Twins Twist von DhalaElenaAngel ================================================================================ Kapitel 8: Ein neuer Lehrer --------------------------- „Ich kann es nicht glauben, woher hat Mister Malfoy auf ein Mal einen Zwilling?“, fragte Remus seinen Nachbarn, Hagrid. „Ich meine, ich habe noch nie etwas davon gehört, dass er einen hat und die Malfoys sind eine sehr bekannte Familie, hätte er zwei Söhne bekommen, hätte er doch damit angegeben! Zwillinge sind in der magischen Welt selten! Besonders wenn Beide es in eine magische Schule schaffen! Nach Fred und George hätte ich nie damit gerechnet, noch ein Paar zu Gesicht zu bekommen!“ Der Halbriese nickte enthusiastisch. „Gute Zeichen für die Zauberwelt!“, lachte der gutmütige Mann und stopfte dann weiter Essen in sich hinein. Remus lächelte etwas, während sein Blick über die Schüler schweifte. Er war immer noch da, der Geruch nach Harry, aber er konnte den Jungen nirgends entdecken. Und er machte sich wirklich Sorgen. Er roch ihn, zumindest bildete er sich das ein, aber finden konnte er ihn nicht. Dabei wusste Remus, wie schrecklich schwer es für Harry gewesen sein musste, Sirius und seine Freunde zu verlieren, kaum ein Jahr nacheinander. Und noch zu den Leuten zurück zu müssen, vor denen er Angst zu haben schien. Das war einfach nicht richtig in seinen Augen. „Hast du Harry gesehen?“, fragte er Hagrid daher, sah, wie nun auch Severus sich zu ihnen umwandte. „’abe ihn auch schon gesucht, aber nicht gefunden...“ „Ich mache mir Sorgen,“ flüsterte Remus schließlich. „Er hat auf nicht einen einzigen Brief geantwortet und seit der Schlacht habe ich ihn nicht gesehen, Dumbledore wollte mich nicht zu ihm lassen, weil es ihn angeblich zu sehr aufgeregt hätte....“ Severus machte ein abfälliges Geräusch. Diese Idioten! Gaben sich selbst die Antwort und merkten es noch nicht mal! Er sah erneut zu dem neuen Verteidigungslehrer, ein scheinbar tolerabler Mann, der die Schüler nicht so verhätscheln würde, sondern ihnen zur Abwechslung etwas beizubringen gedachte. „Severus?“, fragte Remus sofort. „Bitte! Weißt du etwas?!“ „Wann habe ich Irgendwem die Erlaubnis erteilt, mich zu duzen?“, fragte er kühl. Remus verdrehte die Augen. „Bitte! Hast du ihn gesehen? Ich finde ihn nicht! Seit der Schlacht und...!“ „Nein,“ log Severus ruhig, blickte zu Draco und seinem Bruder, der sein Essen misshandelte, indem er es auf dem Teller herum schubste. Er hatte Lucius gleich gesagt, dass es noch zu früh für den Jungen war, ihn mit seiner Vergangenheit zu konfrontieren, vor allem mit Dumbledore, der immer noch versuchte, etwas zu tun, um seine alte Stärke wieder zu erlangen. „Wo ist er...?“, flüsterte Remus halb verzweifelt. „Woher soll ich das wissen? Ich bin sicher nicht sein Babysitter! Er wird irgendwo sein! Im Turm vielleicht.“ „Meinst... du?“ „Woher soll ich das Wissen?“, wiederholte Severus entnervt. „Ich habe so schon genug zu tun!“ Remus starrte erneut in Richtung Slytherintisch. Vermutlich hatte der Tränkemeister Recht. Harry würde auftauchen, das hatte er immer getan. „Weißt du etwas über Mister Malfoy?“, fragte er daher weiter, auch um sich selbst abzulenken. „Ich meine über die Zwillinge! Warum wusste das bisher niemand?“ Severus hob eine Augenbraue, sah erneut zu den Jungen. „Weil er als Neugeborenes aus der Familie genommen wurde,“ gab er kühl zurück. „Gegen den Willen von Lucius. Er hat ihn erst jetzt wieder zurückholen können. Wenn es um Darian gehen sollte. Daher ist er noch etwas anders, als Draco. Wenn auch nicht sehr.“ „Das muss schrecklich gewesen sein, ein Kind zu verlieren, Niemand sollte so etwas durchmachen müssen...“ „Wie du sehen kannst, Lupin, geht es dem Jungen gut, er ist bei seinem Bruder, er ist gesund und er findet bereits Freunde.“ Nun, Severus wusste, dass das nicht alles stimmte. Darian war alles, aber nicht auf der Höhe, sein Freund hatte ihn ja über die Ferien immer mal wieder in Kenntnis gesetzt, über diverse Panikattacken und andere Dinge. Und auch rein körperlich war noch Einiges da, was er aufholen musste und das würde dauern. Er braute regelmäßig die erforderlichen Tränke, aber von denen würde er dann entsprechend noch lang abhängig sein, vor allem, wenn der Bengel sein Essverhalten nicht langsam mal in den Griff bekam. „Komm schon! Aufwachen!“ „Wasch?“, murmelte Darian, noch vollkommen erschlagen. „Wie spät?