In eine neue Welt von sleepyhead82 ================================================================================ Kapitel 3: Die Wahrheit ----------------------- Die Wahrheit Tatsächlich kommt der Arzt nach zwei Stunden mit den Blutwerten zu uns. “Miss Fort, wir haben nichts in Ihrem Blut finden können. Sie sind absolut gesund! Auch wenn wir uns das nicht erklären können, bedeutet das, dass wir Sie jetzt entlassen können!” “Schön! Danke, Doktor,” freue ich mich und strahle ihn glücklich an. Endlich raus hier, was für ein Glück. “Aber Miss Fort, wenn irgendetwas Auffälliges geschehen sollte, melden Sie sich bitte sofort hier! Wie gesagt, wir können uns Ihre Heilung nicht erklären und somit auch nicht gewährleisten, dass Sie alles überstanden haben,” erklärt der Arzt mit ernstem Blick. “Ist gut, Doktor.” Ich nicke ihm brav zu und sehe erleichtert zu Clark hinüber. “Dann werde ich dich jetzt mal nach Hause bringen,” lächelt mich dieser zuversichtlich an. Der Arzt verlässt, nach einem kurzen Händedruck, den Raum. Sofort wende ich mich bedenklich an Clark: “Ich weiß nicht, ob ich es durchhalte, jetzt allein in der Wohnung zu sein!” “Das musst du auch nicht! Ich werde dich mit auf die Farm nehmen. Dort erwartet mich sowieso Lois, dann wirst du Chloes Cousine auch endlich kennen lernen. Und du kannst bei uns bleiben, so lange du magst!” Sanftmütig blickt Clark mich an und lässt damit all meine Bedenken schwinden. Erleichtert sehe ich ihn an: “Danke, Clark! Es ist schön zu wissen, jemanden zu haben, der einen beschützt. Eigentlich hättest du Chloe erzählen sollen, dass du auf sie acht gibst. Dann wäre sie vielleicht von den Alpträumen verschont geblieben. Ich zumindest fühle mich schon viel sicherer!” Er streicht mir zärtlich über die Wange und lächelt. Zu gerne würde ich wissen, was in seinem Kopf vorgeht. “Vielleicht wirst du dich gleich noch sicherer fühlen! Wenn ich dir mein Geheimnis ganz anvertraut habe,” meint er ruhig. “Gleich?” Ich schaue ihn fragend an. “Bevor wir zur Farm fahren, machen wir noch einen kleinen Abstecher. Ich möchte dir etwas zeigen,” erklärt er geheimnisvoll und schaut mich bestechend an, so dass ich in einer unergründlichen Tiefe, seiner blaugrünen Augen, versinke. Sachte lege ich meine Hände auf seine Hüfte. Unsere Gesichter kommen sich immer näher. Langsam schließe ich die Augen und spüre seinen warmen Atem in meinem Gesicht. Ich merke, wie sehr auch er diesen Moment ersehnt. Mein Herz schlägt einen wilden Rhythmus. Ganz leicht öffne ich meine Lippen, die vor Erwartung ein wenig zittern. Doch da spüre ich seinen Finger auf meinem Mund. Ich öffne die Augen und sehe ihn irritiert an. Warum muss er diesen Augenblick so enden lassen? “Nein! So sehr ich es auch will, erst wenn du alles von mir weißt,” wispert er und sieht mich dabei liebevoll an. Etwas enttäuscht aber auch verständnisvoll schaue ich ihn an. “Ich kann warten und wenn es ewig dauert! Ich möchte dich zu nichts drängen,” versuche ich ihm zu erklären. “Es wird nicht ewig dauern. Komm, fahren wir,” fordert er mich auf und ich habe das Gefühl, als könne er das Bevorstehende kaum erwarten. Er packt sich mit links meine Tasche, die wir schon gepackt hatten während wir auf die Ergebnisse warteten, nimmt mit der Anderen meine Hand und zieht mich hinter sich her, bis wir am Auto sind. Tief lasse ich die frische Luft durch meine Lunge wandern. Erst jetzt fällt mir auf, wie schrecklich eigentlich diese Krankenhausluft war. Nachdem wir einige Minuten gefahren sind, frage ich neugierig: “Wohin fahren wir?” “An einen Ort, an dem uns niemand beobachtet! Du vertaust mir doch, oder?” fragt er mich und sieht mich dabei kurz zweifelnd an. “Ich habe nie Jemanden mehr vertraut,” versichere ich ihm ehrlich. Um meine Meinung zu unterstützen, lege ich meine Hand auf sein Bein und spüre wie nervös er zu sein scheint. Ob es an mir liegt oder daran, dass er gleich sein Geheimnis preisgibt? Ich muss in mich hineinlächeln, denn es beruhigt mich, dass es ihm genauso ergeht wie mir. Ich bin furchtbar aufgeregt, nun bald sein Geheimnis erfahren zu können. Doch schon seine pure Anwesenheit genügt, um mein Herz fast zerspringen zu lassen. Dass ich hier so neben ihm sitze, ihm offen meine Liebe zeigen könnend, hätte ich vor ein paar Tagen nicht im Entferntesten erwartet. Es erfüllt mich mit unbeschreiblichem Glück und lässt mich die Fahrt an seiner Seite, schweigend genießen. Nach einer viertel Stunde kommen wir an einem See an. Clark wirkt immer angespannter auf mich. Er parkt den Wagen in einer kleinen Waldstraße, die vom See weg führt und steigt aus. Ich verlasse das Auto ebenfalls und gehe zu ihm. “Komm mit!” lächelt er mich bezaubernd, aber sichtlich nervös, an. Er ergreift meine Hand und führt mich ein Stück in den Wald hinein. Auf einer Lichtung bleibt er schließlich stehen. Es beginnt zu dämmern und die ersten Sterne leuchten auf uns herab. Clark atmet tief durch und starrt wie versteinert in den Abendhimmel. Ich spüre wie unendlich schwer ihm dieser Moment fällt, doch unbeirrt beginnt er zu sprechen, ohne mich dabei anzublicken: “Was ich dir jetzt sage, kann alles verändern! Ich habe erst ein einziges Mal den Mut gehabt, mein Geheimnis preiszugeben. Das hatte damals fatale Folgen und ich dachte, ich würde nie wieder vor dieser Entscheidung stehen. Es war nie mehr eine Frage für mich, ob ich es jemals noch einmal jemanden anvertraue. Aber ich fühle einfach, wenn ich diesen Weg jetzt nicht gehe, wäre das die falsche Entscheidung.” “Clark, ...” versuche ich ihn zu unterbrechen, weil ich merke wie unsicher er trotz allem noch ist. “Nein, es ist okay.” Er dreht sich zu mir, nimmt meine Hände und schaut mir tief in die Augen: “Ich... Ich...” Er fährt sich mit der Zunge über die Lippen und schluckt. “Ich bin kein Mensch! Ich stamme von einem Planeten namens Krypton. Mein Raumschiff ist mit dem ersten Meteoritenschauer auf die Erde gestürzt. Meine Eltern haben mich gefunden und bei sich aufgenommen. Ich habe Fähigkeiten die ich immer verstecken muss, um nicht aufzufallen.” Kein Mensch? Krypton? Was erzählt er da? Das klingt unglaublich. So viel ich auch von den merkwürdigen Geschehnissen hier in Smallville weiß, kann ich ihm das nicht so einfach glauben. Es klingt einfach zu weit hergeholt. Schon nach den ersten Worten klingt seine Stimme dumpf in meinem Kopf nach, als würde er durch einen Schleier zu mir sprechen. Entsetzt starre ich ihn an und störe mich nicht daran, wie unangenehm ihm mein Blick ist. “Clark…” wispere ich stockend, “…ist das wirklich wahr.” Ich fühle mich wie in einem Traum. Alles um mich herum scheint zu verschwinden, da sind nur noch Clark und ich. Als würden wir im Nichts schweben und nur von Nebel umgeben sein. Gequält guckt er mich an: “Ich wünschte, es wäre nicht wahr und ich wäre einfach wie alle Anderen auch, aber so ist es nicht.” “Aber du siehst so… menschlich aus,” stelle ich, immer noch ungläubig, fest. Ich mustere ihn noch einmal von oben bis unten und kann es einfach nicht glauben. Verkrampft versuche ich nach einem Anzeichen zu suchen, dass mir beweist, dass er die Wahrheit sagt. Doch nichts gibt Aufschluss darauf. “Was für Fähigkeiten meinst du?” frage ich zögernd nach. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass er irgendwelche Superkräfte haben soll. “Warte,” fordert er mich auf. Mein Traum zerplatzt, als ich seine Stimme erneut höre und ich bemerke, dass alles pure Realität ist, die sich vor meinen Augen abspielt. Denn Clark ist schlagartig vor mir verschwunden und taucht eine Sekunde später wieder auf, den Arm voller Holzstücke. Diese stapelt er in einer Geschwindigkeit zu einem Lagerfeuer, dass ich ihm mit bloßem Auge nicht folgen kann. “Okay, das war also auch die Sache mit dem Cappuccino vorhin,” wird es mir klar und vor Erstaunen vergesse ich meinen Mund wieder zu schließen. “Ich habe doch gesagt, dass ich schnell bin,” erklärt er ernst. Er starrt auf den Holzberg und plötzlich erscheint in seinen Augen ein heller Schein. Der Schein dringt aus seinen Augen und leuchtet wie ein Feuerstrahl auf das Holz, das sich daraufhin sofort entzündet. “Der Lichtstrahl! Das war der selbe Strahl wie im Park von Metropolis, als du der Frau geholfen hast, “ stelle ich aufgeregt fest. “Ja! Ich habe einen Hitzeblick,” nickt Clark nur und ringt sich ein Lächeln ab. “Und das kannst du beliebig steuern?” frage ich erstaunt und völlig gefesselt von seinem Können. “Ich hab eine Weile gebraucht, bis ich meine ganzen Fähigkeiten unter Kontrolle hatte,” erklärt er grinsend. Es scheint, als wäre er nun erleichterter, nachdem er mir sein wahres ‘Ich’ präsentiert hat. Doch meine Gedanken geraten ins Stocken, als mir ein Wort seines letzten Satzes im Ohr nachhallt. “Du hast nicht etwa noch mehr Fähigkeiten? Oder was meinst du mit ‘ganzen’?” Geheimnisvoll grinst er mich an und geht zu einem nahe gelegenen Baum, am Rand der Lichtung. Fast mühelos drückt er dagegen. Der Baum hat einen solchen Durchmesser, dass ich ihn nicht umarmen könnte. Was hat Clark vor? Eine Antwort lässt nicht lange auf sich warten. Er drückt stärker gegen den Baum und langsam beginnt der Stamm sich zu bewegen, immer weiter, bis er schließlich entwurzelt und kippt. Clark läuft in seinem Superspeed hinter mich, um dort den Baum aufzufangen und langsam hinzulegen. Die Baumkrone hat gut die Größe eines Hauses. “Jetzt kannst du dich setzten,” grinst er mich an. Das habe ich auch dringend nötig. Ich lasse mich auf den Baumstamm nieder. Eine solche Stärke ist wirklich absolut unmenschlich. Mir wird langsam klar, warum ich mich in Clarks Nähe immer so unendlich geborgen fühle. “Das ist… unglaublich,” wispere ich beeindruckt. Ich kann nur noch staunen. Mir fällt nichts mehr ein, das ich sagen könnte und das ist selten bei mir. Krampfhaft versuche ich alle Gedanken in meinem Kopf zu sortieren, doch es herrscht ein heilloses Chaos in meinem Hirn. Es muss ziemlich dumm aussehen, wie ich meinen neuen Freund ansehe, doch ich schaffe es einfach nicht, mich zu fassen. Meine Gesichtszüge müssen völlig entglitten sein. “Ich weiß, es ist schwer zu begreifen, aber das war noch nicht alles! Ich habe einen Röntgenblick, kann durch Dinge durchsehen, außer durch Blei. Und ich kann besonders gut hören. Wenn du im größten Lärm etwas flüstern würdest, würde ich dich ganz klar verstehen. Und ich bin nahezu unverwundbar, sogar Pistolenkugeln prallen an mir einfach ab.” Clark hat sich vor mich gestellt und sieht mich abwartend an. Ich mustere ihn erneut. Unter seinem T-Shirt zeichnet sich sein durchtrainierter Körper ab, aber Pistolenkugeln aufhalten, wie kann das sein? Fragend blicke ich zu ihm hinauf: “Was meinst du mit ‘nahezu unverwundbar‘? Gibt es etwas, das dich verletzen kann?“ “Ja, eine Schwäche habe ich, die für mich tödlich sein kann. Meteoritengestein,” erklärt er mit sehr ernstem Blick. Ich habe unheimliche Probleme ihm noch folgen zu können. Eigentlich kann ich das schon gar nicht mehr. Das kann doch alles nicht wahr sein! Er wirkt doch ganz normal! Kurz schließe ich die Augen und versuche meine Gedanken und die vielen Informationen zu verarbeiten. Dann schüttele ich verwirrt den Kopf: “Aber damit bist du doch hier her gekommen!” Ich verstehe gar nichts mehr. Das alles ist zu viel für mich. “Ja, ich weiß auch nicht warum das so ist. Es gibt rotes Meteoritengestein, das mich so verändert, dass ich nur noch mache was mir gefällt und keinerlei Rücksicht auf andere nehme. Ich zeige dann sogar meine Fähigkeiten. Und bei silbernen Meteoritengestein bekomme ich Paranoia. Ich glaube dann, alle wollen mir übel mitspielen, obwohl das nicht der Fall ist. Das musst du unbedingt wissen, denn wenn ich mich mal merkwürdig verhalte, weißt du woran das liegt! Aber das grüne Meteoritengestein ist am schlimmsten! Es schwächt mich dermaßen, dass, wenn ich in seiner Nähe bin, und ist es noch so wenig, zusammenbreche und nichts mehr tun kann. In solch einer Lage bin ich absolut hilflos und… verwundbar.” Mein Kopf beginnt nun endlich die ganzen Informationen zu verarbeiten und ich habe den ersten Schock überwunden. “Und weißt du, warum du hier auf der Erde bist?” frage ich stirnrunzelnd. “Krypton wurde zerstört und meine Eltern haben mich als letzten Überlebenden auf die Erde geschickt um die Erde zu unterwerfen,” antwortet er ein wenig traurig. Ängstlich schaue ich ihn an. Die Erde unterwerfen? Aber er wirkte nicht so, als würde er zu so etwas in der Lage sein. “Aber du...” hauche ich vorsichtig, nicht dazu fähig, weiter zu sprechen. “Ich habe mich gegen Jor-El, meinen leiblichen Vater, gewand. Meine richtigen Eltern sind Mom und Dad. Sie haben mich großgezogen und mir andere Werte vermittelt. Ich werde meine Kräfte nur für Gutes einsetzen. Dafür, dass ich mich gegen Jor-El entschieden habe, musste mein Dad sterben!” Betrübt sieht mich Clark an, seine Augen spiegeln unendliches Leid wieder. Gott, dass ist ja schrecklich! Was ist das für ein Vater, der seinen Sohn zwingt ihm zu gehorchen, oder sonst einen geliebten Menschen umzubringen? War das die Mentalität dieser… Kryptonier? “Deswegen hast du im Park davon geredet, dass alles deine Schuld ist,” wispere ich leicht nickend. Es beginnt alles einen Sinn zu ergeben. Clark senkt traurig den Blick. Ich erhebe