Herzschlagtakt von Rabenfeder (Taito) ================================================================================ Kapitel 3: Problembewältigung ----------------------------- Drei, Probelmbewältigung „Wie, was soll denn los sein?“, fragte Taichi ziemlich kleinlaut. Oh Mann, scheinbar ging das Theater hier immer noch weiter. Entweder lachen oder heulen, schreien oder wimmern, konnte der Braunhaarige sich denn gar nicht entscheiden, verdammt? Genervt ließ sich der Blonde auf den nächst besten Stuhl sinken. „Noch mal von vorne. Was ist los mit dir?“, wiederholte Matt betont ruhig und dennoch eindringlich. Er würde jetzt nicht locker lassen, es musste doch einen Grund geben für dieses merkwürdige Verhalten und recht viel mehr Geduld konnte er nicht mehr aufbringen. Das ging immerhin schon ein halbes Jahr so. Entweder war die Fusselbirne geradezu ekelhaft gut gelaunt, noch besser als so schon, oder Mr Eiszapfen war sich zu fein für alles und jeden und würdigte niemanden eines Blickes. 6 ganze Monate hatte er sich das gefallen lassen, immerhin hatte Taichi ja auch Verständnis für diverse etwas übertriebene Krisen bewiesen, wie etwa die Woche Trauer wegen dem Produktionstop seines heiß geliebten Stylinggels, aber was genug war, war genug. Und man konnte ihm nicht vorwerfen, dass er nicht äußerst taktvoll vorgegangen war mit einer Friedensangebotspizza und DVD’s, er war sogar umwerfend charmant gewesen und hatte beinahe anzügliche Angebote gemacht um heute Morgen mit einer Fresse sonder gleichen und nur 3 Stunden später mit Kuchen und einem beinahe Heulkrampf begrüßt zu werden. Meine Güte, er blickte da einfach nicht mehr durch. „Alter, was ist dein Problem?“ Und – Wunder oh Wunder – er bekam dieses Mal sogar eine Antwort, eine sehr verwirrende, unerwartete Antwort. „Ich. Ich bin mein Problem. Ich ertrage das einfach nicht mehr. Dieses allein sein…mit mir…mit meinen Gedanken. Ich…kann nicht mehr. Ich weiß nicht, warum ich mich gut fühle oder warum ich am liebsten alles hinschmeißen würde.“ Taichi machte eine kurze Pause, um Luft zu holen. Er konnte richtig fühlen, wie sich ein Knoten in seiner Brust löste, ein Knoten, der ihm den Atem abgeschnürt hatte, ohne dass er es auch nur bemerkt hätte. „Ja, ich habe ein Problem. Und ich habe keine Ahnung, was ich machen soll.“ Warme, dünne Arme legten sich um die Hüfte des großen braunhaarigen Jungen, der sich so winzig fühlte in diesem Moment. Ein heißes Gesicht drückte sich an seinen Bauch und er wurde näher zu dem Blonden gezogen, festgehalten. Und er wehrte sich nicht, ließ sich auf diesen seltsamen Moment ein. „Du bist doch der größte Vollidiot, der auf dieser Welt herumläuft. Du bist so selten dämlich. Dann weißt du eben nicht weiter, hey, so etwas passiert.“ Yama vergrub sein Gesicht tief in Taichis Shirt. Hatte er am Anfang noch sehr laut und fast ein wenig wütend geklungen, so war er immer leiser geworden und jetzt nuschelte er nur noch ganz leise vor sich hin, als wäre ihm das ganze ein wenig peinlich. „Du Hornochse hast doch mich. Ich bin doch auch noch da…für dich.“ Der Brünette bewegte sich erst einmal gar nicht. Er zuckte mit keinem Muskel, blinzelte und atmete einige Sekunden nicht. Er dachte noch nicht einmal, verarbeitete das gesagte Wort für Wort, von vorne nach hinten und wieder zurück. Immerhin war das da Yamato Ishida, der Inbegriff der Coolness. Natürlich gab es Ausnahmen aber diese überschritten nie die unsichtbare Grenze, die Matt so unwiderstehlich machte. Er bewahrte immer Fassung und flüsterte nie. „Yama…es tut mir leid:..“ „Ach halt die Klappe du Hornochse und lass dir helfen!“ Und damit war das Gespräch für die nächsten Stunden beendet, denn Taichi wurde noch tiefer in die Umarmung gezogen. Langsam, aber jetzt ohne Zögern, erwiderte der Wuschelkopf die zärtliche Berührung. Er streichelt sanft über die blonden Haare, das Heiligtum seines besten Freundes. Die goldene Mähne hatte sei jeher nur alleine er durcheinander bringen. Irgendwie war es einschönes Gefühl zu wissen, dass manche Dinge sich nie ändern. Eine warme Hand streichelte ihn am Rücken, kraulte sanft die kleine Mulde zwischen den Schulterblättern. Wohlig seufzend ließ der Braunhaarige seine Schultern nach unten sinken, entspannte sich zum ersten Mal seit einer Ewigkeit wieder völlig. Das leise Gefühl der Geborgenheit ergriff ganz allmählich Besitz von ihm, etwas, dass er lange nicht mehr gespürt hatte. Eine schier endlos lange und gleichzeitig viel zu kurze Zeit lang standen beziehungsweise saßen sie so in der Küche bis der Blonde Anstalten machte, sich von seinem besten Freund zu lösen. Dieser blinzelte ihn etwas verstört an, wurde jedoch ohne weitere Erklärungen mit gezogen in Richtung Matts Zimmer, präziser gesagt, auf dessen Bett zu. Lange lagen sie dort einfach nur nebeneinander, beide auf der Seite, sodass sie einander zugewandt