“ „Sechs! Nun mach schon! Sonst wirst du nie....Ri! Was tust du da?!“ „Weck mich in schwei Stunden,“ nuschelte der Jüngere und kroch erneut unter die Wärme der Decke. Die Schule ging um halb zehn los, er war in einer halben Stunde angezogen und um halb neun ging Slytherin laut Draco geschlossen zum Essen. Er brauchte nicht länger, als eine halbe Stunde, um sich fertig zu machen! Warum wollte Draco ihn schon aus dem Bett werfen? Er war doch noch soooo müde! In der Nacht hatte er mehrere richtig heftige Alpträume gehabt, er wollte einfach nicht schon raus und sich dem Stoff für Neue stellen. Da draußen warteten die Weasleyzwillinge, denen er nicht in die Augen sehen konnte, ohne Krämpfe zu bekommen und Remus, der unendlich sauer auf ihn sein musste. Ginny, der er kaum für immer aus dem Weg gehen konnte und all die Anderen. Sie mochten nicht wissen, wer er war, aber er wusste, wer sie waren und das war für ihn mindestens genauso schlimm. Also wollte er nichts, als hier zu bleiben. In dem einigermaßen sicheren Zimmer, dass von den Hauselfen bewacht wurde, so dass keine der Portraits spionieren konnten. „Nix da! Du bist ein Malfoy! Du hast mehr Zeit in dein Aussehen zu investieren!“, schalt Draco sofort und zog den Anderen mitleidslos hinter sich her in ihr eigenes, geräumiges Bad, dass ihm ja als Schülersprecher zustand. Darian verdrehte die Augen, tapste hinter dem Anderen her und begann langsam, seine Haare zu bürsten. Dann wollte er sie einfach zurückbinden, aber schon wurde seine Hand weggeschlagen und sein Bruder begann, an ihm herum zu werkeln. Nur wenige Strähnen vorn wurden weggenommen, mit irgendwas nach hinten gebunden. Draco seufzte. Sein Bruder musste noch viel lernen, das merkte er. Vor allem, etwas mehr auf sich selbst zu achten. Allein, ihm zuzuhören, wie er sich die langen Haare kämmte, hatte bei ihm zu Zahnschmerzen geführt. „Und jetzt mach, wasch dich und zieh dich an, Kleiner! Hopp! Und zwar so, dass es nicht aussieht, als hättest du in deinen Sachen geschlafen!“ Darian gab einen nicht identifizierbaren Laut von sich, bevor er sein Gesicht mit kaltem Wasser wusch, um wenigstens seine Augen endlich auf zu bekommen. Er war noch so müde, er wollte nicht raus, er wollte nicht in die Halle zum Essen, nicht zu den Weasleyzwillingen, nicht zu all den Anderen, nicht wieder Remus’ Blicken ausgesetzt sein. Doch er wusste, drücken konnte er sich auch nicht. Also zog er sich an, ein langes Hemd, den Pullover, da er das Gefühl hatte, dass es hier eisig kalt war, die Krawatte, die Hose, und natürlich die neuerdings dunkelgrün unterlegte Robe mit dem Schlangenwappen. „Darian! Hab ich dir nicht gesagt, dass du dich nicht anziehen sollst, als würdest du gerade aus dem Bett fallen?“, seufzte Draco, als er seinen Bruder sah, begann, an ihm zu zupfen, bis dass Ergebnis ihn einigermaßen überzeugte, ordnete dann die Haare neu und rutschte die silberne Spange zurecht. „Fertig, Mutter?“, fragte Darian schließlich, während er Saga einsammelte und sie in ihre Innentasche in seiner Robe setzte. Es war ihm egal, ob er sie mitnehmen durfte, oder nicht, er wollte sie bei sich haben. Niemand würde sie bemerken, sie war meist friedlich, wenn sie in seinem Umhang saß, solang er sie von Zeit zu Zeit streichelte. Draco hob nur eine Augenbraue und grinste. Er fand den Jüngeren höchstens putzig. „Na, irgendwer muss sich ja um dich kümmern,“ meinte er. „Und da ich nun mal dein Zwilling bin. Wirst du dich wohl mit mir abgeben müssen. Und jetzt komm, wir gehen gleich alle zusammen frühstücken und du wirst essen! Mindestens eine Schüssel Müsli und ein Brot, oder irgendwas Anderes.“ Entschieden zog er seinen Bruder in den Gemeinschaftsraum, wo die meisten anderen Schüler bereits warteten und sie anstarrten. Das würde wohl noch eine Weile so bleiben. „Da sind ja...“ „... die anderen Zwillinge, mit denen...“ „... wir noch eine Menge Spaß haben werden.“ „Nur, wenn ihr darauf steht, jeden Tag zwei Mal auf der Krankenstation zu sein, “ knurrte Draco und stellte sich automatisch vor den Jüngeren, auch, weil er spürte, dass der wieder unruhig wurde. „Lasst uns in Ruhe, oder euer Jahr hier wird zu einem Alptraum werden!“ „Ist das etwa...“ „... eine Herausforderung an uns?“, fragte die Beiden grinsend. „Nein, ein Versprechen!