Changes von abgemeldet (☆ It's my destiny ☆) ================================================================================ Kapitel 1: Purple ----------------- Ein verärgertes und gleichzeitiges verlegendes Schnauben erfüllte den kleinen Raum. Auf Katies Wangen hatte sich ein blasses Rot geschlichen und ihre Augenbrauen zuckten in regelmäßigen Abständen unheilvoll auf. Da hatte sich dieser kleine Bengel doch tatsächlich in ihr Schlafzimmer geschlichen und ihren Kleiderschrank durchwühlt. Warum bei Merlin hatte sie ihn eigentlich in ihre Wohnung gelassen?! Sie hatte einfach ein zu gutes Herz. Das musste es sein. Außerdem hatte der Kleine ihr ihren Schlüsselbund nachgetragen, da hätte sie ihn schlecht draußen vor der Tür stehen lassen können, zudem noch Flint im Flur lauerte. „Was fällt dir eigentlich ein meine Unterwäsche hervor zu kramen?!“, brummte sie den Jungen vorwurfsvoll an und schenkte diesem einen kurzen finsteren Blick. Jamie drehte seinen Kopf nur gleichgültig zur Seite und beobachtete Bell aus den Augenwinkeln heraus, wie sie ihre Slips wieder in die Schublade des großen Kleiderschranks stopfte. „Ich wolle mich nur vergewissern“, antwortete er schließlich dann doch noch und ließ sich auf Katies großes Himmelbett sinken - baumelte schwungvoll mit den Beinen. „Vergewissern!?“, platzte es aus Katie ungläubig heraus und sie pustete sich eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie hatte sich vom Fußboden erhoben und stemmte ihre Hände in die Hüften. Sie wollte wohl bedrohlich bewirken. Aber anhand ihrer zierlichen und kleinen Statur wirkte sie eher wie ein aufmüpfiger Kampfzwerg, der vor Zorn gleich platzte. In Jamies braun-grünen Augen flackerte kurz eine Art Respekt auf, welcher aber recht schnell wieder verschwand. „Ja! Ich wollte nur wissen, ob du auch wirklich alleine wohnst und keinen Mann hast.“ Seine Stimme klang trotzig und er hüpfte rasch vom Bett hinunter. Katie bedachte den Kleinen mit irritierten Blicken. Sie war nervlich wahrlich am Ende. Die junge Frau hatte ihn doch nur für ein paar Kekse zu sich in die Wohnung gelassen. Aber anstatt in der Küche zu sitzen und kichernd Tee zu trinken, brachte Jamie ihre ganze Wohnung in ein heilloses Chaos. „Nun hör mal, Jamie. Ich weiß echt nicht was du von mir willst. Und deine Eltern machen sich bestimmt große Sorgen. Willst du mir nicht endlich sagen wo du wohnst, damit ich dich heimbringen kann?“ Katie versuchte es auf der ruhigen und verständnisvollen Ebene. Toben und Kreischen brachte sie nicht weiter. Auch wenn sie ihm am liebsten noch eben den Hals umgedreht hätte. „Meine Mutter weiß wo ich bin. Die macht sich keine Sorgen und mein Dad…“ Jamie drehte Katie den Rücken zu und seine Schultern begannen verdächtig zu beben. Sie hörte ihn schniefen. „Jamie es,…“ „Nein!“, unterbrach er sie unwirsch und wischte sich mit dem Ärmel rasch über die Augen. Na schön, er wollte nicht darüber reden, verständlich. „Aber was habe ich dann mit der ganzen Sache zu tun?“, fragte Bell leise und stand noch immer noch am selben Fleck. Jamie schien über diesen Themawechsel erleichtert und drehte sich mit einem freudigen Grinsen um. „Ich habe etwas sehr Wichtiges zu erledigen. Aber das ist geheim. Deswegen darf ich dir auch nichts weiter sagen. Aber du hast damit zu tun und ich muss unbedingt bei dir bleiben.“ Oh man, es wurde von Sekunde zu Sekunde immer verrückter. Der Kleine wusste doch nicht wovon er redete. Katie seufzte. „Du kannst aber nicht bei mi-…“ Ein lauter ohrenbetäubender Knall unterbrach die ehemalige Gryffindor und sie schrie kurz erschrocken auf. Jamie hatte sich aus Reflex zu Boden geworfen und seine Hände schützend auf seinen Kopf gepresst. Was bei Merlin war das gewesen…?! „Ich habe dir doch gesagt, dass du zu viel Pulver verwendet hast“, erklang eine sehr vertraute Stimme aus dem Wohnzimmer und jemand anderes quittierte das mit einem stockenden Husten. „Ich war mir aber sicher, dass die Dosis so ok war.“ Diese Zwillinge! Mussten sie ihre Scherzartikel jetzt schon bei ihr Zuhause testen? „Katie wird uns umbringen.“ Schon eh auf 180° stapfte die junge Frau mit krampfhaft übertriebener freundlicher Miene ins Wohnzimmer - Jamie für diesen Moment vergessend. „Was in Merlins Namen habt ihr mit meinen Wohnzimmer gemacht?!