A new life von einfach_Antonia (Fortsetzung "A normal life" ist online!) ================================================================================ Kapitel 12: Eine letzte Chance ------------------------------ Kapitel 12: Eine letzte Chance Katie hatte eine Entscheidung getroffen. Sie würden ihren Großeltern eine allerletzte Chance geben. Ein allerletztes Mal würde sie ihnen verzeihen. Würden Sarah und George sich noch einen Fehltritt erlauben war es endgültig vorbei. Dann würde Katie ihre Koffer packen und ihre Großeltern verlassen. Mittlerweile hatte sie begriffen, dass es ein Fehler gewesen war Hogwarts zu verlassen und zu ihren Großeltern zurück zu gehen. Katie hatte gedacht, dass es in Brighton einfacher wäre mit dem Tod ihrer Mutter klar zukommen. Doch sie hatte sich getäuscht, das wusste sie jetzt. Es war so unsagbar schwer in Brighton zu leben. Katie hatte bis heute nicht in ihr altes Leben zurückgefunden. Ihre Freunde und ihre Großeltern schienen kaum noch Notiz von Katie zu nehmen… Katie schien Luft für sie zu sein… Aber vielleicht lag es einfach nur daran, dass Katie selbst sich verändert hatte. Sie hatte es vorher nicht bemerkt, doch seit sie in Hogwarts gewesen war, war Katie anders. Katie konnte ihre eigene Veränderung nicht in Worte fassen, doch sie spürte es. Sie spürte auch, dass sie ihr altes Leben überforderte, die Nähe zum Grab ihrer Mutter und zu ihrer alten Wohnung und all den alten Erinnerungen waren zu viel für die 15-jährige. Katie hätte in Hogwarts bleiben sollen, dass wusste sie jetzt… In Hogwarts war sie keine Luft, für niemanden… In Hogwarts hatten sie ihren Vater, Blaise, Pansy und Draco. Sie würden immer für Katie da sein. In Hogwarts hatte sie genügend Abstand um mit dem Tod ihrer Mutter zu Recht zukommen. Doch Katie konnte nicht wieder von einen Tag auf den anderen alle Zelte abbrechen… Sie hatte beschlossen ihren Großeltern eine letzte Chance zu geben mit einer Bedingung. Sie wollte ihr altes und ihr neues Leben vereinen. Wollte ein Leben mit Magie führen. Und das war ihre Bedingung. Entschlossen verließ Katie ihr Zimmer und ging zu ihren Großeltern in die Küche. Sie kam an der Kellertür vorbei und blieb stehen. Den Keller, den sie nicht betreten durfte. Schon seit ihrer Ankunft fragte sie sich, was sich in dem Keller befand. Es war das erste, was ihre Großeltern zu ihr gesagt hatten. Sarah und George verbrachten fast den gesamten Tag in dem Keller. Wenn sie nicht gerade mit Katie meckerten oder in der Küche standen waren sie im Keller. Die Tür war immer abgeschlossen und wo der Schlüssel war wusste Katie nicht. Irgendwann würde Katie es herausfinden. Sie setzte sich wieder in Bewegung und setzte sich zu ihren Großeltern an den Frühstückstisch. Sie blickten nicht auf. Seit sie gestern Abend von den McLoughlins wiedergekommen waren sprachen sie nicht mehr mit Katie. Das Mädchen unterdrückte ein Seufzen. Es war typisch für ihre Großeltern. Sie „straften“ Katie mit ihren eigenen Methoden. Sie räusperte sich und sagte: „Das mit gestern Abend tut mir leid.“ Sarah blickte ihre Enkelin an, während George teilnahmslos weiteraß. „Ich habe gestern überreagiert“, sprach Katie weiter. Sie bemerkte wie ihr Großvater aufhörte zu kauen. „Aber ich war irgendwie nicht gut drauf… Weil ihr mich in die Kirche gezwungen habt und mir eine Puppe geschenkt habt… Ich bin 15 Jahre alt, ich spiele nicht mehr mit Puppen und ich treffe meine eigenen Entscheidung und ich würde gerne selbst entscheiden, ob ich mit in die Kirche gehe oder nicht. Ich möchte auch bitten, dies zu respektieren.