“, knirschte Draco, packte die Hand des Jüngeren, nickte Pansy, einem anderen Mädchen, seinen beiden Dauerbegleitern und Blaise zu, bevor er loslief, gefolgt von den Anderen, die sich zwischen ihn und die Weasleys drängten und so auch erfolgreich unterbanden, dass die Beiden sich in ihre Nähe setzen konnten. Darian war froh, dass Draco so reagiert hatte, doch er war wenig begeistert, als sein Teller sich wie von Geisterhand zu füllen begann. Doch er gab nach, er ahnte, dass der Andere sonst ihrem Vater schreiben würde, also knabberte er an einem Brötchen herum. Er beobachtete die Zwillinge, kannte sie zu gut, um nicht zu wissen, dass sie etwas planten. Doch dann wurde er auf etwas anderes aufmerksam. Ginny, die in einem mörderischen Tempo auf ihren Tisch zusteuerte, bei den Zwillingen stehen blieb und sie ohrfeigen wollte, doch sofort standen zwei weitere Slytherins auf, stießen sie beiseite. So war es in diesem Hause. Egal, welche Streitigkeiten sie auch untereinander hatten, nach außen hin waren sie eine feste Einheit, die aufeinander achtete. „Ihr... ihr Verräter! Ihr habt unsere Familie verraten! Für einen Haufen Schlangen! Ihr seid eine... Schande für unsere alte und ehrwürdige Familie! Ihr seid nicht mehr meine Brüder! Ron würde sich im Grab umdrehen!“ „Ron würde sich aufregen...“ „... und sich dann wieder beruhigen,“ gaben die Zwillinge eisig zurück, einer von ihnen trat vor das aufgebrachte Mädchen, deren Gesichtsfarbe sich gerade unangenehm mit ihren Haaren biss. „Wir für unseren Teil...“ „...haben vor, hier unseren Spaß zu haben....“ „...und du solltest besser nicht vergessen...“ „...wer dieses Jahr deine Schulsachen bezahlt hat!“ „Autsch, “ grinste Draco hämisch. „Das hat gesessen. So schlecht scheinen die Beiden gar nicht zu sein, vielleicht kann man mit ihnen sogar Spaß.. Ri? Nun guck doch nicht so! Sie werden dir schon nichts tun!“ „Ich... weiß,“ murmelte er, doch er würde den Beiden weiterhin weiträumig aus dem Weg gehen. Er wusste, die Beiden hatten Ron immer sehr gemocht und er... hatte Ron auf dem Gewissen! Nein, er wollte nicht in ihrer Nähe sein, es wäre, als würde er sie anlügen und sich ihre Freundschaft ein zweites Mal erschleichen und das kam nicht in Frage. „Ihr... Verräter! Ihr... ihr ekligen....“ „Miss Weasley, verschwinden Sie zu Ihrem eigenen Haustisch,“ mischte sich eine eisige Stimme ein. „Und zehn Punkte Abzug wegen Ihres mehr als beschämenden Benehmens, sowie Nachsitzen bei Filch, damit Sie lernen, wie man sich benimmt, vor allem der eigenen Familie gegenüber! Los!“ Mit einem bösen Blick zu ihren Brüdern räumte Ginny tatsächlich das Feld, doch ihr Blick versprach, dass das sicher nicht das letzte Mal sein würde. „Und nun, da alle hysterischen Furien wieder da sind, wo sie hingehören, die Stundenpläne,“ machte Severus seelenruhig weiter, er begann, sie zu verteilen, beginnend bei den Jüngsten, arbeitete er sich zu den ältesten hoch. Bei Draco und Darian blieb er eine Weile. Er beobachtete, wie der Jüngere an seinem Brötchen kämpfte und dass er aussah, als wäre er liebend gern irgendwo anders, nur nicht hier. „Alles in Ordnung, ihr Beiden?“, fragte er ruhig und blickte dann zu den Weasleys. „Irgendwelchen Ärger, von dem ich wissen sollte, bevor es zu einem innerhäuslichen Krieg wird?“ „Nein, Onkel Sev, “ grinste Draco. „Bisher ist alles in Ordnung.“ „Miau!“, kam es sofort bestätigend, allerdings nicht von Darian, sondern von einem kleinen, grauen Kopf, der aus der Robe des jüngeren Malfoy spitzte und sofort mit einem Stück Wurst belohnt wurde. Darian sah den Anderen vorsichtig an, streichelte Saga dann. „Alles okay?“ Severus runzelte die Stirn. Jetzt glaubte er es erst Recht nicht mehr. „Ich habe euch morgen Früh, sonst gilt – Draco, du weißt, wo meine Quartiere sind, das neue Passwort ist Manticore, zeig deinem Bruder, wo er mich im Notfall finden kann.“ „Sev, was macht Lupin hier?“ „Oh, das. An sich keine schlechte Idee eigentlich. Er hat in den letzten Jahren in der Muggelwelt und hier Psychologie studiert und soll den traumatisierten Kindern hier helfen, davon haben wir dank der Schlacht ja mehr als genug. Draco, sorg dafür, dass er nicht auf deinen Bruder aufmerksam wird, er hat die volle Erlaubnis, Kinder, die er sehen will, auch aus dem Unterricht zu holen und er ist ein Werwolf, er wird sofort wissen, wen er vor sich hat und wie ich Lupin kenne, wird er erst Geschrei machen und dann darüber nachdenken, was er damit angerichtet hat. Wenn er einen von euch sehen will, Draco, sieh zu, dass das nur du bist.