Jealousy is a passion von abgemeldet (Seb x Ciel) ================================================================================ Kapitel 1: Themenbälle? ----------------------- THEMENBÄLLE? „Sebastian!“ „Sebastian, komm schnell her!“ Seufzend schaute der Gerufene aus dem Fenster. Was hatten die drei Tollpatsche nun schon wieder verunstaltet, verbrannt oder fallen gelassen? Wie konnten sie nur so ungeschickt im Haushalt sein? Naja, dafür erfüllten sie ihre Aufgabe als Beschützer des Phantomhive-Anwesens ja doch recht gut. „SEBASTIIIAN!“ Ein Schriller Hilfeschrei, der unverkennbar von Maylene kam. Vielleicht sollte er langsam nach ihnen schauen… Mit hastigen Schritten eilte er durch die langen, mit dunkelrotem Teppich belegten, Flure der Villa in Richtung Küche, aus der offenbar der Schrei gekommen war. Es war nicht schwer zu erkennen, was mal wieder schief gelaufen war, man konnte es eindeutig riechen. Bard hatten anscheinend wieder etwas anbrennen lassen. So ein Mist. Das konnte er nun wirklich nicht gebrauchen… wo er doch in wenigen Stunden mit seinem Meister in die Stadt musste. Das Schrecklichste erwartend betrat er die Küche – und es war fast noch schlimmer, als er es sich vorgestellt hatte. Die Küche sah mal wieder mehr wie ein Schlachtfeld als wie eine Küche aus. Offenbar hatte Bard sich an einem Auflauf versucht, der anscheinend explodiert war. Aber wie konnten Aufläufe explodieren? Sie schafften es einfach immer wieder sich zu übertreffen. In der Mitte des Chaos saßen die Übeltäter – Bard und Maylene, sie beide hatten bei der Explosion anscheinend das ganze Essen abbekommen, denn sie waren von oben bis unten mit Gemüse und Soße bedeckt. Sebastian musste sich ein grinsen verkneifen. „Sebastian!“ Maylene sah ihn mit leuchtenden Augen an. „D-der Auflauf.. er-er ist einfach explodiert!“ Bard verzog nur das Gesicht und grummelte seltsam. „Ich seh’ schon.“, sagte der Butler freundlich lächelnd, er kannte das Ganze ja schon. Er war immerhin schon seit einigen Jahren im Haus der Familie Phantomhive Diener und war sich somit jedermanns Charakter – und eben auch jedermanns Macken – durchaus bewusst. „Macht euch keine Gedanken, ich werde mich darum kümmern. Seht ihr nur zu, dass ihr wieder ordentlich ausseht. Maylene verzog bei diesen Worten das Gesicht und lief dunkelrot an. „Ja, Sebastian…“ Und dann verließen die beiden peinlich berührt die Küche. Verzweifelt legte der Dämon eine Hand an die Stirn und seufzte – das zählte hier aus irgendeinem Grund zu einer seiner Hauptbeschäftigungen. Eine geschlagene Stunde später konnte man die Küche schon wieder mehr als diese bezeichnen. Sebastian hatte seine Arbeit mal wieder ausgezeichnet erledigt, geputzt, aufgeräumt und gleichzeitig sogar ein neues Essen herbeigezaubert. Er war einfach ein dämonisch guter Butler. „Sebastian!“ Oh nein, schon wieder so einer. Finnian stürmte in die Küche. Hoffentlich hatte er nicht auch noch irgendwas kaputt gemacht… „S-Sebastian…“ Schweren Atems schaute er den Butler an. „Ciel… sucht dich.“ Oh danke, dachte Sebastian, nickte und machte sich mit Freuden auf den Weg zu seinem Meister. Er schaute auf die Uhr. Verdammt, es war ja schon 12! Er beschleunigte seine Schritte, bis er schließlich in der Eingangshalle ankam, wo Ciel schon auf ihn wartete. „Entschuldigt meine Verspätung, Bouchan, jedoch gab es in der Küche einen kleinen … Zwischenfall.“, sprach er, während er eine tiefe Verbeugung machte. „Schon gut, Sebastian, nur lass uns jetzt gehen.“ „Yes, my Lord.“ Eine halbe Stunde später befanden sie sich schließlich in London. Ihr heutiges Ziel war der Bestatter, genannt Undertaker, er sollte ihnen Informationen über die aktuelle Reihe der Kinderentführungen geben. Es handelte in diesem Fall hauptsächlich um Jungen zwischen 8 und 14 Jahren. Ein seltsames Gefühl zu wissen, dass der Übeltäter es nur auf Jungs abgesehen hatte … auch, wenn Ciel bereits 19 war, und somit außerhalb der Altersgrenze seiner Opfer lag, fühlte er sich doch nicht ganz wohl dabei. Verständlich. Aber eigentlich wusste er, dass er keine Angst zu haben brauchte, denn er hatte Sebastian. Ja, Sebastian, seinen Dämon, der ihm aufgrund eines Vertrages dienen musste. Als Ausgleich dafür würde dieser nach Ciels