Insanity von woaini (Sasu/Naru) ================================================================================ Kapitel 18: Routine ------------------- Kapitel 18 Routine Ein halber Monat ist vergangen. Zwei Wochen, in denen eigentlich nichts Großartiges passiert ist. Natürlich waren mein Schwarzhaariger und ich die meiste Zeit zusammen, aber ab und an mussten wir uns auch trennen, da jeder von uns seiner Arbeit nachgehen musste. Sasuke hat sein erstes offizielles Probekochen in der Küche schon mit Bravour bestanden und ist jeden Tag mit Yoshiro zusammen für das Abendessen zuständig, da immer mehr Gäste sich entschieden haben unser nun köstliches Essen auch am Abend hier einzunehmen, seitdem ein gewisser Schwarzhaariger Koch bei uns erschienen ist. Seitdem hört man immer häufiger die Frage der Gäste bei der Bestellung, ob dieser Junge da wäre. Der mit dem stoischen Blick. Oder der, der so cool aussieht, sollte es sich bei den Gästen um die paar wenigen jungen Mädchen handeln. Mich stört das immer weniger. Klar, wollen sich viele noch an meinem Sasuke ranmachen, aber er hat diese wunderbare Angewohnheit, dass er immer total desinteressiert aussieht. Und wenn ihn wieder ein hübsches Mädchen eine Liebeserklärung gemacht hat in der Stadt und sie buchstäblich an seiner unleserlichen, gelangweilten Mimik verzweifelt, mein Schwarzhaariger wortlos an ihr vorbei geht, da springt das kleine Teufelchen auf meiner Schulter schon jauchzend auf und ab und selbst das Engelchen zeigt dem Mädchen den Mittelfinger hinter versteckter Hand. Tja, Sasuke ist meiner! Glücklich betrete ich die Küche, grüße kurz Yoshiro und sehe, wie mittlerweile jeden Abend, mal nach meinem Sasuke. Wie jeden Abend hat mir mein Freund mein Abendessen vorbereitet und hingestellt. Irgendwann hat er einfach damit angefangen und, - was mich am meisten verwundert -, er weiß ganz genau, was ich an diesem Abend essen will. So esse ich grinsend sein liebevoll zusammen gekochtes Mahl und beobachte ihn, wie er die Pfannen schwingt und Yoshiro scheinbar mit sich selber redet. Seit Sasuke hier ist, bin ich nicht mehr derselbe. Ich bin glücklicher und nicht mehr so schwer zur Ruhe zu bringen. Wenn ich jetzt wieder etwas zu hektisch werde, schickt man mich immer für ein paar Minuten in die Küche, wo ich mir meine tägliche, stündliche Portion Sasuke abholen soll und alles ist wieder gut. Sasuke geht es auch gut. Er beschwert sich zumindest nicht. Er scheint auch gelöster zu sein. Ich sehe ihn öfters lächeln und manchmal, da wandert sein linker Mundwinkel auch bei anderen Leuten ein Stück nach oben. Als ob er lächeln wollte. Es ist komisch die verblüfften Gesichter des Gesprächspartners dann zu sehen. So eine Mischung von Überraschung und Entsetzten. Freie Zeit verbringen wir am liebsten gemeinsam. Morgens in aller Frühe muss Sasuke mit Kakashi Einkäufe für die Küche erledigen, aber das macht ihm nichts, da mein Herzallerliebster Frühaufsteher ist und mich jedes Mal nach dem Einkauf weckt und mit mir zusammen zum Frühstück geht. Nach dem Frühstück machen wir unterschiedliche Sachen. Meistens zwar auch gemeinsam, aber manchmal muss ich leider auch arbeiten und er muss sich dann mit Zeitungslesen oder etwas anderem beschäftigen. Ab Mittag arbeiten wir beide bis abends. Er arbeitet länger als ich, aber das bringt eben das Essen mit sich, da sich dank unseres neuen Koches, wesentlich mehr Gäste zu unserer Herberge wagen. Da ja der Blick aufs Meer einmalig ist und das Essen eine Köstlichkeit! So stand es letzten Mittwoch in der Zeitung. Sasuke hat den Artikel ausgeschnitten und Iruka gebracht. Mein Ziehvater hat geheult und