Entstehung der Liebe auf Distanz! von xXSasukeUchihaXx (Sasuke X Naruto) ================================================================================ Kapitel 19: Innerlich zerbrochen! --------------------------------- "Verstehe, deswegen hat Sasuke so eisern geschwiegen?". Tsunade stand beim Fenster und sah auf Konoha hinab. Vor ihrem Schreibtisch stand Kakashi, welcher ihr die Geschichte erzählt hatte. "Jetzt kann ich Sasuke wirklich verstehen, aber...". Sie drehte sich um und sah den Kopierninja fragend an. Klar, es musste etwas passieren, denn Yuki durfte sein Handeln nicht weiter fortführen, aber was konnten sie tun? Ihr war nämlich bekannt, wie mächtig Yukito Taro war und das dieser sehr einflussreich gegenüber ihren Beratern war. Diese warteten doch nur auf solch eine Gelegenheit, um Naruto endlich aus dem Dorf zu jagen, vor allem Danzo, welcher immerzu seine heimtückischen Spielchen trieb. Zwar hatte sie ihn schon länger nicht mehr gesehen, aber einige Geschichten waren über ihn sehr wohl bekannt. Unter anderem die Geschichte mit Sarutobi, welcher damals zum Hokage ernannt worden war und Danzo, der damit lange nicht klar gekommen war. "Du weißt, dass ich Yuki's Verhalten nicht dulden kann, aber mir fällt auf die Schnelle keine Lösung ein, Kakashi. Ich kann Sasuke's Unruhe wirklich verstehen und dass er Naruto mit allen Mitteln schützen will. Wenn ich ehrlich bin, er verhält sich schon fast wie ein Erwachsener. Ihm sind die Konsequenzen, die nun entstehen könnten, sehr wohl bewusst". Kakashi nickte dem zu, da er dieses Verhalten des Uchiha's ebenfalls hoch anrechnete. Nur, was Tsunade da von sich gab, war nicht die Antwort, die er erwartet hatte. Nein, eigentlich hatte er gehofft, das nun etwas passierte, aber scheinbar nicht. Tsunade wusste scheinbar selbst nicht so genau, wie das nun weitergehen sollte. "Kann man denn da gar nichts tun? Naruto hat so verbittert geweint, als Sasuke mir die Sachlage erklärte. Er soll nicht länger unter Yuki's Treiben, welches ich nicht dulden kann, leiden". Tsunade nickte dem Jounin zu, doch senkte sie ihren Blick wieder. Ja, sie verstand Kakashi, denn sie wollte auch, dass Naruto nicht mehr darunter leiden musste, aber wie? Ein falsches Wort und Yukito Taro käme dahinter. Wenn alle drei Berater davon Wind bekämen, dann würde nicht mal ihr Wort ausreichen, um Naruto und Sasuke zu schützen. Verflucht, sie sah da im Moment keine Lösung, so Leid es ihr auch tat. "Hör zu, Kakashi. Du wirst das vorerst im Auge behalten und wenn sich etwas tut, mir Bescheid geben. Ich weiß, das ist nicht die Antwort, die du dir erhofft hast, aber ich muss erstmal nach einer Lösung suchen, um Naruto und Sasuke zu schützen. Jeder falsche Schritt könnte eine Verbannung bedeuten, vergiss das nicht". Kakashi nickte erneut, ehe er der Blonden den Rücken zuwandte. Sicher, Tsunade musste sicherlich erstmal darüber nachdenken, um eine vernünftige Lösung zu finden. Sie war auch nur ein Mensch und an sich hatte sie auch in allen Punkten Recht. Ein unüberlegter Schritt und alles konnte Böse enden. Ja, nun musste er erstmal diese Sache im Auge behalten und hoffen, dass Tsunade bald eine Lösung fand, welche Naruto und Sasuke half. So verließ er ihr Büro und machte sich auf die Lauer. Er hoffte, Naruto hielt noch eine Weile durch. Tsunade setzte sich an ihren Schreibtisch und kramte nach einer Akte, welche sie auch sehr schnell fand. Ihre Augen glitten über die wenigen Zeilen und über ein Foto, welches Yuki zeigte. "Ich wusste, du wirst noch zu einem Problem werden" murmelte sie und schlug die Akte wieder zu. Nun, es musste eine Lösung her, das war ihr klar, aber sie durfte nicht überstürzt handeln. Alles musste gut durchdacht werden, auch wenn Naruto dann noch länger unter diesen Jungen leiden