Blumensprache von -Lelias- (Wenn du meine Worte nicht verstehst – dann vielleicht meine Sprache) ================================================================================ Kapitel 1: Wenn Reita eine Idee hat und Uruha einen "Ferienjob" --------------------------------------------------------------- Wenn du meine Worte nicht verstehst – dann vielleicht meine Sprache Fandom: Gazette Pairing: Uruha x Reita Als Kai, Ruki, Reita und Aoi an einem warmen Frühjahrsmorgen den Bandraum ihrer gemeinsamen Band Gazette betraten, spürten sie schon das etwas anders war... Nicht nur das Uruha nicht zum gemeinsamen Frühstück erschienen war, der Bandraum schien auch seltsam verändert worden zu sein. Gazette hatten vor diesem Morgen vier Wochen Urlaub gehabt, indem sie sich nicht einmal gesehen, dafür aber heute gemeinsam gefrühstückt hatten. Zurück zum Bandraum. Noch bevor sie die Tür geöffnet hatten schnupperte Ruki in der Luft. „Sagt mal Jungs. Riecht ihr das auch?“ Kai tat es ihm gleich. „Es riecht nach...“ Aoi nieste heftig. „Pollen – ich bin Allergiker.“ „Ich wollte Blumen sagen, aber das trifft es auch...“ Schnell war die Tür geöffnet und sie waren mindestens so überrascht wie Uruha, der auf einer Leiter stand und den Bandraum mit Blumen dekorierte. „Ihr seid ja wieder da...!“ „Ähm... Hey Uruha... was machst du da??“ Der verschollene Gitarrist kletterte von der Leiter runter und umarmte alle zur Begrüßung. „Ich wollte euch überraschen!“ Aoi, dessen Nase beachtlich rot geworden sah näselte: „Das ist dir gelungen... was soll das?“ „Ich war ja vier Wochen bei meiner Schwester in Kioto. Sie hat jetzt endlich einen Laden eröffnet und arbeitet als Floristin. Ich habe ihr die letzten Wochen ausgeholfen und dachte ich bringe euch was mit.“ „Das... ist lieb von dir Ruha...“, Kai gab Reita einen deutlichen Blick und somit zu verstehen, dass er bitte den verrückt gewordenen- samt allergischen Mitgitarristen nehmen sollte und sie solange außer Reichweite schaffen sollte, bis sie die Blüten wieder beseitigt hatten. Reita seufzte erschlagen und sammelte beide ein, schob sie vor sich her mit der Begründung das sie Kaffee und Kekse kaufen mussten. (Ohne Kekse hätte sich Uruha vermutlich geweigert mitzukommen). Im PSC Flur kamen ihnen Alice Nine entgegen. „Was ist denn bei euch passiert?“, fragte Shou und deutete auf Aois Nase. „Uruha hat den Bandraum mit Blumen dekoriert...“, grinste Reita schief und wollte seine Gitarristen eigentlich weiterschieben, wurde aber von Saga aufgehalten. „Tatsächlich? Ich habe früher mal als Florist ausgeholfen.“ Der Gazette Bassist verdrehte die Augen und seufzte gequält als Uruha auch noch darauf ansprang und sogleich in eine Diskussion mit Saga vertieft war. Wie er Saga manchmal hasste... Eine halbe Stunde rief Kai Reita auf dem Handy an. Proben fielen aus, Ruki und ihm war es nicht geglückt die Pflanzen sauber zu entfernen und so musste erst eine Reinigungsfirma beauftragt werden (auf das Uruha an die Decke gehen würde). Für Aoi also ein unzumutbarer Zustand und so saß er bald darauf wieder zuhause und hatte schlechte Laune. Uruha war doch tatsächlich noch mit Saga mitgegangen und würde nach dessen Bandprobe auf einen Kaffee mit zu ihm fahren. Blöder Saga. Er fluchte und warf sich auf das Sofa. „Wenn es dich so wurmt, dann ändere es doch.“, Reita schrie erschrocken auf und fiel vom Sofa. Noch während er sich aufrappelte, Haare und Nasenbinde richtete, starrte er zur Tür. „BAH! Ruki! Was machst DU hier?