Augenblick von Lily_Toyama (Zusammenfassung für ~Spaß am Schreiben~) ================================================================================ Kapitel 3: [Detektive Conan]: Versetzt -------------------------------------- Liebe: die Kraft, nicht nur die eigene, sondern auch die Unvollkommenheit eines anderen lebenslang zu ertragen. (Ron Kritzfeld) Kazuha seufzte und sah auf die Uhr. Jetzt war er schon fast zwei Stunden zu spät. Eigentlich hätte sie es wissen müssen, er war nie pünktlich, doch immer wieder hoffte sie darauf. Draußen blitzte es. Sie trank den letzten Schluck ihrer Tees und stand auf. Es hatte wirklich keinen Sinn mehr auf ihn zu warten. Kazuha ging an die Theke, bezahlte und ging nach draußen. Draußen empfing sie feuchte Kühle, denn das Gewitter hatte die Temperatur sinken lassen. Sie sah nach oben und wurde Zeuge eines besonders heftigen Blitzes. Das Wetter passte perfekt zu ihrer Stimmung: Sie war traurig und wütend zugleich. Doch es war ja vorherzusehen. Langsam ging sie durch die Stadt, den Film, den sie hatten schauen wollen, hatte schon längst angefangen und sie wollte noch nicht nach hause, wo sowieso keiner war. Was also jetzt tun? Ohne dass sie es bemerkte, ging sie zu dem Spielplatz, wo sie und Heiji immer gespielt hatten, als sie noch kleiner gewesen waren. Er lag ganz in der Nähe ihrer Grundschule. Als sie dort ankam, war keiner hier, was eigentlich klar war, regte es doch heftig. Kazuha ließ sich auf eine Bank sinken und betrachtete die Schaukel, die sich verlassen leicht ihm Wind bewegte. Sie hatte ihren Schirm zu hause gelassen, denn als sie dieses verlassen hatten, war es noch schönster Sonnenschein gewesen, genau wie ihrer Stimmung zu der Zeit. Sie hob ihren Kopf in Richtung Himmel und die Regentropfen fielen ihr kühl ins Gesicht. Kazuha war dankbar für den Regen, den er vermischte sich mit den Tränen, die langsam kamen und über ihrer Wangen liefen. Eigentlich müsste sie es doch besser wissen, er versetzte sie immer wieder. Sie wollten sich treffen, doch dann kam ein auch so wichtiger Mordfall dazwischen und alles andere war vergessen. Er rief sie nicht mal mehr an, er vergaß sie ganz. Es lang immer an ihr, ihn anzurufen und sich nach ihm zu erkundigen, zu fragen, wo er den bliebe. Doch eigentlich konnte sie es sich schon denken, eigentlich bräuchte sie gar nicht an zu rufen, sie wusste so wie so schon vorher, was sie zu hören bekommen würde. Sie konnte seine Entschuldigungen nicht mehr hören, darum hatte sie diesmal nicht angerufen, hatte nur gewartet und war irgendwann gegangen. Vielleicht sollte sie ein Treffen ausmachen und dann selbst Mal nicht hingehen. Der Gedanke war ihr schon öfters gekommen, doch sie hatte ihn nie durchgezogen. Denn wenn er dann mal kam, war sie glücklich, selbst in den Moment, in denen sie sich stritten, denn dann konnte sie sicher sein, seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu haben. Wenn sie sich stritten, könnte neben ihnen ein Mord passieren, er würde sich erst mit ihr zu Ende streiten, bevor er sich dem Toten zuwenden würde. Auf einmal hörte der Regen ganz unvermittelt auf und Kazuha öffnete erstaunt die Augen. Über ihr war ein Regenschirm, der den Regen abhielt. Sie drehte den Kopf zur Seite und sah Heiji, der neben ihr saß und den Schirm über die beide hielt, ganz nah saß er, damit sie beide nicht nass wurden. Nicht, dass es noch viel bei Kazuha geholfen hätte. Er bemerkte ihren Blick und drehte ihr sein Gesicht zu. „Damit du nicht krank wirst.“ Sie lächelte, leicht bitter. Sie war schon längst krank. Herzkrank, wegen ihm, doch das wusste er natürlich nicht, der auch so tolle Detektiv. Der in ihrer Augen einen Nichtswisser war, so bald es um Gefühle ging. Nie hatte er gut mit Gefühlen umgehen können, schon gar nicht mit schlechten, negativen und sie musste es schließlich wissen, war sie seinen beste Freundin seit Kindertagen. Er musterte ihr Gesicht. „Du hast geweint.“ Andere hätten gefragt, doch Heiji formulierte es als Aussage, er stellte kaum Fragen, außer er fragte bei einem Mordfall nach. „Mein Gesicht ist vom Regen nass.