Lay your Love on me von BellaBlack (Jacob x Bella) ================================================================================ Kapitel 11: Kapitel 10: Highnoon in Forks - Outtake - Edwards Sicht ------------------------------------------------------------------- Alice hielt mich per Handy den ganzen Tag auf dem Laufenden über die Dinge, die in Forks vor sich gingen. Im Halbstundentakt gingen bei mir so sinnlose SMS ein wie „Bella sitzt vor dem Haus“, „Bella geht jetzt wieder ins Haus“ und so weiter. Ich war ja froh, dass sie mir die Details ersparte. Immerhin wusste ich auch so, dass der Köter noch um sie herumscharwenzelte. Aber dennoch hätte ich mir lieber Aussagen wie „Bella jagt den Hund zum Teufel“ gewünscht. Das hätte jedoch an ein Wunder gegrenzt. Ich ging durch meine ganz persönliche Hölle bei dem Wissen, dass er bei ihr sein konnte und ich nicht. Das er wer weiß was mit ihr anstellte. Dinge die ich womöglich niemals mit MEINER Bella tun konnte. Aber nein, niemals! Nicht Bella! Das war doch nicht ihre Art! Oder doch? Langsam wusste ich nicht mehr, wie ich sie noch einschätzen sollte. Ich glaubte zu verstehen, warum sie so wütend auf mich war. Aber sie sah einfach nicht, das mein Handeln nötig gewesen war. Warum verstand sie nicht, das ich sie nur schützen wollte? Und das ich es nur aus Liebe zu ihr tat? Seit wir aus Volterra zurückgekehrt waren, plagten mich diese Fragen. Der Liebeskummer und die Eifersucht brachten mich fast um den Verstand. So sehr, das ich mir nicht mehr sicher war, was schlimmer sein konnte: zu glauben, dass Bella tot war oder zu wissen das sie einen anderen liebte. Gegen 20 Uhr kam endlich die SMS, auf welche ich schon den ganzen Tag wartete: „Der Hund ist auf dem Weg.“ Das war mein Stichwort, mich nun ebenfalls zum Treffpunkt aufzumachen. Der Ort, an dem uns damals vor so vielen Jahrzehnten die Quileute das erste mal begegnet waren. Der Ort, an dem das Abkommen getroffen wurde, das Land der anderen nicht zu betreten. Ich kam lange vor Black dort an und wartete. Noch bevor ich sie sah, roch ich sie schon. Bella! Ihr Geruch war unverkennbar. So süß und verführerisch und quälend. Warum brachte er sie mit? Ich hatte doch extra betont, das ich ihn allein sehen wollte. Doch im Grunde brauchte ich nicht lange darüber nachdenken, warum sie hier war. Es war ein Fehler gewesen, Black über Bella zu kontaktieren. Mir hätte klar sein müssen, dass sie ihren Dickkopf durchsetzen würde und uns niemals allein ließe. Na schön, sie wollte es nicht anders. Nun konnte ich es auch nicht mehr ändern. Ich spähte in die Richtung aus der ihr Duft zu mir herüber wehte und unterdrückte ein Husten, als sich ihr Geruch mit dem des Hundes mischte. Widerlich. Dann sah ich sie endlich und ich wünschte augenblicklich, ich hätte sie nicht gesehen. Hand in Hand kamen sie daher. Das war doch nicht zu glauben! Hatte sie ihre Entscheidung getroffen? Warum? Nein!! Wut kochte in mir hoch und es kostete mich all meine Selbstbeherrschung, um meinem Widersacher nicht sofort an die ungeschützte Kehle zu springen. Ich ballte meine Hände so fest, dass ich mir fast die eigenen Finger dabei brach, aber wen kümmerte das schon? Der Hund hatte meine Fährte aufgenommen und kam auf mich zu. Also dann, Auge um Auge, Zahn um Zahn. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich stieß mich von dem Baum ab, an dem ich lehnte, bemühte mich so beherrscht wie es nur ging ihm entgegen zu kommen und blieb nach wenigen Schritten schon wieder wie angewurzelt stehen. Eine Flut an Bilder sprang mir entgegen und bohrte sich wie tausend Nadelstiche in meinen Kopf. Bella, wie sie nachts im Bett lag und schlief. Vorstellungen des Hundes wie sich ihre weiche Haut wohl unter dem Schlafanzug anfühlen mochte und weitere Dinge, die ich nicht einmal aussprechen wollte. Doch dann das schlimmste. Bella wie sie sich Black an den Hals warf und ihn immer wieder und wieder küßte. „Das hat sie nicht getan!“, knurret ich, doch Black grinste mich nur süffisant an. „Frag sie.“ Dabei nickte er leicht in Bellas Richtung. Jede Frage nach der Wahrheit war überflüssig, als ich den Kopf gehetzt zu Bella umwand und ihr in die schockierten Augen sah. Sie hatte! „Edward, bitte laß mich erklären!“ Ihre Stimme drang kaum durch den roten Nebel der Wut und Verzweiflung zu mir durch, die von mir Besitz ergriffen. Und ich wollte auch gar nichts hören. Abwehrend hob ich eine Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. Kein weiteres Wort! Ich wusste bereits alles dank dieses verfluchten Köters, der sichtlich Spaß daran hatte, sein Kopfkino immer wieder von vorne abzuspielen. Mühsam zwang ich mich, Black wieder anzusehen ohne ihm das selbstgefällige Grinsen mit einem kräftigen Fausthieb aus dem Gesicht zu wischen. „Was macht sie hier überhaupt, Black? Ich sagte, du sollst allein kommen.“ „Bella hat ihren eigenen Kopf. Im Gegensatz zu dir werde ich ihr nicht verbieten, irgendwo hinzugehen, wenn sie es möchte. Und nun komm zum Punkt. Reden wir über die Volturi oder möchtest du lieber noch ein paar Details von gestern hören? Ich könnte dir da Dinge zeigen… aber du weißt ja selbst, wie sie küßt.“ Das war genug! Ich gab auf, mich zusammenreißen zu wollen, holte mit aller Kraft aus und traf den Bastard so heftig ins Gesicht, dass er sich fast überschlug und auf dem Boden landete. Was nun passieren würde, war mir klar. Er verwandelte sich, baute sich drohend vor mir auf, doch das imponierte mir nicht einmal ansatzweise. Wir stürzten uns aufeinander. Bellas Schreie ignorierte ich gekonnt und schenkte dem Hund keine Gnade. Wir verbissen uns in einander, rollten über den Waldboden, teilten Hiebe aus und keiner achtete mehr auf das, was um uns herum geschah. Meine Welt bestand nur noch aus dem irrationalen Wunsch, Black die Hölle heiß zu machen und ihn in Stücke zu zerreißen. Der Kampf tobte mit einer unglaublichen Heftigkeit und ich mußte feststellen, dass ich den Werwolf unterschätzte. Bisher hatte es kein Wesen gegeben, dass es ernsthaft mit meinen vampirischen Kräften aufnehmen konnte. Doch Black brachte mich ziemlich in die Bredouille. Damit hatte ich nicht gerechnet. Gerade schien es, als würde er die Oberhand über mich gewinne, als er plötzlich mitten in der Bewegung erstarrte, die Ohren spitzte und von mir abließ. Sein Kopf ruckte in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Mit der Absicht, meinen plötzlichen Vorteil zu nutzen und ihn zu übermannen, stürzte ich mich erneut auf ihn. Doch das Wort, welches plötzlich von seinen Gedanken in meinen Kopf schoß, ließ mich erstarren. „BELLA!