“ Draco nickte, während Darian sein Frühstück auf den Teller legte, er hatte das Gefühl, in das nächste Bad rennen zu müssen, um sich über die Kloschüssel zu hängen. Er streichelte Saga, die das Schnurren begann und nickte dem Anderen zu. Er hatte ohnehin vor gehabt, Remus aus dem Weg zu gehen. „Gut, “ nickte Severus dann. „Seht zu, dass ihr in den Unterricht verschwindet.“ „Jap!“ Darian verdrehte die Augen, er starrte auf seinen Teller, wirklich kurz davor, grün zu werden. Er wollte nur, dass...! Und dann geschah es. Das halbe Brötchen verschwand vor seinen Augen durch stablose Magie offenbar. Es war einfach weg. Zum Glück. Er musste es nicht essen. Ja! „Ah, du bist auch fertig,“ stellte in dem Moment Draco fest. „Komm, gehen wir. Wollen ja Mc Gonagall nicht warten lassen.“ Und schon wieder wurde Darian durch die Gegend gezerrt, dieses Mal in das alte, ihm nur zu vertraute Klassenzimmer. Das Erste, was er je betreten hatte. Aber dieses Mal saß er auf der anderen Seite, in der Mitte, flankiert von Draco und Pansy. Und am liebsten wäre er geflüchtet, weit weg von all dem, was er kannte, aber er beherrschte sich, wie immer. Er starrte auf die Katze, die auf dem Pult saß und alle aufmerksam betrachtete. „Ri, es ist keine Hinrichtung,“ erinnerte Draco leise, er folgte dem Blick seines Bruders, sah zu der linken Bank vorn am Pult, wo zwei Bilder standen, das von Ron und das von Hermine. Kein Wunder, dass sein Bruder wieder begonnen hatte, leicht zu zittern. Dann blickte er zu den Zwillingen, die eine Bank vor ihnen saßen. Fred und George. Persönlich bewunderte er sie durchaus, aber aus irgendeinem Grund machten sie dem Anderen Angst. Den Moment wählte die alte Dame, um sich zurück zu verwandeln, sie betrachtete die Schüler, sie fühlte sich irgendwie auch müde, denn der Krieg hatte an ihren Kräften gezehrt. Sie mochte nicht die Älteste sein, aber im Moment fühlte sie sich so. Wie Albus das aushielt, war ihr ein Rätsel. All die toten Schüler. Ron, Hermine, einige Andere. Allein in diesem Zimmer waren vier Bilder von Schülern, die gefallen waren. Und von Harry Potter, der sie alle gerettet hatte, war nichts zu sehen, dabei hätte er da sein sollen. Er war auch gestern nicht aufgetaucht, in seinem Bett, in Gryffindor, er schien spurlos verschwunden zu sein und es schien Albus noch nicht mal wirklich zu berühren, was sie extrem irritierte. Als wisse der Mann etwas, dass niemand sonst wusste. Neu war, dass die Weasleyzwillinge wieder da waren, um ihre Schulbildung doch noch zu beenden, allerdings waren sie dieses Mal in Slytherin, nicht wirklich ein Wunder bei deren Charakter. Die wirkliche Überraschung war der plötzlich aufgetauchte Zwilling von Draco. Der war auch das Hauptgesprächsthema überall, wobei auch sie nicht sagen konnte, wer von den Beiden Blonden nun eigentlich wer war. Nun, das klappte schon bei den beiden Rotschöpfen nicht. „Ich begrüße Sie alle in Ihrem letzten Schuljahr,“ erklärte Minerva schließlich. „Ich bin froh, dass Sie den Krieg offensichtlich so gut überstanden haben. Und ich bin erleichtert, dass Sie sich beschlossen haben, Ihre Ausbildungen zu beenden. Auch für die beiden Neueinsteiger,“ fügte sie lächelnd hinzu. „Wenigstens muss Professor Snape sich dieses Mal mit Ihren Streichen beschäftigen.“ Dann nickte sie. „Aber nun zum Unterricht.“ Darian saß unruhig in der Bank, vor allem nach dieser Rede, er wollte wirklich nur weg und sich irgendwo verkriechen. Doch er passte auf und arbeitete ganz normal mit, krampfhaft darum bemüht, nicht aufzusehen. Bis das erste Papierchen ihn am Kopf traf. An der Stirn. Er wandte sich um, sah, dass Dean dumm grinste und sein Spuckröhrchen wieder versteckte. Darian biss sich auf die Lippen, sah wieder verkrampft nach Vorn, doch sofort begann es wieder und es war nicht mehr nur Einer, der das tat. Und es hörte einfach nicht auf. Warum war ihm zuvor nie aufgefallen, dass die Anderen die Slytherins so fertig machten? Und dann traf ihn etwas, dass mehr war, als ein Stück nasses Papier, es tat weh, richtig weh. Abrupt stand er auf, rannte dann einfach aus dem Zimmer, ohne auf das Rufen zu achten. Draco sah auf, als sein Bruder sich abrupt bewegte, im selben Moment, als er spürte, wie er selbst von Irgendwas getroffen wurde. Als er runter sah, sah er eine