Face to Face von Franlilith ================================================================================ Kapitel 2: two -------------- Takeru hatte das Gefühl, sich noch kein bisschen hier eingelebt zu haben, als er am Montagmorgen wach wurde und ein Blick auf seinen Wecker ihm verriet, dass er noch fast zwei Stunden Zeit hatte bis er mit Shinji zur Schule musste. Vielleicht war es die Aufregung gewesen, die ihm seinen Schlaf geraubt hatte, auch wenn er das fast nicht glauben konnte. Mit einem Murren stand er auf und verließ sein Zimmer, um das Bad zu betreten. Von Shinji war bis jetzt noch keine Spur zu sehen, aber es würde nicht mehr gar so lange dauern und man würde die schlechte Laune zu spüren bekommen. Heute würde er sicher noch schlimmer drauf sein. Während Takeru sich das Gesicht wusch, überlegte er, ob sein Vater noch da war. Nachdem er ihn gefragt hatte - was er nun eigentlich für eine Arbeit hatte – war die Antwort fast zu erwarten gewesen: Er war Immobilenmakler. Daher auch das große Haus. Jedenfalls war sich Takeru nicht sicher, ob sein Vater noch zuhause war. Letzte Woche war er immer zu den unterschiedlichsten Zeiten gefahren, also wusste man nie, ob er noch am Frühstückstisch saß, oder nicht. Nachdem Takeru das Badzimmer wieder verlassen hatte, wäre ihm vor Schreck fast das Herz stehen geblieben. Shinji stand – mit sehr gereizter Miene - direkt vor ihm und drängte sich ohne ein Wort an ihm vorbei ins Bad. Sogleich wurde Takeru die Tür vor der Nase zugeschlagen und er brachte nur ein Seufzen zustande. Er hatte noch nie einen Menschen gesehen, der wirklich jeden verdammten Morgen solche Laune hatte. Nicht das es ihm Angst machte – er wusste ja, dass Shinji sich wieder beruhigen würde – aber ein wenig zum Grummeln brachte es ihn schon. Er wurde wirklich immer so schlecht behandelt, wenn sie sich am frühen Morgen begegneten. Doch Takeru beschloss sich darum keine Gedanken mehr zu machen. Lieber ging er zurück in sein Zimmer und zog sich seine neue Schuluniform an. Es war wirklich eigenartig, sein Leben lang war er in Sapporo in die Schule gegangen und hatte auch nur die Schulkleidung der Mittel- und Oberschule dort getragen. Hier in Kyoto - beziehungsweiße in dieser Oberschule - sah die etwas anders aus. Grau statt schwarz. Schon ein bisschen komisch und vor allem ungewohnt. Selbst wenn er in seiner alten Heimatstadt nur im ersten Oberschuljahr gewesen war, so hatte er sich so sehr daran gewöhnt. Nun gut, das zweite würde er also hier machen. „Morgen Takeru!“ Der Angesprochene blinzelte und sah in das lächelnde Gesicht seines Vaters, der bis eben noch in seine Zeitung vertieft war. „Morgen...“, erwiderte er und setzte sich an den Frühstückstisch. „Ist Shinji auch schon wach?“ Takeru seufzte und stand auf um sich noch einen Tee zu machen. Masaki schien noch nicht wach zu sein. „Jedenfalls körperlich, ja“, erklärte er und brachte seinen Vater zum lachen. „Das habe ich mir fast gedacht. Typisch Shinji.“ Genau der betrat – nachdem er seine Schultasche irgendwo in den Flur geworfen hatte - die Küche und ließ sich ebenfalls am Tisch nieder. „Einen guten Morgen, Shinji“, lächelte Takerus Vater, worauf der Angesprochene nur nickte und seinen Kopf auf der Handfläche abstützte. Takeru fand es nach wie vor interessant, wie jemand am frühen Morgen nur so eine Laune drauf haben konnte. Aber das faszinierendere daran war eigentlich der plötzliche Sinneswandel, sobald Shinji seinen Kaffee bekommen hatte. Das führte Takeru auch gerade ultimativ dazu, sich die Kaffeekanne zu schnappen und mit ihr auf Shinji zuzugehen. „Möchtest du Kaffee?