Nur Du von Naschkatze (Ich hab nie mehr etwas gesehen) ================================================================================ Kapitel 5: Strophe 5 -------------------- 5. Kapitel Strophe 5 “Ich habe nie mehr etwas gesehen Das so schön war wie du Ich hab nie mehr etwas gefühlt Das so gut war die du!“ Es müssen wohl einige Augenblicke vergangen sein als ich wieder zu mir kam. Ich konnte meine Gefühle zu diesem Zeitpunkt nicht in Worte fassen. Ich fragte mich, ob es Toshie gut ging… Ich öffnete vor Schmerz keuchend meine Augen und sah mich um. Glücklicherweise ist mir doch nicht so viel passiert wie ich gedacht hatte. Ein paar blaue Flecke, Schürfwunden, Kratzer und ein gebrochenes Herz. Ich blickte um mich und erkannte Polizei, Toshie und den Blondhaarigen…Ich stand auf. Scheiß Ignoranten…ich hätte tot sein können! Aber das war euch wohl allen egal gewesen…Danke… Verletzt ging ich an den anderen vorbei und merkte noch, wie ein Reporter ein Bild von mir gemacht hatte, als ich gerade an Toshie und dem Typen vorbeigegangen war. Ich konnte mir schon die Schlagzeile vorstellen: Hübsches Mädchen von Einbrecher angegriffen, Nachbar war zu schwach um ihr zu helfen, Liebhaber rettet sie und verprügelte Einbrecher. So und nicht anders würde es sein. Wie ich mein Leben schon wieder hasste. Ich ging rüber in meine Wohnung und fing an, meine Koffer zu packen. Ich fragte mich, was Toshie eigentlich von der ganzen Situation dachte. Ich schüttelte kurz den Kopf und merkte, wie mein schwarzes Haar mich an der Wange kitzelte. Schnell hatte ich meinen Koffer fertig gepackt und setzte mich ein letztes Mal auf den Fenstersims im Wohnzimmer. “Doch die Mauern deiner Seele Konnte ich nicht überwinden Zu den Toren die ich fand Keinen Schlüssel finden! Ich hab nie mehr etwas gesehen Was so schön war die du Ich hab nie mehr etwas gefühlt Das so gut war wie du“ Ich betrachtete die Leute auf der Straße und wie die Abendzeitungen ausgeteilt wurden. So wie immer. Und heute würde ich das alles ein letztes Mal miterleben. Ein letztes Mal, saß ich hier, dachte an sie und verfluchte mich doch dabei innerlich. Wie blöd und blind konnte man eigentlich sein? Ich könnte ja glatt ein achtes Weltwunder sein. So etwas wie mich, hat die Welt auch noch nicht gesehen. Sollte sie wohl auch lieber nicht. Das wollte ich ihr ersparen. Mit der Zeit griff ich nach meinem Handy und wählte die Nummer von dem Taxiservice ein. Ich bestellte mir ein Taxi, genau vor die Haustür und legte dann auf. Nun bemerkte ich auch, das Kuba irgendwie fehlte. Egal…ich ließ ihn einfach hier. Mit einem Fuß trat ich leicht gegen den Koffer. Mich hielt hier nichts mehr, nicht mal Toshie’s sanftes Lächeln. Ich wollte weg…weit weg und nie mehr wiederkommen. Ich hatte im Leben doch kein Glück, musste ich weinerlich feststellen. Dennoch erinnerte ich mich gerne an die Zeit, die ich mal mit Toshie verbracht hatte. Sie hatte sich immer riesig gefreut, wenn ich mit ihr Eis essen gegangen bin. Da hatten ihre Augen nicht mehr aufgehört zu strahlen. Und dann merkte ich wieder, wie sehr sie mir den Kopf verdreht hatte. Ich vermisste diese Zeit… Es dauerte nicht lange und ich hörte das Autohuben von meinem bestellten Taxi. Ich stand ein letztes Mal von diesem Fenstersims auf und nahm meinen Koffer. Jetzt gab es kein zurück mehr. Ich ging auch ein letztes Mal den Weg bis zu der Wohnungstür, öffnete sie und verließ meine Wohnung. Diese würde ich später kündigen, ich wollte jetzt einfach weg von hier. Die wenigen Stufen kamen mir plötzlich wie tausende vor. Ich hatte nicht mal mehr einen Blick in Richtung Toshie’s Wohnung gerichtet. Es tat einfach viel zu sehr weh. Sie erkannte mich nicht…Mit Absicht? Nein…so würde ich sie niemals einschätzen. Nun endlich stand ich an der Straße, stellte meine Koffer auf den Rücksitz und setzte mich mit Tränengefüllten Augen ins Auto. Das Taxi fuhr los… “Ich hab noch nie etwas verloren Das so wertvoll war, wie du Ich werde nie mehr lieben können Den die Liebe bist nur Du“ Ich bemerkte nicht, was in diesem Augenblick in Toshie vorging. Hatte sie gemerkt, dass sie einen Fehler begangen hatte? Wenn ja, erkannte sie diesen Fehler zu spät. Das Taxi fuhr weiter. Als der Taxifahrer mich fragte, wo ich hinwollte, sagte ich nur: „Egal wo hin…Hauptsache weg…“ Ich konnte nicht mehr sehen wie Toshie, mit nun endlich klarem Blick, aufsprang, die Treppe herunterraste und versuchte noch das Taxi einzuholen. Doch es war zu spät. Ich weinte. Sie weinte. Wir beide waren blind gewesen. Doch damit mussten wir jetzt leben. Ich verlor sie. Sie verlor mich. „Ich hab nie mehr etwas gesehen Das so schön war wie du Ich hab nie mehr etwas gefühlt Das so gut war wie Du“ Die einzigen, die in dieser Nacht zusammen gefunden haben…waren Kuba und Yukari. Jedenfalls war einer von uns glücklich geworden… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)