Written down past with uncertain future von GeezKatsu (Wenn mich ein Buch zu Dir führt - Yugi/Yami) ================================================================================ Kapitel 4: Der Beginn vom Ende ------------------------------ So, da bin ich wieder. Musste eine kleine Pause einlegen, da mich die anderen FF´s auf Trapp gehalten haben. Gerade die Taito-Fanfiction, die ich zusammen mit fabriziere, hatte da Vorrang gehabt. Aber nun ist es ja da. Das nächste Kapitel, das einige von Euch hoffentlich umhauen wird :D Einige wissen, ich stehe total auf Schnulzen, die aber auch noch Realistisch sind und ich habe mich von einem Buch etwas verführen lassen ^^° Yami ging die Straßen entlang, der Schnee knirschte unter seinen Füßen. Leise setzten sich kleine Flocken sanft auf seine Schultern ab, nur um dort wenige Sekunden zu leben, um anschließend zu schmelzen. Die Straßenlaternen warfen schwach ein Licht auf seine langsam laufende Gestalt, spiegelten sich kurz in seinen nassen Haaren. Jeder Mensch, egal welcher Herkunft, hat verschiedene Facetten in seinem Leben, ob Gut oder Schlecht. Ob Hell oder Dunkel. Manchmal überwiegt die eine gegenüber der anderen Seite. Innere Kämpfe werden ausgetragen und der Gewinner nistet sich voller Selbstgefälligkeit im Herzen des Körpers ein. Macht sich breit, übernimmt schon förmlich die Kontrolle des Denkens. Doch manchmal, wenn auch nur selten, kommt der Verlierer zurück und fordert Revanche, mit dem Verstand als starken Verbündeten. Ich weiß, das klingt alles völlig verwirrend und kein Mensch wird verstehen, was ich mit diesen Wörtern bezwecken will. Aber was ist, wenn man eine Entscheidung getroffen hatte, die man bereut? Wenn man es rückgängig machen will, es aber nicht kann? Welcher Weg wird dann eingeschlagen... der gerade Weg des Vergessens oder der der Wahrheit mit Stolperfallen und vielen Steinen in den Schuhen? Jeder Professor predigt was anderes. Die einen sagen, der Weg ist enscheidend, nicht das Ziel. Doch was ist wenn man den falschen Weg zum Ziel wählt? Andere wiederum sagen nur das Ziel ist wichtig. Doch Rechtfertigt das Ziel den Weg? Mir ist es wurscht, welchen du nimmst. Mir ist nur wichtig, das du bald wieder da bist. Denn lange kann ich nicht mehr warten. Er zog sich den Schal fester um seinen Hals und vergrub die Hände tief in die Manteltaschen. Er spürte die Seiten des Buches zwischen seinen Fingern und strich unbewusst sanft darüber. Jedes einzelne Wort darin hatte er gelesen, doch er brauchte einige Monate um sie wirklich zu verstehen. Viele Andeutungen, die Yugi hinein brachte entsprachen der Wahrheit, doch die Wahrheit kann weh tun. Und irreführen. Während Yami um die Ecke bog, bemerkte er ein leichtes vibrieren in der Hosentasche. Das Handy wurde heraus gezogen und ans Ohr gehalten. „Hey Yami.“ „Hallo Joseph.“ „Weißt du schon, wann dein Flug geht?“ Yami konnte deutlich die Anspannung des anderen hören. Die Stimme zitterte leicht und das Atmen war ungewöhnlich schnell. „Ich bin schon gelandet und auf den Weg... Ist er da?“ Das Atmen setzte nur für wenige Sekunden aus, doch er hörte es deutlich. Also nicht. „Nein, tut mir Leid. Seit den Streit von damals habe ich keinen Kontakt mehr zu ihm. Er hatte ihn abgebrochen, aber ich habe ihn gefunden.“ „Gefunden?“ Eine dunkle, fein geschwungene Augenbraue wanderte etwas in die Höhe. Doch was hatte er erwartet? Das, wenn er nach Hause kommt, Yugi ihn um den Hals fallen würde? Doch der Kleine wusste es noch nicht einmal. „Jo. Tea begleitete ihn bei dem Studium und mit ihr hab ich durchaus noch Kontakt.“ „Gibt es etwas, das ich wissen sollte?“ „Nein, Alter. Nur das sie es geschafft hat ihn zu überreden für eine Woche her zu fliegen.