The three Wishes von Fairymel ================================================================================ Kapitel 6: VI. Der erste Wunsch ------------------------------- VI. Der erste Wunsch BPOV: Stur schüttelte er den Kopf. „Bella, ich werde bestimmt nicht zu diesem Jacob mitgehen. Vergiss es!“ So hart wie jetzt, hatte er noch nie mit mir gesprochen. Ich fühlte, wie mir die Tränen hochstiegen und wendete mich deshalb schnell ab. „Edward, ich möchte nicht alleine zu J-“ Ich brach ab. Seinen Namen nur auszusprechen, war schmerzhaft. Ich wollte ihn vergessen, aber so einfach war es auch wieder nicht. Er seufzte. „Bella. Ich … Okay, ich werde mit kommen.“ „Danke.“, wisperte ich. Schnell warf ich einen Blick zu Rose und Alice. Sie sahen mich stumm an und dachten bestimmt, dass ich dumm wäre, Jacob noch immer hinterher zu laufen. Es stimmte, ich war dumm, aber wenn er mich noch einmal sehen wollte, bevor er … ich konnte nicht anders. „Kommst du?“, fragte Sam. „Ja.“ Im Schnellschritt gingen wir zu meinem Truck und fuhren Richtung La Push. Während der Fahrt war ich sehr unruhig und meine Hände zitterten leicht. Ich krallte mich an das Lenkrad, sodass Edward es nicht merken konnte. Als wir endlich vor Jacobs Haus hielten, bildete sich ein dicker Kloß in meinem Hals. Wie versteinert blieb ich im Auto sitzen. Für einen Moment sogar spielte ich mit dem Gedanken umzukehren. „Bella?“, hörte ich Edwards sanfte Stimme. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und blickte in zwei besorgte Augen. Langsam stieg ich aus dem Wagen und trottete Richtung Haus. „Hey, Bella! Wie schön dich hier zu sehen!“, begrüßte mich Jacobs Vater, Billy. Ich nickte ihm schnell zu, da ich Jacob schon sah. Er lag auf einer Couch im Wohnzimmer und war in unzähligen Decken eingebettet. „J-Jacob?“, fragte ich leise und kniete mich auf den Boden neben der Couch nieder. „Bella.“, hauchte er. Er sah schrecklich aus: Unter seinen Augen waren große, dunkle Augenringe, seine Augen waren gerötet, er war nicht rasiert, daraus folgte, dass er einen Bart hatte und auf seiner Stirn glänzten Schweißperlen. Er war so krank! „Bella.“, wiederholte er leise. „Ich bin ja da.“ Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich seine kalte Hand in meine nahm. „Ich werde sterben, Bella!“ Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Der Kloß in meinem Hals vergrößerte sich noch mehr. „Nein, das wirst du nicht.“ „Doch. Der Arzt meinte, er könnte mir nicht mehr helfen und ich würde auch zu schwach sein, um mit eigener Kraft gesund zu werden.“ Nein! Das könnte einfach nicht wahr sein! Dicke Tränen kullerten an meinen Wangen herunter. „Alles wird gut, Jake, alles wird gut.“, versuchte ich eher mich, als ihn zu überzeugen. „Nein, das wird es nicht. Ich hab mich schon damit abgefunden, dass ich sterben werde.“ „Nein, nein, nein.“, murmelte ich gedankenverloren vor mich hin. Er durfte einfach nicht sterben! Er war doch so jung … „Bella, ich muss mich bei dir entschuldigen. Es tut mir leid, dass ich dir das Herz gebrochen habe, es tut mir leid, dass ich mit dir gespielt habe. Ich hätte es nicht tun sollen … Verzeihst du es mir?“ Ich nickte heftig. „Natürlich.“ Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. „Jetzt müssen wir Abschied nehmen… für immer.“ „Nein! Nein! NEIN! Verlass mich nicht, bitte!“, jammerte ich. „Bitte.“ Langsam schüttelte er den Kopf. „Abschied, Bella, Abschied. Du bist wirklich ein tolles Mädchen …“ Er machte eine kleine Pause. „Du musst jetzt gehen.