Feiern ins Glück von Bluttraene ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war ein sehr kalter Wintertag Anfang Dezember. Heute sollte die Geburtstagsfeier von einer Freundin von Jaqui und mir, Meike, sein! Es würde auch das 1.Mal sein, dass ich allein mit dem Auto von W., wo ich wohnte, nach R. zu Jaqui fuhr. An diesem Morgen stand ich in meiner kleinen 2-Zimmer-Wohnung und packte meine Sachen, da ich ja auch noch bei der Jaqui schlafen würde. Nachthemd, Waschzeug, Bürste und nicht zu vergessen: mein Schminkzeug, Partyklamotten und mein Lockenschaum. All das schmiss ich mit noch einigen anderen Wichtigen Sachen in meine Sporttasche. Dann begab ich mich mal wieder auf die lange Suche nach meiner Lieblings Handtasche, die mal wieder, wie so oft wie vom Erdboden verschwunden war. Leicht genervt gab ich es gegen Mittag auf und machte mir, da ich ja jetzt keine Zeit mehr zum Kochen hatte, schnell eine Pizza. Ich muss zugeben, dass in meinem Kühlfach sehr viele Pizzas sind, da ich selten Zeit zum Kochen habe! Das haben Schülerinnen wohl so an sich. Gegen 14 Uhr wollte ich dann losfahren. Ich nahm eine andere Handtasche und wollte gerade Handy und Geldbeutel in dieselbe tun, als ich etwas sah: Meine heißgeliebte Handtasche! Gerade eine Spitze blitzte unter der Kommode im Flur hervor. Ich griff nach ihr, stellte die andere Tasche wieder weg und tat mein Zeug in meine Lieblingstasche. Ich schloss die Haustüre ab und ging zu meinem Auto. Ich ließ den Motor an und rollte schon ein Stück, als mir noch was einfiel. Schnell stoppte ich mein Auto wieder, rannte zurück in die Wohnung und fischte hinten aus dem Kühlschrank noch die Flasche Asti, die ich Meike zum Geburtstag schenken wollte. Als ich dann wieder im Auto saß, überlegte ich noch mal angestrengt, ob ich noch etwas vergessen hatte. Aber mir fiel nichts ein und so fuhr ich los. Gut eine halbe Stunde später kam ich dann bei Jaqui an, die eine kleine Wohnung im Haus ihrer Eltern bewohnte. Geschickt parkte ich in den einzigen Parkplatz ein, der weit und breit zu sehen war und der auch noch direkt vor der Haustür lag. Schnell schaute ich mich um, aber zum Glück sah ich die beiden Autos von Jaquis Eltern und den Schlitten von Jaquis großen Bruder Pascal. Sie mochte ihre beiden Brüder, Pascal und Phillip nicht besonders. Ich hätte gern einen Bruder, aber ich war und blieb nun mal ein Einzelkind. Als ich an der Haustüre klingelte, stürmte mir meine Freundin schon entgegen. „Hi, Dani!“ „Hi Jaqui!“ Wir umarmten uns beide. „Bist du mit dem Auto gekommen?“, fragte mich Jaqui, „Ich hab deinen Vater gar nicht gesehen!“ „Mensch Kleine! Für was hab ich den jetzt einen Führerschein? Komm mal mit ich muss dir was zeigen!“ „Hat dein Vater dir etwa das Auto fürs Wochenende geliehen?“ „Ne!“ Wir gingen wieder aus dem Haus und ich zeigte voller Stolz auf meinen neuen Fiat. „Wo hast du den denn her? So viel verdienst du doch gar nicht! Oder hat sich Daddy doch noch erweichen lassen?“ Ich musste lachen, da ich ganz genau wusste auf was sie anspielte. Es war ein ganz schöner Kampf mit meinen Eltern gewesen, bis ich meinen Führerschein von ihnen bekommen habe, das lag daran, dass ich vor einem Jahr zuhause ausgezogen bin, nicht daran, dass meine Eltern nicht so viel Geld hätten. Mein Vater war Chef einer „kleinen“ Firmenkette. Wir lebten sehr gut, aber meinen Eltern gefiel es nicht, dass ich meine eigenen Wege gehen wollte und mir eine Wohnung gesucht hatte. „Nein, du kennst doch meine Eltern!“ „Wo kommt es dann her?“ „Erinnerst du dich noch daran, dass ich dir gesagt hatte, dass ich einen Onkel in Berlin habe?“ „Ja! Aber du hast doch erzählt er sei schon sehr alt und lebe von seiner Rente!“ „Dachte ich ja auch! Aber in Wirklichkeit, hat der da oben eine riesige Firma!“ „Is ja krass!“ „Er weiß natürlich, dass er bald einmal sterben wird und da er keine Kinder hat und außer mir nur noch mein Cousin, der Dan, existiert, hat er beschlossen uns beide als Erben einzusetzen. Dan erbt die Firma und ein kleines Startkapitel, dafür muss er nur nach Berlin zu ihm ziehen.“ „Sein Zuhause aufgeben?“ „Er ist 22! Und er hatte nie ein Zuhause! Er ist ein Waisenkind und das ist seine große Chance!“ „Und was erbst du?“ „Sein Vermögen, minus das, was Dan bekommt, und jetzt halt dich fest: Sein Ferienhaus auf MALLORCA!!!