Sammlung an Papier, die hinter Darians Platz lag. Mit vor Wut dunklen Augen richtete Draco sich mitten im Klassenzimmer auf, starrte auf die Gryffindors, die auf ein Mal hastig ihre Spuckröhrchen versteckten. Das bedeutete Krieg! Ruhig, tödlich ruhig, richtete auch Draco sich auf, packte seine Sachen, die seines Bruders und verließ ebenfalls das Klassenzimmer, machte den Anderen ein Zeichen und formulierte mit seinen Lippen ein einziges Wort. ‚Krieg’. Die Gryffindors wollten es nicht anders? Bitte! Dann sollten sie bluten! Aber wie! Sie hatten sich an dem Falschen vergangen. Noch bevor die vollkommen verdatterte Lehrerin auch nur ein einziges Wort sagen konnte, war auch er weg. Hastig lief Draco den Gang entlang, er brauchte nicht zu lange, bis er seinen Bruder fand, in eine schmale Nische versteckt und in sich zusammengerollt. „Ri, warum hast du nichts gesagt?“; fragte er leise. „Ich hätte ihn doch...“ Darian schüttelte nur müde den Kopf. Es war einfach zu viel gewesen, er war nicht mehr Harry und doch wurde er angegriffen, immer noch, obwohl er sich doch so bemüht hatte, nicht aufzufallen! „Ri,“ seufzte Draco nur, er wusste ja, wie schwer es für den Jüngeren war, wieder hier zu sein und langsam kam auch er zu dem Schluss, dass das vielleicht nicht die beste Idee gewesen war. Er wollte den Jüngeren in den Arm nehmen, stockte aber dann, als er an dem Hals des Jüngeren eine schmale, rote Spur sah. Hastig riss er dessen Haare zur Seite. „Verdammt! Die haben nicht nur mit Papier geschossen, oder?“, fragte er. „Nicht... so schlimm,“ flüsterte Darian nur, doch er spürte, wie der Ältere ihn hoch zerrte und den Gang entlang schleifte, ohne auf seine Einsprüche zu achten. Hastig zerrte Draco seinen Zwilling bis in die Kerker, dort in die Quartiere ihres Patenonkels. Und er musste nicht lange warten, bis der Tränkemeister zu ihnen kam. „Draco, Darian, was verschafft mir diese Ehre?“, fragte er ruhig, betrachtete die Beiden. „Und habt ihr nicht Unterricht?“ „Die dummen Gryffindors haben Ri attackiert, erst wohl nur mit Papierkügelchen, dann mit was Härterem, er blutet, er ist aus dem Zimmer gerannt.“ Severus seufzte nur und holte einen Trank und einen Tupfer. Er betrachtete sich den Schaden. Es war nur eine wirklich kleine Wunde, aber an einer Stelle, die nicht gerade gut tat, wie er sehr wohl wusste. Er tat etwas von dem Trank auf die Watte, strich über die Wunde und die blauen Flecken daneben. „Wer?“, fragte er ruhig, wohl wissend, dass wieder ein Streit mit Minerva auf ihn zurollte, weil er einen Haufen Punkte abzuziehen gedachte. „Die Üblichen, Thomas, Finningan, und ihre Sippe.“ Severus nickte, sah zu, wie die Wunde sich schloss, dann hob er Darians Kopf. Der Junge sah aus, als wolle er nur weinen und würde sich mühsam zurückhalten. Nun, das war Lucius’ Schuld, er hatte mehr als ein Mal gesagt, dass dessen jüngerer Sohn vielleicht stabiler wirkte, es aber nicht wirklich notgedrungen war. „Es ist weg,“ gab er dann zurück. „Ich rede mit Minerva und ihr seht zu, dass ihr in die nächste Stunde kommt.“ „Und sollte die alte Schachtel fragen, ich bin zuerst raus gerannt,“ erklärte Draco sofort. „Keine Ahnung, wie du es begründest, tu es einfach.“ Severus hob eine Augenbraue, doch dann nickte er. Es war das Beste, nicht, dass am Ende noch Darian zum Direktor geschickt werden würde, der Junge würde schlicht zusammenbrechen. „Seht zu, dass ihr Land gewinnt, Beide.“ „Ich fasse es nicht!“, knurrte Albus wütend. Er hatte einige seiner wenigen Vertrauten zum Ligusterweg geschickt, nur um zu erfahren, dass die gesamte Familie wie vom Erdboden verschwunden sei und dass es keine Spur von Potter gab. Also hatte er keine Chance, den Bengel für tot zu erklären. Nicht für die nächsten sieben Jahre, die er ohne das Pottervermögen auskommen musste, was ihm gar nicht schmeckte, aber er hatte schon wieder eine andere Idee. Die wollten eine Leiche, das konnten sie haben! Das war das geringste aller Probleme! Er würde irgendein magisches Kind entführen, quälen und umbringen, es dann mitten in der Winkelgasse abwerfen und ihm Potters Zauberstab in die Hand geben, nachdem er diesen zerbrochen haben würde, er hatte ja zu Glück das dumme Ding hier bei sich, um zu verhindern, dass der Bengel flüchten konnte, der war unfähig, ohne den Stab Irgendwas zu tun. Oh, und da war das Problem von Malfoy. Nur Narcissa war