“, fragte er freundlich und erhielt nur einen bittenden Blick. Das war doch mal eine Aussage! Mit einem Grinsen schüttete er dem anderen seinen Kaffee in Tasse vor ihn. Danach setzte er sich mit seinem Tee daneben. „Heute regnet es mal nicht“, meinte Shinji während er mit Takeru auf dem Weg zur Schule war. „Also jetzt kannst du dir den Weg merken.“ Er grinste und streckte sich dann ausgiebig. Takeru nickte, glaubte jedoch nicht wirklich daran, dass es irgendwas half. Er war einfach ein hoffnungsloser Fall. Er sah geradeaus, beobachtete all die anderen Schüler um sie herum. Laut der Uniform gingen sie auch alle auf ihre Schule demnach würde er, sollte er mal nicht weiterwissen, ihnen einfach folgen können. Aber noch war ja Shinji da. „Wir gehen dann erstmal ins Lehrerzimmer und kümmern uns um deine Anmeldung. Jedenfalls um die letzten Formalitäten, den Rest hat Katsumi ja eigentlich schon gemacht“, erklärte Shinji vergnügt weiter und die plötzliche gute Laune, ließ Takeru etwas schaudern. Vielleicht hatte er ja doch ein wenig Angst vor dem anderen. „In Ordnung. Ich bin wirklich dankbar, dass du mir hilfst, ohne dich wäre ich wohl komplett aufgeschmissen“, lachte er etwas nervös und Shinji drehte den Kopf etwas hin und her. „Ich hoffe mal wir sind in einer Klasse, das würde alles ein wenig vereinfachen, finde ich.“ Takeru nickte und betrat mir Shinji das Schulgelände. „Moment...Kimura Takeru, richtig?“ Die Sekretärin sah ihn fragend an und Takeru nickte zustimmend. Sie schien ein wenig überfordert zu sein, ihre Brille lag ganz schief auf der Nase und sie wirkte, als wäre Takeru heute nicht der Erste, der hier aufgetaucht war und in dieser frühe etwas von ihr wissen wollte. „Ah, da habe ich Sie. Klasse 2-2. Und Sie Tanaka Shinji sind denke ich in seiner Klasse, nicht wahr? Dann können sie ihm je einwenig beim Eingewöhnen helfen“, meinte sie ein wenig erleichtert. Wahrscheinlich was es schneller gegangen war, als sie befürchtet hatte. „Mache ich gern“, lächelte Shinji und nahm Takeru ein paar seiner Bücher ab, als er diese in seiner Tasche verstaute. Während sie über den Gang in den ersten Stock gingen, atmete Takeru leise aus. „Die war ja ganz schön neben der Spur, oder?“, fragte er Shinji, der nur abwinkte. „Die ist nur eine Stellvertreterin, hat keine Ahnung von irgendwas, aber die Sekretärin ist noch immer im Krankhaus. Sie hatte letztes Jahr einen Unfall“, erklärte er ihm und Takeru war sich nicht mehr so sicher, ob ihn das in irgendeiner Form beruhigen sollte. Er war ohnehin etwas nervös, das erste Mal in seinem Leben, dass er in einer vollkommen anderen Stadt zur Schule ging. „Du musst dir keine Gedanken machen, Takeru. Eigentlich sind die meisten hier ganz in Ordnung.“ Shinji schien seine Bedenken bemerkt zu haben und doch half es im Augenblick leider nicht sehr viel. „Das hier ist Kimura Takeru, er wird für das folgende Jahr diese Klasse besuchen.“ Nachdem sein neuer Lehrer ihn vorgestellt hatte, verbeugten sich Takeru freundlich vor der Klasse und sah dann Shinji an, der zufrieden nickte. Das wäre also auch überstanden und er hatte sich solche Gedanken gemacht. „Nun gut, Tanaka kennst du ja ohnehin bereits, du kannst dich neben ihn setzten“, wurde er angewiesen und nickte, ehe er tat wie ihm geheißen und er sich neben Shinji setzte, der freudig schmunzelte. „Also gut, beginnen wir mit dem Unterricht. Wir werden uns dieses Jahr mit verschiedenen Themengebieten beschäftigen...