The three Wishes von Fairymel ================================================================================ Kapitel 15: XV. Ein ungutes Gefühl ---------------------------------- XV. Ein ungutes Gefühl BPOV: Als ich am nächsten Morgen meine Augen aufschlug, tastete ich mit einer Hand neben mir, aber ich fand niemanden. Doch dann fiel mir ein, dass Edward gestern Abend in seiner Vase verschwunden war. Seufzend richtete ich mich auf und ging auf direktem Weg zu meinem Regal. Ungeduldig nahm ich die Vase und rüttelte leicht an ihr. Keine Sekunde später erschien auch schon mein Engel. Edward. Glücklich ihn wieder zusehen, umarmte ich ihn stürmisch und küsste ihn ausgehungert. Er flüsterte mir sanft ein ‚Guten Morgen’ zu und löste sich dann aus meiner Umarmung. „Lass uns heute etwas Besonderes machen!“, flüsterte er in mein Ohr und grinste mich an. „Also meinst du, wir sollen die Schule schwänzen oder meinst du nach der Schule?“, fragte ich unsicher und zog ihn wieder zu mir zurück. „Das erste.“, lachte er, aber ich verzog das Gesicht. „Bitte.“ Ich wusste nicht, ob seine Idee klug war. Dies alles erinnerte mich an meinen Traum. Edward und ich waren zum Strand gefahren und er … er wollte mich verlassen … für immer. Vielleicht würde mich Edward nun noch nicht verlassen, da ich meinen letzten Wunsch noch nicht geäußert hatte, aber ich hatte tief im inneren trotzdem Angst davor. Ich seufzte und schüttelte den Kopf. „Nein, wir müssen zur Schule.“, erwiderte ich bestimmt und versuchte ihn zu trösten, indem ich mich an ihm kuschelte. Er hingegen drückte mich einige Zentimeter von sich weg und sah mich ernst an. „Bitte.“, wiederholte er und in seinem ersten Gesicht leuchteten nun zwei Augen. Liebe strahlte förmlich aus ihnen. Sein Anblick löste bei mir unglaublich Gefühle aus, die ein Lächeln auf meinem Gesicht zauberte und ich schließlich nachgab. Glücklich küsste er mich und meinte daraufhin, ich sollte mich schleunigst anziehen und dann zum Frühstück nach unten kommen. Keinen Augenblick später, hatte er schon den Weg nach unten genommen. Noch immer mit Angst schälte ich mich aus meinem Pyjama und ging zum Kleiderschrank. Die Angst jedoch wühlte alles in mir auf und war drauf und dran wie ein Vulkan zu explodieren. Mein Blut schwappte von einem Blutgefäß in die andere und beschleunigte sich nach jedem Pulsschlag in mir. Schweiß bildete sich auf meiner Stirn und meine Hände begannen unkontrolliert an zu zittern. Mühsam schlüpfte ich in meine Jeanshose und in meine rote Bluse. Mein Haar band ich mir zu einem Pferdeschwanz zusammen, der mir aufgrund meiner zitterten Hände nicht gut gelang. Um mich zu beruhigen, atmete ich langsam ein und aus, aber trotzdem normalisierte sich mein Atem nicht. Doch in meinem Zustand konnte ich wohl kaum zu Edward gehen. „Bellaaa?“, rief er schon aus der Küche. Seine Stimme hörte sich ziemlich ungeduldig an und doch lag etwas Liebliches darin. „Ich bin fast fertig!“, log ich und tupfte mir mit einem Taschentuch über meine Stirn. Alle Signale, die von meinem Körper ausgingen, zeigten mir, dass heute besser sein würde, zur Schule zu gehen, aber ihn enttäuschen wollte ich nicht. Nach einigen Minuten hatte ich es endlich geschafft meinen Puls zu senken und mich Richtung Küche zu bewegen. Lächelnd stand er da und sah mich nur von oben bis unten an. Ich wusste nicht, ob er erkannte, dass ich mehr als nur aufgewühlt war, sein Blick jedoch schien amüsiert. „Was hast du denn mit deinen Haaren gemacht?“, lachte er und löste mit einer Bewegung mein Haargummi. Er kämmte kurz mit seinen Finger durch meine Haare und küsste dann meine Wange. „Jetzt gefällst du mir besser.“ Erleichtert, dass ihm nur dies aufgefallen war, atmete ich aus und machte mich an mein Frühstück. Die Flocken meines Müslis schmeckten in meinem Mund nicht so wie sonst. Sie hinterließen einen eigenartigen Geschmack, der etwa nach Vergammelten schmeckte. Eigentlich waren es die gleichen Flocken wie sonst, aber vermutlich bildete ich mir das ganze nur ein. Schon hatte ich meine Schüssel in die Spüle gestellt, schlang mein Freund seine Arme um meine Taille und küsste meinen Nacken. „Lass uns jetzt gehen!