“, und wie kommst du hier rein, fügte er in Gedanken hinzu. „Dir auch Hallo.“, der Kleinere lachte böse. „Hab doch noch deinen Zweitschlüssel und deine Gedanken konnte man bis draußen hören.“ „Was? Ernsthaft?“ „Nein. Aber ich wollte dein Gesicht sehen, wenn ich das behaupte.“ Reita bewarf ihn mit einem Hausschuh und knurrte böse. Nachdem Ruki dem Schuh ohne Probleme ausgewichen war, setzte er sich zu ihm. „Also Großer. Was ist los? Ist Uruha wieder mit Saga mitgegangen.“ „Ist mir doch egal, was der macht.“ „Achso? Na dann würde es dich auch nicht stören, wenn gewisse Gerüchte grassieren?“ Reita spitzte die Ohren und sah ihn lauernd an. „Was für Gerüchte?“ „Angeblich würde es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die beiden endgültig miteinander ausgehen...“ „Was? Wer erzählt so was?“ „Die halbe PSC!“, Ruki lächelte mitleidig. „Du hast dir echt niemanden leichtes ausgesucht... Aber vielleicht gelingt es dir ja doch seine Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen... Komm mal her...“ Ruki wusste, dass das Schummeln war, aber sonst würde sein begriffsstutziger Freund niemals auf die Idee kommen, selbst etwas zu ändern. Wie lange das schon so ging, konnte er selber nicht genau sagen. Seit Ruki Reita kannte neigte dieser eher zum Arschlochverhalten und war alles aber nicht gefühlstechnisch zart besaitet. Dann lernten sie Uruha kennen. Uruha als neues Mitglied in einer neuen Band. Neues Label, neue Band, neue Mitglieder und Reita mittendrin. Während Ruki sich sofort mit den Anderen anfreundete, hatte der Bassist einige Probleme, passte nicht so zum Gesamtbild und irgendwie schien jeder zu erwarten, das er einen bei dem kleinsten, falschen Wort zusammenschlagen würde. Das soll natürlich nicht heißen, das dem nicht so war, nicht unbedingt, aber oft hatte er den Sänger darum beneidet so schnell Freunde zu finden. Erst mit der Zeit ging es bergauf und dann passierte ein folgenschwerer Zwischenfall. Gazette hatten gerade ein kleineres Konzert in einer kleinen Stadt gegeben und Reita schlenderte gedankenverloren zu seinem Auto. Der Auftritt war gut, die Fans und Stimmung ausgelassen, alles in allem toll und jetzt würden sie schnell zurückfahren und den Erfolg in einem Club begießen. Da belauschte Reita zufällig dein Gespräch zwischen Aoi und mehreren Unbekannten. Es schien um ihr Bühnenprogramm zu gehen, er erinnerte sich, zwischen Aoi und Uruha gab es leichten Fanservice, Kai hatte sie dazu ermahnt es nicht zu übertreiben, schließlich waren sie in einer kleinen Stadt und Leute wesentlich homophober als in Tokio. Die Typen schienen ihn auch gerade dafür anzumachen, Aoi wiedersprach ihnen immer wieder, aber das schien sie nur noch mehr zu reizen. Reita schlich sich an, beobachtete die Szene und sah, dass einer von den Typen irgendwas rausholte und Aoi anschrie. Schwuchtel, schwule Ratte und wie sie ihn betitelten. Reita ging rechtzeitig dazwischen, schneller als sein eigenes das überhaupt registrieren konnte und riss dem einen die Waffe aus der Hand. Aoi schrie erschrocken auf bemerkte erst jetzt in was für einer Gefahr er sich befand und war zu gelähmt um mit Reita zusammen wegzulaufen. Es hing also alles an dem blonden Mann... Eine Dreiviertelstunde später kamen sie etwas abgehetzt vor dem Club an, wo die anderen auf sie warten sollten. Kai drehte sich gerade lächelnd zu ihnen um. „Hey! Ihr seid ab...