musste. Doch nachdem, was sie da gestern Abend im Krankenzimmer gesehen hatte, glaubte sie daran, dass Sasuke seinem Freund zur Seite stehen würde. Ja, Sasuke würde Naruto so lange es nur möglich war in Schutz nehmen, dessen war sie sich einfach sicher. In eben jenem Krankenzimmer stand Naruto allmählich vom Bett auf und lief ins angrenzende Bad. Er wollte sich etwas frisch machen und dann erstmal einkaufen gehen. Später würde er noch mal vorbeikommen, wenn Sasuke wollte. So sicher war er sich nun nicht mehr, da sie seit Kakashi's Verschwinden nicht mehr miteinander gesprochen hatten. So seltsam und unheimlich war diese Stille für ihn geworden, welche er einfach nicht mehr ertragen wollte. Sasuke saß noch immer auf seinem Bett und befühlte seine Wunden. So langsam ging es ihm wieder gut, doch bezweifelte er, dass er heute schon wieder nach Hause könne. Es sei denn, er bekäme eine Bewachung, oder was auch immer. Eine Hilfe an seiner Seite, aber wollte er das? Nun, Naruto könne ihm helfen, aber nachdem, was nun für eine Stimmung herrschte, mochte er es zu bezweifeln, das gerade der Kleine ihm half. Außerdem mochte er so ungern Hilfe annehmen. Bei Sakura hatte er seinen Stolz schon überwinden müssen und das war nicht gerade leicht gewesen. Wie sollte er das dann nur bei Naruto schaffen? Dieser kam aus dem Bad heraus, sah kurz zum Schwarzhaarigen, welcher seinen Blick erwiderte. Nicht für lange, da der Blonde zu Boden starrte und erneut nachdachte. Wieso war die Stimmung auf einmal so gedrückt? Lag es vielleicht an Naruto, weil er vorhin vor ihren Sensei geweint hatte? Oder lag es an Sasuke? Nein, sicherlich nicht, oder doch? Naruto wusste es nicht, schritt langsam ans Bett heran und erhob erneut seinen Blick. Schwarze Tiefen blickten in seine ozeanblauen Augen, welche ihren Glanz verloren hatten. Mochte an seine Stimmung liegen, oder? "Ich werde jetzt erstmal nach Hause gehen und dann einkaufen, Sasuke" erklärte Naruto sein Anliegen, denn er mochte diese Stille nicht länger ertragen. Sowieso hatte er im Moment genügend Probleme, teilte diese sogar mit Sasuke, welcher sich einfach eingemischt hatte. Nur um der Freundschaft willen? Nein, schon lange glaubte Naruto, dass sich Sasuke ihm gegenüber verpflichtet fühlte, aber warum? Er hatte nie um dessen Hilfe gegeben, also warum? "Kommst du wieder? Ich ähm... Ich möchte dich nämlich um etwas Bitten". Zum Ende hin sah Sasuke wieder auf seine Zudecke, da er wirklich nicht gern diese Bitte äußerte. Jedoch mochte er auch nicht länger hier bleiben und warten, bis er wieder gesund wurde. "Die wäre?" wollte der Blonde wissen, setzte sich auf den Stuhl neben Sasuke's Bett und wartete auf diese Bitte. Was mochte Sasuke nur wollen? Scheinbar war ihm diese Bitte zu stellen schon sehr unangenehm, oder nicht? Ja, scheinbar schon, denn sein Blick sagte eigentlich schon alles aus. "Ich möchte nicht länger hier bleiben, Naruto. Tsunade wird mich aber nicht gehen lassen, verstehst du? Deshalb werde ich ihr vorschlagen, dass du vielleicht ein paar Tage bei mir bleibst, damit sie sich keine Sorgen macht. Wärst du damit einverstanden?". Nun doch ein wenig überrascht, starrte Naruto seinen besten Freund an. Bei ihm bleiben? Bei Sasuke zu Hause? Entweder, er träumte gerade, oder Sasuke hatte ihn wirklich um Hilfe gebeten. Konnte das denn sein? Rasch schüttelte Naruto seinen Kopf, legte ein Lächeln auf und sah weiterhin zu Sasuke, welcher noch immer die Zudecke musterte. "Wenn du das möchtest, gerne. So kann ich vielleicht auch meine Schuld etwas begleichen, oder nicht?". Sasuke sah verwundert auf, sah in die blauen Augen seines Freundes, welche ihren Glanz zurück bekamen. Schuld begleichen? So ein Quatsch, dachte sich Sasuke. "Schlag dir das mit der Schuld aus dem Kopf, okay? Ich habe dir