aus dem Weg, der Vater und der Sohn standen unbefleckt da! Und um es schlimmer zu machen, war da auf ein Mal ein zweiter Sohn, der bisher versteckt gehalten wurde! Noch so ein arrogantes, blondes Schwein! Nun, er würde auch die Malfoys noch fertig machen, vollkommen. Und bei diesem einen Bengel würde er ansetzen! Ja, dieser eine Malfoyzwilling hatte sicher keine Ahnung von dem Krieg, ihn umzuerziehen wäre sicher leicht und er wusste, wie er den ersten Schritt machen würde, er musste den Bengel nach Gryffindor bekommen, mit aller Macht, egal, wie. Ja, er würde seine Lieblinge auf den kleinen Bastard ansetzen, so, dass die ihm Freundschaft vorgaukeln würden. Dann würde er leichtes Spiel haben. Und die beiden Idioten hatten ihm auch noch zugespielt. Er würde Lupin zwingen, einen Keil zwischen die Brüder zu treiben, denn offensichtlich hatte Malfoy, also Draco, eine Art Kriegstrauma zurückbehalten und sollte zu einem Gespräch zu dem Werwolf. Nun, das konnte man auch ausnutzen. Ja, er würde diese Familie kaputt machen, dann hatte er sicher leichtes Spiel, wie immer. So würde er schnell hintereinander das Potter und das Malfoyvermögen pfänden können, besser konnte es nicht gehen! Und dann konnte er seine Organisation weiter ausbauen und dann würde man ihm die Anerkennung geben müssen, die man ihm bisher einfach so vorenthalten hatte! Dafür würde er sorgen, ob es den Anderen gefiel, oder auch nicht. Remus schüttelte den Kopf, als er den Jungen gehen sah. Er verstand sich selbst nicht mehr, die Schule war erst seit drei Wochen wieder offen und schon stand alles Kopf. Die Streiche zwischen Gryffindor und Slytherin hatten ein für ihn bis dahin unfassbares Maß an Grausamkeit erreicht, natürlich war Malfoy das offensichtliche Ziel, er oder sein jüngerer Bruder. Was ihn nur so irritierte, war, dass es Draco war, der instabil zu sein schien, nicht sein Zwilling. Warum hatte der Junge solche Probleme? Soweit er wusste, hatte Draco bei der Schlacht nicht mitgekämpft, es gab keinen offensichtlichen Grund für dieses tiefe Trauma, das er bisher nur bei denen gefunden hatte, die in der ersten Reihe gestanden waren und die hatten töten müssen, um nicht selbst zu sterben. Er kam sich eher... verarscht vor, wenn er ehrlich war. Als würden die Zwillinge die Rollen tauschen und der, der Hilfe nötig hatte, bekam sie aus einem ihm nicht verständlichen Grund nicht. Er hatte sich schließlich entschlossen, einmal mit Snape über dieses Thema zu reden, doch der hatte vollkommen geblockt. So, wie bei seiner entscheidensten Frage: Was war mit Harry? Inzwischen gab es für Remus keinen Zweifel mehr, dass etwas nicht stimmte, denn oft hatte er den Geruch seines Welpen in der Nase, ohne diesen aber finden zu können. Selbst Draco Malfoy roch stark nach dem Jungen, aber er konnte ihn nicht finden und Minerva hatte gesagt, er sei verschwunden, sein Gepäck sei nicht da, sein Bett unbenutzt. Warum wurde er nur das Gefühl nicht los, dass dem Jungen etwas Schreckliches geschehen war? Nun, er würde Harry weiter suchen und er würde Diesen finden, das hatte er sich und Sirius versprochen. Der Junge brauchte einen Erwachsenen, der für ihn da war und der ihn nicht herumschob, wie der Direktor, denn den schien es gar nicht zu interessieren, ob der Junge nun da war, oder nicht! Doch wo sollte er ansetzen? Niemand schien Harry seit der Schlacht mehr zu Gesicht bekommen zu haben. Er rieb sich die Stirn, stand auf und trat zum Fenster, sah nach Unten. Es war Hogsmaedewochenende und die Siebtklässler hatten die Erlaubnis, sich generell nach dem Unterricht frei zu bewegen, auch ins Dorf zu gehen, wenn sie wollten. Ein Angebot, dass sie fleißig nutzten. Besonders an Wochenenden. Einige, die besonders oft weg zu sein schienen waren, neben den Weasleyzwillingen, die ja auch noch ihren Laden hatten, den sie nebenbei zu führen schienen, die beiden Malfoys. Gerade eben tat der raus, der wohl bis eben bei ihm gewesen war, packte die Hand des Anderen, führungsgewohnt. Er zog den Anderen regelrecht hinter sich her, bis sie außer Sicht waren. Ja, er war sich sicher, dass etwas nicht stimmte. Und er wollte kein Werwolf sein, wenn er es nicht herausbekommen würde. Er war sich auch ganz sicher, dass es etwas mit dem Krieg zwischen den beiden verfeindeten Häusern zu tun hatte. Dass die Beiden, oder doch zumindest einer der Malfoys die Streiche