A new life von einfach_Antonia (Fortsetzung "A normal life" ist online!) ================================================================================ Kapitel 10: An old life ----------------------- Kapitel 10: An old life Genau einen Monat. Vier Wochen war Katie nun schon wieder in Brighton. “Grandma, ich bin wieder da!” Katies Stimme hallte in dem großen Haus der Winters wieder. Seufzend warf Katie ihren Schlüssel auf die Kommode und ihre Jacke in die Ecke. “Katie-Lynn Winter, heb sofort deine Jacke auf und häng sie an die Garderobe!”, erklang Sarahs Stimme aus der Küche. Katie blickte finster Richtung Küche und hing ihre Jacke auf, dabei knurrte sie: “Mein Name ist Snape.” Murrend ging sie in die Küche. “Hallo Schätzchen. Setz dich. Das Essen ist gleich fertig.” “Wo ist Grandpa?”, fragte Katie während sie sich setzte und ihre Tasche abstellte. “Er besorgt noch etwas”, antwortete Sarah und damit war das Gespräch beendet. Katie seufzte. “Ich bring meine Tasche weg.” Katie ging in ihr Zimmer. Das Zimmer, das im hintersten Teil des Hauses und frisch renoviert war. Seufzend betrat sie den rosa gestrichenen Raum. Ihre Großeltern hatten sie nicht gefragt, ob ihr der Raum gefiele. Sarah und George hatten ihre Enkelin einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Katie gefiel ihr Zimmer nicht, doch sie nahm es hin. Sie hatte keine Lust zu diskutieren. Katie ließ ihre Tasche fallen und schmiss sich auf ihr rosa bezogenes Bett. Seit Katie wieder in Brighton war hatte sie sich zurückgezogen. Sie war stiller geworden und verbrachte viel Zeit in ihrem Zimmer, auch wenn es ihr nicht gefiel. Und auch in der Schule war sie stiller geworden. Ihre alte Klasse war erstaunt gewesen als Katie wieder zum Unterricht erschienen war. Immerhin hatte sie etwas mehr als einen Monat gefehlt. Auf die Frage, wo sie denn war hatte Katie geantwortet, dass sie etwas Abstand gebraucht hatte. Ihre Freunde hatten es verstanden und wohl beschlossen nicht mit Katie über die vergangenen Ereignisse zu sprechen. Das war Katie nur recht. Sie wusste nicht wieso, aber sie hätte mit ihren alten Freunden nicht darüber reden wollen. Die kurze Zeit in Hogwarts hatte Katie verändert, das bemerkte sie erst jetzt. “Katie-Lynn! Komm essen!” Seufzend ging Katie zurück in die Küche mit dem angrenzenden Esszimmer. Sie setzte sich zu ihren Großeltern an den Tisch und begann schweigend zu essen. So wie immer. Katie vermisste die ausgelassene Stimmung bei den Essen in der Großen Halle. Vermisste die Streitereien zwischen Draco und Blaise und ihren Vater... “Wie war die Schule?”, fragte George. “Gut”, antwortete Katie knapp. “Hast du Hausaufgaben auf?”, fragte ihr Großvater weiter. Katie blickte auf. “Nein, ich habe doch jetzt Ferien!” “Ach... Stimmt ja”, sagte ihr Großvater. “Du wirst trotzdem lernen”, sagte Sarah. Katie nickte. Ja, sie würde lernen. Aber nicht für die Schule. Wieder sank Schweigen über den Essenstisch. So wie jeden Tag. Die Gespräche von Katie und ihren Großeltern drehten sich selten um etwas anderes als Schule und den Haushalt. Die drei lebten zwar unter einem Dach und doch führten sie getrennte Leben. Sarah und George verbrachten die meiste Zeit im Keller, wo Katie nicht hindürfte und Katie saß den ganzen Tag in ihrem Zimmer. Erst erledigte sie ihre Schulaufgaben, dann beantwortete sie die Briefe von Blaise und ihrem Vater und dann las sie ihre Schulbücher aus Hogwarts. “Ich geh in mein Zimmer”, sagte Katie als sie fertig war. “Katie-Lynn, du bist mit dem Abwasch dran”, gab Sarah zu bedenken. Katies Blick wurde finster, doch nachdem ihre Großeltern wieder im Keller verschwunden waren machte sie sich an den Abwasch. Hey Kate, Wie geht es dir? Ich hoffe, du langweilst dich nicht zu sehr mit deinen Großeltern(?) Hier in Hogwarts läuft alles normal, bis auf die beiden Miesepeter, die auf die Namen Snape und Draco hören. Seit du weg bist, ist dein Vater noch schlechter drauf als vorher und Draco rennt auch nur noch mit einer Sieben-Tage-Regenwetter-Miene durch die Gegend. Merlin sei dank, sind jetzt Ferien und ich muss nur noch mit einem Miesepeter klar kommen, denn Weihnachten werde ich bei den Malfoys feiern, weil meine Mum im Urlaub ist - mal wieder ohne mich. Aber ich will mich nicht beschweren, aber aufhören muss ich jetzt leider. Blondie nervt. Also, Kate, erzähl mir von deinem Alltag und liebe Grüße von Pansy. Wir vermissen dich! Blaise Katie lächelte als sie seinen Brief las und gleichzeitig nagte das schlechte Gewissen an ihr. Während sie nachdachte, beantwortete sie den Brief. Draco und ihr Vater waren schlecht drauf und das nur, weil sie Hogwarts verlassen hatte. Katie-Lynn begann ihre Entscheidung zu bereuen. “Smith! 