Tod dessen Seele bekommen. Ein „faustischer“ Pakt. Doch daran braucht er im Moment noch nicht zu denken, denn er hatte ganz andere Probleme. Probleme, die ein Earl Ciel Phantomhive eigentlich nicht haben sollte. Er war verliebt. Und als würde diese schreckliche Tatsache nicht schon genügen, war der Auserwählte seines Herzens auch noch Sebastian. Naja. Es war wirklich nicht allzu schwer nachzuvollziehen, denn Sebastian sah höllisch gut aus. Seine langen Beine, der muskulöse Körperbau, die marmorne, weiße Haut, die tiefschwarzen Haare und zu guter Letzt die leuchtend roten Augen. Sie gehörten zu den Dingen, die Ciel an Sebastian besonders liebte. Wenn der Dämon ihn morgens weckte und anschließend mit ruhigen Augen anschaute. Ruhig und zugleich gefährlich. Aber die Liebe war einseitig. Natürlich. Immerhin war Sebastian ein Dämon und Dämonen konnten keine Liebe empfinden – und falls doch, würde er sich sicher nicht in die Person verlieben, dessen Seele er später rauben würde. Das wäre ja lächerlich. „Bouchan, wir sollten keine Zeit vergeuden.“, riss Sebastian Ciel aus seinen Gedanken. „Du hast recht, Sebastian.“, sagte er wie immer mit einer kühlen, gleichgültigen Miene. „Ich habe euch schon erwartet, Ciel … Sebastian…“ Die Stimme des Bestatters war wie immer mit einem Hauch von Wahnsinn erfüllt. „Undertaker, wir wollen Informationen.“ Ciel schaute ihn ernst an. „Ahahaha… jaaa. Ich weiß schon – es geht um die Entführung der Jungen, nicht wahr?“ „In der Tat.“ Sebastian nickte. Der Mund des Bestatters verzog sich zu einem breiten, verrückten Grinsen. „Nun denn.“ Er legte theatralisch eine Hand an die Stirn. „Man erzählt sich in meinen Kreisen, dass es sich hierbei um Kindesmisshandlung handelt – womit ihr mit Sicherheit schon gerechnet habt. Vermutlich hat der Täter selbst keine Kinder … oder wenn möglicherweise nur Mädchen und vergreift sich aus diesem Grund besonders an Jungs.“ Ciel verzog das Gesicht und stieß einen Laut der Abscheu aus. Aber in Wahrheit hatte er ein wenig Angst. „Bouchan“ Sebastian legte beruhigend eine Hand auf Ciels Schulter. „Ihr wisst, dass ich nicht zulassen würde, dass Euch etwas geschieht.“ Verdammt. Sebastian wusste nicht, was er bei dem Earl mit dieser einfachen Berührung alles anrichtete. Ein kalter, jedoch angenehmer Schauer lief dem 19-jährigen über den Rücken und er hätte seinen Butler am Liebsten zu sich gezogen und sonst was angestellt, aber nein. Daran durfte er nicht denken, das würde die Situation nur noch schlimmer machen. „Das weiß ich, Sebastian.“, entgegnete Ciel und schüttelte die Hand seines Dieners von seiner Schulter. „Undertaker, fahre fort.“ „Nun … ich denke ihr solltet euch mal Baroness Charlotte Lawley anschauen. Angesichts der Tatsache, dass immer nur Jungs entführt werden vermute ich, dass es sich um eine Frau handeln könnte. Und zudem hat sie vier Töchter. Ich schlage vor, dass ihr sie morgen Abend aufsucht. Sie gibt in ihrem Anwesen einen Ball.“ „Oh nein, nein, nein!“ Ciel verschränkte die Arme. Er hasste das Tanzen, er konnte es nicht. Zugegeben – er hatte bisher noch nicht viel Übung darin. Einmal hatte er mit Elizabeth getanzt, aber auch nur, weil sie ihn sonst nie in Ruhe gelassen hätte. Und sonst … naja, mit Sebastian, der ihm versucht hatte den Walzer beizubringen. Doch diese Versuche sind immer in wahnsinnig peinliche Situationen ausgeartet. Ciel war seinem Butler ständig auf die Füße getreten, dazu kommt noch der einfache Grund, dass es Sebastian war. Natürlich – einerseits hatte er Sebastians Berührungen beim Tanzen genossen, aber andererseits machte es das für den jungen Earl immer schwieriger sich zu beherrschen. Deswegen verzichtete er lieber ganz darauf. „Aber Bochan…“ Sebastian grinste seinen Master an, was diesen gleich wieder völlig aus dem Konzept brachte. Wie konnte man nur solch einer Schönheit standhalten? Es schien schier unmöglich. „Ihr wisst – ich kann es euch beibringen und-„ „Nein!“, platze es aus Ciel heraus. „Ich hasse tanzen. Wir werden auch ohne dies auskommen können!“ Ein wenig enttäuscht verzog Sebastian das Gesicht. „Wie Ihr wünscht, my Lord.“ „Gut, nun Undertaker, wir danken dir. Nun müssen wir aber gehen.“ „Wartet, wartet!