“ „Ich bleibe.“, sagte ich bestimmt. „Bitte. Mach es mir nicht schwerer. Wir haben uns verabschiedet und jetzt geh. Es ist besser so! Ich möchte nicht, dass du dabei bist, wenn ich sterbe.“ „Jacob …“, weine ich. „Jacob …“ „Bella, komm.“, hörte ich Edwards Stimme hinter mir. Ich hatte ganz vergessen, dass er auch noch da war. Ich hatte alles um mich herum vergessen und meinen Gefühlen freien Lauf gelassen. Ich stand schließlich auf, da ich Edward nicht noch mehr quälen wollte. Doch plötzlich stolperte ich und fiel in Edwards Arme. Verwirrt wollte ich mich entschuldigen, aber er drückte mich leicht in eine Umarmung. Meine Tränen machten sich wieder selbstständig, sodass ich gar nicht mehr aufhören konnte. Ich weinte, ich weinte in Edwards Armen. Ich wusste es war unfair gegenüber ihm, er mochte Jacob überhaupt nicht. Aber er sagte kein Wort und strich stattdessen sanft über meinen Rücken. Ich fühlte mich schlecht. Warum hatte ich ihn nur hierhin mitgeschleppt? EPOV: „Bella, komm.“, sagte ich ruhig. Sie sah so traurig aus. Langsam stand sie auf und stolpere in meine Arme. Vorsichtig drückte ich sie in eine Umarmung und sie fing heftig an zu weinen. Sie weinte wegen diesem Jacob und das in meinen Armen. Aber ich sagte kein Wort dazu und strich stattdessen zart über ihren Rücken. Bella hatte so eine weiche Natur, die Jacob nicht verdiente. Außerdem hatte er auch die Tränen nicht verdient. Wieso hang sie so an ihn? Ich verstand es nicht. Mir kam es so vor, als wollten sich Bellas Tränen nicht versiegeln. Wir standen schon eine Weile in unserer Umarmung da, als plötzlich Sam seine Hand auf meine Schulter legte. „Es ist besser, wenn ihr jetzt geht.“ „Aber … Ich habe, ich habe mich noch gar nicht richtig verabschiedet!“, rief Bella aufgeregt aus und setzte sich wieder zu Jacob. Sie küsste seine Hand, seine Wangen, sein Haar – wie widerlich – und erhob sich schließlich wieder. Dann sah sie mich mit einem merkwürdigen Blick an, den ich nicht deuten konnte. „Lass uns gehen.“, wisperte sie leise. „Okay.“ Ich nahm sie an der Hand und führte sie nach draußen. Wortlos stieg sie in den Truck und seufzte dann. „Bella, wie geht es dir?“, fragte ich vorsichtig. Sie schüttelte den Kopf, das verstand ich als ‚nicht so gut’. „Edward, es tut mir leid.“ „Was?“ „Ich habe dich sozusagen in die Höhle des Löwen mitgeschleppt! Du musstest ansehen, wie ich vor Trauer geweint habe. Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht mitnehmen sollen.“ Und wieder brach sie in Tränen aus. Arme Bella. Wieder war Jacob Schuld, dass sie weinte! Konnte er sie nicht einmal mindestens zum Lachen bringen? „Ist schon in Ordnung. Ich bin gerne mitgekommen.“ Ich atmete tief ein. „Für dich tu ich so etwas gerne.“ Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und lehnte sich zu mir herüber. Wollte sie mich küssen? Sie streckte einen Arm nach mir aus und zog mich näher. Ihre Umarmung war sanft und freundschaftlich. Ich hatte mich wohl zu früh gefreut. Bella würde mich nicht küssen – worauf ich immer kam… „Sollen wir nach Hause fahren?“, fragte ich einen Moment später. „Okay, können wir. Außerdem machen sich Rose und Alice schon bestimmt Sorgen.“ Sie startete den Motor und nahm den Weg wieder auf, den wir gekommen waren. Doch diesmal fuhr sie im Schneckentempo. „Edward?“ „Ja?“ „Können wir zurückkehren?“ Sie war wieder so traurig. „Warum?