“ Ohne mich noch eines Blickes zu würdigen rannte er los. Mir entging dabei nicht, das er stark humpelte und auch ich hatte einige unschöne Blessuren davon getragen. Das erste mal seit Ewigkeiten spürte ich so etwas wie körperlichen Schmerz. Aber das war nun vollkommen unwichtig. Irgendetwas war mit Bella geschehen. In Blacks Gedanken hörte ich, wie sie voller Panik seinen Namen schrie. Seinen Namen!! Ein weiterer Stich in mein ohnehin schon blutendes Herz. Während ich Black hinterherhetzte, schoß mir die Frage durch den Kopf, warum ich sie nicht gehört hatte. Wie konnte das nur passieren, dass meine Aufmerksamkeit so weit abgedriftet war? Ich machte mir Vorwürfe. Nach wenigen Sätzen war ich direkt neben dem großen Wolf. „Was ist passiert?“ Ausnahmsweise war der Umstand, dass ich seine Gedanken lesen konnte durchaus von Vorteil. Black bedachte mich mit einem kurzen Seitenblick während er weiter durchs Unterholz preschte. „Riechst du sie nicht? Hier stinkt es nach der anderen. Diese Rothaarige.“ Jetzt da er es erwähnte, nahm auch ich ihre Witterung wahr. Was war denn nur mit mir los, dass ich nicht einmal so etwas bemerkt hatte? Die Wut hatte mich vollkommen blind gemacht. So blind, das Victoria leichtes Spiel hatte und mir das Mädchen entriss, dass ich liebte. Etwas, wovor ich sie doch eigentlich schützen wollte. „Warte, wenn wir sie frontal angreifen, wird sie Bella sofort umbringen! Das können wir nicht riskieren.“ Ich wollte mir gerade eine Strategie zurecht legen, wie wir Victoria am effektivsten zur Strecke brachten, doch Black kam mir zuvor. „Ist mir klar. Du rennst frontal auf sie zu. Mach Lärm, um sie auf dich aufmerksam zu machen. Ich schlage einen Bogen und versuche, sie von hinten zu überrumpeln. Lenk sie ab!“ Ich hatte ihn schon wieder unterschätzt. Er schien die Situation völlig unter Kontrolle zu haben, während ich mir wie ein Trottel vorkam. Der Werwolf entfernte sich nun von mir, schlug einen Haken und verschwand im Wald. Also gut, er wollte Lärm? Den sollte er bekommen. Während ich rannte, verpaßte ich einem Baum einen kräftigen Schlag, sodass dieser krachend umstürzte. Das durfte laut genug gewesen sein, um Victorias Aufmerksamkeit zu erregen. Ich nahm ihre Gedanken bereits wahr. Sie hatte Mühe, Bella nicht sofort das Blut aus den Adern zu saugen. Der betörende Geruch machte sie ganz wild. Und sie hatte mich gehört. Noch wenige Meter, dann stand ich direkt vor ihr. Sie hielt Bella, die kalkweiß und ängstlich zu mir starrte, fest umklammert. „Laß sie los!“ Victoria verzog den Mund zu einem hinterhältigen Grinsen. „Ich glaube, du bist nicht in der Position, Forderungen zu stellen, Brudermörder Edward Cullen. Ein Schritt näher und ich breche deiner Kleinen das Genick.“, erwiderte sie kichernd und beugte sich an Bellas Kehle. Die Anspannung war kaum zu ertragen. Am liebsten wäre ich vorgeprescht und hätte ihr Bella entrissen, aber ich wäre niemals schnell genug gewesen. „Mhhhh, sie riecht wirklich köstlich, aber wer wüßte das besser, als du, nicht wahr? Wir könnten sie teilen.“ Ja, wer wusste das besser als ich. Ich kannte das Gefühl nur zu gut, das Bellas Geruch in einem Vampir auslösen konnte. Dieses schreckliche Brennen in der Kehle und der alles umfassende Wunsch, von ihr zu kosten. Der unbändige Hunger! Ich duckte mich leicht, als würde ich zu einem Sprung ansetzen, um Victorias Aufmerksamkeit weiter auf mich zu lenken. Sie hatte den Werwolf noch nicht bemerkt, der leise näher kam und sich drohend hinter ihr aufbaute. „Denk nicht einmal daran. Ich sage dir noch einmal, laß sie los oder du wirst es bitter bereuen!!