mich und nehme ihn tröstend in den Arm. Ich kann nicht verstehen, wie er es überhaupt ausgehalten hat, eine solche Last mit sich herumzuschleppen. Eine Weile bleiben wir uns so in den Armen liegen. Ich kann fühlen, wie Clark meine Nähe genießt. Es scheint fasst so, als hätte er genau das gebraucht, eine einfache Umarmung, die von Herzen kommt, von Jemandem, der ihn wirklich verstehen kann. Doch auch ich genieße diesen Augenblick mehr als alles andere. Noch immer ist es mir unbegreiflich, wie sich alles so schnell zwischen uns entwickeln konnte. Wahrscheinlich wird es einen einfachen Grund dafür geben, den wir irgendwann erfahren werden. Ich atme tief Clarks Geruch ein, der meine Nase aufs Höchste verwöhnt und schmiege mich noch enger an seinen Körper. Dann drückt Clark mich ganz fest an sich. Ein Gefühl, als würde ich den Boden unter meinen Füßen verlieren, breitet sich in mir aus. Ich fühle mich, als schwebe ich in seinen Armen und ein Kribbeln durchflutet meinen gesamten Körper. Als ich nach unten blicke, sehe ich, dass wir einige Meter über der Erde schweben. Was geschieht hier? Das Gefühl, das ich habe, ist Realität! Ich schwebe tatsächlich in Clarks Armen hoch in der Luft. Aber, wie kann das sein? Clark sieht mir meine Furcht an und sagt sanft: “Hab keine Angst. Ich halte dich. Ich bin noch nicht gut darin, aber ein bisschen beherrsche ich das Fliegen schon. Das habe ich erst vor ein paar Tagen gelernt. Wer weiß, was noch alles kommt!” Ich vertraue ihm blind und bitte ihn dennoch nach wenigen Sekunden, wieder nach unten zu sinken. Es ist eine Begierde in mir aufgestiegen, die ich kaum noch kontrollieren kann. Ich will ihm endlich zeigen wie sehr ich ihn liebe! Als ich wieder den Boden unter meinen Füßen spüre, ziehe ich ihn mit der linken Hand am T-Shirt nahe zu mir, fahre mit der rechten in seine Haare und drücke ihn sanft zu mir. Ich schließe die Augen und hoffe, dass er es diesmal zulässt. Als seine weichen Lippen endlich meine berühren, fühlt es sich an, als würde die Welt um uns herum versinken. Es ist als hätte ich meine Bestimmung gefunden. Wir küssen uns lange und leidenschaftlich. Nie zuvor hatte ich ein solches Gefühl wie in diesem Augenblick. Sein Kuss entfacht ein wahres Feuerwerk in mir und augenblicklich spüre ich, dass er der Mann ist, der zu mir gehört. Er wird mich süchtig machen und ich werde mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen können. Unser Kuss wird immer leidenschaftlicher, er berauscht mich, lässt mich immer mehr verlangen. Meine Hände fahren ihm begierig durchs Haar, während er mich eng an sich drückt. Als unsere Lippen sich nach unendlichen Augenblicken trennen und wir uns in die Augen sehen, bemerke ich, dass wir uns hoch über dem Wald befinden. Ich kann in Clarks Augen ein Gefühl des Glücks und Verlangens erkennen. “Ich liebe dich! Und nichts wird uns trennen können,” flüstere ich ihm glücklich ins Ohr. Clark beantwortet dies mit einem weiteren Kuss, während wir langsam wieder gen Erde sinken. Dies ist wohl der schönste Augenblick in meinem Leben, doch als wir auf dem Waldboden stehen, holt mich die Gegenwart wieder ein. Alles, was ich für diesen kurzen Augenblick eben vergessen hatte, kehrt wieder in meine Gedanken zurück. Sanft sehe ich ihn an und meine: “Du musst mir noch viel erzählen, damit ich das alles verstehe. Aber nun lass uns erst mal zur Farm fahren, Chloe wartet darauf befreit zu werden!” Zaghaft nickt Clark: “Du hast recht! Es gibt jetzt Wichtigeres als uns. Wir haben noch genug Zeit. Obwohl....” Er drückt mich noch einmal an seinen Körper und lässt mich spüren, dass auch er den Moment hier lieber weiterleben würde. Er küsst mir den Hals so liebevoll, dass es mich schier wahnsinnig macht. Sanft kralle ich meine Finger in seinen Rücken und lehne den Kopf, mit geschlossenen Augen, leicht zurück.. Am liebsten würde ich ihm das T-Shirt vom Leib reißen, aber ich weiß, dass das nicht der richtige Augenblick wäre. Also überwinde ich mein eigenes Verlangen und drücke ihn sanft von mir weg. “Ich liebe dich und nichts würde ich lieber tun als genau hier weiter zu machen, aber wir werden auf der Farm erwartet, oder?” begründe ich mein Verhalten und schaue ihm tief in die Augen. “Ja, es tut mir leid, ich… ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist...” beginnt er sich stockend zu rechtfertigen. “Das muss dir nicht leid tun, im Gegenteil! Versprich mir, dass wir das nächste Mal genau da weiter machen, wo wir nun aufhören müssen! Aber nicht jetzt, im Moment wartet jemand auf unsere Hilfe!” Ich versuche vernünftig zu sein und ihn sanft anzulächeln, um ihm klar zu machen, wie schön ich es fand, auch wenn ich ihn vorerst zurückweise. Er erwidert das Lächeln grinsend: “Versprochen!” Daraufhin muss ich ihm einfach noch einen letzten Kuss geben. Und obwohl er nur kurz ist, fühle ich eine Intensität, die ich nie zuvor bei anderen Männern spürte. “Lass uns gehen,” sage ich fordernd. Ich löse mich von ihm, auch wenn es gegen meinen eigentlichen Willen ist, und gehe zurück zum Wagen. Clark löscht das Feuer, indem er es einfach auspustet. Mich kann nichts mehr umhauen, nachdem er sich mir offenbart hat. Meiner Liebe zu ihm tut das keinen Abbruch, im Gegenteil, ich habe das Gefühl ihn mehr zu lieben denn je. Denn je? Das hört sich an, als würden wir uns Ewigkeiten kennen. Woher kommt nur dieses komische Gefühl, das immer wiederkehrt? Warum nur, ist er mir von Anfang an so vertraut vorgekommen? Auf der Fahrt zur Farm spreche ich ihn darauf wieder an. “Vielleicht hat es etwas mit mir zu tun? Jetzt, wo du weißt wer ich wirklich bin, kannst du dir vielleicht vorstellen, dass mit mir alles vorstellbar ist. Möglicherweise kannten wir uns tatsächlich schon. Und das, mit deiner plötzlichen Heilung, hat bestimmt auch etwas damit zu tun. Irgendwie scheinen wir miteinander verbunden zu sein. Und wir werden herausfinden, warum. Auf jeden Fall spüre ich, dass uns nichts Negatives verbindet, sondern etwas Gutes, wie ich dir schon mal gesagt habe. Ich fühle es nun ganz deutlich,” erklärt er mir sachlich. “Ich fühle da leider nichts! Sondern nur, dass ich dich einfach unendlich liebe und du mir so vertraut vorkommst. Ob es positiven oder negativen Ursprungs ist, weiß ich leider nicht und ich hoffe, dein Gefühl liegt richtig.” Ich zwinge mir ein Lächeln auf das Gesicht. “Das hoffe ich auch!” Er sieht mich kurz mit seinem bezauberndsten Lächeln an, bevor er wieder auf die Straße blickt. Keine zwei Minuten später hält Clark den Wagen vor einer großen roten Scheune. “Willkommen auf der Kentfarm,” sagt er freudestrahlend, nachdem wir ausgestiegen