anstiftete und er war sich auch sicher, dass der das nicht einfach so tat. Draco war wie sein Vater es gewesen war, er handelte, wenn er sich beleidigt fühlte, ließ aber sonst Andere eigentlich immer in Ruhe. Remus seufzte leicht. So viele Rätsel. Und sie alle schienen in seinen Augen etwas mit Harrys Verschwinden zu tun zu haben. Er wusste nicht, woher er diese Gewissheit nahm, sie war einfach da. Auch, weil Draco so stark nach seinem Welpen roch. „Herein,“ sprach Remus ruhig, als es klopfte, wandte sich um und sah überrascht auf den Neuankömmling. „Ich bin... überrascht,“ stellte er fest, hielt dem Anderen die Hand hin. „Willkommen, darf ich fragen, was Sie hierher führt?“ Viktor lächelte etwas. „Ich bin hier, um zu unterrichten,“ erklärte er. „Ich kann ja nicht ewig nur Quiddich spielen. Das mag für eine Weile gehen, aber in spätestens fünf Jahren werde ich dafür zu alt sein und Madame Hoodge wird auch bald in Rente gehen, ich dachte, ich versuche, auf ihren Posten zu kommen.“ „Nach England?“, fragte Remus verwirrt. „Nun, wo der Krieg beendet ist, habe ich die Hoffnung, dem Land helfen zu können,“ erklärte er. Remus lächelte etwas. „Es wird den Kindern Hoffnung machen, Sie zu sehen,“ stellte der Werwolf fest. Und sicher hätte auch Harry sich gefreut, seinen Helden zu sehen. Der Junge hatte so oft und gern von Krum und seinen Stunts auf dem Besen gesprochen. Es waren scheinbar einige seiner wenigen, schönen Erinnerungen. „Darf ich trotzdem fragen, was sie ausgerechnet zu mir führt?“, fragte Remus dann. „Immerhin bin ich ein Werwolf und werde meist großflächig gemieden.“ Viktor lachte leise. „In England vielleicht. Bei uns in Bulgarien denkt man etwas Anders über Lykantrophen. Sie sind den Auroren durch ihre geschärften Sinne oft eine große Hilfe. Außerdem fiel mir während des Turniers auf, dass Sie einer der wenigen Lehrer waren, die sich immer um Fairness bemüht haben. Ich mochte Sie und dachte, sei wären eine gute Stelle, um mich vorzustellen und um Rat zu fragen. Was den Umgang mit den Schülern angeht. Außerdem suche ich Harry, ich wollte ihm gratulieren.“ Ja, Viktor war schon damals von dem schmächtigen Jungen begeistert gewesen, der so viel mehr zu sein schien, als er nach Außen hin zeigte. Er wusste, Draco, dessen Familie ihm Gastfreundschaft gewährt hatte, mochte ihn nicht, aber er hatte mehr gesehen, als das, was der Blonde erkannt hatte. Sofort fiel Remus’ Lächeln und sein Gesicht wurde hart, mit einer Spur von Verzweiflung darin. „Ist etwas?“, fragte der junge Mann ruhig. „Habe ich etwas Falsches gesagt?“ „Er... verheimlicht es also immer noch,“ stellte Remus kalt fest. „Verheimlichen? Wer? Was?!“ „Der Direktor,“ gab Remus zurück. „Ich muss es selbst melden – Harry ist nicht zurückgekehrt nach den Ferien, ich bin mir sicher, dass etwas Schreckliches passiert sein muss, aber wir wissen auch nichts Genaues, “ fügte er an. „Ich mache mir schreckliche Sorgen, ich habe Harry seit der letzten Schlacht nicht gesehen und ich habe keine Briefe bekommen. Die, die ich geschrieben habe, ich habe manchmal das Gefühl, als wären sie nie angekommen.“ Überrascht sah Viktor den Anderen an. „Warum sollte der Direktor so etwas verheimlichen?“, fragte er. Er wusste, sein eigener hatte nicht viel von Dumbledore gehalten, sogar gemeint, dass der Mann ein Verräter sei, etwas, das er nicht verstanden hatte, aber er glaubte Karkaroff. Der Druide hatte noch nie gelogen. Und er musste zugeben, er hatte Dumbledore schon für etwas verantwortungslos gehalten, auch, nachdem Hermine ihm immer erzählt hatte, was alles geschehen war. „Ich habe manchmal das Gefühl, er will nicht, dass Harry wieder auftaucht,“ gab Remus leise zu wissen, sah wieder aus dem Fenster nach Draußen, wo einige Kinder spielten. Zumindest sah es von hier oben so aus, vielleicht bereiteten sie auch nur weitere Streiche für ihren dummen Hauskrieg vor. Viktor runzelte die Stirn: „Wenn ich helfen kann," bot er leise an. „Dann sagen Sie es mir, ich würde es gern tun. Bei uns gilt der Junge als Held und... nun, die Engländer gelten als rückratlos, weil sie Kinder brauchen, um ihre Schlachten zu schlagen.“ Remus lachte leise. „Dann haben wir es nicht besser verdient,“ gab er nur zurück. „Es ist so, die meisten haben sich immer darauf verlassen, dass Harry alles regelt,“ erklärte er. „Sie haben nie gesehen, was sie dem Jungen antun und niemand durfte ihn beschützen. Ich habe mehrfach versucht, ihn zu bekommen, um mich um Harry zu kümmern, aber man hat mich immer als Vormund abgelehnt, ich sei en Werwolf und als solcher nicht verlässlich.