“, er wurde kreidebleich und starrte sie, genau wie die anderen mit offenem Mund an. „Sorry... wurden aufgehalten.“, brummte Reita und hielt den immer noch schockierten Gitarristen fest. Sofort waren die anderen bei den Beiden. „Was ist passiert?“, platzte es aus Ruki heraus, während er sie genau musterte. Reitas Gesicht, Klamotten und Hände waren mit Blut besprenkelt, sein Hemdärmel war auf einer Seite abgerissen und Aoi war so blass als würde er gleich ohnmächtig werden, auch er hatte vereinzelt etwas Blut abbekommen. „Seid ihr unters Auto gekommen?“, Uruha und Kai waren starr vor Schreck. Endlich löste sich der schwarzhaarige Gitarrist aus seiner Starre und fiel Uruha, der stand am Nächsten, um den Hals und fing an zu schluchzen. „N... Nach dem Konzert... Da waren diese Typen... Ich dachte... Ich dachte das seien Fans... Und plötzlich... Da...“ Reita seufzte leise. „Da lauern ihm diese Typen auf, ich hab’s durch Zufall mitbekommen, weil ja mein Auto da stand... Jedenfalls seh ich wie einer von denen eine Waffe rausholt und sie fangen an ihn als Schwuchtel und so zu beleidigen... Da dachte ich, ich geh da vielleicht dazwischen.“ Alle starrten ihn an, sahen dann wieder zu Aoi, der immer noch schluchzend weitererzählte. „Naja... und ich hab erst nicht verstanden was los ist, das ging alles so schnell... Ich hatte solche Angst, dass ich mich nicht bewegen konnte... Da hat Reita mich dann verteidigt und die Typen zusammengeschlagen...“ Kai öffnete und schloss den Mund und Reita war sich fast sicher Anschiss zu kriegen, doch dann umarmte der ihn plötzlich und murmelte: „Gut gemacht Reita... Und danke.“, aus dem Leader klang echte Erleichterung und als die Anderen ihn dann auch umarmten und ihn beglückwünschten musste Reita unweigerlich anfangen zu grinsen, bedankte sich leise und genoss es wie die anderen ihn als Held feierten. Ruki war auch zufrieden, endlich hielten die anderen ihn nicht mehr für einen bassspielenden Idioten... Später saßen sie bei Kai im Wohnzimmer, Club war so vielleicht keine gute Idee und Reita hatte sich umgezogen. Nun saß Uruha bei ihm und wischte mit einem Tuch und einer Schüssel Wasser das Blut aus seinem Gesicht und verband die kleine Wunde, die er von einem der Typen erhalten hatte. Bislang hatten er und Uruha nicht viel miteinander zu tun gehabt, geschweige denn miteinander gesprochen, doch jetzt redeten sie die ganze Zeit und Uruha gab ihm sogar einen Kuss auf die Wange und sagte ihm immer wieder wie toll er diese Aktion fand. ... An dem Abend und unter viel zu viel Alkohol passierte es dann. Reita spürte dieses komische kribbeln im Bauch und als er sich übergeben hatte und das Gefühl immer noch da war wusste er, er war verliebt. Als er Ruki das damals erzählt hatte, hatte der sich bald ins Koma gelacht, aber er meinte, das passe zu dem Bassisten, also freute er sich für ihn. Dummerweise schien das Uruha egal zu sein, denn er bemerkte Reitas unbeholfene Art nicht, schien nicht zu bemerken wenn dieser mal einen Hauch von Gefühl zeigte, schien sich aber immerhin mehr mit ihm anzufreunden. Irgendwann hatte er es dann aufgegeben und musste mit ansehen wie Alice Nine kamen und Saga auf dem besten Weg war ihm Uruha wegzuschnappen. Es war zum Haare raufen. Aber Rukis Idee gefiel ihm, also fuhr er zur Stadtbibliothek und ließ sich von einer hübschen Frau erklären wo man