“ Der Bestatter sprang enthusiastisch auf, war plötzlich nur noch wenige Millimeter von Ciels Gesicht entfernt. „Es gibt noch –“ Doch weiter kam er vorerst nicht, da hatte Sebastian ihn grob von seinem Master weggezogen. „Entschuldigung.“, begann er, „Aber ich kann es nicht dulden, wenn jemand meinem Master zu nahe kommt.“ Ciel lief leicht rötlich an. Gut, es war nur eine simple Geste … er war immerhin sein Butler, dies war seine Pflicht … aber trotzdem, es freute Ciel doch ein wenig, dass sich sein Diener so peinlich genau um ihn kümmerte. Den Undertaker schien das Ganze nicht wirklich zu stören und so fuhr er einfach fort wo er aufgehört hatte: „Es gibt noch etwas, was ihr wissen solltet. Die Baroness veranstaltet immer Themenbälle. Ihr müsst euch also entsprechend kleiden.“ Ciel zog eine Augenbraue hoch. „Themenbälle?“ „In der Tat. Und das Thema von morgen ist ‚Altes Japan’, was bedeutet, dass ihr in Kleidung wie Kimonos oder Hakamas kommen solltet.“ „Eh... ja." Der Earl schien ein wenig verwirrt. "Naja, Vielen Dank, Undertaker, auf Wiedersehen.“ „Kimonos? Hakamas?“ Ciel machte ein nachdenkliches Gesicht, während sie durch die Straßen von London wanderten. „Ich weiß nicht mal wie so was aussieht! Ich bin schließlich Engländer und kein Japaner!“ Sebastian konnte ein Kichern nicht unterdrücken. „Was ist so komisch, Sebastian?!“, fauchte Ciel ihn an. Es war gar kein gutes Zeichen, wenn Ciel so kicherte. Das konnte nur etwas äußerst Peinliches ankündigen. „Naja, Kimonos und Hakamas sehen mehr aus wie Kleider für Frauen als für Männer. Besonders Kimonos.“ Die Augen des Phantomhive-Jungens weiteten sich. „Bouchan, wir sollten Euch gleich diese Kleidung kaufen.“ Ciel seufzte verzweifelt. Na das würde mal wieder eine tolle Aktion werden. - Ja, und ich würde mich sehr über Feedbacks freuen. :| Kapitel 2: Kimonos? ------------------- „Sebastian, das ist nicht dein Ernst.“ Ciel sah seinen Butler mit einem abgrundtief bösen Blick an. „Das werde ich mit Sicherheit nicht anziehen. Ich hoffe du bist dir dessen bewusst.“ Der Angesprochene grinste nur und hielt seinem Meister einen royalblauen Kimono mit weiß-goldenem Drachenmuster hin. Das konnte nicht wirklich sein Ernst sein. Dieses … Ding sollte er, der Earl, anziehen? Ein Kleid? Nein! Sebastian wollte ihn sicherlich nur auf den Arm nehmen. Nein, wollte er nicht. „Bouchan, das ist der Letzte in Eurer Größe. Ihr habt keine andere Wahl!“ Der Butler schien sich prächtig zu amüsieren. „Dann gehen wir halt in einen anderen Laden, verdammt! Ich werde dieses Ding nicht anziehen!“, entgegnete Ciel scharf. „Ich muss Euch da leider enttäuschen, Bouchan, dies hier ist der einzige Laden in London, der Kimonos führt. Aber ich könnte euch noch ein paar andere Frauenkimonos in euerer Größe anbieten.“ Der Dämon hielt seinem Master einen rosanen Kimono mit Kirschblütenmuster vors Gesicht, welchen Ciel sogleich zurückwies. „Ist das wirklich der einzige in meiner Größe?“ In seiner Stimme klang pure Verzweiflung mit. „Ja, tut mir leid, Bouchan.“ Doch das tat es ihm nicht wirklich. Nein, ganz im Gegenteil – er fand es sehr unterhaltsam, was man an seinem blassen Lächeln ablesen konnte. Ciel sah in diesem Kimono sicher sehr süß aus. Moment – süß? Hatte er das gerade wirklich gedacht? Mein Gott, heute war aber auch wirklich ein seltsamer Tag! Der Butler verwarf diesen Gedanken schnell und widmete sich wieder Ciel. „Probiert ihn an.“ Die Augen des Adligen verengten sich zu bedrohlichen Schlitzen. „Sebastian, du weißt, dass ich dich dafür auf ewig hassen werde.“ Das war natürlich glatt gelogen. In Wahrheit war es genau das Gegenteil, aber das wusste Sebastian ja nicht. „Aber du brauchst auch noch was, das ist dir bewusst, oder?“ Er grinste leicht. Die Vorstellung seinen Butler in einem roten, mit Blümchen bestickten, Kimono zu sehen brachte ihn zum schmunzeln. „Das ist schon alles erledigt, Bouchan.“, sagte Sebastian und zog einen schlichten, schwarzen Kimono hervor. „Willst du nicht lieber einen … farbenfroheren nehmen?“, fragte der Earl und grinste hinterhältig. „Nein. Dies steht mir nicht zu, Bouchan.“ „Bitte?“ „Ich als euer Butler darf nicht mehr Aufsehen erregen als Ihr es tun werdet, immerhin seid Ihr mein Meister.