“ „Ne, nicht wirklich oder?“ „Doch! Und ich darf es sogar jetzt schon benutzen! Es wird ab und zu vermietet, aber wenn ich dorthin will, müssen die anderen Platz machen!“ „Ist ja geil! Und was ist jetzt mit dem Auto?“ „Onkel Karl hat gehört, dass ich Geburtstag hatte und dass ich von meinen Eltern einen Führerschein bekommen habe. Gestern stand er vor der Tür und hat mir den Schlüssel in einer Ringschachtel verpackt überreicht! Ich dachte erst er will mir Schmuck schenken! Aber das ist viel besser!“ „Cool! Dann können wir ja später vielleicht noch schnell zur REWE fahren, die Meike hat nämlich angerufen, dass der Alk nicht reicht und gefragt, ob wir heute Abend was mitbringen würden, dann müssen wir den Kasten Bier wenigstens nicht schleppen!“ „Ok, solang, du nicht fahren willst!“ Wir lachten beide. Jaqui machte zurzeit den Führerschein und wird erst in zwei Monaten 18. Also gingen wir zurück ins Haus und machten es uns in Jaquis kleiner Wohnung gemütlich, in die sie nach dem Tod ihres Opas eingezogen ist. Wir quatschten eine Weile und tauschten die neusten Neuigkeiten aus. Zwischendurch fuhren wir noch schnell zu REWE und holten ZWEI Kästen Bier. Wir mussten sie ja nicht heim TRAGEN!!! Um 18.30 machten wir uns dann fertig. Wir zogen uns um und schminkten uns ein bisschen. Dann trugen wir die beiden Kästen ins Auto von Jaquis Mutter, die uns zum Juz, in dem Meike feiern wollte, fuhr, da wir die beiden Kästen nicht unbedingt den ganzen Berg hinauf schleppen wollten. Dort angekommen wurden wir und vor allem das Bier freudig begrüßt! Ich kannte nicht viele von denen, die schon da waren. Nur Meike, Svenja, Ken und Toni. Den Rest, ausschließlich Jungs, war mir völlig unbekannt. Nachdem wir die vier uns bekannten begrüßt hatten, stellte uns Svenja auch den Rest vor. „Das sind Christoph, Dominik, Matthias, Harald, Benjamin, der Bruder von Matthias, Tobias, Michael, Andreas, Robert und Florian oder einfach Chris, Domi, Matze, Harry, Benny, Toby, Micha, Andi, Rob und Flori! Und das sind Jaqui und Dani!“ Einer der Jungs, ich glaube es war Benny, lehnte sich grinsend zum Ken und meinte: „Vier Mädels für 12 Jungs! Da müssen sich die Mädels aber ranhalten!“ Wir lachten alle! Meike knuffte Benny in die Seite und klärte ihn auf: „Also eigentlich hab ich auch noch die Jana eingeladen, aber die ist zur Zeit mit der Schule irgendwie weg!“ Ken maulte: „Dann wären es ja auch nur 5 Mädels für 12 Jungs!“ Meike berichtigte ihn schnell: „Du meinst wohl 4 Mädels für 11 Jungs?“ „Kannst du nicht zählen? Ihr seit 4 Mädels und mit der Jana wären es 5 und wir sind 12 Jungs!“ „11! Micha ist schon in festen Händen! Nämlich in meinen! Also sind es hier auch nur 3 frei Mädels!“ Sie lachten alle. Wir setzten uns alle in die Sessel und die alte Couch die in der Ecke stand. Nach einer Weile war schon eine megageile Stimmung aufgekommen. Wir tranken Bier und sangen die Lieder, die aus der Stereoanlage mit voller Lautstärke schalten, mit. Es war sehr lustig. Ich sah mit die Jungs nach der Reihe an. Es war keiner dabei, der mich in irgendeiner Weise reizen könnte. Wir saßen alle irgendwie verstreut rum und nur Jaqui und ich saßen immer zusammen. Nach einer Weile gesellte sich Benny zu uns. Er laberte ne Weile mit uns und holte sich und mir ein neues Bier, da meines gerade leer geworden ist. Er öffnete es mir sogar. Ich nahm es ihm aus der Hand und schon war es passiert: Benny hatte das Bier zu schwungvoll geöffnet und natürlich fing es dann an zu schäumen. Na toll! Alles auf meine Hose! Ken sah das und meinte ruhig: „Mensch Dani! Weißt du eigentlich wie das aussieht?“ Ich musste lachen, sah Ken mit einem Zwinkern im Gesicht an und meinte dann: „Das war ich nicht, das war Benny!“ Wir lachten beide. Benny starrte uns an, als kämen wir vom Mond. Naja, er kannte unsere Scherze auch nicht und deswegen viel ihm auch nichts Komisches auf, als er die WEISSEN Flecken auf meiner Hose sah! Es war urkomisch. Alle wurden darauf aufmerksam, aber keiner verstand um was es ging. Am dümmsten stellte sich die Meike an, als sie meinte: „Was ist an Bier so ungewöhnlich? Das ist mir auch schon oft passiert!