Bücher über Pflanzen und Botanik finden konnte, schrieb sich dann noch aus dem Internet sämtliche Gewächshäuser und Lieferanschriften Japans auf. Sein Plan musste klappen... Eine Woche später wachte Uruha schon sehr früh auf. Es war Montag morgen und er hatte mal wieder zu wenig geschlafen, andererseits aber auch genügend um aufrecht stehen zu können. Lustlos schlurfte er in die Küche und kochte Kaffee. Wenn er ehrlich war, hatte er ja so langsam die Schnauze voll davon morgens immer alleine aufzuwachen, denn seine Bettbekanntschaften (und das waren einige), nahm er grundsätzlich nicht mit nach Hause. Uruha seufzte schwer, zog seine obligatorischen Hasenpuschen, die sich hier als Enten tarnten, an und wollte die Zeitung reinholen. Die war um kurz nach fünf noch nicht da, dafür etwas viel interessanteres. Vor ihm lag ein kleiner Strauß mit frischen Blumen. Uruha dachte sich nicht weiter was dabei und holte sie ins Haus, stellte sie gleich in die Vase. Es wunderte ihn zwar, denn soweit konnte er die Blumen als Amaryllis und etwas was er nicht kannte zuordnen, aber die wuchsen jetzt gar nicht... Und schon mal gar nicht hier. Es war zu früh um über so was nachzudenken. Uruha gähnte... Die Proben, selbst der ganze Tag verliefen unspektakulär, die Stimmung war normal, der Tag durchschnittlich. Dann kam der Nachmittag. Uruha beschloss Saga besuchen zu gehen und bemerkte gar nicht den Blick von Reita, der auf ihm haftete. Sie verabredeten sich und Saga folgte Uruha nach Hause, alberte mit ihm herum. „Sag mal.“, fing er dann beim Essen an und deutete auf die Blumen. „Von wem sind die?“ „Keine Ahnung, sie lagen heute morgen vor meiner Tür.“ „Amaryllis und Phlox, kann das sein?“ Uruha zuckte mit den Schultern. „Kann sein. Ich mag sie.“ „Sie sind ein bisschen schwul.“, kicherte der weibliche Mann und strich über die pinken und Lila Blüten. „Sagt der richtige...“, murrte Uruha daraufhin und strich ebenfalls über die Blätter. Reite hatte gerade von Tora erfahren, dass Uruha und Saga zusammen weggegangen waren und so fiel ihm die Wahl heute nicht schwer. Irgendwie war er ja auch stolz auf sich. Gut seine ganze Wohnung war voll mit Büchern über Blumendeutungen und sonstigem Frauenkram, aber sollte er Erfolg haben, war es der Aufwand wert. Am nächsten Morgen, diesmal wachte Uruha später (aber alleine) auf und wollte die Zeitung holen, die diesmal zwar da war, aber ebenfalls gepaart mit einem Sträußchen Blumen. Uruha runzelte die Stirn, nahm den gelben Strauß aus Hyazinthen und Chrysanthemen mit rein. Wurde das jetzt zur Gewohnheit? Zu sagen Reita sähe aus wie der Tod auf Latschen, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts gewesen. Als Aoi den Bandraum betrat, war der schon längst anwesend und trank schweigend seinen Kaffee. „Morgen Rei! Was ist denn mit dir passiert?“ „Morgen... Hab schlecht geschlafen.“ Aoi nahm sich auch eine Tasse und setzte sich zu ihm, er wollte gerade fragen, was Reita denn die ganze Nacht wachgehalten hatte, da erschien auch Uruha im Raum. „Guten Morgen ihr Beiden.“, er umarmte Beide und zuckte erschrocken zusammen als Aoi heftig niesen musste. „Oh du armer… Ist dein Schnupfen noch nicht besser?“ Aoi winkte ab. „Heuschnupfen Ru... Hast du wieder Blumen mitgebracht?“ „Nein, aber welche bekommen, sie lagen schon sehr früh vor meiner Tür und da hab ich sie in die Vase gestellt.