Sasuke geknuddelt. Er kann es manchmal nicht lassen. Aber er meint es nicht böse. Und Kakashi unterhält sich scheinbar mit meinem Freund morgens recht gut. Also er redet, scheint dabei Sasukes Antworten zu erraten oder, ach keine Ahnung. Jedenfalls verstehen sie sich echt gut. Und ich bin froh. Manchmal unternehmen wir auch etwas zu viert. Dann gehen wir in die Stadt, oder wie letzten Sonntag, fahren einen Tag in die Berge. Ein bisschen frische Luft, ein paar Wiesen und Berge und dazu noch mein Schwarzhaariger nur für mich. Man könnte fast sagen, bei uns ist Friede, Freude, Eierkuchen. Maria schreibt regelmäßig. Sie will natürlich wissen, wie es ihrem Kleinen geht, aber sie freut sich umso mehr, dass es Sasuke hier so gut geht. Er schickt ihr Fotos. Und sie ist ganz begeistert, dass er brauner geworden ist. Ich weiß, dass er jetzt so gut wie niemals zuvor aussieht. Ich sabbere ihm schließlich nicht umsonst nach, wenn er mir den Rücken zu dreht. Aus dem Puppengesicht ist nämlich ein ziemlich gut aussehender Kerl geworden, der nur bei mir Emotionen zeigt und einen voll auf Playboy macht. Da auf seiner Stirn steht quasi mein Name geschrieben. „Gehen wir nachher laufen?“, fragt er mich per Zettel, da er die nächsten Bestellungen machen muss. Das ist irgendwie auch etwas Neues. Seit einer Woche laufen wir gemeinsam abends am Strand. Neben den Wellen. Das hat schon was Romantisches. Ich glaube zwar, er macht es, weil er fit bleiben will, aber ich genieße es. Er sieht nämlich auch verschwitzt gut aus. Besonders dann, wenn er sich nach dem Laufen das Shirt auszieht und dann in die Wellen springt. Dieses Bild kriege ich niemals wieder aus meinem Kopf. Und das ist auch gut so! Ich beende meine Speise und drehe mich breit lächelnd zu meinem Freund um. „Klar, aber dann musst du mich abholen kommen, ich muss noch mal kurz zum Bahnhof Gäste abholen gehen, okay?“ Er nickt mir wieder minimal zu, aber es reicht mir. So sieht unser Tag aus. Abends laufen wir, gehen danach in dem wärmeren Meer etwas schwimmen, ehe wir zurück in die Herberge gehen und entweder gleich schlafen gehen, oder noch zusammen einen Film schauen, oder sonst etwas machen. Er weint nachts nicht mehr im Schlaf. Steht immer noch übertrieben lange auf dem Balkon und starrt das Meer an. Manchmal macht er das den halben Samstag lang und nur in Boxershorts bekleidet. Dann muss ich aufpassen, dass keiner auf den Balkonen rechts oder links ist, sonst muss ich ihm ein T-Shirt und eine Hose bringen, die er sich anziehen soll. Ich darf hier als einziger sabbern. Er hat sein Zimmer dekoriert. Jetzt nichts großartiges, aber ich finde es trotzdem schön und bleibe gerne mal etwas länger um mir die Bilder an der Wand anzuschauen. Auf dem Nachtisch ist ein Bild von uns. Iruka hat es ihm geschenkt nach seiner ersten Woche hier. Als Willkommensgeschenk. Ein Foto von uns Vieren. Nur dass ich und Sasuke vor meinen Eltern stehen und Kakashi und Iruka heimlich über unseren Köpfen ein kleines Herzchen mit ihren Händen gemacht haben. Es ist kitschig, aber es ist ein Foto von uns. Sein Kleiderschrank ist auch wesentlich voller. Es ist erstaunlich. Mir fällt es richtig schwer mir sein Zimmer vorzustellen in der Klinik. Ohne meine Poster. Ohne mein Zeug. Wie sah sein Zimmer aus? Ich stelle mir eigentlich immer nur einen weißen Raum ohne alles vor. Aber so war er doch nicht. „Na, Naruto! Musst du nicht los, ne? Hattest du nicht was von Gästen oder so was gebrabbelt? Ne? Die musst du doch abholen! Nee, also wenn die auf dich warten, ne, dann musst du die auch abholen, ne, sonst ist das ganz mies für unser Image und Iruka zieht uns die Ohren lang, ne!