“ Dann war es natürlich um Ken, Jaqui und mich geschehen. Als wir uns fast eine halbe Stunde später endlich beruhigt hatten, waren die anderen schon dabei Bruderschaft zu trinken. Wir machten natürlich heftig mit und der Alkoholpegel stieg merklich! Zwischendurch gingen Harry und Domi, die in der Nähe wohnten noch mal nach Hause und holten zwei Kästen Bier, die im Keller standen. Irgendwann fingen dann Jaqui und Toni an rumzuknutschen. Benny saß neben mir und beobachtete sie kurz, dann meinte er, dass wir das auch machen könnten. Ich willigte ein, da ich gerade Lust auf knutschen hatte. Schon steckte mir Benny seine Zunge in den Mund. Jaqui hörten kurz nachdem wir angefangen hatten wieder auf, aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund knutschten Benny und ich fast 20 Minuten! Ununterbrochen! Wir rutschten immer näher und irgendwann flüsterte er mir ins Ohr, dass ich mitkommen sollte. Wir gingen in einen kleinen Nebenraum und ließen uns auf dem großen Sofa dort nieder. Wir saßen eine Weile nur da und knutschten. Nach ungefähr einer Dreiviertel Stunde gingen wir wieder zu den anderen zurück. Nacheinander kamen alle besorgt zu mir und fragten leise, ob wir miteinander geschlafen hätten. Ich verneinte immer und sie gingen erleichtert wieder. Benny war gerade bei Matze, dem total schlecht war. Als er wiederkam stellte er sich vor mich beugte sich runter und küsste mich. „Wie geht’s deinem Bruder?“ „Der sitzt im Klo und kotzt! Hat wirklich schon zuviel intus!“ So stand er eine ganze Weile und küsste mich. Jaqui und Toni saßen neben uns. „Willst du dich nicht setzen Benny?“ „Ne, passt schon!“ „Ist das nicht unbequem?“ „Nö!“ Nach einer Weile verschwanden Toni und Benny kurz und als sie wieder kamen nahm Benny mich an der Hand und zog mich mit nach draußen. Er hatte seine Jacke und eine Decke mitgenommen. Wir gingen ein Stück und dann bog Benny in einen Feldweg ein. Ein Stück weiter ließ er sich fallen und streckte die Arme aus, damit ich mich neben ihn setzen konnte. Wir saßen eine Weile nebeneinander und sahen in die Sterne. Keiner sagte ein Wort. Ich kuschelte mich eng an Benny und plötzlich fiel mir auf, dass ich mich total wohl und geborgen fühlte. Nach einer Weile küsste mich Benny wieder. Ich fühlte mich wie im Himmel. Als wir die Kirchturmglocke 12 schlagen hörten gingen wir zurück. Ein paar von den Jungs waren schon gegangen. Auch Svenja war schon weg. Als wir wieder reinkamen waren nur noch Meike, Jaqui, Matze, Chris, Ken, Toni und Micha da. Sie grinsten uns so komisch an, aber wir ließen uns dadurch nicht beirren. Da kein Bier mehr da war (wer weiß, wo das alles hingekommen ist…), unterhielten wir uns einfach nur. Ab und zu küsste mich Benny. Matze schlief auf einem Sofa. Etwa um 2 Uhr verabschiedeten Jaqui und ich uns, da Jaquis Mutter sonst schimpfen würde, da sie ja erst 17 war. Zum Abschied küsste ich Benny noch mal lange. Auf dem Rückweg wollte Jaqui alles über mich und Benny wissen. Ich erzählte es ihr. „Das war schön, aber es war nicht so viel dabei. Ich hatte zuviel Alk intus!“ „Bist du verliebt?“ „Ich weiß es nicht!“, sagte ich wahrheitsgemäß, „Ich hab darüber nachgedacht, aber das einzige, was mir einfällt, ist, dass ich mich bei Benny voll wohl gefühlt habe, aber dass kann auch daher kommen, dass ich schon lange keinen Freund mehr hatte. Er war so zärtlich!“ „Ihr habt also doch!“ „Ja, haben wir!“ „Dani!“ „Das war der Alkohol! Du weißt doch, dass ich so was sonst nie machen würde! Das hast du ja an Simon gesehen, bei dem hat’s auch fast ein halbes Jahr gedauert, bis ich mit ihm geschlafen hab!“ „Habt ihr wenigstens verhüttet?“ „Ja, du klingst wie meine Mutter! Außerdem weißt du doch, dass ich die Pille nehme!“ „Ich dachte du hättest sie abgesetzt!“ „Ich hab mal darüber nachgedacht sie abzusetzen, aber ich hab nie gesagt, dass ich es gemacht habe!“ „Na dann ist ja gut!“ „Glaubst du, dass das mit mir und Benny Zukunft hat?“, fragte ich ein bisschen verunsichert. „Warum nicht! Warte ab, bis er dich anruft!“ „Scheiße!!!!“ „Jetzt sag bloß er hat deine Telefonnummer nicht!“ „Wir waren so mit knutschen beschäftigt.“ „“Und du hast seine auch nicht?“ „Wie gesagt wir hatten keine Zeit!“ „Oh Mann! Wie blöd kann man eigentlich sein!“ „Mach mich halt auch noch fertig!“ „Ich werd mal den Ken fragen, der hat die Nummer bestimmt!“ „Würdest du das wirklich machen?“ „Na klar! Ich kann ja nicht zulassen, dass du vielleicht die Liebe deines Lebens nie wiedersiehst!“ „Ich weiß doch noch nicht mal, ob ich ihn lieb!