Changes von abgemeldet (☆ It's my destiny ☆) ================================================================================ Prolog: Annoying boy -------------------- Ihre Lippen formten sich zu einem stolzen, hauchdünnen Lächeln. Das Pergament in ihren Händen erzitterte in regelmäßigen Abständen leicht. Ihr stark klopfendes Herz pochte beängstigend schnell gegen ihren Brustkorb. Sie hatte es geschafft! Ihre dreijährige Ausbildung zu Medimagerin - mit Bestnoten bestanden! Das Ganze kam ihr eher wie ein Traum vor. Aber das Zertifikat in ihren Händen war definitiv echt! „Glückwunsch, Mrs. Bell. Sie haben sich im letzten Jahr wirklich unglaublich gesteigert und ich würde sie gern ab morgen bei den Profi-Spielen sehen.“ Die sachlich, vertraute Stimme ihres Chefs ließ sie etwas erschrocken in sich zusammen fahren. Katie hatte für einen Augenblick lang ganz vergessen gehabt, wo sie sich überhaupt befand. Seit einer geraumen Zeit schon saß sie im Büro ihres Vorgesetzten Mr. Bowle. Mr. Bowle war ein sehr verständnisvoller Mann, mit großen gutmütigen babyblauen Augen, sanften Gesichtszügen und kurzen grauen Haaren. Er war ein klein wenig mollig und immer glänzte etwas Schweiß auf seiner roten Stirn. Außerdem saß seine Krawatte nie richtig. Katie mochte ihren Chef. Er hatte sie zwar in ihrer Ausbildung sehr hart dran genommen gehabt, aber dafür war sie ihm, spätestens jetzt, unendlich dankbar. Ohne seine ehrlichen Worte hätte sie niemals so gut abgeschnitten. Umso erstaunter war die junge Medimagerin über seine jetzigen Sätze. Ungläubig blinzelte sie Mr. Bowle, der hinter seinen piekfeinen aufgeräumten Schreibtisch saß, an und klemmte sich eine ihrer dunkelblonden Haarsträhnen hinters Ohr. „Aber steht das nicht erst langjährigen erfahrenden Medimagiern zu?“, fragte die junge Frau unsicher zurück und ihr Blick schweifte kurz zur Seite. Bis jetzt war sie nur bei zweitklassigen Quidditch-Spielen anwesend gewesen. „Das ist völliger Unsinn. Sie sind ab heute eine vollwertige Medimagierin. Da kann ich sie einsetzen wo ich will“, erklärte er ihr freundlich, stützte seine Unterarme auf dem Tisch ab und faltete lächelnd seine Hände zusammen. „Normalerweise hätten sie das jetzt nicht in Frage stellen dürfen, sondern mit einen freudigen Funkeln in ihren Augen annehmen müssen. Wo ist ihr Ehrgeiz so plötzlich ab geblieben Mrs. Bell?“ Katie spürte eine unangenehme Wärme in ihre Wangen steigen. Ihr Chef kannte sie außerordentlich gut. Die temperamentvolle Hogwarts-Quidditch-Spielerin in ihr war nie gänzlich verschwunden - trotz der niederschmetternden Absagen damals. Ja, sie hatte es tatsächlich als Profi-Spielerin versuchen wollen. Aber sie war nicht gut genug gewesen und musste gezwungenermaßen eine andere Richtung einschlagen. Der Beruf Medimagerin war eher ein spontaner Einfall gewesen. Aber so blieb sie wenigstens in der Nähe von Quidditch. „Der wird gerade gewissenhaft gezügelt“, antwortete die junge Frau mit den Anflug eines Grinsens. Mr. Bowle ließ ein leises raues Lachen von sich hören. „In Ordnung, solange es nur gerade ist. Denn ich erwartete sie Morgen pünktlich vor meinem Büro. Wir werden zusammen apparieren und ich führe sie dann in alles Nötige ein.“ Katie nickte. Trotzdem lagen ihr noch ein paar Fragen auf der Zunge und hoffte auf informative Antworten. Mr. Bowle hatte nämlich die Angewohnheit hin und wieder wichtige Fakten zu verschweigen. „Ein Liga-Spiel steht meines Wissens nicht an. Also werde ich bei einem Trainings-Spiel anwesend sein. Sie wollen mir nicht zufälligerweise Ort und Mannschaft verraten?“ Die blauen Augen ihres Chefs blitzten kurz undefinierbar auf. Das war kein gutes Zeichen. „Lassen sie sich doch einfach überraschen.