“ Mehr Aufsehen erregen? Mein Gott, das tat er doch sowieso schon mit seinem perfekten Aussehen! „Pf, na gut. Aber dafür ziehst du deinen jetzt auch an.“ „Das brauche ich nicht, ich habe ihn sch-“ „Das ist ein Befehl, Sebastian!“, zischte der 19-jährige. Wenn er schon dieses Teil anziehen musste, dann wollte er wenigsten Sebastian vorher auch mal so gesehen haben… Ob es ihm wohl stand? Mit Sicherheit. „Yes, my Lord.“ Die Kabine, in die sich Sebastian und Ciel quetschen mussten war nicht besonders groß… wie eigentlich auch der ganze Rest des Ladens. Er war im Vergleich zu den Läden, die die beiden sonst besuchten regelrecht winzig. Eigentlich sollte Ciel das hier genießen … die unglaubliche Nähe zu seinem Butler, aber es war auch ziemlich unbequem. „Sebastian, ich glaube ich kriege das schon alleine hin. Geh du in eine andere Kabine.“ „Seid Ihr Euch da sicher, Bouchan? Denn diese Kimonos sind nicht anzuziehen, wie normale Kleidung.“ „Ach was! Geh raus!“ „Wie Ihr wünscht.“ Und sogleich verschwand der Diener nach nebenan. Doch der junge Adelige merkte schnell, dass Sebastian recht gehabt hatte. Diese Kleider waren wirklich seltsam anzuziehen. Und dann dieses Band… Obi sagte der Verkäufer hieße es. Klang eher wie ein Geschäft für Handwerksartikel als wie ein Band. „Bouchan? Seid ihr so weit?“, hörte man Sebastians fragende Stimme vor der Kabine. „E-eh, ja, natürlich!“ Ohjeh. Das würde jetzt definitiv peinlich werden, dachte Ciel und biss die Zähne fest aufeinander. Bring es einfach hinter dich! Er schob den Vorhang der Kabine zur Seite und trat vorsichtig aus dieser heraus, Sebastian erwartete ihn schon mit seinem üblichen Lächeln auf den Lippen. Der Butler sah umwerfend aus. Dieser schwarze Kimono ließ ihn noch schlanker wirken, der weiße Obi betonte noch mal seine perfekte Figur und der Kontrast zu seiner blassend Haut ... Himmel! Dieser Dämon konnte einfach alles tragen! Vermutlich würde an ihm sogar ein rosaner Kimono fantastisch aussehen, jedoch war die Vorstellung dann doch ein wenig absurd. Schnell aus dem Kopf verbannen, dachte er sich. Aber dieses Ding stand ihm wirklich ausgezeichnet. Wirklich, wirklich, wirklich ausgezeichnet! Verdammt. Reiß dich zusammen, Earl Ciel Phantomhive, bloß nicht sabbern oder sonstige unpassende körperliche Reaktionen zeigen. Sebastian hatte sich ja schon denken können, das Ciel das mit dem Anziehen nicht so ganz hinbekommen würde, aber das? Gut, wenigstens hatte er den Kimono nicht falsch herum angezogen, aber dafür nicht fest gebunden, was dadurch mehr wie ein Schlafanzug wirkte, als eine Festtagskleidung. Das Band – also der Obi – welches eigentlich als eine Art Gürtel galt, hatte er als Schleife um seinen Hals geknotet. Der Dämon konnte gar nichts anderes tun, als zu grinsen. Ciel sah wirklich süß aus. Mist. Da hatte er dieses Wort schon wieder verwendet, aber es passte grade nun mal so gut. Naja, er war wahrscheinlich einfach schon viel zu lange in dieser Menschengestalt, um solch ‚menschliche’ Worte sogar schon zu denken. „Bouchan, lasst mich Euch helfen.“ „Jaja, mach schon.“ Ciel schaute verlegen zur Seite, während Sebastian begann ihm den Obi vom Hals zu entfernen und stattdessen um die Hüfte seines Masters zu binden und festzuschnüren. Aus irgendeinem Grund musste er plötzlich an damals denken, als er Ciel das Korsett anziehen musste, weil dieser sich aufgrund eines Auftrags als Mädchen verkleiden sollte. Unwillkürlich musste er kichern. „Was ist so komisch, Sebastian?“, fragte der Earl scharf. „Ach, mir ging gerade nur eine gewisse Szene durch den Kopf.“ Der junge Earl verzog das Gesicht und sah seinen Butler misstrauisch an. „Und zwar?“ „Ihr erinnert Euch sicherlich noch an den Tag, als Ihr euch als Mädchen verklei-“ „Das reicht schon. Danke, dass du mich daran erinnerst, Sebastian.