“ „Weil ich meinen ersten Wunsch äußern möchte!“, erwiderte sie bestimmt. WAS? Nein, dass konnte sie nicht tun! „Und der wäre?“ Ich wusste genau, was sie sich wünschen wollte. Doch ich wollte es von ihr selber hören, von meiner Meisterin. „Ich sag ihn erst, wenn wir da sind. Ist das okay?“ BPOV: „Ich sag ihn erst, wenn wir da sind. Ist das okay?“, fragte ich vorsichtig. Er nickte nur. Ich bemerkte, dass er wusste, was ich mir wünschen wollte, denn all seine Muskeln waren angespannt und sein Gesichtausdruck war sehr ernst. Der Blick, der mich traf, war nicht mehr so liebevoll wie vorhin. Er wusste es, daran konnte ich nicht zweifeln. Vielleicht würde es für andere der größte Fehler aller Zeiten sein, doch in meinen Augen war es die beste Entscheidung, die ich je in meinem Leben getroffen hatte. Mein Herz raste, als ich das Haus sah, indem Jacob wohnte. Hoffentlich konnte Edward meinen Wunsch erfüllen. Hoffentlich. „Bella? Ich dachte, du möchtest deinen Wunsch äußern?“ Seine Stimme war, im Gegensatz zu seiner Haltung, sehr ruhig und kontrolliert. „Ja … Edward, ich … ich wünsche mir, dass Jacob wieder gesund wird und nicht stirbt.“, sprach ich langsam aus. .„Ich wusste es!“, rief er aus, schnaubte und fluchte ausgiebig. Ich senkte meine Lider. „Wirst du mir den Wunsch erfüllen, Dschinn Edward?“ „Ja, Meisterin.“, sagte er professionell. Er wendete sich von mir ab und schloss seine Augen, sodass seine Züge sich glätteten. Dann nahm er tief Luft und klatschte elegant in die Hände. „Okay, der Wunsch ist erfüllt.“, sprach er mit dem gleichen Ton und wand sich von mir ab. „Heißt das, er wird wieder gesund?“ Tränen sammelten sich in meinen Augen. „Ja, in den nächsten zwei Stunden wird er genesen.“ Er sah mich wieder an. „Und jetzt weine nicht, ja?“ Ich nickte und wischte sie weg. „Danke.“ Er lächelte mich an und strich mit seinem Handrücken über meine Wange. „Kein Problem.“ Seine Hand wanderte zu meinem Arm und strich zart darüber, bis er meine Hand erreicht hatte, die er umfasste. „Bella, du hast so ein gutes Herz. Ich verstehe, warum du diesen Wunsch für ihn benutzt hast. Jemanden zu verlieren ist schwer, besonders wenn man die Person liebt.“ „Ich liebe Jacob nicht mehr.“, flüsterte ich. „Doch, das tust du. Tief in deinem Herzen tust du es.“ Ich nickte. „Vielleicht hast du Recht, aber nicht mehr so wie vorher, Edward. Ich möchte ihn vergessen, mich neu verlieben und glücklich werden.“ Ich traute mich nicht ihn anzusehen. „Bella.“, hauchte er und zog mich in seine Arme. Ich legte meinen Kopf an seine Brust und Edward schlang seine Arme um meine Taille. „Bist du dir sicher, dass du ihn vergessen willst?“ „Ja, bin ich. Das habe ich schon gestern nach unserem Streit beschlossen. Es ist besser so.“, gestand ich. Er zog mich fester in seine Umarmung, sodass ich noch näher an ihm stand. Sein Duft benebelte meine Sinne, sodass ich gar nicht mehr richtig denken konnte. „Bella.“ Ich sah auf und blickte in seine grünen Augen. Er war mir so nah, nur knapp zehn Zentimeter trennten unsere Gesichter. Ich hatte das Verlangen, diese Lücke zwischen uns zu schließen, doch Edward erledigte das schon für mich. Seine Lippen näherten sich meinen und vervollständigten mich. Wieder stiegen diese merkwürdigen aber schönen Gefühle, wie beim ersten Kuss, in mir auf. Es überwältigte mich, doch ich konnte nicht aufhören. Es war so schön … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)