“ Takeru seufzte sogleich und wusste wirklich genau, warum er Geschichte nicht mochte. Gab es eigentlich etwas Uninteressanteres? „Du machst ja wirklich gute Miene zum bösen Spiel“, sprach Shinji ihn plötzlich von der Seite an, worauf Takeru ihn nur verwirrt anblickte. Sein Gegenüber grinste und zeigte dann möglichst unauffällig etwas nach vorn, wo sich vereinzelt ein paar der Mädchen zu ihm umdrehten. „Oh...“, machte er und schmunzelte etwas. Das war ihm noch gar nicht aufgefallen. Er hatte ja als er vorn stand bemerkt, dass er von allen Seiten gemustert wurden war, aber da hatte er versucht nicht all zu sehr drauf zu achten. Jetzt merkte er, wie sich die Schülerinnen auffällig oft zu ihm drehten. Das machte ja fast arrogant. „Sag nicht, du hast das nicht bemerkt?“, wollte Shinji verwundert wissen. Als Takeru leicht mit dem Kopf schüttelte, erhielt er einen Blick von dem anderen, denn er nicht ganz deuten konnte. Er erinnerte sich nicht, in den letzten Tagen von Shinji so angesehen wurden zu sein. Außer vielleicht nach seiner Ankunft, im Badezimmer, als der Andere ihm die Handtücher hatte bringen wollen. Er wüsste schon gern, was dahinter steckte. Aber irgendwas sagte ihm, dass er sich besser keine Gedanken darum machen sollte. Kaum wurde die Pause eingeläutet traute sich das ein oder andere Mädchen seiner Klasse ihn anzusprechen. „Und wo kommst du her?“, wurde es gefragt, worauf er nur kurz lächelte. „Aus Sapporo.“ „Und du wohnst mit Tanaka zusammen?“, war die nächste Frage. „Ja...also mein Vater lebt mit seiner Mutter zusammen“, erklärte er darauf und sah Shinji kurz von der Seite an, der sich – bemüht distanziert – mit zwei anderen Mädchen unterhielt. Er schien wirklich nicht die geringsten Annährungen – und die waren bei den beiden Damen offensichtlich - zuzulassen. Für einen Jungen in seinem Alter, war das wirklich untypisch. Takeru für seinen Teil, genoss es nämlich irgendwie, von den Mädchen umgeben zu sein und ausgefragt zu werden. Sie schienen jedenfalls Interesse zu haben. Shinji jedoch wirklich eher kühl gegenüber den beiden Mitschülerinnen, war das normal für ihn, oder lag das nur an den beiden. Vielleicht mochte er ja auch nur Ältere, er hatte ja vor einigen Tagen erwähnt, dass er oft mit denen aus den höheren Klassen zutun hatte. „Und warum bist du hergezogen?“, riss ihn jemand aus seinen Gedanken und er lächelte das langhaarige Mädchen vor sich freundlich an, die etwas rot im Gesicht wurde. Also wirklich, wie konnte man solche Reaktionen nicht mögen? „Meine Mutter ist ein Jahr im Ausland und ich wäre sonst allein in Sapporo geblieben“, erklärte Takeru weiter. „Die haben dich ja wirklich beim Wickel gehabt“, lachte Shinji, als er mit Takeru nach unten zu den Stundenplänen ging. Der schmunzelte. „Also ich fand das jetzt nicht so schlimm. Aber du doch auch, dich scheinen die Mädchen ja auch zu mögen“, erwiderte er und brachte Shinji merkwürdigerweise wieder zum weggucken. Er wirkte irgendwie nervös oder bildete er sich das nur ein? „Na ja, das ist aber normal. Trotzdem mag ich es nicht, wenn ich so...'umzingelt' werde, wenn du verstehst?“, brachte er unter leichtem Unwohlsein hervor. Man sah Shinji einfach an, dass ihm irgendwas peinlich war. „Du magst das nicht? Versteh ich nicht ganz...meinst du die Mädchen selbst?“, wollte Takeru wissen, auch wenn Shinji nicht so wirkte, als wolle er noch weiter Antworten. „Auch ja...“ Takeru ging ein Licht auf. „Auch so...du magst eher Ältere, oder?“, hakte er weiter nach und meinte eine leichte Röte auf Shinjis Wangen zu erkennen. „So...