“ Nun sah auch George auf, Katie spürte, dass er etwas sagen wollte, aber sie war noch nicht fertig: „Und ich möchte euch um noch etwas bitten… Die Magie… Sie ist jetzt ein Teil meines Lebens, ich möchte sie jetzt nicht wieder ausschließen nur weil ich nicht mehr nach Hogwarts gehe. Ich möchte euch bitten, nicht mehr alles was mit der Magie zu tun hat von mir fernzuhalten. Seid ihr damit einverstanden?“, fragte sie hoffnungsvoll. Sarah blickte ihren Ehemann an. George blickte seine Enkelin an und antwortete: „In Ordnung. Wir versprechen Besserung, wenn du versprichst, nicht mehr rum zu schreien.“ Katie nickte. „In Ordnung.“ Lächelnd begann Katie sich ihr Brötchen zu schmieren. Katie-Lynn blickte in den Spiegel. Blickte sich selbst in die Augen. In ihre schwarzen Augen. Die schwarzen Augen, die sie von ihrem Vater geerbt hatte, genau wie die schwarzen Haare. Bei dem Gedanken an ihren Vater wurde Katie traurig. Sie hatte ihn zutiefst verletzt als sie ihm sagte, dass sie zu ihren Großeltern zurück wollte. Sie hatte sein Gesicht gesehen als sie sich verabschiedet hatten… Er hatte ihr noch nicht einmal richtig auf Wiedersehen gesagt... Zweifel begannen an Katie zu nagen. Sollte sie wirklich wieder nach Hogwarts zurückkehren, stellte sich die Frage, ob Severus und Draco und Blaise sie überhaupt zurück haben wollten. Sie hatte die drei mehr enttäuscht als sie jemals wollte. Blaise wäre vielleicht der Einzige, der sich über ihre Rückkehr freuen würde. Vielleicht wollten Severus und Draco sie gar nicht wiederhaben. Vielleicht lebten sie jetzt besser ohne sie. Ohne jemanden, der sie immer wieder mit ihren Entscheidungen verletzte. Es würde Katie nicht verwundern, wenn sie Katie zurück stoßen würden, immerhin hatte Draco sich noch nicht einmal von Katie verabschiedet. Das zeigte schon auf, wie sehr sie den Jungen verletzt hatte. Katie seufzte tief. Vielleicht war es besser, wenn sie bei ihren Großeltern blieb und sich irgendwie mit ihrem alten Leben arrangierte. Angst machte sich in Katie breit. Was war, wenn es wirklich so war? Was war, wenn niemand in Hogwarts sie wieder haben wollte? Mit Tränen in den Augen ließ Katie ihren Kopf auf den Schreibtisch fallen. Es war der 29te Dezember und Katies Chance war gekommen. Sarah und George Winter waren in der Stadt, um für Silvester einzukaufen und würden nicht so schnell wiederkommen. Es war das erste Mal, seitdem Katie wieder in Brighton war, bei dem Katie wusste, dass ihre Großeltern lange genug weg sein würden. Mit klopfendem Herzen ging Katie zur Kellertür. Sie wollte endlich wissen was sich im Keller des Hauses befand. Sie hatte es satt im Dunkeln zu tappen, sie würde es jetzt herausfinden. Wie immer war die Kellertür abgeschlossen, doch das hielt Katie nicht auf. Draco hatte ihr einen Zauberspruch beigebracht, der jegliche Arten von verschlossenen Türen öffnete. Grinsend sprach Katie den Zauber und hörte wie das Schloss klickte und sich die Tür öffnete. Katie schaltete das Licht ein und ging die Treppe hinunter, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Am Ende der Treppe befand sich eine weitere Tür, diese war nicht verschlossen. Anscheinend hatten ihre Großeltern nicht mit Katies Neugier gerechnet. Als sie durch die Tür trat kam sie in ein riesengroßes Laboratorium. „Wow!