“ Aoi jammerte leise und verzog sich in eine andere Ecke des Raumes. „Hey Rei.. wie geht es dir?“, er lächelte ihm sanft zu und durchwuselte seine Frisur. Beinahe hätte der Bassist verliebt geseufzt, da betraten die anderen Member den Raum. „Guten Morgen!“ Gegen Ende der Probe geschah etwas Unerwartetes. Reita wollte gerade gehen, da rief ihn Uruha zurück. „Rei? Hättest du noch einen Moment Zeit?“ Reitas Herz machte einen Sprung, hatte Uruha herausgefunden, was er ihm sagen wollte? „Ich will noch was einkaufen... magst du mitkommen? Ich lad dich auch zum Essen ein!“, wenn Uruha so anfing, brauchte er meistens Hilfe beim Tragen, Reita lachte und willigte ein. Eine gute Stunde später hatten sie alles, was Uruha brauchte und erfahrungsgemäß war es wirklich soviel, dass sie noch den Rest von Gazette hätten nehmen können. >Oder Saga.<, flüsterte eine gehässige Stimme in Reitas Kopf und er war froh das es nicht so war. „...Ta? Reita?“, der Bassist zuckte zusammen als Uruha ihm das Nasenband gegen die Nase schnipsen ließ. „Ich kann mich auch mit der Lampe unterhalten...“, maulte der Brünette und verschränkte die Arme. „Tut mir Leid! Was sagtest du?“ „Was willst du heute Essen? Ich lade dich doch ein.“ Sie entschieden sich dazu zu Uruha zu fahren, etwas zu bestellen und dann noch einen Film zu sehen. „Fast wie ein Date.“, kicherte Uruha und prostete ihm mit seinem Bier zu. Reita lachte und ließ zu das Uruha sich an ihn lehnte. Das dessen Herz auch schneller schlug, bemerkte er unter seinem gar nicht. Einige Stunden später hatte er Ruki längst eine SMS mit einem Auftrag geschickt und fand sich auf Uruhas Couch wieder. Er würde hier schlafen. Auf der Couch. Auch Uruhas Couch. Allein der Gedanke ließ ihn kollabieren. Der Andere lag zwar in seinem Bett, aber der Gedanke nicht alleine zu sein, ließ ihn nicht einschlafen... Seltsam und das ausgerechnet bei Reita... Hätte er sich in Saga verliebt ok... Aber Reita... Sie hatten heute viel Spaß gehabt und Reita war ziemlich nett... Aber Nein! Er wollte das ignorieren und schlief erst zum Morgengrauen ein. Der nächste Morgen begann mit dem Duft von frischen Brötchen, die Reita unter Einsatz seines Lebens selbst (auf)gebacken hatte. „Morgen Rei...“, gähnte er und schaute verstrubbelt zur Tür hinein. Der Bassist lachte ihn erst mal herzhaft aus, als er die Entenshorts zu den Entenschuhen entdeckte, dazu starrte er Reita an wie ein Ufo. „Nein! Wie siehst du denn aus?“, er bekam keine Luft mehr. „R... Reita? Wo kommen die Blumen her?“ Reita warf dem Strauß einen beiläufigen Blick zu. „Lagen heute morgen bei deiner Zeitung.“ Diesmal weiße Kamelie, weiße Nelke und Quecke. „Was hat das mit denen auf sich?“ Uruha sah ihn hilflos an und zuckte mit der Schulter. „Ich habe keine Ahnung, seit drei Tagen steht ein anderer Strauß vor meiner Tür.“ „Und was bedeuten sie?“ „Ich sagte doch doch weiß nicht von wem...“ „Nein, ich meine die Blumen. Ich habe gehört das jede Blume eine Bedeutung hat.“ Uruha starrte ihn perplex an. „Du hast Recht. Nein ich weiß nicht, muss ich mal nachschlagen.“ Sie frühstückten und Reita fuhr grinsend nach Hause, Probe hätten sie erst wieder in zwei Tagen. Auch abgesehen davon hatte er allen Grund zur Freude. Zwei Erfolge auf einmal! Er hatte ein Bild von Uruha (heimlich mit dem Handy geschossen), dass er nie vergessen würde und seinen Angebeteten endlich auf die richtige Spur geschickt. Der Kampf konnte weitergehen! Beim Gitarristen zuhause herrschte derzeit Chaos. Er WUSSTE, dass er irgendwo ein Buch über Bedeutungen von Blumen und Blüten hatte, aber wo es war, wusste er auch nicht. Es klingelte an der Tür und für einen Moment hoffte Uruha das es Reita war, trotzdem erhellte sich seine Miene als er Saga sah. „Hey Schönheit. Wie geht’s dir? Hab gehört ihr habt heute Frei?