Für immer Freunde? von angelwater ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Alles fing vor sieben Jahren an. Dort habe ich dich in der Stadt vor dem Schloss gesehen. Du lagst so traurig in einen kleinen Käfig und hast mich angesehen. Was mich dazu bewogen hat dich zu kaufen, dass weiß ich bis heute nicht. Nein, dass ist falsch. Tief in mir habe ich es gewusst. Du hattest wie ich auch keine Familie mehr. Wir waren uns sehr ähnlich. Ob du dich noch ein deine Eltern erinnern konntest? Ich habe meine nie kennengelernt. Es heißt, es seien Soldaten im Dienst eines Königs gewesen, die dann umgebracht geworden sind. Meine Hände sind immer noch voll von deinem Blut. Ich hatte noch keine Zeit und keine Möglichkeit um sie abzuwaschen. Mein Körper zittert, wenn ich daran denke, dass ich dich gerade umgebracht habe. Ich bin zu einem Mörder geworden, zu einem Mörder, der einen Freund umgebracht hat. Ich wusste ja, dass mein Leben nicht einfach sein wird, aber jetzt ist es mir erst richtig klar geworden. Seufzend lasse ich mich auf den steinigen und warmen Boden sinken. Mein Schwert habe ich schon längst wieder in die Scheide gesteckt. Immer noch schaue ich auf deinen leblosen Körper. Deine Augen sind erloschen. Noch immer kann ich deine Tränen sehen, die du geweint hast, als das letzte Mal mein Name aus deinem Mund erklang, denn du warst einer der wenigen Drachen, die sprechen konnten. Auch mir laufen Tränen über das Gesicht. Navi ist bei mir, doch ich verstehe den Sinn ihrer Worte nicht. Wir waren doch Freunde. Warum musste diese Freundschaft so enden? Ich musste dich töten, um dich aus den Fängen des Bösen zu holen, aber dabei habe ich einen wichtigen Freund verloren. Dich. War unsere Freundschaft so wenig wert, dass ich sie durch deinen Tod beenden musste? Warum hast du mich nur vergessen? Oder hast du mich gar nicht vergessen? War es die Dunkelheit, dass Böse, was dich vergessen lassen hat? Ich werde es wahrscheinlich nie erfahren. Ich weiß nicht, wie lange ich schon auf den Boden gekniet habe, als langsam meine Tränen aufhören zu fließen. Wut kommt in mir hoch. Ich werde Ganondorf stürzen und deinen Tod und dein Leid rächen, denn er wusste, dass du mein Freund warst. „Link!“ Erst jetzt nehme ich wahr, dass mich jemand ruft, doch es ist nicht deine Stimme, sondern die Stimme meiner Freundin Navi. „Ja?“, antworte ich leise und trotzdem schallt meine Stimme an den Wänden zurück. „Na endlich bist du wieder hier. Wir dürfen uns nicht zu viel Zeit lassen. Auch wenn wir Beide einen besonderen Freund verloren haben und er nie wieder kommen wird, müssen wir uns trotzdem auf unsere Aufgabe konzentrieren.“ „Dann lass uns gehen.“ Langsam stehe ich wieder auf und schaue mich um. Auch hier ist so viel zerstört, auch wenn wir jetzt den Weißen des Feuers erweckt haben. Noch ein einziges Mal schaue ich auf deinen Körper. Und dann passiert es plötzlich. Als ich mich von dir abwende, erstrahlt ein helles Licht und schließt mich und Navi darin ein. Das Licht ist so hell, dass ich meine Augen schließen muss. Als ich meine Augen wieder öffne, stehst du vor mir. Es ist wie damals, als wir noch klein und Kinder waren. Dann fängst du an zu sprechen, aber dieses Mal sagt du nicht nur meinen Namen. „Du wolltest wissen, was mit meinen Eltern war? Das Böse hat sie verschlungen und mir genommen. Ich habe immer auf dich gewartet. Tag für Tag, doch du kamst nicht wieder. Eines Tages habe ich mich im Todesberg versteckt, damit mich das Böse nicht erwischen kann, doch das war ein Fehler. Das Böse sperrte mich ein und veränderte meine Gedanken. Du musst mir glauben Link, ich habe dich nie freiwillig vergessen, doch ich war zu schwach, um mich selbst vom Bösen zu befreien.“ Langsam kommst du auf mich zu und leckst über mein Gesicht. Ich muss lächeln, denn das hast du früher auch gemacht. „Und eines musst du mir glauben. Diese Freundschaft wird nie enden, denn dafür ist sie viel zu stark gewesen. Wir werden immer Freunde sein.“ Ich lege meine Arme um dich und ein paar Tränen fallen auf deinen Körper. „Du musst nicht weinen. Ich bin mir sicher, dass wir uns eines Tages wiedersehen.“ Du leckst meine Tränen weg. „Doch nun ist meine Zeit um. Ich möchte dir noch einmal danken, dass du mich aus den Fängen des Bösen gerettet hast.“ Widerwillig lasse ich von dir ab. Dann wendest du dich an Navi. „Pass gut auf unseren Link auf. Er ist zwar erwachsen geworden, aber dennoch wird er noch nicht alles können. Tief in seinem Inneren ist er nun einmal noch ein Kind.“ „Ich werde ganz bestimmt auf ihn aufpassen.“, antwortet Navi. Dann wendest du dich von uns ab. „Nun muss ich wirklich gehen. Lebt wohl, meine Freunde.“ Das Licht verblasst immer weiter. Ich merke wie mein Körper wieder seine derzeitige Größe annimmt. Dein Körper ist verschwunden. Langsam drehe ich mich um und gehe auf den Höhlenausgang zu. „Navi, werden wir ihn je wiedersehen?“ „Wenn wir fest daran glauben, bestimmt.“ Meine Trauer ist noch lange nicht vorbei, doch tief in mir weiß ich, dass wir immer Freunde bleiben werden. Denn ich werde immer an dich denken, Volvagia, denn du musstest durch mein Schwert sterben, damit deine Seele Ruhe finden konnte. So, dass war der One-Shot. Ich hoffe, er hat euch gefallen. Als ich das Manga durchgelesen habe, musste ich mir einfach Gedanken über die Gefühle von Link machen, als er seinen Freund umgebracht hat. LG. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)