“ Ciel verzog die Augen zu engen Schlitzen und funkelte Sebastian böse an. Der Butler wusste ganz genau, dass sein Meister nicht gerne daran erinnert werden wollte und doch tat er es irgendwie gerne. Er mochte es den jungen Phantomhive ein wenig zu necken, warum war ihm selbst schleierhaft. Musste Sebastian immer auf solchen Dingen herumhacken? Er wusste doch wie peinlich ihm das war. Allerdings erinnerte Ciel sich auch immer wieder gerne an diesen Tag, er hatte schließlich mit seinem geliebten Butler getanzt, auch wenn er zu dem Zeitpunkt noch nicht solche Gefühle für ihn hatte, wie jetzt. Naja, da war er ja auch noch 13. Jetzt sah das Ganze ja schon anders aus, schließlich war er 19. Also erfahrener und reifer. Aber angesichts der Tatsache, dass er Sebastian schon so lange kannte und fast pausenlos mit ihm zusammen war, waren seine Gefühle für ihn umso intensiver. Doch neben diesen existierte ebenso der Schmerz, der in ihm aufstieg wenn er seine Gefühle für Sebastian verdrängen musste. Manchmal fragte er sich, wie er das all die Jahre ausgehalten hatte, wenn er jetzt schon bei der einfachsten Berührung seines Butlers zusammenzuckte und sich am Liebsten auf ihn stürzen würde. Und wenn er nur daran dachte, dass er ihn auch jeden Tag badete … „Der Kimono steht euch wirklich, Bouchan.“, riss Sebastian ihn aus seinen Gedanken. Was?! Moment. Er hatte gerade gesagt, dass ihm der Kimono stand?! So etwas hatte der Butler noch nie gesagt … Er war zwar immer vornehm und höflich, hatte aber meist vermieden irgendwelche zu speziellen Komplimente zu seiner Kleidung zu machen. Meistens hatte er so was gesagt wie ‚Dies könnt ihr durchaus tragen’. „Ehm, danke.“ Mist. Das hatte Ciel auch noch nie gesagt. Zumindest nicht zu seinem Butler und vor allem nicht in so einem Zusammenhang. Hoffentlich lief er nicht noch rot an. Vorsichtshalber drehte Ciel den Kopf weg. „Gut, dann lass uns die Sachen bezahlen und gehen.“ „Yes my Lord.“ - Nachwort: Omg, nachdem ich mir die Kimonos von Ciel & Seb vorgestellt hab, hab' ich mal allgemein bei Photobucket nach kuroshitsuji Bildern geschaut.. und bin auf das gestoßen: http://i470.photobucket.com/albums/rr61/chibi-chan500/Kuroshitsuji/kimono.jpg?t=1245789005 Mein Gott.. ich hab' 'nen inneren Schreikrampf bekommen. XD Ziemlich genau SO hab' ich mir die beiden vorgestellt.. sogar die Farben stimmen mehr oder weniger! Btw ... Schwarzleser werden vom Undertaker in einen Sarg gesperrt. :) Kapitel 3: Die Baroness und andere Übel.. ----------------------------------------- „Nein.“ Es dämmerte bereits in London. Die Diener des Hauses Phantomhive gingen ihre Arbeit nun ein ganzes Stück langsamer an, denn sie hatten Glück. Heute war der Tag des Balls zu dem Ciel und Sebastian hingehen würden, was für sie alle bedeutete, dass sie weniger Zeit zum Kochen und Spülen brauchen würden. Der junge Earl stand in seinem Zimmer und betrachtete sich kopfschüttelnd im Spiegel. „Nein!“ Ciel verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Wie können japanische Männer sich durch solche Kleidung nur so entehren? Das ist ja demütigend, wirklich!“ „Ich kann Euer Missfallen gegenüber diesem Kimono nicht nachvollziehen, Bouchan. Ich sagte euch doch bereits, dass er Euch sehr gut steht. Und dieser Ansicht bin ich immer noch.“ Sebastian war gerade dabei das Zimmer seines Masters zu säubern während er diese Worte sprach. Wie übliche beobachtete der junge Adlige seinen Butler dabei, es war einfach zu faszinierend. Jede seiner Bewegungen schien seine Schönheit nur noch mehr zu betonen, da musste man einfach hinsehen. Irgendwie schien Sebastian heute ganz besonders vertieft in seine Arbeit zu sein und auch Ciel war vertieft, aber in etwas anderes. Sebastian hatte wieder gesagt, dass ihm der Kimono stand. Er hatte sogar gesagt, dass er ihm sehr gut stand. Diese ach so einfachen Worte ließen Ciels Herz höher schlagen, auch wenn es im Prinzip die Pflicht seines Dieners war ihm Komplimente zu machen, er hatte sie doch sonst immer sehr neutral abgegeben. Ciel schüttelte erneut den Kopf und verdrehte die Augen. „Lüg nicht, Sebastian, es sieht lächerlich aus!“ Sebastian hielt plötzlich mitten in seiner Arbeit inne und schaute seinen Meister eindringlich an. Seine roten Augen funkelten dabei geheimnisvoll. „My Lord, Ihr wisst genauso gut wie ich, dass ich Euch niemals belügen kann. Niemals. Wenn ich etwas sage, dann meine ich dies auch genauso.