“ Sie wußte ja nicht, wie sehr sie es bereuen würde, da sieh nicht sah, was ich sah. Hätte Victoria die Gefahr erahnt, die hinter ihr lauerte, hätte sie, feige wie sie war, schon längst Reißaus genommen. Doch noch fühlte sie sich siegesgewiss. „Tss tss tss, du wirst mich töten, nicht wahr? Versuch es ruhig, aber vorher wird deine Gefährtin sterben, so wie meiner gestorben ist! Mein Tod wird sie dir nicht zurückgeben. Quit pro quo! Du wirst leiden wie ich l-…“ Black ließ sie nicht ausreden, setzte zu einem Sprung an und schnappte sie im Genick. Der Stoß kam so heftig, dass sie Bella losließ. Ich sprintete voran, fing Bella auf und drückte sie an mich. Welch Erleichterung! Es tat so gut, sie wieder in den Armen zu halten, doch der Moment währte nicht lang. Behutsam schob ich sie außer Reichweite des Kampfgetümmels und ermahnte sie, sich nicht vom Fleck zu rühren. Deswegen mußte ich mir jedoch wohl keine Sorgen machen. Bella stand unter Schock und starrte mit angstgeweiteten Augen auf das Geschehen. Keine Zeit mehr, um lange nachzudenken. So wenig ich den verfluchten Werwolf auch mochte, diesen Kampf konnte ich ihn nicht alleine kämpfen lassen. Ich kam ihm zur Hilfe und mit vereinten Kräften überwältigten wir Victoria, rissen sie in Stücke, als wäre sie aus Papier. Doch das genügte nicht, um ihr endgültig ein Ende zu bereiten. „Halt sie in Schach! Wir brauchen Feuer!“ Während der Hund weiter an ihr zerrte und ihren ohnehin schon geschundenen Körper malträtierte, entfachte ich blitzschnell mit den trockenen Ästen am Waldboden und etwas Laub ein Feuer. Das Zeug brannte wie Zunder und die Flammen loderten schnell hoch. Gemeinsam warfen wir Victorias Einzelteile ins Feuer und sahen zu, wie sie verbrannte. Die Schlacht war vorbei. Während Black sich keuchend auf den Boden fallen ließ und leise hechelnd seine Wunden versorgte, war ich mit zwei Sprüngen an Bellas Seite. Sie hatte während des Kampfes ihre Hände fest auf die Augen gedrückt, um das ganze nicht mit ansehen zu müssen, doch nun schaute sie mit ihren wunderschönen braunen Augen zu mir auf, immer noch ängstlich, doch der Schock wich allmählich von ihr. „Bist du in Ordnung? Laß dich anschauen.“ Vorsichtig untersuchte ich ihren Hals und ihre Arme auf Bissspuren, konnte zum Glück jedoch nichts finden. Ich hätte sie so gerne wieder in meine Arme geschlossen, doch das leise gehauchte Wort, welches über ihre Lippen kam, ließ mich innehalten. „Jake..“ Da war er wieder. Der stechende Schmerz in meinem leblosen Herzen. Alles krampfte sich in mir zusammen. Ich wollte sie packen, sie schütteln und ihr sagen, dass sie ihn nicht bräuchte. Ich wäre doch derjenige, den sie liebte. Ihm ging es doch gut! Er brauchte ihr Mitleid nicht! Aber ich… ich brauchte sie so sehr, dass der Schmerz nahezu unerträglich wurde, wenn sie nicht in meiner Nähe war. Doch alles was ich tun konnte, war tatenlos mit ansehen, wie sie dem Köter weinend um den Hals flog, sich in seinem Fell vergrub und ihn scheinbar nie wieder loslassen wollte. Das war es also. Das Ende von Bella und Edward. Gelähmt starrte ich die beiden wortlos an und wäre am liebsten auf der Stelle tot umgefallen. Eines war klar, ich wusste, wann ich mich geschlagen geben mußte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)