waren. Nur manchmal bewegte sich einer von beiden, um seinem Gegenüber eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. Meistens war das Taichi, der ganz fasziniert war von dem harmonischen Farbenspiel, dass das tanzende Licht auf die goldblonden Haare malte. Er hatte ganz vergessen, wie das war. Das besondere an ihrer Freundschaft, diese Momente. Früher hatten sie oft so dagelegen, sich wortlos angesehen, und wie zufällig immer wieder berührt. Das war alles, was der Wuschelkopf je gebraucht hatte, an Nähe, an Intimität, nur diese stillen Momente mit seinem besten Freund, dem wichtigsten Menschen auf der Welt. Er liebte des, den schwachen süßen Geruch des Blonden einzuatmen, die seidigen Haarsträhnen zu berühren und zu wissen, dass ihr Atem und vermutlich sogar ihr Herzschlag im selben Takt gingen. Ganz vorsichtig aber ohne ein Zeichen von Unsicherheit legte er eine Hand auf Yamatos Brust, direkt über dessen Herz, die andere über sein eigenes und schmunzelte. Tatsächlich. Es war der selbe ein wenig zu schnelle aber ganz gleichmäßige Herzschlagtakt. Matt legte seine Hände über Tais und lächelte zurück. Manchmal reichte des tatsächlich, einfach nur da zu sein, jemanden spüren zu lassen, dass er einem wichtig war. Sehr wichtig. Denn dieser seltsame Junge vor ihm, dieses Nervenbündel, dieser Sonnenschein, dieser unglaublich perfekte Mensch war endlich wieder auf dem Weg, sein Taichi zu werden. Ohne große Verwunderung stellte der Blonde fest, dass sein Herz ein wenig schneller schlug, aber nicht nur sein eigenes. Ganz intuitiv rutschte er mit dem Kopf noch ein Stück nach vorne und drückte seine Lippen hauchzart auf die seines Taichis. ~ Und so änderte sich die Routine des Wuschelkopfes in den nächsten Tagen von Grund auf. Anstatt die Tage alleine zu verbringen und nichts mit sich anfangen zu können kümmerte er sich um Yamatos Wohnung, wenn dieser beschäftigt war, ging einkaufen, versuchte sich sogar weiterhin tapfer am kochen und wurde jeden Tag mit Streicheleinheiten belohnt. Keine von ihnen verlor ein Wort über das, was sie taten oder Tais Zustand. Denn obgleich die Stimmungsschwankungen des Braunhaarigen weniger und seltener wurden so waren sie noch immer da. Aber die Tatsache, dass er nicht mehr ganz allein war ließ ihn ein wenig Mut schöpfen und so kam es auch dazu, dass er sich einer seiner größten Herausforderungen stellte. Eigentlich war es ein ganz normaler Tag, er befand sich gerade im Supermarkt, da der Kühlschrank von Organisationstalent Ishida mal wieder restlos geplündert worden war. Mit einer gewissen Routine schlenderte er durch die Gänge, den Einkaufzettel direkt vor der Nase. Und so bemerkte er auch nicht, in wen er da beinahe hineingelaufen wäre. „Oh hallo Tai, wir haben uns ja ewig nicht gesehen, Alter!“, wurde ihm förmlich entgegen geplärrt. Etwas unsicher holte der Braunhaarige Luft um dann jedoch sein typisches Tai-Grinsen aufzusetzen und dem kleineren einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter zu geben. „Davis, was ne Überraschung, was machst du denn hier?“ Angriff war schließlich die beste Verteidigung und vielleicht konnte er so seinen Komplex endlich Überwinden. Wie hätte er auch ahnen können, dass dieses harmlose Gespräch gravierende Folgen haben würde. ~~~ Es tut mir ja so unendlich leid, dass ich euch so lange habe warten lassen, Schande über mich. Aber hey, ich hab nen echt tollen Nebenjob als Kellnerin, der einzige Nachteil dabei ist nur, dass dieser meine gesamte Freiheit zu verschlingen droht XD Aber zu erfreulicheren Dingen: Sie haben sich geküsst ^-^ Eigentlich sollte das erst später passieren aber Yama wollte4 nicht mehr warten, hab ich das Gefühl ;) Aber jetzt mein Lieblingspart - Kommis beantworten: @FlameChild: *Lach* ob da ein Schuhregal ausreichen wird für die Sammeltriebe der Y. Ishida? @Niji-Mizu: Du ahnst nicht wie realiktätsnah dieser Kleiderschrank zu dem einer guten Bekannten ist;) Und danke, schön wenn du Tai zumindest ein wenig nachvollziehen kannst ^^ @Catalyst: Ich finde die Kombination von Erfolgsmensch und Überlebenskünstler bei Matt einfach zu klasse ;) Und natürlich bekommst du deine ENS @nigirimeshi: Gern geschehen, ich finde die Vorstellung von Tai in der Küche einfach zu niedlich ^^ @GeezKatsu: ich hab 2,0 in der doofen Prüfung geschafft ;) Hast dus bemerkt, Yama hat den Kuchen nicht gegessen, vermutlich roch er wirklich nur gut und schmeckte wie Ziegelsteine :D @Yena: Jetzt habt ihr doch ziemlich lange warten müssen, was? Sorry. Hm, ich versuche den Charakteren in meinen Geschichten immer noch einen Hauch mehr zu geben, weil ich es unglaublich interessant finde, wenn sich ihr Charakter noch ein wenig mehr ausprägt :D Also dann bis zum nächsten Kapitel und PS: jetzt sind wir offiziell über der ersten Hälfte ;) Hosted by Animexx e.V. 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