schon mal gesagt, dass ich dir helfe, weil du mein Freund bist". Naruto senkte seinen Kopf, da er diese Sache nun doch ein wenig anders sah. Vorhin hatte er einfach noch mal darüber nachgedacht und nun fühlte er sich so schäbig. So erbärmlich, weil Sasuke alles für ihn tat. Wieso fraßen sich seine Schuldgefühle immer mehr in seine Seele? Es tat so Weh, so unsagbar Weh. "Naruto, hör auf dir irgendwelche Flausen auszudenken, die nicht stimmen. Ich weiß sehr wohl, was du dir ausmalst, aber es stimmt nicht. Würdest du nicht das Gleiche für mich tun?". Naruto sah wieder auf, ehe er langsam nickte. Ja, er würde dasselbe für Sasuke tun, aber das war doch etwas anderes, oder nicht? "Siehst du, also brauchst du dir keine Schuldgefühle einreden. Ach ja, wenn du einkaufen gehst, dann hol ein paar Klamotten für dich, die du gern isst, okay?". Wieder nickte der Blonde nur und nun erschien sein Lächeln wieder. Sasuke meinte seine Bitte also wirklich ernst. Irgendwie freute sich Naruto schon, ein paar Tage bei Sasuke wohnen zu dürfen. Natürlich müsse er sich ein wenig um den Schwarzhaarigen kümmern, aber das bekämen sie schon irgendwie hin. Langsam stand er vom Stuhl auf und lief zur Zimmertüre, vor welcher er nochmals stehen blieb und über seine Schulter blickte. Nochmals trafen schwarze Augen auf schönes Blau, welche wieder zu Boden starrten. Wieso konnte Naruto Sasuke's Blick nicht mehr standhalten? Wieso ging es auf einmal nicht mehr? Was war das nur für ein Gefühl, welches sich in sein Herz schlich? Er fühlte sich so einsam, obwohl Sasuke doch da war, aber warum? "Ist alles in Ordnung?" durchbrach Sasuke die Stille, welche sich wieder einmal breit gemacht hatte. Irgendetwas stimmte hier nicht, denn Naruto's Blick wich seinem aus. Kämpfte Naruto etwa immer noch mit Schuldgefühlen, welche seiner Meinung nach unbegründet waren? Schließlich seufzte er, ehe er ein Lächeln aufsetzte. "Beeil dich, damit ich hier schnell raus kann". Hoffentlich half diese Bitte, die er nochmals stellte, um Naruto wieder ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Und es klappte. Naruto lächelte seinen besten Freund warm an, ehe er ihm zunickte. "Klar, bis später". Wieder dieses Gefühl der Einsamkeit. Warum? Der Blonde blickte nochmals zu Boden, ehe er die Türe öffnete und rasch hinaus ging. Verdammt, dieses seltsame Gefühl nahm zu, mit jeder Sekunde, die verstrich. Hoffentlich war auch wirklich alles in Ordnung. Vielleicht lag es auch einfach nur daran, weil Sensei Kakashi nun von allem wusste? Ja, vielleicht kam daher dieses seltsame Gefühl, welches einfach nicht aufhören wollte. Einsamkeit. Wieso nur? Mit gemischten Gefühlen verließ Naruto das Krankenhaus, wobei die beiden Männer von der ANBU-Einheit nicht mal etwas gesagt hatten. Scheinbar hatte Sensei Kakashi ihnen alles erklärt, oder sonst was. Eigentlich auch egal, so dachte er sich. Kaum war er auf dem Marktplatz angekommen, verstärkte sich sein Gefühl. Verdammt, wieso verspürte er dieses Gefühl? Wieso ließ es ihn nicht mehr in Ruhe? Eine böse Vorahnung vielleicht? Nein, hoffentlich nicht. Gerade wollte er um die nächste Ecke biegen, da er erstmal zu Ichiraku wollte, um seine Ration Ramen zu sich zu nehmen, als ihn Jemand beim Kragen packte und in eine dunkle Gasse zerrte. Zu erschrocken war Naruto gewesen, um sich zu wehren, ehe er eine harte Wand hinter sich spürte. Verflucht, wer wagte es, ihn so grob an die Wand zu nageln? Als er aufblickte entgleisten ihm die Gesichtszüge, ehe er seinen Blick wieder senkte. Nein, nicht schon wieder. Warum immer er? "Bastard... Ich hatte dich gewarnt, aber du und Sasuke, ihr wollt es ja nicht anders, mh?". Ein Schlag folgte in Naruto's Magengrube, welcher ihn in die Knie zwang. Gott, der Typ hatte einen harten Schlag, musste sich Naruto