“ Verdammt. Und damit hatte er sogar absolut recht. Durch ihren Pakt konnte Sebastian gar nicht lügen, jedenfalls nicht Ciel gegenüber. Ein Grund mehr, dass sein Herz so schnell schlug. Er schwebte momentan ziemlich häufig in der Gefahr rot anzulaufen, was ihm die Situation nicht gerade leichter machen würde, sollte Sebastian ihn darauf ansprechen. Zudem kam, dass er von Natur aus ein sehr blasser Mensch war und dass selbst eine sehr leichte Rötung sofort sehr auffallend wäre. Sebastian würde ihn garantiert darauf ansprechen, bzw. sich seinen Teil dazu denken. Mehr als unangenehm wäre das. Ciel gab schließlich nur ein abwertendes Zischen von sich und drehte sich vom Spiegel weg. „Wir müssen los, Sebastian, Baroness Lawley einen Besuch abstatten, sie unauffällig aushorchen und dann wieder verschwinden. Ich werde keine Sekunde länger dort bleiben als ich wirklich muss, damit das schon mal klar ist. Verstanden?“ „Sehr wohl, my Lord.“ Ciel hatte sich die Suche nach der Baroness um einiges leichter vorgestellt, als sie schlussendlich war. Der Ball fand in einem riesigen Saal statt. An sich war dies ja nichts untypisches, nur schien die Baroness nirgendwo auffindbar zu sein, dabei war sie sonst eigentlich eher weniger zu übersehen. Sie war eine sehr aufbrausende Frau, Ciel hatte sie schon immer verabscheut. Sie war eine ältere Bekannte und Geschäftspartnerin seines Vaters gewesen und hatte sich deswegen anscheinend verpflichtet gefühlt nach dem Tod der Phantomhives öfter bei Ciel vorbeizuschauen. Unnötig, aber vor allem nervig waren diese Besuche immer gewesen. Aber was den jungen Phantomhive immer am Meisten störte waren ihre leisen Flirtversuche Sebastian gegenüber. Das allein war schon Grund genug sie abgrundtief zu hassen. Das einzige, was Ciel dabei ein wenig beruhigte war, dass sein Butler keinerlei Reaktion gezeigt hatte. Niemals. Das tat er zwar sowieso nie – und abgesehen davon stand ihm das als sein Diener überhaupt nicht zu – aber der 19-jährige musste trotz allem dabei immer ein wenig in sich hineingrinsen. Schließlich zeigte Sebastian immer hin bei ihm ein bisschen mehr Reaktionen, wenn auch nicht viele. Aber immerhin. Das genügte Ciel vorerst. „My Lord, vielleicht sollten wir uns in Richtung Buffet begeben.“, schlug Sebastian vor. „Ja, du hast recht, gute Idee.“ Ciel ging schnellen Schrittes vorwärts. Der Dämon folgte ihm ergeben, doch etwas war anders als sonst. Oder nicht als sonst … schon seit einiger Zeit war etwas anders. Ciel war anders. Seine ganze Art. Das fiel Sebastian schon etwas länger auf; sein Master schien erwachsener – und zwar um einiges. Er kannte den jungen Earl nun schon seit er klein war, seit dem Tag an dem er den Pakt mit ihm geschlossen hatte. Seitdem waren sie so gut wie immer zusammen gewesen. Da es ja auch zu Sebastians Aufgaben gehört seinen Meister zu beschützen, war dies auch nichts Unnormales, doch er hatte Ciel immer eher als den kleinen Jungen gesehen, der sich seit dem Tod seiner Eltern vor der Welt verschlossen hielt. Allerdings war er nicht mehr klein, er war um einiges gewachsen – aber immer noch ein ganzes Stück kleiner als Sebastian – und das auch innerlich. Natürlich waren nun auch seine Gesichtszüge ausgeprägter, älter, männlicher – ebenso sein restlicher Körper. Aber eben auch sein Inneres hatte sich verändert. Er war noch nie wirklich kindlich in seinen Handlungen und in seiner Art und Weise gewesen – diese Kindlichkeit wurde ihm nach dem Brand der seine Eltern tötete komplett genommen – aber trotz allem hatte man manchmal schon noch gemerkt, dass er ein kleiner Junge war. Davon war nun nicht mehr viel zu sehen. Er war erwachsen, verantwortungsvoll, selbstbewusst, intelligent – aber vor allem gutaussehend. Eins der Merkmale, welches Sebastian besonders auf -und gefiel. Sebastian musterte den 19-jährigen, der so vor ihm her ging vergnügt. Verdammt, er sah wirklich einfach zu gut in diesem Kimono aus. Vielleicht würde er ihn dazu bringen ihn zu Hause noch einma- STOPP. Was tat Sebastian hier? Er schwärmte ja schon fast von seinem Master. Ja, Master – um dies noch mal zu betonen. Er hatte nicht von ihm zu schwärmen. Er würde irgendwann seine Seele besitzen und dann wäre es das gewesen. Aus. Ende. Aber aus irgendeinem Grund hoffte der Dämon, dass es bis dahin noch lange, lange hin wäre. Kein gutes Zeichen. „CIEL!“, schrie plötzlich eine schrille, jedoch erwachsene, Frauenstimme. „OH MEIN GOTT! CIEL! Wie schön dich zu sehen!