“, reißt mich Yoshiro aus den Gedanken. Gott, sein Dialekt. Ehe ich ein Lachen unterdrücken muss, schiebt mich mein Freund aus der Küche und scheucht mich mit einer Handbewegung weg. Ich nehme es ihm nicht übel und mache mich an meine Arbeit. Die Gäste am Bahnhof sind die typischen Touristen. Schrille Kleidung. Schwere Koffer. Sonnenbrillen auf der Nase. Ich bin sie gewohnt und leiere meinen Text herunter, natürlich mit einem Lächeln, schließlich wollen diese Leute einen schönen Urlaub am Meer haben. Und sie bezahlen mir nebenbei mein Gehalt. Ich hoffe nur, dass Sasuke bald auftaucht. Vor der Herberge wartet er auch schon auf uns. Mit den Händen in der Hosentasche sitzt er auf der Bank und starrt auf das Meer hinaus. Er liebt auch diesen Anblick. Und ich mag seinen verträumten Blick dabei. Für jeden anderen sieht es eher so aus, als würde sich dieser Junge schrecklich langweilen. Ich grinse ihm kurz zu und gebe ihm zu verstehen, dass ich gleich komme, da muss ich schon meine kleine Reisegruppe zur Rezeption bringen. „Wer war denn das?“, fragt die Mutter hinter mir und wirft verstohlene Blicke hinter sich. „Das war unser Koch!“, erwidere ich freundlich und hoffe sie bald loszuwerden. „Der sah aber komisch aus…“, murmelt sie noch, ehe sie sich besorgt an ihren Mann wendet. Kakashi taucht aus dem Nirgendwo auf. Anscheinend hat er gehört, was hier gemunkelt wird und ehe ich meine berühmten Anfälle kriege, mischt er sich lieber ein. „Oh, glauben Sie mir, der Junge da draußen kann kochen, dass selbst die Nobelrestaurants hier neidisch werden! Seien Sie unbesorgt und genießen Sie Ihren Urlaub!“, unauffällig schiebt er mich dabei hinaus, entlässt mich in meinen Feierabend. Und ich entschwebe zu meinem Freund. „Ich dachte, du wolltest mich abholen!“, seufzend lasse ich mich neben ihn auf die Bank plumpsen. „Konnte nicht.“, antwortet er schlicht und streckt die Füße aus. „Und wieso nicht?“, natürlich bin ich ihm nicht böse. „Als ich rauskam, sah ich dich schon kommen mit denen und habe mich hingesetzt. Deshalb.“ Er zuckt mit den Schultern und sieht mich an. Und ich könnte lachen. Aber ich lasse es. „Ich muss mich noch umziehen, wartest du oder kommst du mit?“, frage ich und lege meinen Kopf schief. „Du lädst mich gerade dazu ein, dir beim Anziehen zuzugucken!? Machst du ne Piep-Show?“, fragt er scheinbar amüsiert und hebt die eine Augenbraue hoch, so wie er es immer tut, wenn er loslachen könnte, es aber nicht tut. Und ja, ich lache innerlich auch auf, wenn ich mir vorstelle, wie ich für meinen Schwarzhaarigen strippe. Wahrscheinlich würde ich mich spätestens bei der Hose verheddern und höchst elegant und sexy auf den Hintern fallen. Ich laufe rot an. Und verschwinde grummelnd. Das war nicht nett. Zehn Minuten später stehe ich wieder vor ihm, in Trainingsklamotten und mit einer Schnute. „Wollen wir?“, frage ich etwas beleidigt und will es nur vergessen. Er steht seufzend auf, schüttelt kaum merklich den Kopf. Plötzlich kommt er mir ganz, ganz nah und ich kriege Herzrasen. Seine Augen sehen mich neutral an, und doch versinke ich mal wieder. Ich habe ihn schon tausend Mal in die Augen gesehen und jedes Mal geht es mir gleich. Ich träume und bin gefangen. Oder hoffnungslos verliebt, aber das sucht sich bitte jeder selber aus. Gerade will ich fragen, was los ist, da legt er den Kopf schief. Gott, küssen wir uns jetzt? Verwirrt wie immer stehe ich da und warte nur auf das, was da auch immer noch kommen mag. Und so schlecht ist es jetzt auch nicht. Ehe ich mich versehe, streicht mir Sasuke über die Wange und beißt mir fast schon zärtlich in das Ohrläppchen. Meine Nackenhaare stellen sich auf und ich muss ein Keuchen unterdrücken, aber ich bin nicht umsonst nervös. Das hat er nämlich noch nie gemacht. „Danke für das Angebot, aber erst mal will ich dich verschwitzt sehen!