“, säuselte er mir ins Ohr. „Wohin gehen wir?“, fragte ich, aber eigentlich wollte ich das nicht im Geringsten wissen. Mein Verstand hatte nämlich die Meinung, dass heute kein guter Tag zum Ausgehen sein würde. Heute würde irgendetwas schief laufen … „Das ist eine Überraschung …“, wisperte er und drehte mich zu ihm um. „Ich hasse Überraschungen!“, maulte ich und zwängte mich aus seinen Armen. Mit einer schnellen Bewegung hatte er mich zurück in die Umarmung geholt und küsste mich. Meine Gedanken spielten in dem Moment, wo seine Lippen auf meine trafen, nur noch um meinen Geliebten… Wir nahmen meinen Truck und ich ließ mich von Edward führen. Er wusste wohl genau, wohin er wollte. Eine Zeit lang fuhren wir Landstraßen entlang, auf den Wiesen saßen Kühe und die Sonne schien prall auf deren Köpfe. Wo immer Edward mich hinbringen wollte, ich war dort noch nie gewesen. Schließlich bat er mich anzuhalten und wir stiegen gemeinsam aus. Wir befanden uns noch immer im ländlichen Raum, doch was mein Freund hier wollte, war andere Sache. Er grinste mich nur belustigt an, als ich mich verwundert umsah. Hand in Hand wanderten wir auf den Wiesen, auf denen wir vermutlich gar nicht drauf durften, aber ein Glück erblickte ich keine Kuh oder ähnliches, denn denen wollte ich nicht zu nah kommen. Das Gras roch frisch, wie als würde es erst vor kurzem gemäht worden sein. Ich wusste nicht, wohin ich meinen Blick wenden sollte, denn überall war es grün. „Schau da.“, flüsterte Edward mir ins Ohr als wir auf einem kleinen Hügel angelangt waren. Ich sah herab und erblickte … eine wunderschöne Blumenwiese. Ich konnte meinen Augen kaum trauen, denn so viele Blumen auf einmal hatte ich noch nie gesehen. Edward schloss meinen offenen Mund und lachte leise. Dann strich er mit seiner freien Hand über meine Wange und fuhr schließlich die Konturen meines Gesichtes nach. Als ich zu ihm aufblickte, erkannte ich, dass seine Augen wieder voller Liebe glänzten. „Die Überraschung ist dir gelungen.“, wisperte ich und lehnte mich ein Stück nach vorne. Nun waren nur noch einige Zentimeter zwischen unseren Lippen vorhanden. „Ich weiß.“, sagte er nur, als seine Lippen auf meinen trafen. Ich war glücklich. Mehr als nur glücklich. In diesem Augenblick verstand ich meine vorige Angst überhabt nicht. Es würde nichts Schlimmes passieren. Warum denn auch? Edward und ich liebten uns und nichts und niemand konnte uns auseinander bringen. Wir lösten uns von einander und schnappten nach Luft. „Ich liebe dich …“, hauchte ich in sein Ohr und lehnte mich an seine perfekte Brust. Seine Hand strich mir zart über mein Haar. „Ich dich auch. Mehr als alles auf der Welt …“ Mein Herz hüpfte wie verrückt in meiner Brust. Was könnte es schöneres geben, als mit seinem Freund einen schönen Tag zusammen zu verbringen? Rein gar nichts, da war ich mir sicher. Allmählich waren wir von dem Hügel mitten auf die blühende Wiese gegangen und saßen nun zwischen duftenden Blühten. Edward hielt meine Hände und wir sahen uns nur schweigend an. Die Stille umgab uns wie ein dichter Nebel. Aber es tat gut nichts zu sagen, denn unsere Blicke sprachen für sich selbst. Ein roter Schmetterling landete auf unsere zusammen geschlungenen Hände, als wollte er symbolisieren, dass wir für ewig zusammen gehörten und nie mehr loslassen sollten. Der Wind, der sanft mein Haar hin und her wehte, kitzelte mich an meinem Nacken und ließen Edwards Haare attraktiver aussehen denn je. Mein Herz aber schlug nicht so ruhig, sondern holprig, als wäre ich gerade eine lange Strecke gelaufen. Der Grund jedoch war ein anderer. Es war Edward, der mein Herzschlag beschleunigte und meine Wangen erröten ließ. Auch wenn zwischen uns ein relativ großer Abstand bestand, fühlte ich durch seine Finger eine gewisse Wärme und Zärtlichkeit, die mich aufwühlte und alle Prozesse in meinem Körper antrieb. Das Lächeln auf unseren Lippen verschwand keinen Augenblick und das Leuchten in unseren Augen verstärkte sich nur. Es kam mir vor, als ob ich zwei Sterne erblicken würde, deren Glanz jedoch nur mir galt. „Bella …“, säuselte Edward nun leise und der Nebel aus Stille zog sich ein wenig zurück. Mein Lächeln wurde zarter. „Ja?