“ Eine Woche. Das war nicht viel Zeit. Aber er würde sie diesmal nutzen. Seit Yami sich die letzte Seite des Buches durch gelesen hatte, hatte er sich geschworen eine zweite Chance nicht ungenutzt zu lassen. „Okay. Dann sehen wir uns nachher. Ich bin in einer Stunde da.“ Das Handy wanderte wieder in die Tasche, wo es noch einmal kurz aufleuchtete, das Licht sich an etwas silbernes reflektierte um kurze Zeit später zu erloschen. Eine Woche. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* „Man, zieh doch nicht so!“ Tea lachte nur und zog ihren Griff fester um das schmale Handgelenk. Unwillkürlich musste Yugi auch lächeln. Er war froh, das sie sich ihm förmlich aufgedrängt hatte, denn somit war die Einsamkeit etwas erträglicher. „Zu welchem Terminal müssen wir denn?“ Doch die Frage hätte er sich auch sparen können, denn im nächsten Moment blieb er stehen, nachdem er in ihr Rücken gestolpert war. Einen Koffer auf Rollen in der einen und die Andere in Tea´s Hand stand er vor einer riesigen Schleuse. Daneben war die Wand völlig aus Glas und bot einen gigantischen Ausblick auf die Querseite der Maschine. Der Klos, der heute Morgen erschienen war, begann zu wachsen. Was hatte er sich dabei gedacht? Warum hatte er sich überreden lassen? In all den letzten 9 Monaten hatte er es wirklich geschafft die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Er hatte erfolgreich vergessen, wie es sich anfühlte, wenn das Herz jeden Tag aufs neue innerlich zerriss. Doch genau dieses Gefühl war wieder in seiner Brust, schien zu wachsen und nahm ihn die Luft zum atmen. „Tea, ich weiß nicht, ob es so eine gute Idee war.“ Doch sie schien ihn zu ignorieren und zog ihn weiter zum Fließband, um dort all die losen Gegenstände in einen Korb zu legen. Die Angst war nun zum greifen nahe. Grinste ihn spöttisch an, zeigte mit einem Finger auf ihn. Nein, es ging einfach nicht. Doch Tea zog ihn weiter, durch den Metalldetektor hindurch, drückte ihn seinen kleinen Koffer als Handgepäck in die Hand, direkt zum Eingang des Flugzeuges. Und dann war es zu spät. Die Angst stürzte über ihn zusammen wie eine tosende Brandung. Riss alles mit sich, was sich noch gut anfühlte. Die Wärme aus den Fingern, die Kraft aus den Beinen, die Luft aus der Lunge. Die Verzweiflung wurde größer, nährte sich noch zusätzlich an der Angst und wuchs zu einem so großen Ball zusammen, das ihm schließlich die Beine nachgaben. Zu seinem erstaunen fand er sich nicht auf den glatten Boden wieder, sondern in einem weichen Sitz mit Schnallen. Er saß drin. Yugi schaute ängstlich zur Seite, erblickte Tea, die sich gerade anschnallte und ihm mit einem Wink zu verstehen gab, das er es ihr gleich tun sollte. Aber er rührte sich nicht, starrte nur weiter in ihre braunen Augen, „Tea, wir können noch raus.“ Sie lächelte. „Warum sollten wir das Flugzeug wieder verlassen, wo ich es doch endlich geschafft habe, dich hinein zu ziehen.“ Sie zeigte warnend mit den Finger auf seine Nasenspitze. „Nun reiß dich mal zusammen, Yugi Muto! Ich habe zwei Monate gebraucht um dich zu überzeugen, deinen Urlaub in Japan zu verbringen. Du wirst all deine Freunde wieder sehen ~“ Freunde. Innerlich brodelte die Enttäuschung seiner Freunde wieder hoch. Die Erinnerung kletterte in seinen Kopf, wie sie ihn Jahrelang angelogen hatten. Tolle Freunde waren das. Auch wenn sie glaubten, es sei zu seinem Besten gewesen, so konnte er ihnen nicht verzeihen. Das Land wurde absichtlich verlassen, das Studium dort abgebrochen, um in Ägypten, das Heimatland seines Großvaters, es weiter zu führen. Das was er jemals wollte, hatte er doch erreicht, oder etwa nicht? Er hatte Frieden gefunden, doch nun rissen die alten vernarbten Wunden wieder auf. „~ und du wirst dich mit ihnen wieder vertragen! Der Streit war ja nun wirklich völlig unnötig.