“ Okay, sie hatten sie gefunden. War nun ja auch kaum zu überhören gewesen. „Hallo Charlotte“, sagte Ciel mit eines seiner aufgesetzten Lächeln, die er so oft benutzen musste, „Ich freue mich auch dich zu sehen.“ Ja, sie duzten sich sogar. Erstaunlich, aber er tat es einfach aus Nettigkeit, weil sie so bemüht damit gewesen war für ihn zu sorgen. Die Baroness eilte übermütig auf ihn zu um ihn zu drücken. Sebastian wäre beinahe dazwischen gegangen. Schon wieder so ein komisches Gefühl. Er wollte nicht, dass Ciel jemand zu nahe kam. Vor allem nicht so eine aufbrausende Frau, die unter Verdacht stand kleine Jungs zu entführen. Aber Sebastian wollte auch keinen komischen Eindruck erwecken. Das wäre nicht vorteilhaft gewesen, wenn sie noch Informationen von ihr bekommen wollten. Trotzdem wollte er Ciel beschützen. „Wie geht es dir? Gefällt dir der Ball? Hast du schon von meinem wunderbaren Buffet gekostet?“ „Ähm, nein, ich bin bisher nicht dazu gekommen etwas zu essen… Aber sonst geht es mir recht gut, das ist übrigens wirklich ein sehr schöner Ballsaal.“ Oder eher ziemlich kitschig. Er war in hellgrün und hellrosa geschmückt mit künstlichen und echten Rosen, Girlanden, bunten Lichtern… Das war nicht so ganz sein Geschmack. „Wirklich? Freut mich, dass er dir gefällt!“ Charlottes Grinsen wurde immer breiter. Das war auch einer der Gründe weswegen Ciel sie nicht mochte. Sie lachte ihm zu viel. „Aber Ciel, du musst doch hungrig sein! Komm, ich kann dir hier einiges von empfehlen!“ Eigentlich hatte er keinen Hunger, aber er wollte auch nicht unhöflich sein. „Ja, danke, das wäre sehr nett.“ „Wundervoll!“ Ungefähr eine halbe Stunde später hatte Ciel ungefähr jedes Gericht auf dem Buffet einmal probiert. „Charlotte, wie geht es dir denn?“, fragte er schließlich um sie in ein Gespräch zu verwickeln. „Ach, Ciel, nett dass du fragst – aber wie du sehen kannst geht es mir sehr gut! Ich veranstalte doch immer wieder gerne Bälle!“ „Ja, in der Tat, das sieht man.“ Ciel lächelte, natürlich wieder gespielt. „Und wie geht es deiner Familie?“ Ein noch breiteres Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Ach ja, wunderbar. Meinen Mädchen geht es fantastisch. Die Älteste hat sich jetzt verlobt, bei den beiden Mittleren scheint sich auch etwas anzubahnen und meine Jüngste – hach, meine Jüngste ist so .. hach! Sie kann so wunderbar malen, spielt Klavier, hat eine engelsgleiche Stimme – sie ist in der Tat mit Leib und Seele eine Künstlerin. Ich hoffe sie wird einen Mann finden, der dies alles zu würdigen und fördern weiß!“ Die Augen der Baroness schienen zu glitzern, so stolz schien sie auf ihre Töchter zu sein. „Das freut mich zu hören. Und wie geht es deinem Mann?“ Schlagartig verdunkelte sich ihr Gesichtsausdruck. Selbst Sebastian hätte es da schwer mitzuhalten. „Mit dem habe ich nichts mehr am Hut. Er kann mir gestohlen bleiben. Wir haben uns vor einiger Zeit getrennt.“ Damit hatte Ciel nicht gerechnet. Wieso hatte er davon nichts mitbekommen. Er zog eine Augenbraue hoch. Das wäre natürlich ein Grund sich an kleinen Jungs zu vergreifen, oder nicht? „Oh, tut mir leid, was ist denn passiert?“ „Ach..“, Charlotte legte ihre Hand dramatisch an die Stirn – sie schien wohl schon wieder mehr oder weniger darüber hinweg zu sein, „Er hat mich betrogen. Aber nicht einfach mit irgendeiner Frau – nein – mit einem Mann. Könnt ihr euch das vorstellen? Mit einem MANN!“ Stille. Ja, das konnte sich Ciel vorstellen. Sogar sehr gut. Vor allem, wenn man einen wahnsinnig attraktiven Dämon neben sich stehen hatte dessen Name Sebastian lautete. Verdammt. Ihm war wirklich nicht mehr zu helfen. „Ja, das ist in der Tat sehr abstoßend.“, sagte Ciel schnell um sich durch das lange Schweigen nicht selbst zu verraten. Es klang nicht wirklich überzeugend, aber der Baroness würde die Lüge sicher nicht auffallen – aber Sebastian wahrscheinlich. „Oh ja. Alle Männer können mir gestohlen bleiben, ehrlich gesagt. Man verliebt sich, heiratet, zeugt vier Kinder und dann wird man einfach sitzen gelassen – wegen eines Mannes. Das ist wirklich demütigend.“ Na gut, vielleicht war sie doch nicht unser Täter – aber vielleicht spielte sie dies alles ja auch nur? „Ja, kann ich verstehen, Charlotte.