“ Sie traf fast der Schlag und sie hielt sich verzweifelnd am Türrahmen fest. Sie bot wohl einen sehr bemitleidenden Anblick, da sogar die Zwillinge vergaßen zu Grinsen. Die zwei identisch aussehenden Rotschöpfe standen direkt vor Katies Kamin, über und über mit Ruß bedeckt. Aber nicht nur die zwei jungen Männer waren pechschwarz, sogar ihr halbes Wohnzimmer hatte einen neuen Anstrich bekommen. Womit hatte sie so einen derartigen Tag nur verdient? „Dir auch einen wunderschönen guten Abend“, flötete Fred alldem gut gelaunt und zückte seinen Zauberstab. „Mach dir keine Sorgen Katie, wir werden das Problem gleich beseitigt haben.“ George nickte seinen Bruder tatkräftig zu und hatte ebenfalls seinen Zauberstab unter seinen Umhang hervor gekramt. Beide murmelten synchron „Tergeo“. Der Ruß war zu Katies Leiden natürlich nicht gänzlich verschwunden. Schön wäre es gewesen. Es gab noch etliche Stellen, die schwarz blieben. „Jungs ihr macht mich echt fertig. Wisst ihr das?“ Sich an den Kopf fassend, ließ sich die junge Frau auf ihr weißes Sofa plumpsen, wirbelte etwas Rest Ruß auf, welcher sie kurz husten ließ. „Unser speziell angefertigtes Flohpulver hat wohl noch so seine Macken“, grinste George und machte es sich neben Katie gemütlich. Sie taxierte ihn ermüdend an, konnte sich aber dann ein Kichern nicht verkneifen. „Was ist?“, fragte er irritiert, besorgt über ihren geistigen Zustand und legte seine Hand auf Katies Stirn. „Geht es dir gut? Willst du uns nicht verhexen?“ Sie aber kicherte nur weiter und winkte gelassen ab. „Weißt du wie komisch du aussiehst?“, lachte sie und hatte sogar Tränen in den Augen. Gespielt schmollend zog George seine Hand zurück. „Ich verstehe. So also werden wir jetzt bestraft. Katie Bell lacht uns aus und versucht uns unseren Stolz zu nehmen“, dramatisierte er die Situation und sie boxte ihn prustend gegen den Oberarm. „Hör auf zu spinnen!“ Katie beruhigte sich wieder und wischte George den Ruß von der Nase. „So jetzt bist du wieder bereit um Mädels auf zu reißen.“ Der Rotschopf grinste und legte seinen Arm um Katies Schulter. „Danke liebste Bell! Lass dich knuddeln…“ Sie kreischte auf und versuchte sich der erdrückenden Umarmung zu entziehen. Fred sah kopfschüttelnd zu den beiden hinüber, stapfte aber schließlich auf sie zu - mit einem fetten Grinsen auf den Lippen. „Hey! Hey! Ich will Katie auch knuddeln!“ Gerade hatte sich der Rotschopf ebenfalls auf Katie stürzen wollen, da stellte sich ihm aber auch schon ein kleiner Junge in den Weg. Jamie war empört aus dem Schlafzimmer gestürmt und funkelte Fred warnend an. „Tante du hast mir ja doch was verschwiegen! Du hast gleich zwei Männer.“ Abrupt ließ George von der jungen Frau ab, worauf diese sich murrend erhob. „Jamie. Hör endlich mit diesen Unsinn auf.“ Katie stellte sich neben Fred, der den Jungen neugierig bedachte. „Seid wann hast du einen Sohn? Hast du uns was verschwiegen? Katie!“ Mit leicht gestellter Panik in der Stimme, schüttelte er Bell kurz unbarmherzig durch. „Oh entschuldige Fred, ich hatte vergessen zu erwähnen, dass ich mit 12 schwanger wurde und Jamie dann heimlich in den Sommerferien zur Welt brachte“, zischte sie sarkastisch und schob Freds Hände von ihren Schultern. „Sarkasmus passt aber gar nicht zu unser liebenswerten Katie Bell“, seufzte George und piekte sie sachte in die Seite. Er wusste, dass sie extrem kitzelig war. „Wenn Fred gleich wieder alles übertreiben muss. Jamie ist seid heute bei mir. Ähm, er ist mein Neffe und bleibt ein paar Tage hier.“ Sie wusste selbst nicht warum sie zwei ihrer besten Freunde so anlog. Aber sie hatte auch keine Lust auf weitere Diskussionen. So war die Sache nun mal am einfachsten zu erklären und Jamie schien sogar mit zu spielen. Immerhin hatte er sie vorhin Tante genannt. Jegliche Zweifel waren somit aus dem Weg geräumt. „Du hast noch Geschwister?“, fragte Fred interessiert und ging vor dem Kleinen in die Hocke, musterte ihn eingehend. Jamie erwiderte seine Blicke trotzig. „In der Tat. Celine ist eine Muggel. Deswegen habt ihr auch noch nie von ihr gehört. Sie lebt mit ihrer Familie in New York. Wir hatten lange Zeit nur Briefkontakt.