sind. Er läuft um das Auto herum, ergreift meine Hand und meint zögerlich: “Dein zukünftiges Zuhause, erst mal jedenfalls!” Dann gibt er mir einen kurzen Kuss auf die Wange und zieht mich mit in die Scheune. Er wirkt wie ausgewechselt. Es scheint ihn glücklich zu machen, dass ich bei ihm bin und er mir sein Geheimnis anvertrauen konnte, ohne dass ich ihn dafür zurückgewiesen habe. Beeindruckt schaue ich mich um. Es ist keine Scheune, wie ich sie aus Deutschland kenne. Hier sind auch Tierställe, Maschinen, Traktoren und… ein Hund, der mich begrüßt, indem er mir über die Hand leckt. “Na du,” begrüße ich das Tier und gehe in die Hocke. Freudig streichele ich über das weiche Fell des Golden-Redrievers. “Das ist Shelby! Er mag dich,” grinst mich Clark an. “Ich mag ihn auch,” platzt es sofort aus mir heraus. “Ich wollte immer einen Hund haben, weißt du. Leider hätte ich keine Zeit dafür gehabt,” berichte ich ihm und wuschele Shelby kräftig durch die langen Haare. “Tja ich hätte die Zeit,” höre ich eine weibliche Stimme hinter uns. Ich drehe mich um, um zu sehen wer da mit uns redet. “Aber ich will ihn nicht,” fügt die Stimme schnippisch hinzu. Vor uns steht eine hübsche, große Frau mit langen, goldbraunen Haaren und niest plötzlich erbärmlich los. “Hundehaarallergie,” erklärt sie schniefend und niest erneut. “Hi Lois,” grinst Clark sie schadenfroh an. “Hi Smallville,” begrüßt sie Clark recht abweisend. Smallville? Was ist denn das für ein bescheuerter Spitzname für Clark? Verwundert blicke ich zwischen den Beiden hin und her. “Sarah, darf ich vorstellen, das ist Lois,” meint Clark mit einem Fingerzeig auf Chloes Cousine. “Hi,” strahle ich sie erst mal höflich an. Dann erhebe ich mich, gehe zu ihr und drücke ihre Hand. “Freut mich,” grinst sie schief und lässt mich dann stehen. “Clark, kann ich mal mit dir reden.” Sie deutet mit den Augen auf mich und wirkt verärgert. Was hat sie denn für ein Problem mit mir? “Klar,” antwortet Clark ihr ernst, stellt sich bewusst breitbeinig hin und verschränkt die Arme vor der Brust. “Und? Was gibt’s?” schaut er sie fragend an. “Unter vier Augen,” giftet sie plötzlich los. Verwirrt sehe ich sie an. Warum ist sie denn so aufbrausend? “Lois kann ganz schön ruppig sein, Sarah. Ich muss mich für sie entschuldigen. Aber sie hat einen weichen Kern. Auch wenn der nur erbsengroß ist,” wendet er sich erst an mich und grinst dann Lois provozierend an. Lois bedenkt ihn mit einem tödlichen Blick und lächelt ironisch, während sie abschätzend die Augen zusammenkneift. Scheinbar versteht sie keinen Spaß. Ich bemerke Clarks genervten Blick. “Lois, jetzt komm mal wieder runter. Ich hab Sarah alles erzählt. Sie hat schließlich ihr Leben für Chloes riskiert. Und außerdem...” Clark umfasst meine Taille und drückt mich vorführend an seine Seite. “..sind wir zusammen!” “Ihr seid was?” fragt Lois schockiert. Entsetzt schaut sie uns an: “Sind da wieder irgendwelche Zaubertränke oder so im Spiel?” Was hat das denn nun schon wieder zu bedeuten? Diese Frau ist mir ein Rätsel. Irritiert wirft Clark Lois einen Blick zu. “Nein! So ein Quatsch! Ich weiß, es muss dir komisch vorkommen, dass kommt es uns auch, aber es ist halt so,” rechtfertigt sich Clark nachdrücklich. “Okay, wenn es halt so ist, dann könnt ihr ja Beide mitkommen,” sagt sie im scharfen Tonfall und geht voran. Ach du liebe Güte, was ist das nur für Eine? Das kann ja noch heiter werden. “Ist die immer so?” frage ich Clark flüsternd. Wir haben etwas Abstand zu Lois, so kann ich Clark kurz befragen. “Manchmal! Und ich kann es ihr nicht mal verübeln, sie hat sich nämlich mal, durch einen roten Kryptonitlippenstift, kurzfristig in mich verknallt. Da kommt ihr das jetzt wohl verdächtig vor! Außerdem lernst du gleich vier beeindruckende Leute kennen, deren Geheimnis du Niemandem verraten darfst,” erläutert Clark völlig ernst. “So wie deins?” gucke ich ihn skeptisch an. Sollte ich gleich noch mehr… Kryptonier kennen lernen? Nein, das kann gar nicht sein, hatte er nicht erzählt, er sei der Letzte? “So ähnlich,” bekomme ich als knappe Antwort zu hören. Mehr Zeit für ein Gespräch bleibt auch nicht mehr, denn wir sind am Haus angekommen. Clark lässt mir den Vortritt und ich betrete die Küche durch den Hintereingang. Lois hat die Männer im Haus scheinbar schon vorgewarnt, denn sie gucken ziemlich böse drein. Alle vier haben sich in der Küche niedergelassen und sehen mich bedrohlich an. Ich kann die schlechte Atmosphäre spüren, die die Luft zum Schneiden dick macht. “So viel zum Thema Geheimhaltung, was Clark,” sagt einer der Vier vorwerfend. Er ist groß, gut trainiert, blond und trägt eine grüne Verkleidung. Auf seinem Rücken sehe ich Pfeil und Bogen hervorstehen. Etwas beschämt stelle ich fest, wie gut aussehend dieser Mann ist. Ich schätze ihn auf Ende zwanzig. Seine braunen Augen mustern mich von oben bis unten und lassen mich unwohl fühlen. “Oliver, das ist Sarah. Wir sind zusammen. Sie weiß alles von mir,” erklärt Clark eindringlich, mit hochgezogenen Augenbrauen. “Ha, was kann man von einem Landei, wie dir, auch nicht wissen,” lacht Lois gekünstelt, die sich neben den Anderen positioniert hat. Damit wird mir klar, dass Lois nicht in Clarks Geheimnis eingeweiht ist. Doch seine restlichen Bekannten scheinbar schon. Oliver guckt Clark erstaunt an. “Okay,” wendet er sich dann an mich. “Wenn dir Clark vertraut, dann können wir das ohne Zweifel auch tun!” “Was läuft hier denn ab?” zischt Lois entsetzt. Gleich scheint sie an die Decke zu gehen. “Clark schleppt hier so eine Tante an, die gleich alles wissen darf und mir verheimlicht ihr die ganze Superheldensache Monate lang? Na dann viel Spaß noch!” Und schon war Lois weg. “Sie ist eifersüchtig! Und das macht sie so sexy,” stellt Oliver belustigt fest und sieht Lois gebannt hinterher. Als Lois nicht mehr zu sehen ist, grinst er und erklärt, dass er mit Lois zusammen war und ihr nicht sein Doppelleben anvertraut hat. Erst Monate nachdem zwischen ihnen Schluss war, konnte er ihr die Wahrheit sagen. Das erklärt mir natürlich einiges. “So Sarah. Das ist also Oliver, wie du mitgekriegt hast. Oder auch Green Arrow. Er kämpft gegen Lex Projekt 33.1,” klärt mich Clark nun endlich auf. “Und du hast auch Superkräfte,” frage ich Oliver neugierig. “Nein, ich bin der einzige Normale hier in diesem Verein. Ich hab mir das alles hart antrainiert. Meine Superkraft ist so gesehen das Bogenschießen. Ich habe besondere Pfeile entwickelt, die ich effektiv einzusetzen weiß,” erläutert er sachlich. Er streckt mir, meiner Meinung nach ziemlich verspätet, die Hand entgegen, die ich ihm sachte schüttele. “Ich