“ Widersprach Kazuha, sie würde sich nicht vor ihm die Blöße geben. „Falls es dir nicht aufgefallen sein sollte: Es regnet.“ Er sagte nicht, sah sie nur an, hob dann die Hand und strich ihr über die Wange. „Heiji…“ stammelte Kazuha. Er leckte leicht über seinen Fingerspitzen, die sie gerade noch berührt hatten. „Salzig.“ Bemerkte er. „Seit wann ist Regen salzig, Kazuha-chan?“ Sie sah ihn nur wortlos an. Was hätte sie auch darauf erwidern sollen? „Früher hattest du Angst vor Gewitter gehabt.“ Heiji sah in den Himmel, wo es gerade sehr hell geblitzt hatte, kurz danach hörte man ein lautes Grollen. Kazuha, dankbar über den Themenwechsel, hieb ihm leicht ihrer Ellebogen in die Rippe. „Stimmt nicht.“ Widersprach sie erneut, wenn auch diesmal nicht so ernsthaft. „Oh doch.“ Heiji grinste leicht. „Ich weiß noch, als wir klein waren und du bei mir übernachtet hast. Als es anfing zu blitzen und zu donnern, bist du zusammengezuckt. Und als ich gefragt habe, was los sei, hast du mich nur groß angesehen und ich konnte die Angst in deinen Augen sehen.“ „Du hast dann die Decke hochgehoben.“ Kazuha lächelte. „Ja und du hast dich ganz fest an mich gekuschelt. Und dann bist du irgendwann eingeschlafen.“ „Stimmt, ich erinnere mich.“ „Warum hat das eigentlich aufgehört?“ „Meinen Angst vor Gewittern? Ich weiß nicht, irgendwann hattest du mich so weit überzeugt, dass es wahrscheinlicher ist, dass ich von Auto angefahren werde, als dass mir etwas in einem Gewitter passiert.“ Auch Kazuha sah gen Himmel. „Nein, das meine ich nicht. Irgendwann hast du mich nicht mehr umarmt oder dich an mich gedrückt.“ Kazuha spürte wie ihrer Wangen leicht anfingen zu brennen. „Es fing an, als du andere, männliche Freunde hattest. Ich dachte es wäre dir peinlich, wenn deine beste Freundin dich umarmt.“ Heiji hoch erstaunt die Augenbrauen. „Peinlich? Habe ich so etwas in der Richtung damals angedeutet?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich wollte nicht, dass du mir es sagen musst. Ich dachte, es wäre besser so.“ „Ich fand es nicht schlimm und mir war es auch nie peinlich.“ Kazuha sah ihn von der Seite aus an und lächelte. „Das sagst du jetzt. Es wäre dir damals peinlich gewesen vor allen deinen ach so coolen Freunden, die mit dir Fußball gespielt und sich mit dir gerauft haben.“ „Du hast dich auch mit mir gerauft.“ „Aber nicht so.“ „Aber du bist noch da.“ „Wie?“ „Du noch da.“ Wiederholte Heiji. „Du bist geblieben. Alle meine anderen Freunde sind gekommen und wieder gegangen oder werden vielleicht wieder gehen. Du bleibst, du bist konstant in meinem Leben.“ Kazuha wusste nicht genau, was sie darauf antworten sollte, doch sie fasste es als Kompliment auf. „Danke.“ „Ich müsste mich bedanken. Du bist die einzige, die es so lange mit mir aushält. Allen anderen gehe ich irgendwann auf das Keks.“ Er sah sie mit entschuldigendem Lächeln an. Kazuha zuckte mit den Schultern und versuchte eine Leichtigkeit in ihrer Stimme zu legen. „Ich frage mich manchmal auch, wie ich es mit dir aushalte. Ahh.“ Sie gab einen erschreckten Laut von sich, als Heiji sie ruckartig umarmte. „Es wäre mir nicht peinlich gewesen“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Niemals, weil du schon immer der wichtigste Mensch in meinen Leben gewesen bist... Du heulst doch jetzt nicht schon wieder?“ Er löste sich leicht von ihr. „Das war das Schönste was je jemand zu mir gesagt hat und ich hätte nie gedacht, dass es von dir Depp kommt, der sich sonst gar nicht um Gefühle schert“, sagte sie und lächelte dabei mit schimmernden Augen. „Depp?“ wiederholte er, seinen Augen funkelten. „Nicht“, rief sie und sprang auf, da sie seinen Blick richtig gedeutet hatte. „Ich zeige dir, was der Depp noch so alles kann.“ Trotz ihrer Proteste schlang er beide Arme von hinten um ihrer Hüfte und drehte sich mit ihr ihm Kreis. „Heiji.“ Ihr Lachen klang über den ganzen Spielplatz. Es hatte aufgehört zu regen und wie ihr Glück, krochen die ersten Sonnenstrahlen durch die scheinbar so dichte Wolkendecke. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)