“ Er ließ ihn in die Wohnung, entschuldigte das Chaos. „Was hast du denn veranstaltet? Lange Nacht gehabt?“ „Sehr witzig... Aber ja das auch, Reita war hier und wir haben Filme geguckt.“ Der Blonde strubbelte ihm durch das Haar und lachte. „Meinen Glückwunsch. Wars schön?“ Uruha starrte ihn an wie ein Auto. „Bitte was?“ „Oh etwa nicht? Sorry... Vergiss es wieder, aber nun sag. Warum sieht deine Wohnung aus, wie sie aussieht?“ Uruha runzelte die Stirn und beschloss das seltsame Verhalten seines Freundes zu ignorieren. „Ich suche ein Buch über Blumensprache.“ „Warum? Hast du schon wieder welche bekommen?“ Der Gitarist nickte und meinte nachdenklich: „Rei hat gemeint das da vielleicht eine geheime Botschaft hinter steckt und na ja seit dem suche ich das Buch...“ Saga setzte sich auf das Sofa, klopfte auf die Stelle neben sich. „Komm erst mal her, suchen kannst du nachher noch.“ Er setzte sich zu ihm und wurde gleich in eine Umarmung gezogen und geknuddelt. Es gibt Momente – die sind magisch. Es gibt Momente – die scheinen magisch zu sein. Und wiederum gibt es Momente – die sind nicht mehr als eine Täuschung. So auch in diesem Moment, wo Uruha mit dem Kopf auf Sagas Schoß lag und sich streicheln ließ. Das war doch so wie er es wollte, oder? Die Gedanken um Reita machten ihn ganz wirr... Dabei sollten seine Gedanken doch hier bei Saga sein? Der Andere strich ihm durch die Haare und sah ihn seltsam an. „Woran denkst du?“, fragte er leise und Uruha meinte flüsternd: „Ich weiß auch nicht... Ich bin verwirrt.“ Saga stützte ihn auf und der Brünette saß auf seinem Schoß, legte seufzend seinen Kopf an dessen Brust. Ihre Blicke trafen sich, blieben aneinander hängen. Ein magischer Moment? Fühlte er sich so an? So... künstlich? Sagas Kopf neigte sich zu seinem und Uruha bemerkte das sein Blut in seinen Adern rauschte, doch da war kein Herzklopfen? Kurz bevor sich ihre Lippen trafen, bemerkte Uruha was im Augenwinkel und ruckte den Kopf weg, so das Saga nur seine Schläfe küsste. „Tut mir leid!“, entschuldigte er sich hektisch und sprang von Sagas Schoß auf. „Aber ich hab’s gefunden...!“, und zog damit ein Buch hervor, das er immer genommen hatte um zu verhindern, dass sein Esstisch wackelte. Saga grinste nur und forderte ihn auf die Blumen rauszufinden. Sie setzten sich fast verschwörerisch um die Blumen herum und Uruha schlug das Buch mit den Farbabbildungen auf. „Als ersten waren da Amaryllis und...“ „Phlox.“ „Ja genau, und die bedeuten...“,er blätterte suchend „Ich mag dich und Wir bleiben Freunde.“ „Das ist ja nett.“, Saga lächelte wohlwollend. „Komm, mach die nächsten.“ „Hyazinthen und Chrysanthemen, beide in Gelb. Das bedeutet, oh...“, Uruha wurde rot und Saga nahm ihm das Buch weg. „Ich sterbe vor Eifersucht und ich glaube ich beginne mich zu verlieben. Das ist doch süß.“ Uruha nickte immer noch errötend. „Und heute morgen waren da weiße Kamelie, Quecke und weiße Nelke. Die Bedeuten, perfekte Schönheit, gib mir eine Chance und Treue bis reine Liebe.“ „Schatz? Da hat jemand ein Auge auf dich geworfen.