bin AC,” kommt der zweite Typ auf mich zu und schüttelt mir ebenfalls die Hand. Er ist fast so groß wie Clark, hat eine sportliche Figur und ein markantes Kinn. “Oder auch Aquaman,” fügt er grinsend hinzu. “Lass mich raten, du kannst besonders gut schwimmen?” vermute ich lächelnd. “Kann man so sagen! Und das hier ist Cyborg,” zeigt AC auf einen Dunkelhäutigen der neben ihm steht. “Viktor,” stellt dieser sich selbst vor. Auch er reicht mir die Hand. “Clark hat mich aus Lex Labor gerettet, sonst wäre ich jetzt wohl mehr Maschine als Mensch und nicht umgekehrt,” versucht er mir zu erklären. “Ich verstehe,” nicke ich nachdenklich. Plötzlich steht ein Junge vor mir, vielleicht erst 18 Jahre. “Bart,” stößt er heraus und saust in Superspeed, wie Clark es auch hat, zwei mal um den Tisch und kommt vor mir wieder zum Stehen. “Oder auch Impuls,” ergänzt er. “Hi,” begrüße ich auch ihn. Ich bin ziemlich von den Socken. Vier stattliche Männer stehen vor mir, alle mehr oder weniger mit Superkräften ausgestattet, ich fühle mich wie im Film. Den düsteren Blick mir gegenüber haben alle Vier verloren. “Tja… also… wie gesagt,“ druckse ich herum. “Ich bin Sarah. Ich weiß, dass es euch merkwürdig vorkommen muss, dass mir Clark so schnell vertraut. Aber es ist etwas zwischen uns, das wir uns selbst noch nicht erklären können. Uns wird nur immer bewusster, dass wir uns schon irgendwoher kennen müssen. Ich versuche also nicht, wie irgendein Meteoritenfreak, Clark zu beeinflussen. Kann ich gar nicht, schließlich komme ich aus Deutschland, da gab es keine Meteoritenschauer!” “Ach daher kommt dein witziger Akzent,” unterbricht mich AC lachend. Ich muss wohl ziemlich dumm aus der Wäsche gucken, denn plötzlich fangen alle an zu lachen. Fragend blicke ich Clark an. Auch er lacht und sagt liebevoll: “Mach dir keine Gedanken, es ist süß!” Er lächelt und drückt mir einen zärtlichen Kuss auf die Wange. “Okay Sarah, dann erzähl uns mal von der Nacht, als Chloe entführt wurde,” fordert mich Oliver nun auf. Ich beschreibe ihnen alle Einzelheiten, bis hin zu meinem Zusammenbruch und dass ich als nächstes im Krankenhaus aufgewacht bin. Durch meine Erzählung kommen alle Gefühle wieder in mir hoch. Die Angst die ich hatte und die Sorgen um Chloe. Hoffentlich war es noch nicht zu spät! “Lois hat mir noch vor zwei Tagen erzählt, dass die Ärzte dir keine Chance geben und jetzt bist du schon hier?” Oliver wirkt verwundert. “Ja,” beginne ich zu erklären. “Ich lag vor fünf Stunden noch im Koma. Dann bin ich plötzlich aufgewacht und mir ging es fantastisch! Meine Werte sind alle bestens. Und die Narbe ist nicht mehr zu sehen, es ist, als wäre nichts gewesen.” “Nicht nur das,” ergänzt Clark meine Erläuterungen. “Selbst die alte Narbe, die du mir zeigen wolltest, ist weg!” “Hm, das klingt aber nicht sehr normal. Von so etwas habe ich noch nie gehört, außer bei dir natürlich, Clark,” wirft Oliver ein. Er und auch die Anderen scheinen nachdenklich. “Wir können uns das auch nicht erklären,” stammelt Clark leise. “Ja, es ist schon beängstigend, wenn man nicht weiß, was mit einem geschieht,” mische ich mich nun wieder ein und eine Gänsehaut breitet sich auf meinem Rücken aus. In mir steigt wieder das Gefühl der Angst auf. Was passiert nur mit mir? Clark bemerkt sofort wie Unwohl ich mich fühle und nimmt mich sachte in den Arm. “Mach dir erst mal keine Sorgen, Sarah,” versucht mich Oliver zu beruhigen. “So lange die Narben nicht wieder zurück kommen musst du dir keine Gedanken machen. Vielleicht hat das etwas mit Clark zu tun. Sein Körper heilt sich, wenn er verletzt wurde. Vielleicht hat er das irgendwie auf dich übertragen. Ihr sagt doch, ihr kommt euch so bekannt vor. Ich weiß zwar nicht wie das alles miteinander zusammen hängt, aber ich bin mir sicher, dass es da eine Verbindung gibt.” “Wenn ihr wollt, helfen wir euch, das heraus zu finden,” mischt sich Viktor unerwartet ein. “Ja, aber erst mal finden wir die süße Chloe,” ruft Bart vorwitzig dazwischen. “Ja genau, das ist jetzt wichtiger,” stimme ich ihm zu und nicke in die Runde. Dann frage ich verwundert: “Kennt ihr sie etwa?” “Na klaro! Sie hat uns schon mal bei einer Mission geholfen,” grinst Bart geheimnistuerisch. “In die wir ohne dich gar nicht erst geraten wären,” wirft Oliver ihm augenblicklich vor. “Ach komm schon, ich sollte Lex doch für dich ausspionieren, Olli,” erklärt Bart leicht zornig. “Ist gut jetzt! Wir müssen überlegen, wie wir Chloe befreien können,” holt Clark die Beiden wieder auf den Teppich zurück. Dann lässt er sich nachdenklich auf einen Hocker, am Küchentresen, sinken. Die Anderen tun es ihm nach. Nur Bart und ich bleiben, mit den Armen auf die Arbeitsfläche gestützt, stehen. Meine linke Seite berührt leicht Clarks Rechte. “Ich hätte da eine Idee,” sagt Oliver, nach einer kurzen Pause, ruhig. “Hier in der Nähe gibt es nicht viele 33.1 Anlagen. Ich glaube nicht, dass Lex sich die Mühen macht Chloe weit weg zu schleppen, wenn er hier vor Ort alles hat. Trotzdem sollten wir sicher gehen. Wir müssen also nur in den Hauptkomplex eindringen, den Computer hacken und so herausfinden, in welcher Anlage sie Chloe festhalten!” “Nur?” frage ich entsetzt. “Wie ich Lex kenne ist doch alles gesichert. Wie wollt ihr es schaffen, dort einzudringen ohne gesehen zu werden? Das ist unmöglich!” Geschockt sehe ich Olli an. Was ist das denn für eine selbstmörderische Idee? “Ist es nicht,” wirft AC sachlich ein. “Es wäre nicht das erste Mal, dass wir so etwas tun, wir haben schon einige von Lex Anlagen geknackt und zerstört!” Mein ungläubiger Blick fixiert AC und wandert dann reihum in jedes Gesicht der Vier. Sie scheinen schon ein eingespieltes Team zu sein, erst jetzt wird mir das klar. “Aber dann wird Lex seine Sicherheitsmaßnahmen bestimmt verstärkt haben,” gebe ich zu bedenken. “Also in Frankreich war es ganz einfach, allerdings hatten wir in Ägypten große Probleme,” grübelt AC leise vor sich hin. “Ja, das war knapp. Du hättest AC sehen sollen, die Wärme in der Wüste macht ihm echt zu schaffen,” grinst Viktor mich neckisch an. “Ägypten?” frage ich stockend. So weit reichen Lex Arme? Das hätte ich nicht gedacht. Dann habe ich mir bisher seine Macht nicht im Geringsten richtig vorstellen können. Lex scheint noch viel einflussreicher und mächtiger zu sein, als ich bis jetzt angenommen hatte. “Lex’ Anlagen sind auf der ganzen Welt verstreut, selbst auf Neuseeland ist eine,” klärt mich Oliver auf und sieht dann fragend zu Clark: “Was hältst du davon, Clark?” “Ich denke es macht Sinn erst rauszufinden wo Chloe steckt, bevor wir planlos alle Anlagen absuchen,” erwidert er ernst und