“, entfuhr es ihr. Dieses unterirdische Laboratorium war beeindruckend. Es stand voller langer Tische und auf jedem dieser Tische standen mehrere Kessel und in jedem Kessel köchelten verschiedene Zaubertränke. Staunend ging Katie durch die Reihen und blickte in die Kessel. Viele der Tränke kannte Katie noch nicht einmal. Sie war sich sicher, dass sich ihr Vater hier wohl fühlen würde. Wieso versteckten ihre Großeltern das alles vor ihr? Das war atemberaubend und Katie würde viel dafür geben, in diesem Laboratorium arbeiten zu dürfen. Sie erreichte das Ende des Labors und entdeckte eine weitere Tür. Mit Leichtigkeit öffnete sie diese und betrat eine große, unterirdische Bücherei. Katie stand vor Verblüffung der Mund offen. So viele Bücher… Katie konnte nicht glauben, dass ihre Großeltern das alles vor ihr geheim hielten. Wieso taten sie das? Sie hatten doch versprochen die Magie nicht mehr von Katie fernzuhalten. Und das alles hier war eindeutig Teil der Magie. Katie ging zum ersten Bücherregal und zog willkürlich ein Buch heraus. Ein Buch über Zaubertränke… Katie setzte sich lächelnd in einen der bereitstehenden Sessel und begann in dem Buch zu lesen. Es war unglaublich interessant. So interessant, dass Katie vollkommen die Zeit vergaß. „Katie-Lynn!“ Sie fuhr erschrocken zusammen und sprang fast gleichzeitig aus dem Sessel auf. „Grandpa“, stieß sie hervor. Das Gesicht ihres Großvaters hatte sich besorgniserregend dunkel verfärbt. „Ich... kann das… erklären“, stammelte Katie und drückte das Buch verunsichert an sich. „Was hast du hier unten zusuchen?“, fragte George mit zornigem Unterton. „Ich… wollt einfach wissen, was ihr vor mir versteckt“, antworte Katie selbstbewusst. „Es geht dich nichts an, was wir vor dir verstecken!“, rief George. „Wir haben dir verboten hier her zukommen und du hast es missachtet! Du missachtest alles, was wir dir sagen!“ Verblüfft blickte Katie ihren Großvater an. „Aber ihr habt mir doch versprochen…“, begann Katie. „Ich gebe einen Dreck auf das Versprechen, Katie-Lynn. Ich will dich hier unten nie wieder sehen. Nie wieder, hast du mich verstanden?!“ Katie war zu geschockt um zu antworten. Sie verstand ihren Großvater nicht. Wieso rastete er so aus? Er hatte es ihr doch versprochen! „Hast du mich verstanden?!“, schrie George. Katies Schock wurde zu Wut. Mit aller Kraft warf sie das Buch vor die Füße ihres Großvaters und stürmte aus der Bücherei, zurück durch das Laboratorium und die Kellertreppe hinauf. Im Flur stieß sie mit ihrer Großmutter zusammen. „Was ist los, Katie-Lynn?“, fragte Sarah. „Ich war im Keller“, presste Katie unter Wut hervor. Fassungslos wurde das junge Mädchen von ihrer Großmutter angesehen. „Du warst im Keller?“ „Ja, verdammt. Es ist mein gutes Recht. Ich lebe auch in diesem Haus und auch ich bin eine Hexe!“ „Das was im Keller ist, geht dich nichts an“, sagte Sarah fassungslos. Katie lachte böse. „Dinge, die mich nichts angehen? So wie Zaubertränke und Bücher über Zauberei? Ihr habt mir versprochen, die Magie nicht länger von mir fernzuhalten.“ „Du wirst jetzt sofort in dein Zimmer gehen, Katie-Lynn! Und dort wirst du fürs Erste bleiben!“, sagte ihre Großmutter wütend. Nach diesen Worten verschwand Sarah ebenfalls im Keller, Katie konnte hören wie sie die Tür hinter sich abschloss. Wütend trat sie gegen das Treppengeländer und rannte dann in ihr Zimmer. Es war vorbei. Ihre Großeltern hatten ihre allerletzte Chance verspielt. Katie-Lynn Snape hatte einen Brief zu schreiben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)