, stellte er fest und wendete seinen Kopf wieder der Decke zu. Seit 2 Jahren war er nun Mitglied der Band ‚Girugämesh’, als Bassist. Ebenso Satoshi als Sänger, der kleine Ryo als Schlagzeuger und ihr Gitarrist Nii. Heute hatten sie, mal wieder, die Chance darauf einen Plattenvertrag, bei einer vielversprechenden neuen Produzentin, zu bekommen. Er seufzte. Seine Hand wanderte zurück unter die baumwollne Decke und ohne Umwege in seine Boxershorts. Er begann, seine fast alltägliche, Morgenlatte langsam zu massieren. Ein kleines Keuchen entfuhr ihm, kurz bevor die Tür aufging und Satoshi mit einem etwas entnervten Gesichtsausdruck im Türrahmen stand. „ShuU! Wäre es nicht möglich gewesen, mir diesen Anblick zu ersparen?! Ich wusste ja schon immer, dass du notgeil bist, jemand wie du kriegt ja auch keine ab...Wie dem auch sei, komm runter, wir wollen frühstücken!“ Kopfschüttelnd nahm er den rechten Arm vom Türrahmen und zog mit der linken Hand die Tür hinter sich zu. Die Schaniere quietschten. ‚Jemand wie du...’ hatte er gesagt. Was meinte er damit? Der Bassist konnte sich darauf keinen Reim machen. Satoshi und er hatten sich bisher nie sonderlich verstanden. Es war nicht so, dass sie sich ständig stritten, aber von Satoshis Seite kriselte es immer etwas, was ShuU auch spürte. Während Satoshi, mit den Händen in den Taschen seines Anzugers, die Treppe in dem kleinen Tōkyōter Apartment hinab ging, stieg ShuU in seinem Zimmer unter der warmen Decke, die Röte ins Gesicht. Hatte Satoshi ihn gerade dabei erwischt, wie er versucht hatte, die Anzeichen seines anzüglichen Traums zu beseitigen? Es schien so. ShuU seufzte erneut und setzte sich vorsichtig auf. Er streckte die Beine über den Bettrand und setzte die Füße auf das kalte Laminat, welches nur ein roter Polyester –Teppich zierte, und sah aus dem Fenster. Immer noch hing der Nebel schwer in den Bäumen und Sträuchern auf der Straße vor seinem Zimmer. Die Kirschblüten ließen feucht vom Tau, die Köpfchen hängen. Die Luftfeuchtigkeit war über die Nacht um einiges gestiegen, weshalb der Bassist schlecht geschalfen hatte, und es machte ihm einige Mühe, an einem derartigen Tag aufzustehen und sich fertig zu machen. Zwei oder drei Atemzüge vergingen, in denen er auf den Teppich zu seiner Linken starrte. Nun stand er auf, ging zwei Schritte auf seinen Schrank zu. Er war den Tag zuvor sehr spät ins Bett gegangen was er (im Angesicht der Tatsache, dass er zusätzlich dazu, dass er schlecht geschlafen hatte, auch noch wenig geschlafen hatte) nun bereute. Dementsprechend hatte er auch spät geduscht. Seine Haare waren nur noch leich feucht, logisch bei dünnem Haar. Er zog seine Shorts aus und warf sie unachtsam in einen Zwischenraum bei seinem ungemachten Futon und dem hübschen Nachtschränkchen aus Kirschholz. Nackt wie er nun war, stellte er sich vor seinen Kleiderschrank. „Satoshi hat einen Anzug an...also...ziehe ich auch einen an“, sagte er zu sich selbst und beugte sich zu erst runter zu einer der vier Schubladen seines Schrankes, um eine neue Shorts heraus zu holen. Er öffnete mit der einen Hand die Schublade und griff einfach mit der anderen nach dem Objekt, was er als Erstes zu fassen bekam. „Na toll...das zieh ich garantiert heute nicht an!“, nuschelte er und stopfte den String mit Leopardenmuster zurück in die unendlichen Weiten der Schublade. Er zog ein weiteres Mal eine Shorts heraus, zog eben diese an und richtete sich wieder auf. Er seufzte mal wieder. Es war immer noch kalt im Zimmer. Er ging zum Fenster und stützte sich mit den Ellenbogen auf die kühle, steinerne Fensterbank und versenkte das Kinn in den Händen. Er schaute raus auf die Straße, die schon sehr befahren war, obwohl es erst halb sechs war und immer noch konnte man oberhalb des Asphalts nichts außer Nebel sehen, der sich die alten, leicht verkommenen Hauswände des Stadtteils Asakusa des Bezirks Taito hochzog. Er blickte noch etwas länger durch das Fenster, das eben jetzt anfing zu beschlagen, wendete sich dann dem Kleiderschrank zu und öffnete eine seiner Türen. Er nahm den leicht knubbeligen Anzug heraus und legte ihn aufs Bett. Er zog zu erst sein frisch gewaschenes, aber knubbeliges, weißes Hemd an. Anschließend stülpte er er die schwarze Hose über die Beine, zog sie hoch und machte den Knopf und den Reißverschluss zu. Er nahm den Pyramidennietengürtel und steckte ihn durch die engen Schlaufen der Hose und band sich die Krawatte um. Danach nahm er seine Anzugjacke vom Bügel und legte sie auf das Futon. Er setzte sich auf den Boden und zog das Paar weißer Socken über die Füße, um darauf die schwarzen, legeren Schuhe anzuziehen und zu zuschnüren. ShuU packte mit der einen Hand die Jacke und kämmte sich währenddessen mit einem rosa Kamm durch seinen Ponny. Er musterte sich noch ein weiteres Mal im Spiegel am Schrank, packte Handy und Portemonnaie ein und machte sich auf den Weg nach unten, mit einem leicht bedröppelten Ausdruck auf seinem Gesicht. Als er unten ankam, fand er in der Küche, die man durch das Übergangzimmer zu seiner Rechten (Wohnzimmer zur Küche) sehen konnte, bereits einen gedeckten Tisch vor. Es war nun sechs Uhr, wie der Bassist auf der schwarz-goldenen Digitaluhr, an der Wand in der Küche, erkennen konnte. „Herrgott, ShuU!! Wie siehst du denn aus!?