“ „Wie willst du es denn rausfinden, wenn du ihn nie wieder siehst?“ Ich fiel ihr vor Freude um den Hals. Vielleicht würde es ja doch noch was mit uns. Wir waren gerade an Jaquis Haus angekommen. Leise schlichen wir rein und begaben uns ins Schlafzimmer. Wir redeten nicht mehr viel, weil wir beide hundemüde waren. In der Nacht träumte ich von Benny. Es war etwas komisch, dass ich das träumte. Benny war zwar da und wir haben uns wieder geküsst, wie am Abend, aber gleichzeitig kam es mir so vor, als ob es nicht ich wäre, die er küsst. Kapitel 2: ----------- Ich erzählte Jaqui am nächsten morgen erst mal nichts von dem Traum. Ich wusste ja selber noch nicht, was er bedeuten sollte. Wir machten uns Frühstück und setzten uns dann auf Jaquis Fensterbrett, das zur Straße rausging. Wir quatschten eine Weile über alles Mögliche. Ich erzählte ihr wieder mal allen möglichen neuen Tratsch und Klatsch aus meinem Kaff und sie erzählte mir von dem neusten Streit mit ihrem Freund Felix. Sie stritten sich ab und andauernd, aber hinterher vertrugen sie sich immer wieder. Er hätte gestern Abend auch auf der Feier sein sollen, aber da sie sich erst frühs gezofft hatten, waren wir alleine hingegangen, deswegen hatte ich auch bei der Jaqui im Schlafzimmer geschlafen und nicht im Gästezimmer. Als ich sie nach dem Grund für den Streit fragte, meinte sie nur: „Das weiß ich jetzt auch nicht mehr so genau! Es ging glaube ich mal wieder um meine Ausbildung, dass ich so wenig Zeit für ihn hätte und so.“ „Dabei seht ihr euch doch jeden Tag!“ „Nicht jeden! Vorgestern war ich nicht bei ihm und deswegen hat er sich ja heute auch beschwert!“ „Ach und ich dachte, er hätte bei dir gepennt!“ „Nein, ich war doch vorgestern mit meiner Mum, bei meiner Tante zu Besuch. Deswegen hatte ich auch keine Zeit!“ „Warum versteht er das nicht? Ich finde einfach ihr seit zu oft zusammen… Jede freie Minute verbringst du mit ihm. Er ist immer dabei, wenn wir ausgehen! Ich meine, nicht dass er mich stören würde, aber es ist ja nicht so, dass ihr euch nie seht! Ich meine, wann haben wir das letzte Mal so richtig gelästert und gemeinsam mit Jungs geflirtet? Ok, lästern können wir jetzt und gestern mit Toni rumgeknutscht, aber so...“ „Ich weiß, mich nervt es ja auch ein bisschen, aber andererseits finde ich es auch süß! Aber du hast Recht! Wir müssen wieder mal was allein unternehmen! Das gestern war sehr lustig!“ „Stimmt! Mit Felix wäre das nur halb so lustig gewesen. er hätte bestimmt auch irgendwie verhindert, dass Benny mich küsst. Ich meine, seit du mit ihm zusammen bist hab ich keinen Freund mehr!“ „Das tut mir leid! Aber vielleicht klappt das ja mit Benny! Und was Toni anbelangt... Es war nur ein Kuss! Nichts Weltbewegendes! Nichts was du Felix erzählen müsstest!“ „Keine Panik! Von mir erfährt er nichts! Wenn dann musst du es ihm schon selbst sagen!“ „Danke!“ „Keine Ursache!“ Wir wechselten dann das Thema und lästerten mal wieder ausgiebig über alle möglichen Leute. Ich fing sofort an: „Wie findest du eigentlich unsere neue Pädagogiklehrerin? Ich meine, es ist schon schlimm genug, dass wir jetzt doch ne neue haben, aber diese Olga schießt wirklich den Vogel ab! Mir war da die C. viel lieber! Die Frau S. ist so schlimm!“ „Stimmt und immer diese Falten die sie im Gesicht hat. Wenn die ihr Gesicht immer so verzeiht, dann bleibt es vielleicht mal so stehen!“ „Oh Gott! Bloß nicht! Das Gesicht kann nicht immer ertragen. Dazu noch diese komischen Hamsterbacken!“ „Und ihre Sprechweise! Diese hohen Silben immer! Boah!“ „Am schlimmsten finde ich aber ihr Rumgeschreie! ‚Ich verlange nicht, dass ihr immer Mucksmäuschenstill seid, aber ein gutes Arbeitsklima muss doch herrschen!’“ „Ja, und dann schreit sie die Saskia an, weil sie EIN Wort zur Mona gesagt hat!“ So in dem Stil ging es weiter, obwohl es bei den andern natürlich nicht mehr so heftig war, aber wir konnten unsere neue Pädagogiklehrerin einfach nicht leiden! Um zirka 11 Uhr fuhr ich dann wieder heim, da Felix seinen Besuch angekündigt hatte. Also stand Versöhnung an! Und da würde ich natürlich stören! Am nächsten Morgen wachte ich mit Hals-, Kopf- und Bauschmerzen auf. Fieber hatte ich auch und ich hustete am laufenden Band. „Na super!