“ Er lachte auf. Sicher, wenn sie meinte. Dabei hatte dieses Mädchen neben ihm gar keine Ahnung, von gar nichts. Yugi hatte Tea zufällig am Flughafen getroffen und waren ins Gespräch gekommen. Wohl eher hatte sie ihn einfach zugelabert, doch das nahm er hin, konzentrierte sich nur auf die Stimme, die ihn erzählte, das sie ebenfalls nach Ägypten flog um an der gleichen Universität zu studieren, nur um das Geschehene zu verbannen. In Japan zu lassen, um einen Neuanfang zu wagen. Sie war ihm damals bekannt vor gekommen, das Glitzern in ihren Augen, das ihm jedes Mal das Gefühl vermittelte, das sie doch mehr wusste als er glaubte. Doch er konnte sich einfach nicht mehr erinnern. „Vertrau mir.“, flüsterte sie bestimmt, aber zärtlich. „Eine Aussprache wird dir gut tun. Mit allen Beteiligten, um endlich einen richtigen Neuanfang zu starten.“ Yugi starrte sie nur weiter an. Es klang so, als wüsste sie wirklich mehr, doch das konnte nicht sein. Da hatte er wohl gerade Bekanntschaft mit der weiblichen Intuition gemacht. Doch, auch wenn er es nicht richtig wahr haben wollte... sie hatte leider Recht. Betrug hin oder her. Sie waren noch alles, was ihm geblieben war. Vielleicht war es wirklich besser, sich seinen Schicksal zu stellen, anstatt immer nur davon zu laufen. Denn das davon laufen hatte er von einer Person gelernt, die er nie wieder sehen wird. Yugi räusperte sich, schaute nach unten, nahm den Gurt in seinen zittrigen Händen und schloss ihn über seinen Bauch. Tea lächelte ihn aufmunternd an und nickte. Braves Kind. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Yami stand nur wenige Meter von Joey entfernt, doch der Blick, den der Blonde immer wieder zu ihm warf, war fragend. Menschenmassen drängten sich zwischen die Beiden, so das sie kurzzeitig den Kontakt verloren, nur damit Yami erneut auf die besorgten Augen traf. Doch er schüttelte kaum merklich den Kopf, versteckte sich etwas mehr hinter den großen Betonpfeiler. Joey seufzte und wandte sich wieder zum Terminal zu. Jeden Moment müsste Yugi auftauchen. Yami schaute ebenfalls in die Richtung. Hatte er sich verändert? Viele Jahre hatte er ihn nicht mehr gesehen und das Bild, das auf der Rückseite des Buches ab gelichtet war, sah nur traurig aus. Die Augen hatten kein Strahlen mehr, sie wirkten unnatürlich stumpf. Ein Lächeln war auf seinen Lippen, doch sie erreichten nie seine Augen. Für außen stehende sah er normal, auch etwas kindlich aus, doch für Yami war es das schlimmste, was er jemals gesehen hatte. Dieses eine Foto zeigte ihm deutlich, was er mit seinen Verschwinden angerichtet hatte. Der Blick war schlimmer, als wenn Yugi ihn nur hassen würde. Yami hatte es nie lange auf einen Fleck ausgehalten, ständig zog ihn sein Herz in die andere Richtung, als die, die er ging. Er war ständig innerlich zerrissen, die eine Seite wollte weg, die andere wehrte sich immer dagegen. Der Kampf hatte in der letzten Zeit sogar zugenommen. Doch weiter kam er mit seinen Gedanken nicht, denn Joey fing an einen Namen zu rufen, den er nicht richtig verstand. Zuerst stürmte eine braunhaarige Frau aus den Ausgang, grinste über beide Ohren, lies fast ihre Handtasche fallen, als sie mit dieser wild winkte. Das musste wohl Tea sein. Mit der anderen Hand zerrte sie ein Arm aus der Menge, die sich nach draußen zwängte. Tea schaute zur Seite, lachte und sagte etwas, zog aber unbarmherzig den Arm an dem Ellenbogen hinaus, in die Freiheit. Und Yami´s Herz blieb stehen. Hörte auf zu schlagen und er hätte schwören können, das sich die Zeit seinen Herzschlag