“ Oh nein, sie verstrickte sich immer weiter in Lügen. Aber was sollte sie denn auch sonst machen? „Wieso seid ihr eigentlich hier?“, wechselte Katie rasch das Thema und warf George einige fragende Blicke zu, der sich wieder auf ihr Sofa plumpsen ließ. „Um natürlich unsere neuste Kreation auszuprobieren. Aber keine Sorge, Alicia schmeißt solange den Laden. Du weißt doch, sie hilft zurzeit bei uns aus“, erklärte er und sank tiefer in die Couch. „Und wieso müsst ihr das gerade bei mir testen?“, fragte sie in einer gefährlichen Tonlage, wobei es sogar Jamie eiskalt den Rücken hinunter lief. Der Kleine blieb beängstigend still. Das passte ja so gar nicht zu ihm. „Weil wir dich abholen wollten. Du hast doch deine Prüfung bestanden oder etwa doch nicht?“, fragte Fred vorsichtig. Vielleicht hatte sie es ja versiebt. „Natürlich habe ich das. Ich habe morgen auch meinen ersten harten Arbeitstag.“ George klatschte in die Hände. „Das ist ja fantastisch. Genau richtig um die kleine Bell auszuführen, bzw. in unseren Laden. Alicia wartet bestimmt schon ungeduldig auf Neuigkeiten.“ +++ Gehetzt lief Alicia Spinnet von einem Fleck zum anderen. Heute war der Laden wieder brechend voll. Sie hatte Schwierigkeiten die Kunden zu beraten und gleichzeitig noch an der Kasse zu stehen und zu verkaufen. Seufzend fuhr sich die junge Frau durch ihr dunkles Haar und lächelte einen kleinem Mädchen freundlich zu. „Ich möchte das Rosane. Das ganz hinten in der Ecke“, forderte sie und patschte ihre Hand gegen die Glasscheibe. „Einen Augenblick“, meinte Spinnet leise und nahm ein grell pinkes Minimuff an sich. Dieses quiekte und zappelte wie verrückt. „Ist das süß“, quietschte das Mädchen entzückt und nahm Alicia das Minimuff ab, drückte es fest an ihren Körper. „Mom, sieht mal!“, strahlte sie und hielt das Tierchen eine streng blickende Frau unter die Nase, die sofort einen Schritt zurück machte. „Schön, schön. Geh schon mal raus während ich bezahle“, wies sie ihre Tochter an, worauf das Mädchen doch tatsächlich sofort glücklich aus dem Laden hüpfte. Nun, ... immerhin hatte sie wohl ihren Willen bekommen. „Machen sie sich keine Sorgen sie sind extrem pflegeleicht und machen…“ „Ja, ja schon gut“, unterbrach die Kundin sie harsch und drückte ihr einige Münzen in die Hand. „Stimmt so“, meinte die Frau, rümpfte die Nase und stolzierte so schnell es ging aus dem Laden. Verärgert sah Alicia ihr hinterher. „So eine dumme ...“, begann sie zu lautstark fluchen, wurde abrupt unterbrochen, als sich ein starker Arm besitzergreifend um ihre Taille schlang und sie an einen warmen Körper gepresst wurde. „Na, na nicht vor der Kunden fluchen. Das ist schlecht für das Geschäft“, raunte ihr nur eine allzu bekannte Stimme ins Ohr und warmer Atem kitzelte ihre Haut. Ein angenehmes Schaudern erfasste die junge Frau. „George flirte nicht so öffentlich mit unserer Mitarbeiterin“, kam es belustigt von rechts und vorbei war der zauberhafte Moment – der warme Körper verschwand augenblicklich. „Du bist ja nur neidisch Fred“, schoss sein Bruder grinsend zurück. „Endlich! Ihr habt euch ganz schön Zeit gelassen. Ich war schon am verzweifeln.“ Spinnet sah von einem zum anderen, wobei ihr Blick sofort bei Katie haften blieb, die ihre Freundin frech angrinste. „Wow ,Alicia Spinnet mitten im Verkaufschaos. Ein sehr ungewöhnlicher Anblick, wenn ich das mal so sagen darf.“ Angesprochene fackelte nicht lange und schloss Katie freudig in die Arme. „Blöde Nuss, von dir hat man in letzter Zeit überhaupt nichts mehr gehört. Bin schon völlig überrascht, dass es Fred und George überhaupt geschafft haben dich hier her zu bekommen.“ Katie lächelte entschuldigend und löste die Umarmung. „Ich bin hauptsächlich wegen Jamie hier. Nun gut,… auch wegen euch“, fügte sie noch schnell hinzu als sie den warnenden Blick von ihrer Freundin bemerkte. „Jamie?“ Alicia blinzelte sie fragend an. „Also Jamie ist mein Neffe und er…“ Und schon zum zweiten Mal gab es einen lauten Knall, der diesmal ganz sicher nicht das Verschulden der Zwillinge war. „Ich bringe ihn um“, grummelte Katie und stapfte mit zorniger Miene auf den Jungen zu, der sie auch weiterhin auf Trab halten sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)