“, dachte ich mir. Da hatte ich mir aber eine schöne Erkältung eingefangen. Das kommt davon, wenn man bei –8 Grad im Top mit einem Typen, der nur ein T-Shirt anhat und einer Decke und einer Jacke fast eine Stunde draußen auf dem Feld liegt. Naja, bin ja selber Schuld! Hab ich halt ne Grippe! Um 10.30 rief ich dann erst mal Jaqui, die – oh, wer hätte es erwartet – gerade erst aufgestanden war und jetzt schnell das Frühstück für sich und Felix machen musste. War ja klar, dass da nicht viel Zeit für mich blieb! Sie bedauerte mich zwar kurz, dann war es aber auch schon wieder vorbei. Tolle Freundin! Ich rief dann halt bei Jana an, die gestern Abend von ihrer Klassenfahrt zurückgekommen war. Und sie hatte – oh Wunder – auch keine Zeit für mich! Ihr Freund war bei ihr (als hätte ich das nicht ahnen können). Na gut, so verzog ich mich halt mit einer Schüssel heißem Vanillepudding auf die Coach und zog mir ein paar Liebesschnulzen rein! Bei jeder Kussszene dachte ich an Benny! Also war ich doch in ihn verliebt! Ich schrieb sofort eine SMS an die Jaqui, weil anrufen eh nichts genützt hätte: Hi Maus! Duuh ich hab mich doch in den Benny verliebt! Ich kann an nichts anderes mehr denken! Er ist so süß! HDGDL Dani Dann begab ich mich wieder ins Wohnzimmer. Am Mittwoch ging es mir dann so richtig dreckig. Ich hatte jetzt schon drei Tage in der Schule gefehlt und es ging mir einfach nicht besser. Ich schrieb mal wieder eine SMS an Jaqui: Hallo Maus! Wer will meine Kopfschmerzen, Husten etc.? Zum Glück bist du gesund! Ich will wieder in die Schule! Es ist so langweilig! HDGDL MB Dani Keine 5 Minuten später bekam ich eine SMS von der Jaqui: Hi Maus, tut mir leid dass ich dich auch net aufmuntern kann: Benny will was von der Sabrina. Und ich hab mit Felix Schlussgemacht! HDGDL Jaqui Ich las diese SMS 5x und dann brach ich in Tränen aus. Also war ich doch nur ein One-Night-Stand gewesen. Kleiner Partyflirt! Tolles Gefühl! Und dann auch noch in die Sabrina! Die war so hässlich und so Strunzblöd, dass es schon wehtat! Und in so was verliebt er sich. Die hat ihn doch gar nicht verdient. Die hat doch eh jede Woche einen anderen, obwohl sie so blöd ist! Sie kriegt aber sonst auch nur die hässlichen ab! Aber jetzt mein Benny! Das kann nicht wahr sein! Erschwerend kam hinzu, dass Jaqui mit Felix Schlussgemacht hatte. Toll wahrscheinlich sind wir jetzt beide unglücklich! Ob ich zu ihr fahren sollte? Ich hatte noch nicht ganz zuende gedacht, als es an meiner Tür klingelte. Ich ging langsam und lustlos hin. Als ich öffnete, nahm mich Jaqui einfach in den Arm. Ne ganze Weile sagten wir beide nichts. Wir saßen im Wohnzimmer auf der Coach und starrten nur so vor uns hin. Doch irgendwann meinte ich dann: „Erzähl doch mal, warum seid ihr nicht mehr zusammen?“ „Das ist doch jetzt unwichtig!“ „Nein, erzähl!“ „Das ist doch jetzt scheißegal! Es ist jetzt wichtig, wie es dir geht!“ „Und du bist unwichtig oder was? Also erzähl schon! Das lenkt mich zumindest etwas ab!“ „Na gut! Gutes Argument! Ich hab gestern mit ihm Schlussgemacht! Ok, erst mal von Anfang an. Du erinnerst dich doch bestimmt noch an unser Gespräch am Samstag! Wo du gemeint hast, dass er immer überall dabei sein muss und wir nicht mehr so lästern können wie früher.“ „Du hast doch nicht etwa deswegen mit ihm Schluss gemacht? Das hab ich doch gar nicht so gemeint!“ „Nicht wirklich deswegen! Aber es hat mich auf etwas aufmerksam gemacht, ich kann mich nicht mehr an mein Leben OHNE Felix erinnern! Weißt du, er hat es geschafft, dass mein Leben sich nur noch um IHN dreht! Dass ich total vergesse, wie es ohne ihn ist. Er hat mich richtig manipuliert. Und als du mich dann am Sonntag angerufen hast, weil es dir so schlecht ging, hab ich wegen ihm unser Gespräch abgebrochen, dabei ist er erst eine Stunde später aufgestanden. Ich hab mich nicht mit DIR unterhalten, nur wegen einem blöden Frühstück und als dann deine SMS kam, hab ich dir nicht geantwortet, weil ER meinte, dass ihn das Handy stören würde. Da ist mir aufgefallen, dass er mich immer nur für sich allein haben wollte. Ich wollte zu dir fahren um mich um dich zu kümmern und er hat gemotzt und ich bin bei ihm geblieben. Er hat mich behandelt wie sein Eigentum.“ „Und dann hast du einfach so mit ihm Schlussgemacht?