“ „Dann sind die Engländer nicht nur rückratlos, sondern auch noch dumm,“ erklärte Viktor. „Ein Werwolf, gerade ein Alpha, wie Sie, ist mehr als ein guter Schutz, es ist das Beste, was dem Jungen hätte passieren können!“ Überrascht sah Remus den Anderen an. „Wie...!?“ Viktor lächelte nur wieder. „Ich sehe,“ gab er zurück. „Viele denken, ich bin nicht klug, aber ich bin es. Ich habe Sie damals hier beobachtet, nach dem ersten Monat wusste ich, dass Sie ein Werwolf sind, nach dem vierten kannte ich Ihren Rang, Sie haben ihn gut versteckt.“ Dann wurde er ernst. „Ich mag Dumbledore nicht, er wollte mich nicht hier haben, ich bin hier dank der Hilfe des Schulrates,“ erklärte er dann. „Ich bin mir sicher, dass er etwas mit der Sache zu tun hat, er hat den Jungen doch von Anfang an nur als Schachfigur genutzt, er ist nicht der Großvater, als den er sich darstellt.“ „Das habe ich auch gelernt,“ gab Remus traurig zurück. „Aber wir alle haben es zu spät begriffen. Ich kann nur hoffen, dass es meinem armen Welpen gut geht...“ Viktor nickte, kurz berührte er den Anderen am Arm. „Ich werde helfen,“ bekräftigte er noch ein Mal. Er war auch am Grab von Hermine gewesen, immerhin hatte er das Mädchen sehr gemocht und war bis zuletzt mit ihr in Kontakt gestanden. Zwei Tage, nachdem er von ihrem Tod erfahren hatte, war erst der letzte Brief gekommen. Er wusste nicht, was passiert war, aber das Mädchen hatte ihn regelrecht angefleht, sich um Harry zu kümmern, da sie sich sicher sei, dass etwas passiert wäre. Darum hatte er sich letztendlich für England entschieden. Denn auch Karkaroff hatte ihm eine Stellung angeboten. Remus lächelte den Anderen etwas an. „Ich hoffe, ich finde ihn bald,“ gab er leise zurück, dann wechselte er das Thema. „Wann werden die Anderen erfahren, dass der große Viktor Krum hier unterrichten wird?“, fragte er. „In einer Woche.“ „Erst in einer Woche?“ Viktor nickte. „Dann geht die Quiddichsaison in die Winterpause,“ erklärte er. „Ich habe am nächsten Samstag mein letztes Spiel und wollte Harry eigentlich eine Karte geben. Aber...“ Remus nickte traurig. „Es hätte ihn sicher gefreut, wie gesagt, er hat es geliebt, dich beim Spielen zu beobachten.“ Viktor lächelte etwas. „Ich weiß, darum wollte ich hierher kommen,“ gab er zurück. Kurz fasste er sich an die Tasche, in der sich das Ticket befand, dann zuckte er mit den Schultern. „Er wird noch andere Spiele zu sehen bekommen, wenn wir ihn wieder gefunden haben,“ versprach er. „Ich werde ihm dann wieder eine Karte organisieren. Wäre doch gelacht.“ „Das wird ihn sicher freuen.“ „Und Sie, Mister Lupin, gehen Sie zur Zeitung und zum Schulrat und machen Sie Harrys Verschwinden bekannt, sicher werden viele bei der Suche helfen und vielleicht liest er die Zeitung und kommt von selbst zurück. Der Junge liebt Sie, das habe ich damals schon gesehen.“ Remus nickte. „Das werde ich tun,“ versprach er mit hartem Blick. „Und zwar noch heute.“ Dann entspannten sich seine Züge. „Herzlich willkommen hier,“ sprach er freundlich. „Wenn es Probleme gibt, meine Tür wird immer offen sein.“ Viktor lächelte ebenfalls, nickte knapp und verließ das Büro, er musste zu seinem Team, das Training würde bald anfangen und dann musste er darüber nachdenken, was hier los war und warum Harry verschwunden war. Und er wusste, wo er ansetzen würde: Bei Hermine Eltern. Das Mädchen musste einen Grund für ihre Panik gehabt haben und vielleicht konnte er diesen bei ihren persönlichen Dingen finden. Um dem Jungen mit den großen, hilflosen Augen zu helfen, der das trimagische Turnier gewonnen hatte, obwohl er die gesamte Zeit über panische Angst gehabt zu haben schien. Remus sah dem Anderen hinterher, dann blickte er wieder aus dem Fenster. Es stimmte. Warum war er nicht längst zum Schulrat gegangen? Jetzt, wo der Andere es gesagt hatte, schien es ihm schlicht dumm, aber etwas, fast, wie ein fremder Wille, hatte ihn davon abgehalten. Nun, das würde sich nun ändern. Entschieden warf er etwas Floopulver in das Feuer und trat hindurch. Es wurde Zeit, dass Harry Gerechtigkeit wiederfuhr und das man ihm half, dass man ihn fand... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)