eingestehen, ehe er wieder beim Kragen gepackt wurde. "Woher weißt du davon, Yuki?" kam auch schon seine Gegenfrage, welche kaum hörbar war. Naruto's Stimme versagte, da er schwer nach Luft schnappen musste. "Woher? Euer Fenster stand offen, mein Lieber. Ich habe alles gehört und die Strafe folgt schon bald. Mein Vater weiß alles und wird die weiteren Schritte einleiten, verlasst euch drauf. Ach ja, bevor du dich bei deinen Freunden ausheulen willst, gebe ich dir einen guten Rat. Lass es lieber". Naruto sah erschrocken auf, schluckte schwer, als er begriff, was Yuki ihm da entgegen schrie. Hatte dieser etwa sein Geheimnis preisgegeben? Nein, bitte nicht. Zwar war es ihm inzwischen egal geworden, da Sasuke soviel für ihn tat, aber trotzdem. Yuki konnte ihm doch nicht einfach seine Freunde nehmen, oder doch? "Hättest du geschwiegen, wäre das alles nicht passiert, mein Freund. Deine Verbannung wird schon bald bekannt gegeben, also kannst du auch gleich verschwinden". Gehässig grinste Yuki den Kleineren an, ehe Naruto zu Boden sackte und einen unsichtbaren Punkt fixierte. Seine Hände begannen zu zittern, da ihn auf einmal so eine Angst packte. Nein, das alles war nur ein schlimmer Traum, oder? Das konnte doch gar nicht sein. Warum nur? Wieso traf ihn dieses Schicksal? Was hatte er nur so schlimmes getan? Yuki starrte auf das Häufchen Elend hinab, welches sein Grinsen nur noch verbreiterte. Ja, vorhin hatte er einfach einen Funkspruch durchgegeben und nun kurierte das Gerücht bereits herum. Jeder sagte es weiter, so, wie er es gewollt hatte. Naruto's Freunde dürften es nun bereits auch wissen, wenn nicht sogar ganz Konoha. Breit grinsend trat er Naruto nochmals in den Magen, ehe er lachend aus der dunklen Gasse verschwand. Ja, nun würde Naruto Uzumaki seine Strafe bekommen, dafür, dass er nicht geschwiegen hatte. Und Sasuke? Dieser würde auch noch sein Fett wegbekommen, dass schwor sich Yuki. Sasuke war bereits im Bad und wusch sich, so gut es eben mit Verbände ging. Sein Funkgerät hatte er auf seinem Bett liegen gelassen und somit wusste er auch nichts von Yuki's Vergehen und ihrem Fehler, welcher nun mal eingetreten war. Wie auch? Wer hätte denn ahnen können, dass Yuki lauschte? Außerdem, Kakashi schien auch nichts bemerkt zu haben, sonst hätte er doch ein Zeichen gegeben, oder nicht? Nun war es so und so wusch sich Sasuke einfach weiter, unwissend darüber, das sein kleiner Freund gerade innerlich zerbrach. Naruto saß noch lange da, sehr lange, ehe er sich langsam aufrichtete und auf die belebte Straße blickte. Seit einigen Minuten hörte er schon den Stimmen der Dorfbewohner zu, welche über ihn tratschten. Toll, jeder kannte nun sein Geheimnis, selbst die ganz kleinen Kinder, welche ihn nicht mal kannten. Verdammt, er hatte Hilfe gewollt und nun? Nun hatte er seine Lage nur um einiges verschlimmert. Er würde verbannt werden, ganz sicher. Wieso also noch bleiben, wenn er sowieso bald nicht mehr hier sein dürfe? Mit einem gekonnten Sprung, landete er auf eines der Dächer und sah auf Konoha hinab. Sein Zuhause. Jetzt konnte er es nicht mehr sein Zuhause nennen, wo ihn wirklich alle hassten. Yuki hatte doch dafür gesorgt und warum sollten seine Freunde anders denken? Nein, sie würden ihn auch verachtend ansehen, wie die Erwachsenen, oder? Ja, genau. Nur Sasuke war sein Freund geblieben, warum auch immer. Vereinzelte Tränen bahnten sich aus seinen Augen, welche er jedoch rasch beseitigte. Warum weinen, wenn es nichts brachte? Er wusste, wann er verloren hatte und das hatte er in dem Moment, als er nicht mehr schweigen wollte. Nun war es so und er musste sich mit diesen Schicksal zufrieden geben. Rasch sprang er über die Dächer, bishin zu seiner Wohnung, in welche er noch ein paar Habseligkeiten aufbewahrte. Ja, diese