schaut mich besorgt an, als wolle er nicht weiterreden solange ich zuhöre. Doch schließlich fährt er zögernd fort: “Allerdings ist es ein Risiko in die Hauptanlage einzudringen. Sie ist zehnmal so gut gesichert wie die Anderen. Ich weiß nicht, wie wir das schaffen sollen, ohne erwischt zu werden!” Wenn selbst Clark sich Sorgen macht, muss es wirklich gefährlich sein, vielleicht nicht unbedingt für ihn, aber für seine Freunde. Das macht mir Angst und ich ergreife panisch seinen Arm. Er hat beide Ellenbogen auf der Tischplatte abgestützt und sein Kinn nachdenklich auf seinen Händen gebettet. Doch nun reiße ich ihm eine Hand weg und er sieht mich verwirrt an. “Gibt es denn keine andere Möglichkeit! Können wir nicht jemanden einschleusen oder so?” frage ich ihn besorgt. Doch anstatt Clark antworten zu lassen, mischt sich Oliver wieder ein: “Nein Sarah, das würde zu lange dauern und vertrauen können wir in dieser Sache Niemandem! Ich besorge die Pläne des Hauptgebäudekomplexes. Ich weiß, dass ich sie schon einmal hatte und wenn wir sie vorliegen haben, können wir einen genaueren Plan schmieden. Viktor, kümmerst du dich darum, die Dienstpläne der Angestellten in Erfahrung zu bringen?” “Kein Problem,” nickt dieser sofort. Oliver fährt mit der Aufgabenverteilung fort: “Bart, du kümmerst dich um die nötige Ausrüstung die wir benötigen! Ich denke die üblichen Sachen werden reichen!” “Zu Befehl, Meister,” witzelt Bart und hebt die Hand an die Stirn, wie bei der Befehlsgebung in der Armee. “Und AC! Du sorgst dafür, dass uns Lois nicht dazwischenfunkt!” “Okay,” grinst AC und lacht in sich hinein. Ich sehe Oliver verwundert an. Was hat Lois mit der Sache zu tun? Er scheint meine Gedanken zu erraten und erklärt: “Lois neigt dazu Alleingänge zu starten, wenn sie beleidigt ist. Außerdem soll sie ja nichts von Clark erfahren. Also müssen wir sie fern halten, auch wenn sie uns danach den Krieg erklärt.” “Oh, das traue ich ihr durchaus zu,” sage ich leise, aber ernst, und Oliver beginnt zu lachen. “Sarah, Lois ist wirklich eine tolle Frau, du hast sie leider nur unter schlechten Umständen kennen gelernt,” erklärt er, immer noch schmunzelnd. “Das kann ja sein, aber ich mag sie trotzdem nicht,” entfährt es mir fast schmollend. “Vielleicht ändert sich das ja noch,” meint Oliver hoffnungsvoll und sieht mich lächelnd an. “Okay, jetzt hauen wir uns aber alle erst mal aufs Ohr. Morgen treffen wir uns hier um 11 Uhr. Und dann sehen wir weiter. Ich denke, dass Chloe spätestens übermorgen frei ist! Clark, können wir hier übernachten?” “Klar, nehmt mein Zimmer, die Couch im Wohnzimmer ist auch okay und im Gästezimmer haben wir noch zwei Betten,” stimmt Clark ohne zu zögern zu. “Wunderbar! Ich besorge aber erst mal die Gebäudepläne und bestimmte Fingerabdrücke. Dann los!” fordert Oliver und stürmt aus der Tür. Die Anderen folgen ihm. Endlich kehrt Ruhe ein und Clark und ich sind wieder allein. Ich drehe mich zu ihm und schlinge meine Arme um seinen Körper, nachdem er sich erhoben hat. Ganz nah drücke ich mich an ihn heran und sehe ihm fragend in die Augen: “Und wo schlafen wir heute?” “In der Scheune,” antwortet er, wie selbstverständlich. Er schaut mich liebevoll an und streicht mir eine Haarsträhne von der Stirn. Verliebt sehe ich ihn dabei an und denke an den Plan, den die fünf umsetzen wollen, um Chloe zu befreien. Mir ist das irgendwie alles zu gewaltig. Solche Dinge habe ich noch nie erlebt und ich bin unschlüssig, was ich von dieser Angelegenheit halten soll. Nur eines ist mir klar, dass es gefährlich ist. Viel zu gefährlich, meiner Ansicht nach. Auch wenn die Jungs über außergewöhnliche Kräfte und Erfahrungen mit solchen Aktionen verfügen, scheint mir ein Einbruch, in den Hauptkomplex von Lex Forschungsgebäuden, viel zu gewagt. Scheinbar vermag Clark meine Gedanken lesen zu können, denn er meint beruhigend: “Mach dir keine Sorgen. Es wird nichts passieren!” Auch wenn er versucht, es noch so selbstsicher zu sagen, kann er mir die Sorgen damit nicht nehmen. Er scheint sich der Sache auch unsicher zu sein, dass kann ich deutlich spüren. “Clark, du brauchst nicht den Starken vor mir zu spielen. Ich weiß, dass du über unglaubliche Fähigkeiten verfügst. Aber ich weiß auch, dass du selbst Bedenken bei der Sache hast. Bitte sag mir, warum du daran zweifelst!” Er sieht mir betrübt in die Augen und erklärt leise: “In so eine gesicherte Anlage sind die Jungs noch nie eingedrungen. Selbst wenn sie wissen, was sie erwartet, heißt das nicht, dass sie es schaffen können. Sie sind nicht wie ich. Sie sind alle verwundbar und ich glaube sie vergessen das leicht.” Abschätzend sehe ich ihn an. Das ist es nicht, was ihm Sorgen macht. Ich fühle genau, dass da noch etwas ist. Etwas, das er versucht vor mir zu verbergen. “Nein, ich denke sie wissen sehr wohl wie weit sie gehen können, Clark. Ich glaube, du hast vor etwas anderem Angst, nicht wahr? Die Meteoriten!” Clark schluckt und schweigt. Er hat scheinbar nicht damit gerechnet, dass ich ihn durchschaue. Er versucht meinem Blick auszuweichen, doch sanft streiche ich ihm über die Wange und drehe sein Gesicht wieder zu mir. Nun blickt er mir eindringlich in die Augen. “Lex macht dort Experimente mit den Meteoriten,” quält er sich wispernd über die Lippen. Jetzt verstehe ich. Clark ist so besorgt, weil er seinen Freunden nicht helfen kann. Er wird nicht mit ihnen gehen können, daher macht er sich Vorwürfe. “Dass heißt, du kannst nicht mit und ihnen helfen,” stelle ich bedrückt fest. “Nein, ich werde mitgehen, egal was kommt. Chloe hat ihr Leben so oft für meins riskiert. Ich lasse sie nicht im Stich,” bricht es aus ihm heraus. Was sagt er da? Er will mit, obwohl sie dort mit der einzigen Sache experimentieren, die ihm etwas anheben kann? Das kann unmöglich sein Ernst sein! Meine Arme lösen sich von ihm und wie in Trance trete ich einen Schritt zurück. Entrüstet sehe ich ihn an: “Clark, du willst mir nicht erzählen, dass du mitgehst, obwohl du weißt, dass das deinen Tod bedeutet! Die Meteoriten werden dich so sehr schwächen, dass Lex Männer dich ohne Weiteres umbringen können!” “Ich habe keine Wahl,” stammelt Clark entschlossen. “Man hat immer eine Wahl,” entgegne ich wütend. Mir steigen Tränen in die Augen. Wie kann er nur so reden? Er kann doch nicht sein Leben so einfach opfern! “Du redest wie mein Vater,” lächelt Clark mich beschwichtigend an. Er merkt gar nicht, wie sehr er mich mit seiner Sturheit aufregt. “Ist dir eigentlich bewusst, was du gerade sagst? Du willst in deinen Tod rennen und sagst mir, ich rede wie dein Vater? Clark, ich liebe dich. Ich will dich nicht schon