“ „Der Ausschlag kam dazu gestern! Er hatte zu mir gesagt, dass er mit seinen Kumpels lernen wollte und deswegen leider nicht zu mir kommen könnte. Kein Problem für mich! Also bin ich dann so um 19Uhr mit der Meike, der Sabrina und der Jana ins Stüble oben gegangen. Wir wollten etwas trinken und mal schauen wer sonst noch oben ist. Wenn du nicht krank gewesen wärst hätten wir dich mitgenommen!“ „Kein Thema! Ich hätte ja eh nicht gekonnt!“ „Auf jeden Fall kommen wir oben an und du glaubst nicht, was wir gesehen haben...“ „Er war oben stimmts?“ „Genau! Und zwar schon sternhagelvoll! Der hat mit ner Tussi rumgeknutscht und mich motzt er an, wenn ich einen Typen nur anschaue. Ich wollte gerade wieder gehen und er schreit mir laut ‚Jaqui’ hinterher. Dann bin ich erst recht abgehauen! Ich bin nach Hause und er mir hinterher. Ich hab ihn eine halbe Stunde vor der Tür stehen lassen. Dann haben wir geredet. Besser gesagt ICH habe geredet! Das erste Mal hab ich ihn nicht zu Wort kommen lassen! Der hat vielleicht ganz schön blöd geschaut! Ich hab ihm alles vorgeworfen, dass er mir keinen Freiraum lässt, dass ich nur noch für ihn da sein muss, dass ich nicht mehr genug Zeit für meine Freunde habe. Ich hab ihm sogar das mit Toni ins Gesicht geschrieen! Dass es mit uns eh keinen Sinn mehr hat, weil er mir was verbietet, was er selber tut und weil ich Angst habe ihn so was zu erzählen. Und so weiter. Und dann hab ich ihn rausgeschmissen und ihm gesagt, dass ich ihn nie mehr wiedersehen möchte.“ „Und was hat er gesagt?“ „Er hat immer wieder beteuert, wie leid es ihm täte. Und versucht mich anzurufen. Er hat mir bestimmt 10x Auf die Mailbox gequatscht! Ich hab ihm nicht geantwortet. Es ist besser so, wenn es aus ist.“ „Bist du nicht traurig?“ „Gesten war ich traurig und heute früh, als ich aufgewacht bin ein bisschen, deswegen bin ich auch nicht in die Schule gegangen!“ „Stimmt, es ist ja erst 11Uhr. Ist mir gar nicht aufgefallen!“ „Es war 11 als ich gekommen bin! Jetzt ist es fast 12!“ „Stimmt, ich hab Hunger!“ „Komm machen wir uns ne Pizza!“ Wir bedienten uns mal wieder an meinem unerschöpflichen Pizzavorrat. Nach dem Essen setzten wir uns ins Wohnzimmer und sahen uns (T)Raumschiff Surprise an. Wir brauchten jetzt was, wo wir uns so richtig totlachen konnten. Als der Film zuende war saßen wir noch eine weile da und quatschten über die lustigen Stellen. Dann versuchten wir den Miss Waikiki Tanz zu tanzen. Irgendwann sah mich dann die Jaqui von der Seite an und meinte: „Auch wenn du vielleicht nicht darüber reden willst, wie geht’s dir, ich meine wegen Benny?“ „Wie soll es mir gehn? Beschissen halt! Ich kann doch nichts ändern! Ich war halt nur ein One-Night-Stand!“ „Mensch Kleine! Wenn ich könnte würde ich es ändern! Ich würde ihm am liebsten in den Arsch treten!“ „Wo halt die Liebe hinfällt! Ich hatte halt Pech, dass es nicht ich war!“ „Aber die Sabrina war’s! es ist ja schon schlimm genug, wenn man ihr mal beim Flaschendrehen nen Kuss geben muss! Aber andauernd muss des doch noch schlimmer sein!“ „Vor allem ist die doch strohblöd!“ „Weißt du was? Ich hab doch gestern auf dem Weg hoch ins Stüble mit ihr geredet und sie fragt sich, ob sie was mit dem Benny anfangen soll, oder es lieber lässt. Sie will lieber solo bleiben um in der Disko mit Typen rumknutschen zu können!“ „Das ist doch krank! Sie hat ne Chance und ich nicht! Und dann ist sie noch so undankbar! Das gibt es doch nicht! Ich glaub das einfach nicht!“ In dem Moment klingelte mein Telefon! Ich nahm ab und meldete mich. „Hallo Dani! Hier ist Ken! Ist die Jaqui vielleicht auch bei dir?“ „Willst du sie sprechen?“ „Ich will euch beiden was erzählen! Schalt doch mal den Lautsprecher an!“ „Hab ich! Was gibt’s?“ „Ich muss euch was über die Sabrina erzählen! Die ist so saublöd! Die war gestern noch beim Benny, weil ihr ja dann doch nicht im Stüble ward!“ Ich hielt den Atem an. Was würde jetzt kommen? Jaqui reagierte schnell: „Und weiter? „Naja, die beiden waren in Bennys Zimmer und haben wohl rumgeknutscht! Der Benny ist jetzt richtig fertig. Und jetzt ratet mal warum!“ Ich starrte vor mich hin und meinte dann fast tonlos: „Sie haben so lange gefickt, dass er fast ohnmächtig wurde.“ „Das hätte er mir wohl kaum erzählt! Nein, er hat zur Sabrina gesagt: ‚Ich liebe dich’ und sie steht auf, schaut ihn an und meint dann: ‚Ich dich aber nicht!’ und dann ist sie abgehauen!“ „Und das hat er dir erzählt? Weiß er, dass du es weitererzählst?