“ Er begann amüsiert zu glucksen. Seine Angestellte quittierte das mit einem verärgerten Schnauben. Er liebte diese Geheimniskrämerei wirklich. +++ Mit einem lang gezogenen Seufzen stieß Katie die Eingangstür des sechsstöckigen Apartmenthauses auf. Es lag noch immer ein verärgerter Ausdruck auf ihren Gesichtszügen. Mr. Bowle hatte sich nämlich nicht weich klopfen lassen. Dabei hätte sie es doch besser wissen müssen. Aus ihm war nun mal nichts heraus zu kriegen. Nur verstehen konnte sie diese Macke an ihm nicht. Das würde sie anscheinend auch nie. Über ihren Chef den kopfschüttelnd marschierte die junge Frau auf den Fahrstuhl zu. Sie bewohnte ein 2-Zimmer Appartement im fünften Stock in der Nähe der Winkelgasse. Es war ungemein hilfreich eine Zauberei-Einkaufpassage zwei Straßen weiter zu haben. Ihre Wohnung besaß zwar nichts Luxuriöses, aber Katie genügten ihre liebevoll eingerichteten Zimmer. Die Türen des Fahrstuhls öffneten sich mit einem leisen Surren und als diese gerade mal einen halben Meter offen standen, da spürte Katie auch schon einen Ellbogen in ihrer Magengegend. Verdutzt machte sie einen Schritt zur Seite und starrte auf die Ursache des Zusammenpralls. Geradewegs war ein kleiner Junge aus den Fahrstuhl gestürmt und sah mit tellergroßen Augen zu ihr auf. Sein Mund stand ein klein wenig offen. Katie runzelte nachdenklich die Stirn. Sie wusste gar nicht, dass hier Kinder im Haus wohnten. Wahrscheinlich war er zu Besuch. Im Grunde genommen war ihr das aber jetzt egal. Sie wollte endlich diesen limonengrünen Umhang ablegen. Das Erkennungszeichen eines Medimagiers. Aber der Kleine machte keine Anstalten den Weg frei zu machen. „Würdest du mich bitte durchlassen?“, fragte Katie geduldig und strich dabei über sein kurzes strubbeliges braunes Haar. „Nein!“, schoss er daraufhin frech zurück, taxierte sie mit durchdringlichen Blicken an und schob ihre Hand unwirsch von seinen Kopf. „Nein?“, wiederholte Katie verdutzt und rollte mit den Augen. Sie hatte dafür jetzt echt keinen Nerv. „Hör mal Kleiner, ich komme gerade von der Arbeit. Bin erledigt und möchte nicht zig Treppen steigen. Das verstehst du doch oder?“, versuchte sie es noch einmal und lächelte tapfer weiter. Grr~, also wenn er jetzt nicht endlich platz machte dann… „Ich heiße nicht Kleiner, sondern Jamie“, meinte er trotzig und verschränkte seine Arme vor die Brust. „Gut, dann eben Jamie. Würdest du jetzt bitte zu Seite gehen?“ Es folgte ein zweites rotzfreches „Nein“ und Katie fluchte innerlich. Womit hatte sie das denn verdient?! Der Bengel hatte anscheinend Spaß daran gefunden erwachsenden Menschen das Leben unnötig schwer zu machen. Aber nicht mit ihr. „Fein. Dann eben nicht“, gab sie mit zusammengebissenen Zähnen beherrscht von sich und steuerte doch tatsächlich die Treppe an. Sie wollte gerade die erste Stufe erklimmen, als ein starkes Ziehen sie zurückhielt. Genervt wirbelte die junge Frau herum. „Was gibt es denn noch?!“ Der Junge hatte den Saum ihres limonenfarbenen Umhangs wohl oder übel loslassen müssen und starrte zu der jungen Frau lauernd hoch. Seine großen braunen Kulleraugen glänzten. Wollte er sich vielleicht für sein Benehmen entschuldigen? „Ich komme mit dir“, antwortete er mit unschuldiger Miene und völlig selbstverständlicher Tonlage. „Nein“, erwiderte sie ruhig, vielleicht etwas zu ruhig, denn ihr Blut geriet ein klein wenig in Wallung. Was wollte der eigentlich von ihr? Konnte er niemand anderen auf die Nerven gehen? „Geh mal lieber schnell zu deinen Eltern zurück. Die würden das ganz sicher NICHT erlauben.