“, flüstert er noch, ehe er sich mit einem wahrhaftigen Grinsen abwendet und ein Stückchen vorjoggt. Warum? Weil ich gerade einer Tomate Konkurrenz mache und ihm nun eine halbe Stunde hinterher jagen werde, weil er wieder den absoluten Playboyspruch gebracht hat. Verdammte Fantasie! Und dann auch noch ins Ohr pusten! Argh! Hormone sind eine schreckliche Sache. So hetze ich ihm eine ganze Stunde hinterher, ehe wir ins Wasser abtauchen um unseren Schweiß abzuwaschen. Hier nutze ich die Gelegenheit und tauche seinen kleinen, perversen Kopf ins klärende Wasser und ringe auch hier im lauwarmen Wasser ein wenig mit ihm, bis ich gar nicht mehr sauer bin und nur die Zeit mit ihm genieße. Müde und erschöpft legen wir uns in den Sand und betrachten den Himmel. Ich will Sterne sehen. „Noch sauer?“, fragt mein Lieblingsschwarzhaariger irgendwann leise und piekst mich in die Seite. Ich muss lächeln. „Wann war ich dir je lange sauer?“, ich drehe mich zu ihm um und grinse nur noch breiter. „Ich hab das gemocht!“, sagt er. Ich könnte lachen. „Was hast du gemocht?“ Er wühlt im Sand herum. „Dass du mich gefragt hast, ob ich mit zu dir komme.“ Ich lache. Rolle mich zu ihm herüber. „Ach, wolltest du also doch nur einen Strip von mir sehen?“ Er lässt den blöden Sand in Ruhe. Kratzt sich an der Wange. Wischt mir schließlich den Sand vom Oberkörper und dem Oberarm. „Weiß nicht. Wahrscheinlich hätte ich es dann gelassen…“ Manchmal verzweifle ich an seinen Aussagen, hatte ich das erwähnt? „Was meinst du…?“ Er seufzt. Sieht zur Seite. „Dann hätte ich dir nicht mehr ins Ohr gebissen.“ Seht ihr, was ich meine? „Hattest du das eingeplant?“, ich rutsche näher zu ihm, hebe seinen Kopf ein wenig an. Hey, wenn er schon schöne Augen hat, will ich auch, dass er mich damit anguckt! „Ich wollte dich küssen.“ „Und was hat dich daran gehindert?“, nun befreie auch ich ihn von den Sand auf seinem Oberkörper. „Das war mir nicht mehr genug.“ Verwundert sehe ich ihn an und halte einen Moment inne. „Was meinst du?“ Ich komme mir so doof vor. „Ich wollte dich nicht nur kurz küssen. Auch nicht lang. Ich wollte mehr!“, seine Augen sehen mich prüfend an. Wahrscheinlich denkt er, dass ich wie die Jungfrau Maria jetzt schreiend wegrenne. Doch ich muss nur lächeln, bin plötzlich ganz ruhig. „Wolltest du wissen, wie ich schmecke?“, er nickt langsam und ich rutsche näher. „Wolltest du wissen, wie ich hier schmecke?“ und dabei küsse ich ihn hinter dem Ohr. „Ja…“, murmelt er und wird eine Spur röter. „Wolltest du wissen, wie das hier ist?“, dabei küsse ich seine Schulter. Sie schmeckt nach Salz und Sand. Er brummt zustimmend. Wird unruhiger im Liegen. „Wolltest du mich hier anfassen?“, ich weiß zwar nicht woher, aber plötzlich mutig geworden lege ich meine Hand auf seinen Hintern und zwicke ihn kurz. Schön. Knackig. Hüstel. Er zuckt kurz zusammen. Reagiert unsicher. Herrlich nervös. Als hätten wir die Rollen getauscht - er ist der kleine Junge und ich der Playboy. Um ihn zu erlösen, küsse ich ihn leidenschaftlich und lasse das Thema auf sich beruhen. Mir reicht es zu wissen, dass er scheinbar auch Hormone hat, die mit ihm durchgehen. Auch wenn er sie nicht so gut ausdrücken kann, schätze ich. In seinem Schädel geht einfach noch zu viel um. Zu viel, was er für sich behält. Aber wir haben Zeit. Wir leben zusammen. Wir sind zusammen. Das Glück ist auf unserer Seite. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)