Wertvolle Familie von Lasagne ================================================================================ Kapitel 2: Familienanfang ------------------------- „Tja … wo soll ich da anfangen?“ „Wie wär’s am Anfang?“, schlug Aoi vor. „Wenn es für Uru-chan in Ordnung ist.“ „Wenn es für mich nicht in Ordnung ist, werde ich es dich wissen lassen.“, sagte mein Bruder, legte mir eine Hand auf die Schulter und lächelte mich an. „Also gut. Es begann …“ Kapitel 1 : Familienanfang „Es begann damit, dass ich aus einem Waisenhaus in New York in das Haus meiner Adoptivmutter, Susan Rockwood, umzog. Ich bekam ein eigenes Zimmer und ich war sehr froh darüber, da es ziemlich groß und hell war. Susan erzählte mir, dass sie schon immer ein eigenes Kind haben wollte, aber da sie bis vor kurzem Krebs gehabt hatte, ihr dies verwährt geblieben war. Nachdem sie erfahren hatte, dass sie unfruchtbar war, hatte sie ihr Mann verlassen, da er mit ihr eine Familie haben wolle und kein adoptiertes Kind annehmen werde. Jetzt hatte sie weder einen Freund, noch einem Mann oder gar eine Familie, denn sie war Einzelkind und ihre Eltern hatten auch bereits das Zeitliche gesegnet. Jetzt wollte sie mit mir noch mal einen Neustart versuchen. Ich hatte nichts dagegen, schließlich wusste ich nicht, wer meine Eltern waren und auch ich konnte mir vorstellen, mit Susan zusammenzuleben. Drei Jahre lebten wir gemeinsam in fast perfekter Harmonie zusammen. Zwei Monate bevor ich meinen 13. Geburtstag feierte, begann Susan wieder auszugehen und sich mit einem Mann zu verabreden. Doch jedes Mal, wenn ich sie nach ihm fragte, sagte sie lächelnd: „Das wirst du schon sehen.“ An meinem Geburtstag klingelte es schon früh morgens an der Haustür. Als Susan rief, dass sie gerade unter der Dusche stand rannte ich zur Tür. Davor stand ein schlanker, schwarzhaariger Japaner und fragte mich, ob meine Mutter zu sprechen sei. Gerade als ich ihm sagen wollte, dass sie duschen wäre, kam Susan auch schon die Treppe hinunter gelaufen und warf sich ihm in die Arme. Er schien zuerst verwirrt, legte dann aber die Arme um sie und legte seine Lippen auf ihre. Nachdem sich die beiden voneinander gelöst hatten, stellte mir Susan ihren Liebsten vor. Sein Name war Tetsuhiro Kareshima. Sie hatten sich in einem Musikgeschäft kennen gelernt, wo Susan sich nach einem Klavier für das Wohnzimmer umgesehen hatte. Es war Liebe auf den ersten Blick. Sie gingen essen, ins Kino oder im Park spazieren. Wir gingen ins Wohnzimmer, wo meine Geschenke noch ungeöffent auf dem Tisch lagen. Tetsuhiro zauberte einen Strauß Rosen hinter seinem Rücken hervor und überreichte sie Susan. Sie lief rot an und murmelte verlegen: „Das wäre doch nicht nötig gewesen.“ Er lachte nur und erwiderte: „Eben doch. Nimm es als weiteren Liebesbeweis.“ Susan drückte ihm einen Kuss auf die Wange und begab sich auf die Suche nach einer passenden Vase. „Ich hab dir auch was mitgebracht.“ Er gab mir eine CD meiner Lieblingsband, die ich schon lange haben wollte. „Woher …“ „Wusste ich, dass du sie schon lange haben wolltest? Susan hat es mir verraten.“ Er lächelte. „Und sie hat gesagt, dass du musikalische Menschen magst.“ Er erhob sich und setzte sich ans Klavier. Ich selbst kann nicht spielen. Susan spielt zwar nicht schlecht, doch was Tetsuhiro mit dem Klavier machte, war einfach unglaublich! Seine Finger bewegten sich so schnell über die Tasten, als würden sie fliegen und dennoch klang alles absolut harmonisch und unbeschreiblich schön. Als Susan zurückkam, sah sie genauso aus wie ich mich fühlte, nämlich überwältigt. Die Geräusche des Klaviers verstummten. „Das war ja wunderschön.“ Susan sprach mir aus der Seele. „Wie wäre es, wenn wir jetzt frühstücken? Ich hab frische Brötchen mitgebracht.“ Dass er auch daran gedacht hatte, wunderte mich, es sei denn, Susan und er hätten sich abgesprochen. Während Susan Tee kochte, deckten Tetsuhiro und ich den Tisch. Nachdem wir uns gesetzt hatten, begann Susans Schatz ihr von seiner Arbeit zu erzählen. Irgendwie war es, als würde er schon lange zu unserer Familie gehören. Gut gelaunt, begann ich mein Brötchen zu essen. „Was?“, rief Susan plötzlich und holte mich aus meinen Gedanken. „Tut mir Leid, aber es geht nicht anders. Das Geld reicht einfach nicht mehr und in meiner Heimatstadt, bekomme ich für die gleiche Arbeit mehr Geld. Es tut mir leid, dass ich es dir nicht schon eher gesagt habe.“ Tetsuhiro wirkte ehrlich betroffen. „Du willst allen ernstes nach Japan ziehen?“ Ich runzelte die Stirn. „Warum ziehen wir dann nicht einfach mit?“ Beide starrten mich entgeistert an. „Na ja, du hast doch schon lange Stress wegen deiner Arbeit und das wäre doch dann ein totaler Neuanfang. Dolmetscher werden doch überall gebraucht.“ „Das stimmt allerdings.“, sagte Susan zweifelnd. „Aber wäre das denn für dich wirklich ok?“ Ich grinste. „Klar! Die Mädchen hier sind mir eh zu zickig. Ich warte schon lange darauf von denen wegzukommen. Die Chance ist einmalig. Wenn Tetsu mir Japanisch beibringt, ist doch alles wunderbar und weil du das doch auch schon kannst, könntest du schon mal nach einer Wohnung gucken.“ Ich schaute sie an. „Na ja, theoretisch gesehen wäre es schon möglich, aber so ein Umzug plant sich immerhin nicht von einem Tag auf den Anderen. Da bräuchte ich schon etwas mehr Zeit.“ „Also ist es beschlossene Sache?“, fragte ich hoffnungsvoll nach. „Ja. Wenn es dich glücklich macht.“ Susan lächelte. „Juhu!“, rief ich und fiel ihr um den Hals. „Das ist super von dir!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)