“, Jaqui war etwas verwirrt. „Naja, eigentlich hab ich es von der Meike, die hat es vom Michi, der hat es vom Domi und der vom Toni. Der Toni hat es wiederum vom Matze und der hat die Szene mitbekommen!“ „So was nennt man stille Post oder was! Mir tut der Benny irgendwie leid!“ „Mensch Dani! Du kennst uns doch! Keiner wird sich in kleinster Weise über den Benny lustig machen! Ich meine die Sabrina ist doch hier der Erheiterungsgrund schlechthin! Über die kann man sich tagelang verreckt lachen und ihr wird das auch jeder noch Monate unter die Nase reiben! Gegenüber dem Benny wird keiner auch nur ein Wort darüber verlieren.“ „Ken hat vollkommend Recht, Dani! Also kein Wort zu Benny, aber Sabrina so oft es geht damit aufziehen! Bis die des checkt haben wir schon längst wieder einen neuen Grund!“ Nach einer Weile legte Ken dann wieder auf. Wir gingen zurück ins Wohnzimmer. „Dani, sieht doch gar nicht so schlecht für dich aus! Nach so einer Abfuhr wird der Benny nicht mehr so lang bei unserer lieben Sabrina bleiben! Vielleicht erinnert er sich ja dann wieder an dich! Ich kann ja sogar etwas nachhelfen!“ „Untersteh dich! Am Ende merkt er noch, dass ich was von ihm will!“ Kapitel 3: ----------- So vergingen die Monate. Mittlerweile war es Sommer. In der Zwischenzeit hatte sich die Sabrina dann doch in den Benny verliebt, aber er wollte nichts mehr von ihr. Sie behauptete natürlich steif und fest, dass, wenn sie wirklich wollte, sie beide zusammenkommen würden. Sie erzählte mir bei jeder Gelegenheit wie toll doch Benny war. Mich kotzte es nur noch an. Mittlerweile hatten nämlich auch Meike, Jana, Ken und Toni gemerkt, dass ich nicht besonders gut auf das Thema Benny zu sprechen war. Sie wussten zwar nicht wieso, aber sie ließen mich damit in Ruhe. Nur der Sabrina machte es Spaß mich derart zu verletzen. Sie war bis jetzt noch nicht auch nur um ein Stück schlauer geworden. Der zweite Punkt war, dass wir meist etwas ohne Sabrina taten. War ja wohl verständlich! Sie wurde immer dümmer. Sie merkte gar nicht mehr, wie sie uns abnervte, wenn sie nur noch ihr Thema Benny hatte. Und es geschah ja doch nichts zwischen den beiden. Von Meike wussten wir aber, dass sich Benny schon längst in eine andere verliebt hatte. Das tat mir natürlich auch weh, aber es war zumindest nicht die Sabrina. Vielleicht war seine neue Freundin ganz nett. Ich hatte sie noch nie gesehen. Und Benny hatte ich auch nur noch einmal nach der Party gesehen. Trotzdem war ich nach wie vor in ihn verliebt. Der dritte Punkt: Jana hatte mit Florian Schluss gemacht und Jaqui war immer noch solo. In 3 Wochen sollte unsere alljährliche Sommerparty sein. Auf einer großen Wiese außerhalb des Dorfes. Wir legten unser Geld zusammen und mieteten die Wiese. Dann fuhr ich mit dem Rest des Geldes los und besorgte was zu trinken und Bratwürste zum grillen. Ken und Toni begeleiteten mich. Ich war ausgewählt worden, da ich nicht nur einen Führerschein besaß (Meike, Jaqui, Toni und Jana hatten auch einen), sondern auch ein Auto. Wir brachten das Zeug gleich zur Wiese und holten dann den Grill, den Akku und die Zelte. Die anderen trugen währenddessen Tische und Bänke raus und auch die Lampen und die Stereoanlage. Wir bauten dann alles auf und später kamen dann noch die restlichen Leute. Auch sie brachten noch ihre Zelte mit und natürlich was zu trinken. Als das Fest schon in Gange kamen noch drei Gestalten den Berg hoch. Meike rief erfreut auf: „Das wir Michi sein! Aber wen hat er da mitgebracht?“ Ja, es war Michi und mit ihm kamen Matze und ... Benny. Ich dachte mir nur noch: „Ach du scheiße!“ Michi winkte uns zu und fragte dann, als er nah genug herangekommen war: „Ich hoffe ihr habt nichts dagegen, dass ich die beiden noch mitgebracht habe!“ Wir verneinten alle schnell. Ich sagte zwar nichts dazu, aber ich konnte auch nicht, da ich mich zusammenreisen musste, um nicht loszuheulen. So nahm die Party ihren Lauf. Ich trank sehr viel, um meinen Kummer zu ersäufen. So um 10 kam dann Benny, das erste Mal am Abend zu mir. „Hey, ich hab dich irgendwie gar nicht gesehen! Wie geht’s dir denn so?