“ Die Diskussion war somit für Katie abgeschlossen und sie huschte flink an ihm vorbei - direkt in den offenen Fahrstuhl hinein - und drückte hastig auf einen der Knöpfe, sodass sich die Türen schnell wieder schlossen. Ein vergnügtes Lachen entwich der jungen Frau. Sieg für Katie Bell! +++ Katie begann vor ihrer Wohnungstür hastig nach ihrem Hausschlüssel zu kramen. Der musste hier doch irgendwo in ihrer Tasche sein. Vorhin hatte sie ihn doch noch erst in der Hand gehabt. So ein verdammter Mist! Sie musste unbedingt ganz schnell in ihre Wohnung oder… „Sweety. Da bist du ja endlich.“ Sie lehnte, beim Klang der kalten verhassten Stimme, ihren Kopf gegen die Wohnungstür und atmete tief ein. Nun war es zu spät. „Was willst du,…………Flint?“, murrte sie und wusste ganz genau, dass der ehemalige Slytherin genau hinter ihr stand - lässig gegen den Türrahmen seiner Wohnung gelehnt. „Du weißt was ich will Bell“, antwortete er mit einem anzüglichen Unterton und seine dunklen Augen blitzten belustigt auf als Katie zornig herum wirbelte. Zu ihrem Leidwesen war Marcus Flint genau, vor zwei Wochen, in die Wohnung gegenüber eingezogen und hatte es sich zum Hobby gemacht, sie nach jedem harten Arbeitstag von Neuen an zu baggern. Dass er dabei auf Granit biss, schien ihn nicht zu interessieren. „Bedauere, aber ich ignoriere deine vergeblichen Liebesbemühungen“, erwiderte sie unterkühlt und störte sich nicht daran, dass ihr Erzfeind nur in Boxershorts bekleidet auf dem Flur stand. Diesen Anblick war sie gewöhnt, obwohl sie innerlich zugeben musste, dass dieser Bastard einen wirklich ansehnlichen Körper besaß. Aber sie würde sich hüten gerade ihm diese Tatsache auf die Nase zu binden. Das hatte sein Ego ganz sicher nicht nötig. „Arg, Bell. Das bricht mir das Herz. Warum bist du nur so unglaublich grausam zu mir?“, fragte er mit dramatisch verstellter Stimmlage und fasste sich theatralisch an seine Brust. Katie rollte mit den Augen. „Hör auf rum zu spinnen“, war alles was sie darauf erwiderte und warf einen Blick zur Seite - erstarrte augenblicklich. „Du solltest besser auf deine Sachen aufpassen, Tante.“ Die junge Frau stöhnte genervt auf. Der rotzfreche Bengel von vorhin, stand keine zwei Meter von ihr entfernt (war wahrscheinlich die Treppe hoch gehetzt) und schwang ihren Schlüsselbund grinsend hin und her. Marcus quittierte diese merkwürdige Szene mit hoch angezogenen Augenbrauen. „Danke Jamie, dass du meinen Schlüsselbund gefunden hast.“ Katie zwang sich zu einem Lächeln. Sie musste jetzt freundlich bleiben oder sie würde ihren Schlüsselbund sicher nie mehr wieder sehen. „Du brauchst mir nicht danken. Jetzt verstehe ich wenigstens, warum du mich nicht mit nach oben nehmen wolltest“, plapperte er säuerlich drauf los und warf einen finsteren Blick zu Flint hinüber, dieser sich natürlich sofort mit einem dreckigen Grinsen Bell zuwendete. „Nein, nein, nein. Du verstehst eben nicht!“, seufzte sie gequält auf. „Dieses Etwas…“ Sie taxierte Flint mit einem verabscheuten Gesichtsausdruck an. „… ist weder mein Ehemann, Freund, Liebhaber, Kumpel oder Sonstiges. Er ist…“ Sie stockte. Warum bei Merlins Namen erklärte sie einem Kind überhaupt so etwas? Sie war nervlich wirklich am Ende. Anstatt den kleinen Jungen noch weiter auf Abstand zu halten, gab sich die junge Medimagiern doch tatsächlich geschlagen. „Jamie?“ Der Junge legte sein Köpfchen ein klein wenig schief und in seinen braunen Augen lag etwas Irritiertes und gleichzeitig Fragendes. „Möchtest du ein paar Kekse?“, fragte Katie mir einem warmen Lächeln und strich sich eine widerspenstige Haarsträhne aus ihrem hübschen Gesicht. Jamie öffnete überrascht seinen Mund, schloss ihn aber wieder ganz schnell und stieß einen Freudenschrei aus. „Gerne!“ Er marschierte königlich auf Katie zu und zeigte dem völlig konfusen Flint seine Zunge. Marcus wusste im Augenblick nicht, ob er sich darüber ärgern oder einfach nur lachen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)