jetzt verlieren!” Die Tränen haben mich überwältigt und ich schaue ihn ungläubig, mit offenem Mund, an. Sanft wischt er mir die Tränen von den Wangen und meint: “Es tut mir leid. Ich… ich kann mit solchen Situationen nicht richtig umgehen. Aber meine Entscheidung steht fest und nichts wird mich umstimmen können. Mach mir keinen Vorwurf deswegen, du musst das doch verstehen!” Wenn ich ehrlich bin, verstehe ich ihn auch. Aber es tut so unheimlich weh, zu wissen, dass ich ihn vielleicht schon bald wieder verloren habe. Ich versuche mich zu beruhigen, um wenigstens die nächsten Sunden die uns noch bleiben, zu den schönsten meines Lebens machen zu können. “Ich verstehe das. Ich selbst habe ja auch mein Leben für Chloes riskiert und vielleicht hast du das gleiche Glück wie ich. Und nichts wird passieren.” “Vielleicht,” lächelt er mich erleichtert an. “Und jetzt lass uns in die Scheune gehen!” Hand in Hand gehen wir hinüber zu seiner Scheune. Es ist mittlerweile stockdunkel draußen, nur die Sterne erleuchten den Himmel. Clark zeigt mir sein kleines Reich, dass er für sich unter dem Scheunendach errichtet hat. In Windeseile düst er an mir vorbei, hierhin und dorthin, ohne dass ich ihm so schnell mit meinen Blicken folgen kann. So wie es aussieht, scheint er alles gemütlich herzurichten. Noch immer muss ich an den nächsten Tag denken. Wird das unsere einzige gemeinsame Nacht sein? Werde ich den nächsten Abend schon wieder alleine verbringen? Nein! Daran will ich jetzt nicht denken. Auch wenn sich diese schreckliche Sache immer wieder in meinen Kopf schleicht, schaffe ich es, mich auf Clark zu konzentrieren. Und wenn mich doch wieder so ein schrecklicher Moment der Angst überkommen sollte, werde ich dieses Gefühl einfach überspielen und meine Sorgen vor Clark verbergen. Ich möchte ihn nicht zusätzlich belasten. Endlich bleibt er vor mir stehen und drückt mich sanft an sich. “Ich liebe dich,” flüstert er mir zu und gibt mir einen zärtlichen Kuss, den er unterbricht, bevor ich überhaupt darauf reagieren kann. “Oh!” Er stockt. Konzentriert blickt er auf eine Kerze, die auf einem Tisch steht. Ein kleiner Blitz fährt aus seinen Augen und lässt den Docht entzünden. Er lächelt mich an. Dann dreht er mich sanft um und nimmt mich von hinten in den Arm. Ich spüre, wie er seine Wange an meinen Kopf drückt. Jetzt fällt mein Blick auf das, was er eben so schnell getan hatte, während er durch die Scheune flitzte und ich meinen Gedanken hinterher hing. Vor mir liegt ein großes, mit Decken ausgestattetes Strohbett. Darauf sind in Herzform Rosen gelegt. Ich drehe mich wieder zu ihm herum. “Das… das ist wunderschön! Wie hast du...” Er hält mir den Zeigefinger auf den Mund und sieht mich unendlich liebevoll an. “Pssst,” haucht er leise. Erneut gibt er mir einen Kuss, mit einer Leidenschaft die spüren lässt, was er eigentlich will. Ich vergesse meine Sorgen in diesem Moment vollkommen und ein wohliges Gefühl flutet durch meinen Körper. Sofort steige ich auf den Kuss ein und lasse ihn immer begieriger und wilder werden. Das Verlangen, das ich vorhin im Wald spürte, steigt wieder in mir auf. Nur diesmal haben wir die ganze Nacht Zeit. Langsam lasse ich meine Hände über seinen Brustkorb streifen und hebe sein T-Shirt leicht an. Er versteht die Geste und zieht es sich hektisch über den Kopf. Ich trete einen Schritt zurück, bleibe vor ihm stehen und kann ihn, in diesem Moment, nur noch anstarren. “Was ist los,” fragt er mich nach einigen Augenblicken. “Ich... Ich kann nicht glauben, was ich für ein Glück habe,” wispere ich ohne nachzudenken. Sein Anblick fesselt mich absolut. “Was meinst du?” Irritiert sieht er mich an. “Du… du bist einfach... perfekt,” flüstere ich wie in Trance. Ich schaue noch immer auf seinen Oberkörper. Er ist wunderbar durchtrainiert und einige Muttermale zieren seine Brust. Die Muskeln zeichnen sich deutlich auf seinem Bauch ab. Dann wandert mein Blick höher und mustert jedes kleinste Detail an ihm. Dieses wunderschöne Gesicht, seine schwarzen Haare, die man am liebsten die ganze Zeit nur durchwuscheln würde. Seine tiefgründigen, blaugrünen Augen und die sinnlichen Lippen lassen mich in eine andere Welt driften. Der morgige Tag ist für diesen Moment vergessen. Mein Verlangen nach ihm steigt ins unermessliche. Begierig sehe ich ihm in die Augen. Ich gehe wieder einen Schritt auf ihn zu und schiebe ihn zum Strohbett. Dort schubse ich in leicht, so dass er sich auf das Bett fallen lässt. Ich weiß, eigentlich hätte ich keine Chance ihn irgendwohin zu bewegen, aber er lässt es mit sich machen und lächelt mich die ganze Zeit dabei an. Er liegt nun auf dem Rücken vor mir, stützt sich auf seine Unterarme und sieht durchdringend zu mir hoch. Ich setzte mich auf seinen Schoß, beuge mich zu ihm herab und wir küssen uns lange und leidenschaftlich. Sanft streiche ich mit den Händen über seinen Oberkörper, spüre die Wärme die von seiner Haut ausgeht. Er hält mich fest, dreht uns herum und liegt schließlich auf mir. Er küsst meinen Hals, während er mit einer Hand in meine Haare fasst und mit der Anderen unter meinen Pulli gleitet. Seine Berührungen machen mich wahnsinnig, hinterlassen überall, wo er mich berührt, ein angenehmes Kribbeln. Ich fahre mit der Hand über seinen Nacken. Mein Herz rast, als würde es jeden Moment aus meiner Brust springen. Clark stützt sich mit den Händen links und rechts von mir ab und sieht mir tief in die Augen. “Ich liebe dich so sehr,” wispere ich ihm entgegen und halte seinem verlangenden Blick kaum stand. Erneut verfallen wir in einem Schwall von Küssen. Ich kann nicht beschreiben, wie wunderschön dieser Moment ist. Noch nie habe ich jemanden so sehr geliebt wie ihn. Ich will ihn! Jetzt! Mit Kraft schubse ich ihn von mir, so dass wir uns wieder zurückdrehen. Ich bin wieder über ihm. Nachdem ich seinen Körper mit Küssen bedeckt habe, beginne ich seinen Gürtel zu öffnen. Clark atmet nun bedeutend schneller, ich spüre genau, dass er es auch will. Doch plötzlich greift er nach meinen Händen. “Nicht!” Er windet sich unter mir und nimmt meine Hände von seinem Gürtel. Ich verstehe das nicht. Ich bin mir so sicher gewesen, dass er es auch will. Habe ich mich so getäuscht? Nein, sein Atem geht immer noch schnell und in seinem Blick kann ich sehen, wie er mich begehrt. “Warum nicht? Geht es dir zu schnell?” frage ich etwas verwirrt. Er widerspricht gerade allen Anzeichen seines Körpers. Wieso weist er mich zurück? “Das ist es nicht,” schüttelt er sachte den Kopf. “Ich merke doch, dass du es auch willst. Sag mir was los ist,” fordere ich ihn missmutig auf. Liegt es an mir? Gefalle ich ihm