“ Ich sah ihn an und ich merkte, wie mir die Tränen kamen. Schnell drehte ich mich um, murmelte „Entschuldigung“ und rannte davon. Erstaunt riefen mir die anderen hinterher, was das sollte. Aber ich hörte nicht auf sie. Ich wollte nur noch weg. Ich rannte einfach los. Sehen konnte ich nichts, da ich zu viele Tränen in den Augen hatte. Irgendwann kam ich dann am Feld an, wo Benny und ich im Winter gewesen waren. Ich ließ mich einfach fallen und heulte vor mich hin. Ich weiß nicht, wie lange ich dort lag, aber auf einem hörte ich Schritte hinter mir. „Mensch Kleine! Irgendwie wusste ich, dass du hier bist! Hey, was ist denn? Nicht weinen, bitte! Liebling! Darling! Hör auf zu weinen! Es wird alles gut! Egal was es ist, ich bring es für dich in Ordnung! Du musst nur sagen was es ist!“ Benny ließ sich neben mir fallen und nahm mich einfach so in die Arme. Ich war vom weinen so schwach, dass ich mich nicht wehrte. Ich spürte, wie er mir über den Rücken strich, hörte, wie er mir beruhigende Worte zuflüsterte und merkte, dass er mich leicht auf die Stirn küsste. Nach ungefähr 15 Minuten hatte ich mich dann wirklich beruhigt. Ich schluchzte nur noch ein paar Mal und befreite mich aus Bennys Umarmung. „Danke“, flüsterte ich leise. „Wofür?“, er sah mich fragend an. Bei seinem Blick konnte ich fast dahinschmelzen. Zu gerne hätte ich ihn geküsst. „Dafür, dass du einfach da bist!“ „Ist doch kein Problem!“ „Benny?“ „Was denn?“ „Warum bist du da?“ „Wie warum bin ich da?“ „Warum bist du da und tröstest mich?“ Plötzlich wurde er total verlegen und lief rot an. Oh Gott war er süß! „Weil ... weil ... weil ich...“ Er seufzte auf. „Versprich mir, dass du nicht böse bist! Bitte!“ „Warum sollte ich denn böse sein? Was ist denn los?“ Er musste grinsen. „Eigentlich sollte ich dich das fragen! Dani, ich ... Ich liebe dich!“ Ich starrte ihn einfach so an. War das nicht eigentlich mein Satz gewesen? Hätte ich nicht eigentlich rot anlaufen und nur rumstottern sollen? Sollte ich denn nicht eigentlich da sitzen und auf die Reaktion meines gegenüber warten? „Bitte sag doch was!“ „Benny!“ „Es tut mir leid! Ich geh dann wohl besser!“ Er stand auf und drehte sich um. Ich langte schnell nach vorne und erwischte ihn am Hosenbein. „Du bleibst da!“ Er schaute mich erstaunt an. „Wieso?“ „Wieso? Erst klaust du meinen Text, dann meine ganze Szene und dann willst du einfach abhauen?“ „Wie meinst du das?“ Ich stand auch auf und stellte mich vor ihn hin. „Benjamin Heinrichs! Ich liebe dich!“ Mit diesen Worten beugte ich mich vor und küsste ihn einfach. Er sah mich erstaunt an und meinte dann: „Ist das wirklich wahr?“ „Natürlich! Was meinst du wegen welchen Typ ich mir sonst monatelang die Augen ausheulen sollte?“ „Ich bin so blöd!“ „Kein Problem! Ich verzeih dir alles.“ Er musste lachen. Dann nahm er mich in den Arm und küsste mich. Wir standen noch eine halbe Stunde so da, bevor wir zu den anderen zurückgingen. Dort wurden wir mit großem Hallo empfangen. Alle wollten von mir wissen, was los war, doch ich sagte kein Wort. Zur zweiten Verwunderung kam es, als ich mich, nachdem ich allen beteuert hatte, dass es mir gut ginge, auf Bennys Schoß fallen ließ und er mich zärtlich küsste. Meike sah uns fragend an: „Wollt ihr jetzt jede Party das selbe Programm abziehen?“ Wir sahen uns an und lachten beide. Dann meinte Benny locker: „Ja, jede Party und auch sonst jeden Tag! Darf ich euch das Mädchen vorstellen, von dem ich euch so lange vorgeschwärmt habe. Das ist Daniela. Das süßeste Girl der Welt!“ Ja, von diesem Tag an waren wir zusammen. Natürlich gab es manchmal kleine Streitereien, aber nicht sehr große. Der lustigste Moment nach der Party war, als Sabrina am nächsten Morgen auf die Wiese kam, sah dass wir ohne sie gefeiert hatten und mitbekam, wie Benny und ich aus einem Zelt krabbelten und uns dann erst mal ausgiebig küssten. Den Rest bekam Sabrina allerdings, als Meike daraufhin meinte: „Na, habt ihr die Nacht noch nicht genug voneinander gehabt? Man hat euch doch bestimmt bis zum Dorfplatz gehört!“ Sabrina rannte davon und wir mussten alle lachen. Mittlerweile bin ich immer noch mit Benny zusammen, Jana geht jetzt mit Toby, Jaqui ist wieder mit Felix liiert, aber er tanzt jetzt nach ihrer Pfeife und nicht umgekehrt. In einer Woche werden wir zu sechst nach Mallorca in „mein“ Ferienhaus fliegen. Mein Onkel hat sogar die Reisekosten gesponsert und ich werde dort meinen Cousin und dessen Freundin kennen lernen. Ich freue mich heute schon sehr auf die Zwei Wochen Sonne, Meer, Party und vor allem Liebe pur. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)