“ Uruha lächelte leicht. „Ja scheinbar?“ Saga drückte ihm einen Kuss auf die Wange, die Situation fühlte sich wieder richtig an. „Und was glaubst du, wer es ist?“ „Ich weiß nicht...“,Saga grinste nur wissend und fasste einen Plan. Von Shou wusste er, dass Tora Reita zu der neuen Nudelsuppenbar entführen wollte, ging ja sonst keiner mit ihm essen. Allein bei dem Gedanken verdrehte er die Augen. „Wie wäre es wen wir was essen gehen?“ Reita konnte sich nicht erinnern, jemals soviel in seinem Leben gegessen zu haben. Nudeln... Noch eine Nudel und er würde sich übergeben, das schwor er feierlich so wahr er hier mit Tora und Ruki zusammen saß. Warum mit beiden? Nun, Tora hatte seinen Besuch nicht angekündigt und so Reita und Ruki überrascht, wie die grad Krisenstab hielten und frühstückten. Reita setzte gerade an etwas zu trinken, grinste Ruki und Tora an, die ausgelassen über die Bedienung lästerten und erstarrte mitten in der Bewegung als er Saga und Uruha sah. Saga und Uruha. Zusammen. Gemeinsam. Reita unterdrückte ein Fluchen und zwang sich zu einem Lächeln als Tora und Ruki sie sahen und sie zu sich winkten. „Hallo Rei.“, lächelte der Gitarrist sanft und brachte den damit zu erröten. „Hi.“, erklang es krächzender als geplant. „Was macht ihr hier?“, lächelte Ruki und hoffte das Saga jetzt seine Klappe halten würde. Tat er braverweise auch, dafür antwortete Uruha. „Oh Saga hat mich besucht und dann dachten wir, wir könnten auch Essen gehen.“ Reita zerbrach fast den Stiel seines Glases. Ruha sah das und fing zum ersten Mal an darüber nachzudenken, ob Reita vielleicht sein Verehrer war... Er würde den nächsten Morgen abwarten und betonte lachend, dass er sich schon auf die morgigen Blumen freue. Reita war am Boden zerstört. Anders konnte er es nicht sagen. Den ganzen Abend schon tigerte er durch seine Wohnung, den Strauß für Morgen schon zurechtgelegt und dennoch von Selbstmitleid zerfressen. Uruha schien glücklich mit Saga. Saga schien zu Uruha zu passen. Saga... Er wollte den Namen nicht mehr hören. Ob Uruha letztendlich sogar glaubte die Blumen seien von ihm? Er beschloss das die morgigen Blumen die Letzten sein würden und ging mit dem Gedanken ins Bett. Voller Vorfreude öffnete Uruha am nächsten morgen die Tür, ignorierte die Zeitung und holte den wunderschönen Strauss ins Haus, schnappte sich sofort das Buch und schlug nach. „Rosen, dunkelrote und weiße, Gardenien und Efeu, das bedeutet... Oh... Ich bin sehr traurig, tröste mich... Ich bin verrückt nach dir und heimliche Liebe, sowie weitere Liebesbekundungen und ich muss weiter.“ Uruha lächelte und stellte erschrocken fest, dass es sich verliebt anfühlte. Wenn die Blumen wirklich von Reita waren, dann hatte er etwas vorzubereiten. Der nächste Morgen war anders als sonst. Sie hatten wieder Probe, und Uruha keine neuen Blumen vor der Haustür. Dafür hatte er selber welche in der Hand als er zur Probe fuhr. Das würde sich ja zeigen ob Reita, sofern es Reita war, einfach so kneifen würde... Je mehr er darüber nachdachte, desto sicherer war er das nur der blonde Bassist dafür in Frage kommen konnte. Uruha betrat den Bandraum und beglückwünschte sich selbst. Reita saß alleine auf dem Sofa und rauchte nervös eine Zigarette. Täuschte er sich, oder sah Reita wirklich nicht gut aus? „Morgen Rei!“, begrüßte er ihn und tat als würde ihm nichts auffallen. „H... Hey!