“, kam es entsetzt von Ryo, der gerade in die Küche gekommen war. Nii war noch nicht da, nur Satoshi, dessen Blick er bis gerade gemieden hatte, saß in einem der drei schwarzen Ohrensessel und starrte ihn an. „Den Anzug muss man noch bügeln!“, meinte Ryo bestimmend. „Ich geh und hol’ das Bügeleisen und das Bügelbrett. Satoshi, sorg dafür, dass ich ShuUs Sachen gleich bügeln kann.“, quiekte er und schob sich durch die Tür zum Flur im Erdgeschoss. Der Bassist schaute der Tür dabei zu, wie sie zu fiel. Sogleich spürte er, wie sich zwei Hände von hinten auf seine Rippen legten und begannen, seine Jacke zu öffnen. „Los, zieh dich aus, sonst ist Ryo gleich voll genervt.“, kam es von Satoshi hinter ihm. ShuU streifte unachtsam die Jacke ab, die nun zu Boden fiel. Satoshis Hände zogen sich jedoch nicht zurück, sondern wanderten unter ShuUs Hemd. „Davon hat Ryo aber nichts gesagt...“, meinte der leise. Satoshi stoppte, Zwischen ihnen war kein Centimeter mehr an Platz. Während ShuU über ihr heutiges Meeting nachdachte, hatte Satoshi Gürtel, Knopf und Reißverschluss der Hose des Bassisten geöffnet und sie herunter gezogen. `Satoshi war eigenartig´, dachte sich ShuU. Mal war Satoshi total unhöflich und unfreundlich und mal war er sehr zurückhaltend. ShuU stand regungslos da, weil er gerade realisierte, was Satoshi tat und im selben Moment spürte er, wie sich etwas hartes von hinten an seine Shorts drückte und Satoshis rechte Hand vorne in eben diese hinein rutschte. An seinem Ohr hörte er ein vemeintliches Keuchen des Sängers, bis er sich blitzschnell umdrehte, dessen Hand wegschlug und Satoshi etwas entsetzt ansah. „Was zur Hölle war das!? Das hatte ich echt nicht von dir erwartet, gereade von dir! Geh mir bloß weg mit deinem Ständer, du Schwein!“, entfuhr es ShuU, auch wenn er es nicht hatte so sagen wollen. Der Sänger stand nun dem Bassisten gegenüber und sah ihm tief in die Augen. Er guckte sehr ernst, huschte dann an ShuU vorbei, griff sich noch eine Flasche grünen Tees und flitzte zur Haustür. Geschminkt war er ja. „Ich will nichts essen, ich warte draußen...“, brummte Satoshi und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Nun kamen Nii und Ryo rein. ShuU stand immer noch perplex im Wohnzimmer und wurde nun von den beiden Anderen begutachtet. Nii hatte geholfen das Bügelbrett zu tragen. „Wo ist Satoshi?“, fragte Ryo, der gerade das Bügeleisen einstöpselte. „Draußen. Er wollte nichts essen.“, sagte ShuU knapp. „Hattet ihr irgendwie Beef (ugs. Streit), oder so?“, fragte Nii neckend, während er das Bügelbrett aufstellte. „Ach was...Ich hab nichts gemacht...“, antwortete der Bassist und hob seine Jacke und die anderen Kleidungsstücke vom Boden auf, legte sie auf das alte Bügelbrett und setzte sich in Shorts und Hemd an den Tisch. Er zog es jedoch aus, weil er fand, dass es doof aussieht, wenn man in Unterwäsche am Tisch sitzt, aber dabei ein Hemd anhatte. Während Ryo seine Sachen bügelte, ging er noch einmal in das Badezimmer im Erdgeschoss und schminkte sich. Er malte sich seinen typischen schwarzen Balken in sein Gesicht und benutzte etwas Puder. Er ging zurück ins Wohnzimmer, wo nun Nii bügelte (worüber er sich wunderte), seufzte und setzte sich zurück an den Frühstückstisch. Ryo hatte bereits gegessen und Nii hatte auch bereits zugegriffen. Nun hatte der Bassist auch keinen Hunger mehr. „Komm, iss doch was, wird ein antrengender Tag, denke ich!“, sagte Ryo und legte seine linke Hand auf ShuUs Bein. „Nein...danke.“, lehnte der Bassist ab während er sich wieder erhob, um seinen Anzug , der nun fertig gebügelt war, wieder anzuziehen. Zum Schluss stopfte er das Hemd in die Hose und machte seine Jacke zu. Die anderen Beiden hatten ebenfalls ihre Anzüge angezogen, also hatte er sich richtig an Satoshi orientiert. „Danke für das Bügeln, ihr Beiden!“, bedankte er sich bei dem Schlagzeuger und dem Gitarristen, die nur nickten und grinsten. „Ist doch kein Problem!“, meinte der Gitarrist, während er sein morgendliches Glas Sake leerte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)