ähnlich“, lächelte er verhalten und sah dann etwas irritiert geradeaus. Takeru folgte seinem Blick und sah einen Schüler, der direkt vor dem Vertretungsplan des dritten Jahres stand und sie beide merkt zu haben schien. Er sah zu ihnen rüber, zumindest zu Shinji, wenn man es genau nahm. „Hey, Klei...ähm Shinji! Lange nichts gesehen!“, meinte er und winkte dem Angesprochenen zu, der leicht mit der Augenbraue zuckte und sich zu einem Lächeln zwang. „Es waren doch nur ein paar Wochen, Ryo.“ Der Größere lachte. „Stimmt stimmt! Freut mich trotzdem, dass die die Ferien gut überstanden hast.“ Shinji nickte und als Ryo an ihm vorbeilief, versteifte sich sein Körper kurz. Takeru meinte zu erkennen, dass der Kerl dem Kleineren etwas ins Ohr hauchte. Sogleich schluckte Shinji und schien heilfroh, dass der Typ an ihm vorbei war. „Wer zur Hölle war das?“, fragte Takeru verwirrt und sah Shinji nur abwinken. „Ist nicht so wichtig...ist ein komischer Kerl.“ Er lachte leise und strich sich durch die Haare, ehe sie endlich auf den Vertretungsplan sahen. Tagespäter hatte Takeru sich etwas an die neue Schule gewöhnt und lief Donnerstag mit einer Klassenkameradin durch den ersten Stock zum Klassenraum. Ihr Name war Akemi und es handelte sich bei ihr um die Klassensprecherin. Demnach konnte er sie genügend Dinge fragen, die ihm hier noch etwas fremd waren. Shinji saß im Klassenraum und schien gerade über irgendwelchen Matheaufgaben zu grübeln, während irgendein Klassenkamerad daneben saß und auch nur Bahnhof verstand. „Gibt es Probleme?“, fragte Takeru, als er mit Akemi bei Shinji ankam, der kurz den Kopf hob und sich dann seufzend zurücklehnte. „Ach, das ist Mist. Ich bin wirklich keine Leuchte in Mathe“, murrte er und schob Takeru die Aufgaben hin. Der warf einen Blick darauf. „Ach so...das ist einfach. Was willst du wissen?“ Shinji seufzte. „Alles...“ Akemi kicherte und meinte dann, sie würde sich nun erstmal weiter um ihren Aufsatz für Englisch kümmern. Shinji sah ihr nach, als sie sich nach drüben zu den anderen Mädchen setzte, ehe er unmerklich die Augen verdrehte. Takeru beschloss dazu nichts zu sagen. „Sag mal, Kimura, du versuchst doch nicht etwa bei unserer Klassensprecherin zu landen, oder?“, wollte der Junge neben Shinji plötzlich wissen und Takeru hab nur verwirrt eine Augenbraue. „Wie kommst du auf sowas?“ Es war ja nicht weit hergeholt. Sie war wirklich verdammt hübsch und er verstand sich auch wirklich gut mit ihr. Aber das eine, hatte ja nun nichts mit dem anderen zu tun. Er sah in ihre Richtung. Obwohl, vielleicht doch. „Vielleicht weil du schon seit Tagen an ihr hängst“, stichelte Shinji plötzlich mit drauf los und schien mit einem Mal seine Matheaufgaben total vergessen zu haben. „Das ist ziemlich weit hergeholt, ist euch das klar?“, fragte er und erhielt von seinem Mitschüler ein lachen, der dann jedoch aufstand und den Raum kurzzeitig verließ. Shinji hingegen sah ihn auf seine Art an, die ihm irgendwie nicht gefiel. „Was denn?“ Der andere schüttelte den Kopf. „Nichts...nun erklär mal.“ Er grinste und hielt Takeru die Aufgaben vor. Der seufzte nur geschlagen. Das letzte Klingeln am Freitag, ließ Takeru nach sieben endlosen Stunden aufatmen. Konnte eine Woche noch anstrengender sein? Wahrscheinlich, aber es lag wohl einzig und allein daran, dass es einfach verdammt anstrengend war, seine erste Woche in einer völlig fremden Umgebung zu verbringen. Aber er kam bisher eigentlich ganz gut zurecht. Ein paar der Unterrichtsgebiete hatte er im letzten Schuljahr bereits begonnen und kam demzufolge auch sehr gut mit. Klar, es würde sich erst Mitte des Jahres zeigen, wie gut er tatsächlich war, aber der Einstieg war ja schon mal viel versprechend. „Du Takeru?