“, murmelte er und erwiderte die Umarmung des Gitarristen. Uruha blieb so, lehnte sich an seine Schulter und strich dem kleineren über die Wange. „Guck doch nicht so...“ „Ich guck doch gar nicht.“ Der Brünette kicherte und nahm Reitas Hand, öffnete sie und legte etwas hinein. Zwei kleine Blumen. Künstlich zwar, aber er sah, was sie sein sollten. „Ruha... das...?“ „Scilla und Pfingstrose.“, flüsterte er und Reita ergänzte krächzend: „Vergib mir und...“ „Ich muss dir ein Geständnis machen.“ Uruha strich wieder über Reitas Gesicht, zog ihn sanft zu sich. Es gibt Momente, die sind – magisch? Reita schloss die Augen und ließ sich näher ziehen, erschauderte warm als er Uruhas Lippen auf Seine spürte, fing beinahe sofort an den Kuss zu erwidern. Viel zu schnell löste Uruha den Kuss wieder und erschauderte, ob seines rasenden Herzens. „Rei... Ich beginne mich in dich zu verlieben...“ Auf Reis Gesicht breitete sich ein unglaubliches Strahlen aus. „Wirklich? So ganz sicher?“ Reita strahlte ihn nun auch an. „Ganz, ganz sicher.“, sie küssten sich erneut. Ein leises Klatschen ließ sie auseinanderfahren. Ruki und die Anderen standen in der Tür und grinsten um die Wette. „Habt ihr es doch mal geschafft?“ Uruha errötete und ließ sich von Reita in den Arm nehmen. „Ich weiß... Wenn ich nicht so langsam gewesen wäre...“ „Ist doch egal.“, flüsterte der Bassist und küsste ihn erneut. Momente können entscheidend sein... Reita fuhr auf Uruhas bitten hin mit ihm nach Hause und staunte nicht schlecht als dort Unmengen von Blumen herumlagen, auf dem Tisch aber, neben den Blumen von Reita, ein großer, bunter Strauß stand. „Ich wollte den nicht mit zur Probe nehmen, nachher bekommt Aoi wieder einen allergischen Schock. Darum waren die vorhin auch künstlich...“ „I... Ist der für mich?“ Reita stand vor dem Tisch und starrte die Blumen an. „Gelbe Feuerlilien, Brunnenkresse, Blumensedum, Azalee. Was ist das?“ „Aronstab.“ „Aronstab, gelbe Akazie, Ginkgo, rosa Nelke und Lilien.“ „Ich bin beeindruckt, was du alles weißt...“, Uruha lächelte sanft. „Hab ich mir in einer Woche alles angelesen...“ „Für mich?“ „Nur für dich.“ Uruha setzte sich auf einen Sessel, der nahe am Tisch stand und zog Reita auf seinen Schoß. „Kennst du die Bedeutungen?“ „Nicht alle... Hilfst du mir?“ „Du krönst und entscheidest mein Glück, ich erwidere deine Gefühle und hoffe dir zu genügen, du bist meine Liebe, ich möchte ewig mit dir vereint sein und dir das Gefühl von echter Liebe und Treue geben.“ Reita grinste, küsste seinen Freund und lehnte sich an seine Brust. „Was ist so unglaublich...“ Reita griff in seine Tasche und holte ein kleines Pflänzchen raus. „Ein Kleeblatt?“, ein vierblättriges. „Trifolium – sei Mein.“, er grinste Uruha an und dieser zog ihn dichter zu sich. Während er das tat flüsterte er in sein Ohr: „Worauf du dich verlassen kannst.“ Ende :3 Danke fürs lesen! Hoffentlich hat’s gefallen! Und ein kleines Nachwort für die, die wissen wollen wies mit Saga weitergeht: Saga saß wieder in der Nudelbar und prostete Ruki zu. „Wir sind gut, oder?“ „Du hast echte schauspielerische Leistungen an den Tag gelegt.“ Saga grinste und antwortete wenig bescheiden: „Das will ich aber auch meinen!“ Er lehnte sich zurück und beobachtete die Leute, da blieb sein Blick hängen und er leckte sich grinsend über die Lippen. Ja... Manchmal kam es nur auf den richtigen Moment an. Jetzt aber ;) Bitte um Kommis :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)