würde er mitnehmen. Ein paar Erinnerungen an Konoha und seinem Team. Team 7, welches bald nicht mehr existieren würde. Es tat Weh, so sehr Weh, dass ihm wieder Tränen in die Augen stiegen. Warum nur? Wieso spielte man ihm so übel mit? Er hatte doch nur ein guter Ninja werden wollen, hatte seine Träume leben wollen. Ja, er wollte Hokage werden, aber selbst diesen Traum machte man ihm zunichte. Seinen Rucksack mit ein paar Klamotten gepackt, verließ er seine Wohnung wieder, sprang extra über die Dächer der Häuser, um auch ja nicht gesehen zu werden. Mittlerweile wurde es schon wieder dunkel und er dachte nach, wie lange er wohl in dieser dunklen Gasse gesessen haben musste. Scheinbar doch einige Stunden, wenn nun schon der Abend anbrach. Sein Herz verkrampfte sich bei dem Gedanken, Sasuke nun doch nicht helfen zu können, aber er konnte es nicht mehr. Nein, er würde bald verbannt werden, also warum noch länger bleiben, als unbedingt nötig? Jetzt verstand er sein Gefühl, welches ihn vor einigen Stunden gepackt hatte. Einsamkeit. Es war also eine Vorahnung gewesen, oder nicht? Ja, er würde einsam werden, ohne Sasuke, ohne Sakura und ohne Kakashi, welche immer für ihn da gewesen waren. Ohne Iruka, der im Laufe der Jahre wie ein Vater für ihn geworden war. Seine Freunde, mit welchen er so manches Abenteuer erlebt hatte. Einfach allein, dies würde seine Zukunft sein. Vor dem Dorftor kam er zum Stehen, schaute nochmals zurück zum Dorf, welches ihn Jahre lang nur verachtet hatte. Klar, er hatte seine Freunde gefunden, aber nun wussten diese von seinem Geheimnis. Vielleicht gab es einige unter ihnen, die ihn trotz allem noch als ihren Freund ansahen, aber was war mit den anderen? Fast das ganze Dorf hatte etwas gegen ihn, dabei hatte er keinem etwas getan. Nein, sie mochten ihn ganz einfach nicht, weil sie wussten, er trug den neunschwänzigen Fuchs in sich. Ob er nun was dafür konnte, oder auch nicht. Es schien keinem zu interessieren, wie er sich all die Jahre gefühlt hatte. Wie er sich nun fühlte. Als er sich umdrehte, sah er in die Dunkelheit, welche sich langsam um sein Herz schloss. Ja, Dunkelheit und Einsamkeit warteten auf ihn und würden ihn verschlingen. Wieder rannen ihm einige Tränen an den Wangen hinab, welche er sich rasch wieder wegwischte. Nein, er hatte genug geweint, genug gelitten. Er wollte nicht mehr leiden und er wusste, sein Leid würde aufhören, wenn er durch das Dorftor schritt und einfach ging. Irgendwohin, wo man ihn nicht kannte. Irgendwohin, wo er neue Freunde finden konnte. Ja, das war nun sein einziges Ziel, welches er sich setzte. Langsam setzte er einen Fuß auf den anderen und kam dem Dorftor immer näher. Gerade wollte er es durchschreiten, als ihn eine weibliche Stimme aufhielt, seinen Namen so laut rief, so dass er sich erschrocken halb umdrehte. Ungläubig starrte er in zwei grüne Augen, welche ihm so vertraut vorkamen. Warum? Wieso war sie hier? Wieso rief sie nach ihm? Schluckend drehte er sich ganz zu ihr um, sah in ihre verweinten Augen, welche zu Boden starrten. Warum? Wieso auf einmal? Wieso musste er sich so viele Fragen stellen? "Sakura?" fragte er leise, konnte seinen Unglauben nicht verbergen, welcher in seiner Stimme mit schwang. Das rosahaarige Mädchen blickte auf, kam einige Schritte näher, ehe sie ihn bittend anblickte. "Geh nicht weg, Naruto" hauchte sie leise, schon kaum hörbar, aber Naruto hatte es dennoch verstanden. Wieder stellte er sich diese eine Frage. Warum? Warum wollte gerade Sakura, dass er blieb? Wieso konnte er dem Mädchen, welches er einst geliebt hatte, nicht seinen Glauben schenken? "Bitte, geh nicht weg" wiederholte sie, senkte ihren Blick wieder und faltete ihre Hände ineinander. Warum nur? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)