“ Shinji stand neben Takerus Pult, während der noch seine Bücher unter dem Tisch verstaute. „Hm?“ „Ich...muss noch mal wohin, meinst du, du schaffst es allein nachhause?“, fragte er und legte den Kopf etwas schräg. Takeru ließ die Frage, was das „wohin“ zu bedeuten hatte, im Ansatz fallen. Er musste Shinji ja nicht überwachen. „Klar, dass pack ich schon. Hab’s ja jetzt oft genug gesehen“, antwortete er und schulterte seine Tasche. Shinji lächelte und verließ dann - mit auffallend schnellen Schritten - den Klassenraum, ganz so, als hätte er es verdammt eilig. Takeru zuckte nur mit den Schultern und wollte gerade den Raum verlassen, als Akemi ihn noch mal aufhielt. „Oh, Kimura!“, meinte sie und kam auf ihn zugelaufen. „Was denn?“ Sie schmunzelte. „Ich wollte dich noch mal wegen den Klubs fragen. Hast du dir schon ausgesucht, welchem du beitreten willst?“, fragte sie, worauf Takeru nur ins Grübeln kam. So genau hatte er sich das noch gar nicht überlegt. Sie schien zu verstehen. „Warte...“, meinte sie und zog einen Zettel aus ihrer Tasche. „Hier drauf stehen alle Klubs und wo sie zu finden sind. Sag mir einfach bescheid, damit ich dich eintragen kann, okay?“ Er nickte dankend und nahm ihr den Zettel ab, um einen Blick darauf zu werfen. „Danke, ich gebe dir bescheid“, versicherte er ihr und verabschiedete sie dann, bevor er selbst nach unten ging, um seine Schuhe zu wechseln und das Schulgebäude zu verlassen. Doch statt den Weg zu nehmen, denn er und Shinji immer gegangen waren, ging er in Richtung der Abkürzung, die der andere ihm erklärt hatte. Wobei das eher rein zufällig tat, in der einen Hand hatte er nämlich noch den Zettel von Akemi und las sich beim laufen die verschiedenen Klubmöglichkeiten durch. Das hatte ihm schon immer Probleme gemacht. Er sollte sich merken, dass Männer nicht Multitaskingfähig waren. Und natürlich, kaum hatte er aufgeblickt, bemerkte er schon, wie wundervoll er sich verlaufen hatte. Und das nicht einmal weit von der Schule entfernt! Es war peinlich. Das Schlimme hier war eigentlich, das es hier mehr Gestrüpp gab als alles andere und plötzlich machte es „Klink“. Er war hinter der Turnhalle! Die war ein klein wenig entfernt vom Schulgelände und Shinji hatte gemeint, dass er hier manchmal vorbei ging, wenn er schneller nachhause wollte. Nur, dass er drum herum ging und nicht – so wie Takeru jetzt – direkt an der Wand vorbei! Er seufzte und wollte gerade wieder umdrehen, als er lautes Rascheln und abgehaktes Keuchen vernahm. Hatte er was verpasst? Er dachte, er wäre hier alleine. Schnell schüttelte er den Kopf. Wer auch immer da war, es ging ihn nichts an. Das dachte er zumindest... „Du leckst wie ein Kätzchen...Shinji...“ Er hätte taub sein müssen, hätte er die schnurrende, leicht erregte Stimme, nicht gehört. Doch das war nicht das, was ihn im Augenblick sah verwirrte. Shinji? Ohne diesen Namen, wäre er wohl einfach umgekehrt, doch nun, musste er es genau wissen. So langsam wie möglich, ging er ein Stück weiter an der Wand entlang, gerade so bis zur Ecke und drehte den Kopf so, dass er auf die andere Seite sehen konnte. Hätte er es doch nur nicht getan... Geschockt riss er die Augen auf und glaubte sich für einen Moment im völlig falschen Film! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)