“ „Ich bin auch gerade dabei meine ganze männliche Dienerschaft durch Frauen zu ersetzen. Ich fühle mich mit dem männlichen Geschlecht um mich herum im Moment einfach so unwohl – das trifft natürlich nicht auf dich zu Ciel … und auch nicht auf deinen Butler.“ Sie warf einen kurzen Blick zu Sebastian, schaute dann aber schnell wieder weg. Ta-dah! Wieder einer der Gründe, weswegen der Earl sie nicht mochte. Aber trotz allem glaubte er irgendwie nicht, dass sie der Entführer war. Dafür war sie viel zu … naja, einfach viel zu sehr sie selbst. „Ach Ciel, übrigens, wie wäre es mit einem Tanz?“ Dass riss ihn aus seinen Gedanken. Tanzen. Verdammt. Er konnte nicht wirklich tanzen. Auf jeden Fall nicht gut, aber er konnte auch nicht ablehnen. „Ja, gerne – nur … du solltest wissen, dass ich nicht sonderlich gut in diesem Gebiet bin.“, sagte Ciel ein wenig verlegen. „Ach, das macht doch nichts! Komm schon! Jetzt gerade fängt ein neues Lied an!“ Und so schnell wie sie diese Worte ausgesprochen hatte, wurde er schon auf die Tanzfläche gezogen und tanzte. Sebastian stand alleine am Rand und betrachtete die Beiden beim Tanzen. Es war ein seltsames Gefühl Ciel so weit weg von sich zu haben – und dann auch noch während er mit einer so wahnsinnig unsympathischen Frau tanzte. Er ertappte sich dabei, wie er sich an ihre Stelle wünschte. So wie damals… Der Dämon erinnerte sich immer wieder gerne an den Tag, an dem Ciel - als Mädchen verkleidet – mit ihm getanzt hatte. Er hatte dabei so unglaublich unschuldig und süß ausgesehen, da es ihm ziemlich peinlich gewesen war. Sebastian mochte es, wenn der junge Adelige eine leichte Rötung in seinem Gesicht hatte, es löste in ihm so ein wohliges Gefühl aus. Verdammt. Schon wieder! Er durfte so was nicht denken und schon gar nicht fühlen. Er war der Diener, Ciel sein Meister. Eine ganz klar definierte Hierarchie. „Hallo, der Herr!“ Sebastian wurde plötzlich aus seinen Gedanken gerissen und dreht sich zu der Stimme um. Ein blonder, großer Mann, ebenfalls in einen schwarzen Kimono gekleidet schaute ihn freundlich an. Sebastians Miene blieb unverändert ausdruckslos, doch in seinem Inneren verfinsterte es sich und das hatte einen besonderen Grund, denn die Augen seines Gegenübers waren rot – blutrot. Genau wie seine. „Hallo.“, erwiderte er freundlich und schaute dem Blonden in die Augen. „Ich bin Lawrence und der Diener der Baroness.“ Oder eher war ihr Diener, dachte Sebastian sich. Angeblich wollte sie ja alle männlichen Diener entlassen. „Ich bin Sebastian und der Diener von Earl Phantomhive.“ Er warf einen kurz Blick zu Ciel herüber, der immer noch mit der Baroness tanzte. „Schön dich kennenzulernen. Ich dachte nicht, dass ich mal wieder auf -“, er hielt kurz inne und blickte Sebastian tief in seine roten Augen, „.. jemanden wie uns treffe.“ „Dachte ich auch nicht. Erstaunlich, dass wir uns anscheinend zum Beruf des Butlers hingezogen fühlen.“ Lawrence lachte laut auf. „Ja! In der Tat! Erstaunlich!“ Sebastian konnte ihn schon jetzt nicht ausstehen. Hoffentlich war dies heute die einzige Begegnung mit ihm und er würde ihn nie wieder sehen. „Lawrence! Da bist du ja! Ich habe gerade mit Ciel über dich geredet.“ Die Baroness kam mit Ciel an der Hand angelaufen. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Sebastian ahnte Schlimmes. … aber es kam noch schlimmer. „Er ist einverstanden! Du wirst sein zweiter Diener!“ „Wie bitte?!“, entfuhr es Sebastian geschockt. Normalerweise zeigte er ja nie wirkliche Reaktionen, aber diese Überraschung traf ihn doch zu unerwartet. „Ja, Sebastian, du hast richtig gehört. Er wird mein zweiter Butler, es ist alles geklärt worden.“ Auf Ciels Gesicht lag ein hinterhältiger Gesichtsausdruck, den der Dämon nicht so recht deuten konnte, er gefiel ihm nicht. Sein Master hatte irgendetwas vor. Und dass anscheinend dieser blonde Dämon etwas damit zu tun hatte machte es nicht besser. Er hatte ein ganz ungutes Gefühl bei der Sache. „Ach wunderbar! Dann weiß ich gleich, dass du in guten Händen bist!“ Die Baroness schien begeistert. Sebastian drehte sich zu seinem neuen Kollegen. „Ja. Schön.“, sagte er kalt und funkelte ihn an. „Ja, ich freue mich auch.“ Lawrence grinste. - Danke fürs Lesen, ich hoffe es hat gefallen. Ich freu mich über Reviews! :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)