“ Er wartete einen Moment bis er weiter sprach und seine Hände begangen mit meinen Fingern zu spielen. „Was wird mit uns nach deinem letzten Wunsch?“ Diese Frage hatte ich in diesem Augenblick nicht erwartet. Abrupt nahm ich meine Hände aus seinen und strich mir die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Edward sah mich weiterhin nur an, ich jedoch wand meinen Blick ab. Ich wollte einfach nicht an den letzten Wunsch denken oder geschweige davon an die Zeit ohne ihn. „Bella …“, kam seine Stimme nun besorgt und seine Hände versuchten meine wieder zu umfassen. Ich ließ es zu und lehnte mich an ihm. „Ich weiß es nicht, Edward, ich weiß es nicht!“ Meine Stimme hörte sich an, als würde ich weinen. Zärtlich legte er seine Hände auf meine Taille und zog mich näher heran, so dass ich nun auf seinem Schoß saß. Der Gedanke von ihm Abschied nehmen zu müssen, war einfach nur schrecklich. Aber … was wäre wenn … „Weine nicht, Süße, nicht heute, wenn wir so einen schönen Tag miteinander verbringen.“ Ich hob meinen Kopf an, ließ meine Gedanken hinter mich und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss, der sehr intensiv war, und ein Schauer lief mir über den Rücken. „Edward!“, ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir. Überrascht lösten wir uns voneinander und ich blickte in tiefschwarze Augen. Seine Augen waren nicht das einzige, was mir sofort auffiel. Er trug dieselbe Kleidung, wie Edward, als ich ihn das erste Mal gesehen hatte. Er trug eine weite, lange, schwarze Hose und ein einfaches grünes Hemd. Er war eindeutig ein Dschinn. Edward schien genauso überrascht zu sein wie ich. Noch nicht mal er hätte einen anderen Dschinn hier erwartet. Nur … was wollte er hier? „Hey Avan.“, begrüßte mein Freund ihn schließlich. „Können wir ein paar Worte miteinander wechseln?“, fragte Avan und strich sich mit einer Hand über seine blonden Haare. „Klar.“ Edward warf mir noch einen Blick zu und stand schließlich auf. EPOV: Ich erwiderte den Kuss und ließ meine Gefühle freiem Lauf. Es war so schön sie ganz nah bei mir zu haben und zu wissen, dass sie mich liebte. „Edward!“, hörte ich plötzlich und löste sofort meine Lippen von Bellas. Vor mir stand ein Dschinn. Avan. „Hey Avan.“, begrüßte ich ihn und erkannte, wie in seinen Augen Wut tobte. „Können wir ein paar Worte miteinander wechseln?“, fragte Avan und strich sich mit einer Hand über seine blonden Haare. Ich warf Bella noch einen Blick zu und stand schließlich auf. Langsam folgte ich Avan, bis wir weit genug entfernt waren, damit sie uns nicht mehr hören konnte. Er sah mich musternd von oben bis unten an und hob seine Augenbrauen an. „Wie geht es dir, alter Freund?“ Nur um mir diese Frage zu stellen, wollte er bestimmt nicht mit mir reden, dass wusste ich genau. Der wirkliche Grund lag mir auf den Lippen. „Gut und dir?“, erwiderte ich so freundlich wie möglich. Früher waren wir zusammen zur Schule gegangen und waren beste Freunde gewesen, doch das war früher. Er hatte sich verändert und was Avan nun vorhatte, gefiel mir überhaupt nicht. „Auch. Wie ich sehe, hast du eine sehr schöne Meisterin.“ Ich hielt den Atem an und ahnte schon was er sagen würde. „Sie ist doch deine Meisterin, oder?“ Ich nickte bloß und sah ihn an. Seine Augen begangen wütend an zu funkeln. „Und da machst du dich einfach so an sie ran?!“ „Ich mache mich nicht an sie ran.“, antwortete ich bestimmt und versuchte ruhig zu bleiben. „Du kennst die Regeln!“, schrie er nun. Ja, ich kannte die Regeln. Seht gut sogar, aber ich liebte Bella. „Du weißt, dass es verboten ist mit der Meisterin eine Beziehung einzugehen!“ Ich nickte. „Ich weiß es, Avan.“ „Und trotzdem knutscht ihr wie verrückt rum? Du spinnst komplett!“ Ich schüttelte den Kopf und war die Ruhe selbst. „Avan, ich liebe sie. Ich liebe sie über alles!“ „Das gibt dir trotzdem kein Recht mit ihr eine Beziehung einzugehen!“, wütend schlug er mir ins Gesicht. Meine Wange schmerzte unerträglich, aber ich rührte mich nicht. „Lass mich einfach, okay? Ich kann ihr nicht noch einmal das Herz brechen. Nicht noch einmal!“ Mit diesem Worten wand ich mich von ihm ab und ging zurück zu Bella. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)