anpasste. Wie in Zeitlupe tauchte ein Haarschopf aus, der wild vom Kopf ab stand. Violette Augen blickten sich panisch um, sahen immer wieder zurück zum Ausgang, so als würde Tea ihn nicht festhalten, er einfach wieder in den Flieger stürmen würde. Der Mund war zu einer feinen Linie zu gepresst und sein Gesicht war etwas brauner als in Erinnerung. Aber was sein Herz zum Stillstand brachte, waren seine Augen und die ganze Körperstruktur, mit der er sich aus der Menge hat ziehen lassen. Sicher, er war etwas gewachsen und er sah älter, reifer aus. Doch in seinen Bewegungen lag immer noch eine gewisse Anmut, die er noch nie zuvor bei einer Person gesehen hatte. Die Augen waren wachsam und schien über den Köpfen etwas zu suchen, streiften kurz den Pfeiler, hinter dem sich Yami versteckte und ab den Moment pochte sein Herz wieder, nur um in doppelter Geschwindigkeit das Blut durch seinen Körper zu pumpen. In den Moment wo Yami Yugi´s Blick begegnete lehnte er sich mit dem Rücken gegen das kalte Beton und atmete tief durch. Er hatte ganz vergessen, was für eine Wirkung er auf ihn hatte.. Dann hörte er Joey´s Stimme, wie sie durch die ganze Halle brüllte. „Yugi!“ Er beugte sich wieder ein Stück vor und sah gerade noch, wie Joey den Kleinen förmlich an sprang, ihn an sich drückte und lachte. Dann setzte er ihn wieder ab, strich ihn über die Arme, wobei er Tea´s Hand von seinen Arm löste und flüsterte etwas, was Yami durch den Lärm nicht verstehen konnte. Yugi schaute erst skeptisch, dann wirkte er verunsichert, nickte ein paar Mal und dann.... dann war es wieder da. Dass, wofür es sich gelohnt hatte wieder nach Japan zu fliegen. Das bezaubernste Lächeln, das je auf einem Gesicht geboren werden konnte. Der Schmerz in Yami´s Herz wurde wieder größer, bohrte sich in seine Seele. Die Sehnsucht überrannte alles andere, übernahm die Steuerung der Füße, trat aus seinem Versteck und flüsterte nur seinen Namen. Das Flüstern schallte durch seinen eigenen Kopf, und ein kleiner Satz, den er noch nach setzte. Die Vernunft, das es noch zu früh sei sich zu zeigen, verstummte unter den inneren Schrei der Sehnsucht und seine Gedanken waren wie leer gefegt. Sah nur doch die Gestalt vor sich, die nur ihn nicht zu bemerken schien. Yami war nur wenige Schritte entfernt, aber unsicher setzte er einen Fuß vor den anderen, bis er direkt neben ihn stand. Hörte seine Stimme. „Es ist okay, Joey. Wir können ja alles später bereden. Aber es ist schön, dich wiederzusehen.“ Yugi lächelte zaghaft. Yami spürte den Blick von Joey auf sich, der die Augen vor Schreck etwas aufgerissen hatte. Doch nun schüttelte Joey etwas merklich den Kopf, verneinte etwas und Yami verstand, ging zwei Schritte zurück. Yugi bemerkte den entsetzten Blick seines Gegenübers und folgte die Richtung. In den Moment lief eine Horde Touristen an ihnen vorbei, die lautstark Schnatternd ihren Weg durch die Menge bahnte. Einige von ihnen trug ihre Koffer auf den Schultern, so das sie Yugi kurzzeitig die Sicht versperrten. „Was hast du denn?“, fragte er Joey, der ihn ruckartig wieder anschaute. „Nichts, ich finde es nur immer wieder unmöglich, wie sich Leute aufführen. Lass uns los gehen.“ Nun wurde er von den Blonden durch die Halle geschleift. Yami lehnte seine Stirn gegen das kalte Beton, schloss die Augen. Es war zu früh!, flüsterte er immer wieder vor sich hin. Versuchte krampfhaft die aufgewühlten Empfindungen im Zaun zu halten. Es war zu früh. Er schluckte und musste sein Atem drosseln, seine Hände waren zu Fäusten geballt. Yami war eben gerade eins klar geworden, was er vorher verdrängt hatte. Gott, wie habe ich dich vermisst. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)