20 Punkte Abzug! Dasselbe gilt für Sie, Brown!” Empört blickten die beiden Schüler den Professor an. Was hatten sie denn getan? Sie waren doch nur an ihm vorbei gegangen. Severus Snapes ohnehin schon schlechte Laune wurde durch seine Aufgabe nur noch verschlechtert. Es war der letzte Schultag gewesen und nun waren die meisten Schüler auf dem Weg nach Hause um Weihnachten mit ihrer Familie zu verbringen. Und Severus Snape hatte die undankbare Aufgabe am Bahnhof über die Schüler zu wachen. Bei dem Wetter. Es war erst Anfang Dezember und doch schneite es bereits und es war saukalt. Was hatte Dumbledore sich eigentlich dabei gedacht als er ihn für diese Aufgabe einteilte? Severus zog seinen Umhang enger und schimpfte leise vor sich hin. Er könnte jetzt in seinem warmen Büro sitzen und Katies Brief beantworten. Sie fehlte ihm und er wusste, dass es ihr bei Sarah und George nicht besonders gut ging. Auch wenn sie in ihrem Briefen immer schrieb, dass alles in Ordnung sei wusste Severus das dem nicht so war. Er las zwischen den Zeilen und etwas stimmte nicht, Severus wusste nur nicht was es war. Als er sie danach gefragt hatte, hatte sie abgeblockt und war dabei geblieben das alles in Ordnung sei. Severus wusste, dass er nur etwas aus ihr rauskriegen würde, wenn er mit ihr persönlich sprach. Deswegen hatte er vor sie für Weihnachten einzuladen. In der Hoffnung, dass sie ja sagen würde. “Verdammt, Zabini. Sieh zu das du in den Zug kommst!” Dracos Stimme holte ihn aus den Grübeleien. Er blickte auf und sah sich den Sohn seines besten Freundes an. Auch Draco war seit Katies Abschied zurückgezogen, sie war ihm wohl sehr wichtig geworden. Aber das verwunderte ihn nicht... Noch einmal seufzte Severus und hoffte, dass der Zug bald los fahren würde. “Katie-Lynn Winter, wo willst du hin?”, rief George seiner Enkelin zu. Katie stöhnte, während sie sich ihre Stiefel anzog. “Snape. Mein Name ist Snape und ich gehe zum Friedhof”, antwortete sie. “Und deine Sitzung?” Katie zog sich ihre Jacke an und blickte zu ihrem Großvater. “Wurde verschoben. Ich bin zum Abendessen wieder da.” Sie nahm ihre Tasche und ihre Schlüssel und verließ das Haus. Katie war gefrustet und musste mit irgendjemanden reden. Und da keiner ihrer Freunde anwesend war oder ihr Vater, blieb nur ihre Mum. Nach zwanzig Minuten Fußmarsch war Katie am Friedhof angekommen. Mit schwerem Herzen setzte Katie sich auf den gefrorenen Boden vor dem Grab ihrer Mutter. “Hey Mum”, sagte sie mit belegter Stimme. “Wenn hier jetzt jemand vorbeikommt denkt er bestimmt ich sei verrückt, aber ich muss einfach mit jemanden reden. Über Grandma und Grandpa.” Katie schluckte und sprach weiter: “Versteh mich nicht falsch, ich bin ihnen für alles dankbar, was sie für mich getan haben... Auch wenn sie mein Zimmer rosa gestrichen haben... Aber Mum, sie schickem mich zur Therapie. Ich muss einmal in der Woche zum Therapeuten, sie glauben, dass ich ohne Therapie nicht über den Tod hinweg kommen würde. Sie könnten sich das Geld sparen, wenn sie selbst in Ruhe mit mir reden würden. Aber sie verschanzen sich lieber im Keller... Und sie nennen mich Katie-Lynn. Mum, ich weiß warum ihr mich nach Dads Freundin benannt habt, aber sie nennen mich immer Katie-Lynn... Und sie halten einfach alles, was mit Magie zu tun hat, von mir fern. Einfach alles! Ich habe sie einmal nach diesem Voldemort gefragt und Grandma ist ausgerastet. Mum...” Katie wischte sich die Tränen aus den Augen. “Ich vermisse Dad und Draco und Blaise und Hogwarts und alles andere.” Sie schluchzte. “Es war ein Fehler nach Brighton zu gehen. Ich will wieder zurück. Zurück zu Dad. Aber ich kann nicht. Wie würde das denn wirken, wenn ich wieder kommen würde? Mir ist klar geworden, dass ich in Hogwarts davon gelaufen bin. Ich hatte Angst, dass ich überfordert wäre. Aber das bin ich nicht. Ich bin hier überfordert, ich kann dieses Leben nicht führen, Mum. Nicht mehr...” Katie schlang die Arme um ihren Körper und versuchte sich selbst zu wärmen. Weinend und frierend saß Katie vor dem Grab ihrer Mutter. “Ich kann nicht zurück...” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)