Familienangelegenheiten von Flammendo (6 Drabbles zur Hyuuga Familie) ================================================================================ Kapitel 1: Milch ---------------- Wenn ein Hyuuga geboren wurde, war dies ein besonderer Anlass. Auf großen Feiern wurden die jungen Hyuugas der Familie vorgeführt. Jeder würde das Neugeborene betrachten, teils aus Höflichkeit, teils aus Neugier, ob der kleine Mensch auch allen Erwartungen entsprach. Erst würde das Familienoberhaupt eine Rede halten, dann der Vater ein paar Worte an die Gäste richten. Alle würden feiern, essen und trinken. Doch wenn sich der größte Trubel gelegt hatte, würde die Mutter mit dem Kind verschwinden. Für das, was sie tun musste, brauchten sie und das Kind Ruhe. Denn nur ein Hyuuga, der gut genährt wurde, würde stark werden. Kapitel 2: Tinte ---------------- "Die Feder ist stärker als das Schwert", war etwas, das er von seiner Mutter gelernt hatte. Was für ein Unfug. Das Schwert stand für Tyrannei. Unter dem Schwert blutete man. Was konnte eine Feder dagegen halten? Nichts! "Das Schwert ist stärker", flüsterte Neji vor sich hin, "nur wer stark ist wird siegen." Dann klopfte er an Hiashis Bürotür. Kurze Zeit später verließ er das Büro wieder, frische Tinte glitzerte auf seinem Antrag auf Ausbildung zum Ninja. Seine Angst verflog langsam. Wer auch immer glaubte, jemand mit einem Schwert wäre furchteinflößend, hatte Hiashi Hyuuga noch nie mit einer Feder bewaffnet gesehen. Kapitel 3: Wasser ----------------- Neji blickte in den großen Spiegel, der im Hausflur der Hyuuga-Villa stand. Seine Augen waren fahl wie Nebel. War das der Grund? Nur das? Es gab auch Ninjas ohne Byakugan, die stärker waren als er. Also warum? Er fasste sich an die Stirn. Oder war es, weil er so leicht zu kontrollieren war? Jemand ging hinter ihm vorbei. Leise flüsterte Neji zu sich selbst: "Warum ich? Warum muss ich auf Hinata aufpassen?" Die Schritte stoppten abrupt. Hatte er ihn gehört. Neji drehte sich um und sah Hiashi in die Augen. "Weil Blut dicker ist als Wasser", antwortete dieser schlicht. Kapitel 4: Alkohol ------------------ Dem Alkohol waren die meisten Hyuugas auf die ein oder andere Art verfallen. Ob es das Glas Whiskey war, welches Hiashi nach einem Tag Büroarbeit genoss, Sturztrunk, den vor allem viele junge Hyuugas aus dem Nebenhaus praktizierten, oder der gemäßigte Konsum von jenen, die sich ihrem Schicksal ergeben hatten... Neji sah auf alle herab. Alkoholkonsum machte die Sinne lahm. Ein Schrei gellte durch die Nacht, gefolgt von lautem Gelächter. Nicht einmal er konnte dem Alkohol die Rolle in seinem Leben vollkommen abstreiten. Aber zum großen Spott seiner Familienmitglieder war er immer von Neuem überrascht, wie sehr er in Wunden brannte. Kapitel 5: Blut --------------- "Weil Blut dicker ist als Wasser", warum erinnerte er sich gerade jetzt an diesen Satz, den Hiashi damals gesagt hatte? Neji hielt sich die Hand gegen die Wunde an seinem Bauch. Was für ein Unsinn. Das Blut floss, dünn wie Wasser, durch seine Finger. Es war ein harter Kampf gewesen, aber er hatte dennoch gesiegt. Trotzdem, es war nicht an der Zeit sich auszuruhen. Hinata war in Gefahr und er war ihr Beschützer. Er musste zu ihr. Sie war das zukünftige Oberhaupt und sie brauchte ihn. Immer mehr der weißen Hyuugatracht färbte sich rot. Warum konnte Blut nicht dicker sein? Kapitel 6: Tränen ----------------- "Echte Hyuugas weinen nicht", war ein altes Sprichwort der Familie, welches man den Kindern predigte. Dafür, dass echte Hyuugas nicht weinten, waren sehr viele weiße Augen feucht, als der Leichnam zu Asche verbrannte. Hinata Hyuuga, das zukünftige Familienoberhaupt, vergoss die meisten Tränen. Sanfte Hände zogen sie weg. Sie fand sich im Büro ihres Vaters wieder. Sie weinte abermals. Die Tränen in ihren Augen waren ein Zeichen von Schwäche. "Neji, ich brauche dich jetzt mehr als je zuvor", flüsterte sie. Erst jetzt merkte sie, dass sie auf dem Bürostuhl ihres Vaters saß... "Ich werde eure Stärke sein, Hinata-sama." ... Nein, ihrem Bürostuhl. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)