nicht? Ich verstehe überhaupt nicht, was sein Verhalten zu bedeuten hat. War ich zu stürmisch? Vielleicht habe ich ihn zu sehr bedrängt. Bestimmt braucht er mehr Zeit, um so weit zu gehen. Möglicherweise ist er in der Hinsicht nicht so offen wie ich? Clark schiebt mich sanft, aber energisch, von sich herunter und steht auf. Das kann doch nicht wahr sein, muss er diesen wunderschönen Moment jetzt so zerstören? Habe ich etwas falsch gemacht? Er entfernt sich ein paar Schritte vom Bett und sieht dabei so umwerfend sexy aus, dass ich mich darüber ärgere, ihn jetzt nicht haben zu können. Ich bin enttäuscht, aber versuche es ihm nicht zu zeigen. Stattdessen stehe auch ich auf, gehe zu ihm und nehme ihn von hinten in den Arm. “Clark, was es auch ist, es ist okay! Ich lasse dir alle Zeit die du brauchst,” säusele ich besänftigend. Sanft streiche ich mit meinen Händen über seine Brust, während ich meine Wange an sein Schulterblatt schmiege. Er dreht sich zu mir um und sieht mich durchdringend an: “Sarah, ich würde nichts lieber tun als einfach weiterzumachen, aber es geht nicht!” ‘Dann mach doch weiter,’ geht es mir durch den Kopf, doch ich will ihn nicht bedrängen und somit alles ruinieren. “Aber warum?” frage ich stattdessen und blicke ihn sanft an. “Was ist, wenn ich dich verletze,” fragt er schließlich besorgt. Verwirrung mischt sich in meinen Blick. Wieso sollte er mich verletzen? “Das würdest du doch nie tun,” wispere ich gefühlvoll und schüttele schachte den Kopf, während meine Augen die seinen fixiert halten. “Ich weiß nicht, ob ich meine Fähigkeiten in dieser Situation unter Kontrolle habe! Was ist, wenn...” Er hört auf zu sprechen und ich kann spüren, wie ihm die Angelegenheit peinlich wird. Wovon redet er jetzt? Bedeutet das, er hat noch nie mit einer Frau geschlafen? “Clark, soll das heißen du ... Ich dachte du und Lana hättet ...” stottere ich herum, denn auch mir ist das Thema nicht sehr angenehm. “Haben wir auch,” unterbricht er schnell, um weitere Peinlichkeiten zu vermeiden. “Aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich meine Fähigkeiten verloren. Ich hatte, seit ich sie wieder habe, nie wieder... also… Sex. Ich weiß einfach nicht, ob ich das riskieren kann?” Er läuft ein wenig rot an und blickt verlegen zu Boden. Ich muss lächeln, denn ich bin erleichtert, dass es nichts mit mir zu tun hat. Sanft schiebe ich sein Kinn hoch, um ihn ansehen zu können. “Aber wir könnten es doch langsam herausfinden. Gemeinsam. Wir müssen nichts überstürzen. Lass es uns einfach immer ein bisschen weiter wagen und dann werden wir sehen, ob es ein Problem ist,” versuche ich ihm seine Unsicherheit zu nehmen. Die Situation kommt mir extrem merkwürdig und skurril vor, doch Clark schaut mich erleichtert an und drückt mich fest an sich. “Ich liebe dich. Du weißt gar nicht, wie froh ich bin, dass ich dir das jetzt schon sagen konnte. Bei Lana musste ich mich immer irgendwie rausreden.” “Das musst du bei mir nicht, Clark. Und wenn wir die Zeit dafür brauchen, dann nehmen wir sie uns,” besänftige ich ihn mit mildem Tonfall. “Aber enttäuscht bist du trotzdem, oder?” fragt er zaghaft, als hätte er Angst vor der Antwort. “Ehrlich gesagt schon,” antworte ich wahrheitsgemäß und lasse meinen Blick erneut über seinen Körper schweifen. “Clark, ich… du machst mich wahnsinnig. Es gibt nichts was ich in diesem Moment lieber tun würde! Und ich spüre, dass es dir genauso geht. Für dich muss es doch auch schwer sein, einfach so abzublocken!” Etwas gequält schaut er mich an. “Ja, das ist es. Aber ich will auch einfach nur, dass es schön wird und nicht plötzlich irgendwie ausartet, weil ich mich nicht unter Kontrolle habe. Es tut mir leid, dass ich jetzt alles verdorben habe.” “Es muss dir nicht leid tun. Ich will doch auch, dass es schön wird. Also lassen wir uns einfach die Zeit, hm?” Ich versuche ihn mit meinem bezauberndsten Lächeln zu beruhigen. Doch plötzlich fällt mir der nächste Tag wieder ein. Zeit! Welche Zeit? Was reden wir denn da überhaupt? Es würde uns keine Zeit mehr bleiben, um uns vollkommen nahe zu sein. “Was ist los,” fragt Clark, der sofort registriert hat, das etwas nicht stimmt. “Nichts. Es ist nur... Vielleicht bleibt uns gar keine Zeit mehr!” Ich blicke ihn betrübt an und meine Augen füllen sich wieder mit Tränen. Clark drückt mich einen Moment lang noch stärker an sich. “Hör mir jetzt zu,” sagt er mit fester Stimme. Er greift mich an den Oberarmen und schiebt mich etwas von sich weg, um mich ansehen zu können. “Ich werde aufpassen. Ich verspreche dir, mir wird nichts passieren!” “Wie kannst du das versprechen, Clark? Das ist unmöglich! Sie werden dich kriegen, und wenn sie dich nicht töten, dann werden sie schreckliche Dinge mit dir anstellen! Lex ist so skrupellos, er würde selbst einen alten Freund verraten, oder nicht?” Verzweifelt sieht mich Clark an. Was hat er erwartet, wie ich reagieren würde? Ich weiß nun um sein Geheimnis und fast habe ich das Gefühl, er würde bereuen, dass er es mir anvertraut hat. “Mir wird nichts passieren. Ich weiß, dass es gefährlich ist, aber ich weiß auch worauf ich achten muss. Glaub mir! Das wird nicht unsere letzte Nacht sein, das werde ich nicht zulassen,” versucht er mir mühevoll klar zu machen. “Wenn du es nicht zulassen willst, dann bleib hier. Geh nicht mit!” Flehend sehe ich ihn an, doch es hilft nichts, seine Entscheidung steht fest. “Du weißt was ich dir dazu gesagt habe, daran wird sich nichts ändern. Du musst mir vertrauen. Ich kann auf mich aufpassen,” sagt er noch einmal nachdrücklich und lässt somit meine letzten Hoffnungen platzen. “Und was wenn nicht, wenn ihr in einen Hinterhalt geratet? Clark, ich weiß nicht, ob ich es aushalte dich zu verlieren.” Meine Tränen versiegen, denn Clark drückt mir plötzlich einen Kuss auf die Lippen. Er nimmt mich hoch und trägt mich zum Bett. Ich habe keine Zeit mehr nachzudenken, zu plötzlich kommt seine Reaktion über mich. Sanft blickt er mir in die Augen und sagt: “Wenn du glaubst, dass es unsere letzte Nacht sein wird, dann sollten wir es doch jetzt riskieren. Ich liebe dich. Und du hast recht damit, dass ich dich genau so will, wie du mich.” Das Verlangen in seinen Augen ist unergründlich. Vorsichtig legt er mich auf dem Strohbett ab und legt sich neben mich. Er verführt mich, wie nie ein Mann zuvor es getan hat, und lässt mich alles um mich herum vergessen. Wir verbringen eine wundervolle Nacht miteinander. Niemals hatte ich so intensive Gefühle wie mit ihm. Wir sind Eins geworden und eine ganz besondere Macht besteht von nun an zwischen uns. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)